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Willy61 |
Geschrieben am: 20 Jan 2007, 13:51
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Neu hier ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 5 Mitgliedsnummer.: 7.742 Mitglied seit: 07 Jan 2007 ![]() |
Hallo zusammen,
vor einigen Tagen habe ich mich bei Euch vorgestellt und möchte jetzt die Gelegenheit nützen über meine Erfahrungen zu berichten. Da ich in meinen Augen überdurschnittlich sportiv, mit z.Zt. 93 Kg bei 190 cm mehr oder weniger Normalgewichtig bin, hat mich mein Vorfall, als es akut war ziemlich aus der Bahn geworfen. Mein größter Feind ist sitzen. Beruflich bedingt kommt es mehrmals im Jahr vor, dass ich gerne mal 24 Stunden am Stück sitzend verbringe. Daurch verspannt sich mein Rücken sehr stark, was ich auch durch häufigen Sport nur teilweise wieder ausgleichen kann. Seit etwa zehn Jahre plagen mich mehr oder weniger starke Schmerzen (Verspannungen) im Bereich der linken Schulterblattspitze, welche wenn es extrem war auch in den linken Arm gestrahlt haben. Dies habe ich durch schwimmen, laufen und radfahren lindern können. Es aber nie wirklich richtig behandeln lassen. Am 10.12.06 ging es mir "schultertechnisch" mal wieder schlecht und ich ging zum laufen. Es waren aber nur etwa 6 KM möglich und ich fühlte mich nicht gut dabei - normal laufe ich problemlos 10 - 12 KM. Bis zum 13.12. trat keinerlei Besserung ein, es wurden die Schmerzen im Schulöterbereich eher noch schlimmer. Also bin ich am selben Tag noch zum schwimmen und in die Sauna (Wärme ist immer gut für mich) gegangen - auch das brachte keine Veränderung. So bin ich Nachmittags bei meinem Sportarzt vorstellig gewesen. Nach einer kurzen Untersuchung wurde mit die WS runter im BWS Bereich entspannende Mittel gespritzt. Die Nacht auf den 14.12. war deutlich schlechter, die Schmerzen haben sich noch verstärkt. Um den Schmerz zu beschreiben, es war wie ein großflächiger Muskelkrampf in der Wade, nur halt im Bereich des Schulterblattes. Mein Sportarzt war leider am 14.12. nicht da, seine Sprechstundenhilfe riet mir zu Mobilatsalbe... Hier in München ist beim Hauptbahnhof eine Notfallpraxis, dort bin ich zu den Orthopäden gegangen um mich nochmals untersuchen zu lassen. Nach einer 08-15 Schnelluntersuchung wurde mir Schmerzmittel und und nochmals die WS runter entspannendes Mittel gespritzt. Das wars dann - die Muskulatur hat losgelassen, dafür aber der Vorfall richtig losgelegt. Die nächsten 36 Stunden der Alptraum schlecht hin. In der Nacht auf den 16.12. habe ich mit allem was ich an Schmerzmittel zur Verfügung hatte vollgepumpt - ohne Wirkung. Am Morgen des 16.12. war dann noch der linke Arm tw lahm. Da war mir klar das was auf die Nerven drückt und bin früh am Morgen ins Bogenhausener KH gefahren. Ein MRT brachte dann sofort Klärung. Cervikaler BSV HWK7/BWK1 links Cervikaler Bandscheibenschaden mit Radikulopathie Kompression cervikaler Nervenwurzeln Eine stationäre Aufnahme in der Neurochirurgie war sofort angesagt. Am Tropf mit Cortison und MST brachte nach wenigen Stunden deutliche Besserung. Das KH habe ich dann am 18.12. wieder verlassen. Wie es weitergeht werde ich in Kürze berichten - leider jetzt keine Zeit mehr. Liebe Grüße und gute Besserung an alle Geplagten, Willy |
Willy61 |
Geschrieben am: 21 Jan 2007, 14:03
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Neu hier ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 5 Mitgliedsnummer.: 7.742 Mitglied seit: 07 Jan 2007 ![]() |
Jetzt folgt der zweite Teil.
Nach dem 18.12. ging es mir so lala, Nachts teilweise sehr starke Nervenschmerzen im linken Arm. Tagsüber ging es dank Ibuhexal 600 (1-0-1) so einigermasen, aber immer in der Nacht wenn das Schmerzmittel nach lies, kamen üble Schmerzen im Arm. Vom 22.12. auf den 23.12. waren die Schmerzen extrem stark und ich nahm eine Tramadol AL 150 die mich dann fast 24 h "ausgeschaltet" hat. Ich muss noch dazu erklären, dass ich meinem Leben nicht die Medikamente genommen habe, welche ich in den letzten fünf Wochen zu mir nahm und auf Schmerzmittel wohl überdurchschnittlich gut reagiere. Das Taubheitsgefühl im linken Arm hat sich leider fast gar nicht verändert. Es war nach dem KH Aufenthalt schon ein Problem mir das Schuhband zu binden oder die Gabel vernünftig zum Mund zu führen. Wenigstens wurden die Nervenschmerzen in der Nacht langsam besser. Da mein Taubheitsgefühl sich nicht wirklich änderte, riet mir mein Sportarzt mich neurologisch untersuchen zu lassen. Dies konnte ich feiertagsbedingt erst am 9.1. umsetzen. Die Neurologin stellte eine deutliche Latenz (Verzögerung) und eine Lähmung der Stufe 4/5 fest und riet mir umgehend zu einer OP da die Nerven dauerhaft geschädigt werden... Am Abend erhielt ich noch einen Anruf von meinem Arzt, auch er riet mir ebenfalls zu der OP. Da ich mir aber noch deutlich zu jung für eine OP bin, lies ich nicht locker und fragte nach Alternativen. Er berichtete mir über die physikalische Abteilung im Bogenhausener KH in welche er bereits mehrere Patienten eingewiesen hatte. Alle die Patienten hätten nur positves berichtet und seinen durchwegs zufrieden gewesen. Am nächsten Tag habe ich mich telefonisch beim Oberarzt dieser Abteilung gemeldet und meine Situation dargestellt. Dieser bot mir sofort an, mich stationär aufzunehmen um mein Problem konservativ zu behandeln. Dem stimmte ich zu und habe mich dort vom 11.1. - 18.1. stationär aufnehmen lassen. Zusammenfassend kann ich über die Ärzte und das Personal in dieser Abteilung nur positv berichten. Nach einer ordentlichen Eingangsuntersuchung wurde ein Therapieplan erstellt. Dieser beinhaltete u.a. physikalische Therapie, Rückenschule, Entspannung, Stangerbad, Moorpackung, Bewegungsbad, eigentlich das komplette Programm. Da dies stark komprimiert durchgeführt wurde, ist es nicht vergleichbar mit dem was man(n) wie frau ambulant durchführt. Nach diesen Tagen im KH fühlte ich mich wesentlich besser, die Schmerzen im Arm sind nicht mehr vorhanden, leider das Taubheitsgefühl schon noch. Wobei es super langsam besser wird. Die Motorik hat sich verbessert, Schuhbänder binde ich deutlich besser. Mit Sport habe ich wieder begonnen, natürlich kein laufen, aber schnelles gehen und auf dem Ergometer geht wieder ganz gut. Nach dem Sport habe ich subjektiv das Gefühl, dass die Taubheit weniger ist. Die Behandlungen im KH (manuelle Therapie, Stangerbad und Moorpackung) werde ich noch mehrere Wochen weiter durchführen, bin aber sehr zuversichtlich das es wieder wird. Mir ist vollkommen klar, dass sich mein Leben durch den Vorfall verändert hat. Es war anfänglich ein großes psychisches Problem für mich - warum erwischt es gerade mich - aber damit gehe ich mittlerweile ganz gut um. Anmerken möchte ich noch, in 2006 hatte ich zwei starke Stürze mit dem Mountainbike. Bei einem habe ich mir die zweite Rippe der rechten Seite gebrochen (dies wurde bei einer Röntgenaufnahme des Oberkörper während dem ersten Aufenthalt festgestellt), durch die multiblen Prellungen und Schürfwunden habe ich die Schmerzen der gebrochenen Rippe aber nicht realisiert. Heute denke ich, dass dieser Sturz wohl auch der Auslöser für den Vorfall gewesen sein kann. Ich drücke allen fest die Daumen das es Euch so geht wie mir und Ihr ohne OP die Probleme wieder in den Griff bekommt. Wer Fragen hat - schreibt mich einfach an - ich antworte als bald als möglich. Liebe Grüße, Willy |
billie |
Geschrieben am: 21 Jan 2007, 16:42
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Neu hier ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 5 Mitgliedsnummer.: 7.867 Mitglied seit: 19 Jan 2007 ![]() |
Hallo,
ich habe gerade Deinen Bericht mit Interesse gelesen und , da ich selbst gerade in der Situation stecke, dass mir die Ärzte wegen einer Trizeps-Lähmung zu einer schnellen OP raten noch einige Fragen: wo ist Deine Lähmung? Hat sie sich durch die Behandlung verändert? Ist Lähmung und Taubheitsgefühl für Dich das selbe oder (wie bei mir) etwas unterschiedliches, ich habe diese Trizeps-Lähmung un ein Taubheitsgefühl in zwei Fingern? |
Willy61 |
Geschrieben am: 21 Jan 2007, 20:21
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Neu hier ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 5 Mitgliedsnummer.: 7.742 Mitglied seit: 07 Jan 2007 ![]() |
Hallo billie,
hauptsächlich betrifft es den 4. und 5. Finger und geht so etwa mittig die Hand nach oben. Wobei es am 5. Finger deutlich mehr als beim 4. bzw. leicht am 3. Finger ist. Das Gefühl ist taub, wie eingeschlafen und mir fehlt die Kraft in den Fingern. Kribbeln oder "Ameisenlaufen" habe ich nicht. Anfänglich hatte ich deutliche Ausfälle und Schwierigkeiten mit der Koordination was sich zwischenzeitlich gebessert hat. Es geht in ganz kleinen Schritten vorwärts. Gruß, Willy |
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