Bandscheiben-Forum

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> Hallo und guten Morgen zusammen, Wirbelsäulenchaos seit 1998
Joachim Scheidt
Geschrieben am: 01 Feb 2007, 05:23


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Hier der kurze Ablauf meiner Bandscheibengeschichte:
März 1998 Bandscheibenvorfall ( Wurzelkompressionssyndrom S1) mit OP,
3 Monate später wieder Beschwerden mit Taubheit im rechten Fuß + Bein,
10/98 auf Anraten des behandelnden Prof.-- Spondylodese L5/S1.
Im Aufwachraum nach 7 Std.OP u. hohem Blutverlust (HB 6,4) Taubheit in der rechten Gesichtshälfte. Nach wenigen Tagen im KH sind die Beschwerden wie vor der OP.
Der Leidensweg beginnt.
Auch L4/5 meldet sich. Unzählige Spritzen und Infusionen – jedoch ohne Wirkung. Im Jahre 2003 von epiduraler Kathedertechnik nach Prof..Racz gehört.
Juni 2003 der 1.Katheder mit gutem Erfolg - 50% der Taubheit re.Fuß u. Bein für ca. 3 Monate zurückgegangen - L4/5 ist jedoch unbeeindruckt und quält mich weiter.
Dezember 2003 der 2.Katheder – ganz ohne Erfolg.
April/Mai 04 für 3 Wochen nach Karlsbad/Langensteinbach
Diagnose: schwere Bandscheibendegeneration L4/5,Spondylarthrose L4/5,
Wurzelirritationssyndrom S1re.durch Arachnopathie bedingt. Zustand nach Spondylodese L5/S1 1998.
Discographie L4/5 durchgeführt, positiv .
OP für weitere Spondylodese wird kurzfristig abgesagt -dafür IDET ( Intradiscal Elektro Thermal Therapy).
Drei Monate Lumbal - Korsett und KG. Erfolg 0,0 % - jetzt noch instabiler bei L4/5, Korsett bleibt, immer starke Schmerzen im ´´Rücken`` (vom Steißbein bis L4/5)+ Gesäß + Bein + Fuß.
Die Nacht endet meist gegen vier Uhr früh – ich kann dann nicht mehr liegen wegen der Schmerzen.
September 04 der 3.Katheder. Ohne Erfolg.
Nach sechs Jahren Schmerzen kommt langsam Ratlosigkeit auf.
Medikamente incl. Novalgin Trpf. bis zu 120/Tag – dann Valoron 200 / 16mg abgesetzt – da keine Linderung. Durogesig 50 ( BTM – Pflaster ) abgesetzt – da Magenprobleme bis zum Hämatinerbrechen.
Oktober 2004 Besuch beim Neurochirurgen:
Infiltration unter CT oder Verödung oder Schmerzpumpe,geplant.
Im Januar 2005 habe ich mich von diesem Neurochirurgen operativ behandeln lassen.
Die Facetten L2/L3, L3/L4, L4/L5 und L5/S1 beidseits, sowie das obere, mittlere und untere ISG beidseits wurden mittels Thermokoagulation denerviert. Unzählige Peridualanästhesien wurden verabreicht. Die Schmerzen und Missempfindungen im bereich der LWS waren zu fünfzig Prozent reduziert. Die Schmerzen und Taubheit im rechten Unterschenkel und Fuß seien irrreparabel. Dies war für mich ein akzeptables Ergebnis.Ich habe ein verlockendes berufliches Angebot als Marketing- und Vertriebschef in einem Softwareunternehmen angenommen und mit alter Power dreizehn Monate gewerkelt.
Oft mehr als zwölf Stunden sitzende Tätigkeit (Büro, Auto, Besprechungen) haben mich begleitet. Dann kam ein Dämpfer aus einer neuen anderen Richtung. Im Rahmen einer Routineuntersuchung wurden rein zufällig (ohne Hinweise bei Blutuntersuchungen) kalte Knoten in der Schilddrüse festgestellt. Fünf Tage später war die komplette Schilddrüse entfernt. Nach drei Monaten die Calciumwerte wieder halbwegs normal. Zur Zeit bin ich bei L-Thyroxin 150, die TSH-Werte nur noch um das Vierfache erhöht. Es wird wieder.
In dieser Zeit, also Sommer 2006, meldete sich meine fast vergessene LWS wieder.
Seit September bin ich arbeitsunfähig (im wahrsten Sinne des Wortes erkrankt) und total außer Betrieb.
Für meine KV bin ich nach neueren Befundberichten EU. Die Rentenversicherung hat mich selbst im Hause untersucht, hält sich aber noch bedeckt. Eine ambulante Reha, da eine stationäre keinen Sinn machen würde (O-Ton Deutsche Rentenversicherung), ist geplant. Weitere Besuche beim Neurochirurgen waren erschütternd. Der Eingriff von 2005 ließe sich zwar wiederholen aber der Erfolg sei fraglich – da die Reduzierung der Schmerzen das eigentliche „mechanische“ Problem nicht beseitigt.
Nun ist die ambulante Reha abgeschlossen - ohne subjektiven/objektiven Erfolg. Die LWS wurde arg geärgert und ein neuer Termin zur Abklärung operativer Indikationen steht im Februar an.

Das war jetzt etwas viel - aber so kann es halt auch verlaufen.

Ich freue mich auf das Forum.

Grüsse

JoS

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Christl
Geschrieben am: 01 Feb 2007, 12:17


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Hallo und herzlich willkommen im Forum ;)

.....und gerade vor ca einer halben Stunde, hatte ich in einem anderen Forum den fast gleichen Beitrag gelesen Für alle neugierigen und mir noch gedacht, hier im Bandscheibenforum wäre der Mann bessser aufgehoben. :z

Freut mich, daß du es dann doch hierher geschafft hast.

Wünsche dir viel Spaß hier und Fragen stellst du am besten in den entsprechenden Fachforen.


Liebe Grüße

Christl :winke
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Joachim Scheidt
Geschrieben am: 01 Feb 2007, 17:05


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Hallo Christl,
vielen Dank für die nette Begrüßung.
In der Tat gibt es viele Foren wo man sich ablenken und auch informieren kann.
Aber hier ist gerade der Dialog unter "Gleichgesinnten" schon sehr entspannter.

Wesentlich sind halt die Erfahrungen der Einzelnen auf die man hier ungeschminkt zurückgreifen kann. Gerne gebe ich als "alter Hase" mit bisher neunjähriger - jedoch scheinbar unendlicher - Geschichte meine Erfahrungen weiter.

Da ich bekannter Maßen gegen vier Uhr früh aufstehe, da meine Schrauben sich dann längst gemeldet haben lese ich sehr viel über neue Verfahren, Urteile oder Qualitätsberichte von Kliniken usw. - mein Notebook ist zu meiner "Schmerz-Pille" mutiert.

Ich werde auch gerne einmal über das absehbare LWS - Drama der Spondylodese und das pro und contra aus meiner Sicht berichten. Die Fehlentscheidung mit der alles begann.

Es grüsst

JoS
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Angel56
Geschrieben am: 01 Feb 2007, 18:22


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Hallo Joachim

herzlich Willkommen hier!

Mensch du hast ja auch schon einen mächtig harten Weg hinter Dir und hier findest du viele denen es genau so geht!
Bin schon gespannt auf weiter Berichte von Dir.

Viel Freude Hier
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Hopserle
Geschrieben am: 01 Feb 2007, 19:00


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Hallo JoS,

na dann werden wir uns sicher in den frühen Morgenstunden öfters treffen.

Nein, mal ganz ernst. Dich hats ja auch ganz schön getroffen. So wie es aussieht, hast du ja doch recht gute Ärzte, die dich nicht aufgeben und doch immer noch ein (manchmal) ein offenes Ohr für dich haben.

Klar 9 Jahre Schmerzen können einen ganz schön zermürben. Gib bloß nicht auf :z .

Das mit deinem Job kann ich voll und ganz nach vollziehen. Bei mir war es ähnlich. Erst habe ich auf dem 2. Bildungsweg den Job erlernt den ich wollte, dann hatte ich nach langem suchen den Job meines Lebens (Projektmanager im IT-Bereich) und dann kam die Krankheit. Ich wollte den Job nicht aufgeben und habe jedes mal wieder mich recht schnell ins Zeug gelegt, um den Job zu halten. Nachdem die letzte REHA dann in eine 2-jährige Rente umgewandelt wurde, hatte ich ganz schön damit zu kämpfen es zu akzeptieren. Besser ging es mir dadurch trotzdem nicht. Ich wollte mir nicht eingestehen, das ich wirklich so krank bin und eigentlich die Rente nicht mehr verlängern lassen. Jetzt bin ich froh es doch gemacht zu haben, denn ich könnte es gar nicht mehr. Es ist schon ganz schön zermürben, wenn der Kopf klar und fit ist, nur der Körper nicht mit machen will.

Ich habe jetzt einen super Hinzuverdienst (im Rahmen dessen was ich darf und kann) von zu Hause aus gefunden, der ohne Zeitdruck zu erledigen ist (Internetseiten programmieren).

Ich wünsch dir auf jeden Fall gute Besserung, möglichst wenig bis keine Schmerzen und vielleicht wieder längere Nächte (so oder so)!

:winke Hopserle
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Joachim Scheidt
  Geschrieben am: 01 Feb 2007, 19:40


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Ja hallo,
es ist schon bemerkenswert die Parallelen in den einzelnen Erlebnissen.

Also in den Morgenstunden werden wir uns sicherlich auch begegnen :-)

Nur dies mit den "guten" Ärzten ist so eine Sache.
Das wichtigste war immer mein Hausarzt (Internist u. Hausärztliche Versorgung kein Allgemeinmediziner) der wusste das ich mich via Internet über Ärzte und Verfahren sowie Kliniken erkundige und mir dann die notwendige Überweisung oder Einweisung (zur vorstationären Behandlung) ausstellte.

Das mit dem Job wird sich jetzt für mich in Kürze erledigen. Was nützt ein Vertriebs- oder Marketingleiter der nicht sitzen, stehen oder gehen kann. Selbst im Liegen könnte ich mein Geld derzeit nicht verdienen :-)

Aber im Moment steht die Medizin für mich im Vordergrund, auszuloten ob eine OP Schlimmeres verhindert oder gar Linderung bringen könnte. Ansonsten bleibt mir nur, wie der letzte Neurochirurg sagte, auf die nächsten Ausfallerscheinungen oder Lähmungen zu warten und die Orthopäden zu meiden.

Genug gehetzt.

Wenig Schmerzen wünsche ich, keine wäre vermessen:-)

Es grüsst JoS
PM
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