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parvus |
Geschrieben am: 27 Feb 2007, 21:39
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PremiumMitglied Gold ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 9.356 Mitgliedsnummer.: 754 Mitglied seit: 17 Jan 2004 ![]() |
Hallole nochmals, :winke
aufgrund was Thina schrieb möchte ich einfach nochmal etwas erläutern, was eine Psychotherapie und eine Schmerztherapie gemein haben sollten. Es geht nicht primär darum herauszufinden ob man "einen an der Waffel hat", ob man bei "normalem Verstand ist" sondern, dass Menschen, die über einen längeren Zeitraum unter Schmerzen leiden, auch in der Regel so nach und nach psychisch leiden. Es ist wohl als normal anzusehen, dass schmerzgeplagte Menschen zermürbend Ihre Situation meistern müssen und hinzu kommen in der Regel Panik-und Existenzängste, die unter normalen Gegebenheiten gar nicht vorhanden wären. Diese Begleitung durch eine Psychotherapie sollte also zur Schmerztherapie begleitend eingesetzt werden und Menschen, die wirklich ganz am Boden sind, weil sich alles nur um die Erkrankung dreht, Familie, Beruf, Freizeit und Freudenskreis bereits schon kein Verständnis mehr aufbringen, Ärzte einen aufgeben oder aber sich auch nicht mehr zuständig fühlen, dann auffängt. Eine Psychotherapie kann als Schmerzbewältigung geführt werden, d.h., der Patient lernt auf andere Weise mit seinem Schmerz umzugehen, er muss es verstehen lernen, wie er damit umgehen kann, denn alleine dazustehen, mit allen Fragen und Unverstandemsein, sind wohl die meisten doch sehr überfordert mit ihrer Situation. Hier wurde von Vertrauen zum Therapeuten gesprochen. Das ist absolut wichtig, so wichtig, wie auch das Vertrauen des Therapeuten zu seinem anvertrauten Patienten sein sollte. Einen Weg aus dem ganzen, oft langjährigem, Dilemma suchen wir, warum versuchen wir nicht Hilfe anzunehmen, warum denken wir, dass wir Unverstanden sind und man uns somit in die Psychokiste steckt. Hier im Forum outen sich recht viele Mitglieder diesbzüglich und es werden dadurch immer wieder Mitglieder auch motiviert diesen Weg zu gehen, zu nutzen, zu versuchen, einfach dadurch Hilfe zu bekommen, was durch andere Therapien oder alleiniger Medikamentierung bisher nicht erfolgreich war. Ich habe es bisher bedauert, dass man mir eine solche Therapie noch nicht angeboten hat, denn auch ich lebe nun seit 22 Jahren mit Schmerzen, davon 19 Jahre als Bandi, aber ich weiß über mich, dass ich mich ganz bestimmt nicht mit meinem ganzen Denken dagegen wehren würde, denn auch meine Psyche hat in der langen Zeit gelitten, alleine schon, dass ich, der eigentlich ein lebensnaher Mensch war, in meinen Aktivitäten so ausgebremst wurde und viele mir über Jahre liebgewordene Menschen mir fremd geworden sind, weil ich ihnen fremd geworden bin. Ich würde mir oftmals wünschen, dass hier Mitglieder nicht nur immer negatives Denken in einer solchen Therapie hineinbringen, ohne überhaupt einmal den Versuch gestartet zu haben. Wir versuchen so vieles über Jahre, warum also nicht auch nach diesem Strohalm greifen :z Grüßle von parvus :winke |
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maus |
Geschrieben am: 27 Feb 2007, 22:15
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BoardIngenieur ![]() ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 534 Mitgliedsnummer.: 8.177 Mitglied seit: 21 Feb 2007 ![]() |
Hallo zusammen
Habe gerade "lesend euren Dialog über die Psychotherapie verfolgt...." Davon gehört habe ich auch schon, mit "näher mit befasst" bis jetzt auch noch nicht. Könnte mir aber gegebenenfalls durchaus vorstellen, dass diese vielleicht wirklich "eine (wenn vielleicht auch kleine aber immerhin) positive Wirkung" zeigen kann..... Ein "grosses BRAVO an dich Parvus", du verstehst es immer wieder "die richtigen Worte zu finden" und "einfühlsam auf unsere Berichte im Forum einzugehen". Zu deiner Frage gestern: "Wie du liest", habe ich mich "sehr gut bei euch im Forum eingelebt und fühle mich auch sehr wohl bei euch...." Muss halt schauen, dass ich es mit dem vor dem PC sitzen nicht übertreibe..... Zuviel sitzen schadet noch immer..... Ganz liebe Grüsse an dich und "Gute Nacht" Yvonne "MAUS" |
Frauke |
Geschrieben am: 27 Feb 2007, 23:37
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PremiumMitglied Gold ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 3.218 Mitgliedsnummer.: 533 Mitglied seit: 27 Sep 2003 ![]() |
Moin!
Ich frag mich allen Ernstes, warum für viele von euch Psychotherapie bzw. Psychotherapeuten ein sooo rotes Tuch sind? Es gehört nunmal einfach in eine längerfristige, gute Schmerztherapie und wenn man dort nur lernt mit seinen Schmerzen anders umzugehen. Also, es ist nur Psychotherapie und noch lange kein Psychiater-Besuch! Der kümmert sich um seelische Erkrankungen und selbst wenn man sowas hat, ist man ein Mensch wie jeder andere Kranke auch. Ihr schluckt so gut wie jedes Medi, was Schmerzlinderung versprechen würde ohne euch groß den Kopf zu zermatern. Ihr macht KG wenn sie die Schmerzen bessert. Warum zur Hölle könnt ihr nicht genauso selbstverständlich auch einfach eine Psychologin besuchen, ohne so einen Tanz draus zu machen!? :winke Frauke |
Hermine |
Geschrieben am: 28 Feb 2007, 11:23
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sci vias - so gut es geht ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 4.029 Mitgliedsnummer.: 5.231 Mitglied seit: 31 Mär 2006 ![]() |
Hallo Parvus,
ganz toll wie Du Deinen Beitrag geschrieben hast :up und durchaus verständlicher Du findest wirklich immer die passenden Worte !!!! Ich kann es auch nicht verstehen warum viele hier der Psychotherapie bzw. den Zusammenhang Schmerz, Psyche etc. so "runterspielen" ...... es ist nun mal definitiv so und wir haben schons ehr oft hier im Forum darüber diskutiert. Auch Frauke hat mal wieder die richtigen Worte gefunden :streichel Ohne Psychotherapie wird wohl kaum ein Schmerzpatient eine Chance haben weil die Psyche und Seele irgendwann wirklich total am Boden liegen und viele wollen es nicht wahrhaben und suchen weiter nach Diagnosen und Befunden sprich organische Gründe (an der nach längerer Zeit auch die Psyche eine grosse Rolle spielt). Ich hoffe ihr versteht ie ich das meine. Ich selber zählte auch mal zu den Menschen - wenn mir vor Jahren einer sagte ich solle mal in erwägung ziehen eine Psychotherapie zu machen den hätte ich am liebsten erschlagen und war zu tiefst beleidigt und fühlte mich angegriffen und "auf das Abstellgleis" geschoben - ja sogar als Simulant abgestempelt. Heute habe weiss ich wie es um Psyche und Schmerz steht. Da ich auch den Rentenkampf hinter mir habe und dadurch eine Gutachten (auch neuro-psychiatr.) habe ich auch den Zusammenhang bei mir richtig erkannt da es dort sehr gut erläutert ist. Ich habe organische Schäden auch nachweisbar - aber die Schmerzen die ich trotz starker Medikamente manchmal gar nicht in den Griff bekomme hängen auch öfters von meiner psychischen Verfassung ab. Es ist wirklich so. Deswegen rate ich auch jedem eine begleitende Psychotherapie zu machen - es hat nun wirklich nichts damit zu tun das man einen an der Waffel hat oder ähnliches :h Ich kann es auch (nicht mehr) verstehen warum sich viele so heftig dagegen wehren und einfach weiter nach Beweisen suchen lassen dass die Knochen schuld sind an dem ganzen Schmerzlauf. Um Gottes Willen will ich damit jetzt nicht sagen dass immer sofort ein psychischer Zusammenhang besteht - im Vordergrund steht selbstverständlich eine vernünftiges Diagnostik und aussagekräftige Befunde..... LG |
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