Bandscheiben-Forum

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> ein Jahr nach OP, ich will Mut machen
wi-ro
Geschrieben am: 28 Nov 2006, 21:37


bekennender Rockfan
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Hallo Bandis,

heute vor einem Jahr fing das mit dem Sequester in L4/L5 an, ich bin den Dienstag abend ins Bett gegangen ung gegen 1:30 Uhr mit tierischen Schmerzen in der linken Wade aufgewacht, als ich aufstehen wollte, habe ich gedacht mein Rücken bricht in zwei Teile. sitzen und liegen ging nicht, ich also die halbe Nacht rumgewandert mir zwei IBU400 reingepfiffen die nix geholfen haben. Ich konnte "zusehen" wie mein Bein vom Zeh bis zum Knie Taub wurde, und dann auch mein nicht mehr bewegen konnte.
Am Mittwoch morgen bin ich gleich um 8 zu meinem HA, musste auch nicht warten, mit meiner "Primatenhaltung". Mein HA hat mich gleich zum Ortho überwiesen, und ich zu Fuss ins KKH geschlichen wie ein 90jähriger. Beim Ortho auch keine Wartezeit, der mich untersucht, mit dem Radiologen telefoniert, und ich zwei Stockwerke höher gleich in die Röhre.
Beim Rausgehen meinte der Radiologe vorab, massiver BSV (war mir eh schon klar). Ich wieder zum Ortho, der sagte haben Sie schon was gegen die Schmerzen genommen. Ich sagte ja, zwei ibu400. Er sagte hätten sie 4 oder 5 genommen hätten sie vielleicht auch geholfen, von einem Schnaps werden sie ja auch nicht Betrunken. Er wollte von mir wissen wie ich nach hause komme, ich sagte zu Fuss. Er sagte mir ich sollte in 30-40 Minuten zu Hause sein und jetzt kein Auto mehr selbst fahren, ich fragte wieso. Er sagte: "Was ich ihnen jetzt spritze, da würden sich einige Junkies alle Finger nach lecken".
Mein NC war noch bis ca. 14:00 Uhr im OP, Termin für den Donnersteg 8.00 Uhr.
Ich am Donnerstag hin, mein NC erklärte mir die Möglichen Behandlungen OP bzw. konservativ. Ich fragte ihn wann und wie operiert werden soll, er sagte: Op gegen 16:00 Uhr Mikro-Chirurgisch von hinten. Diagnose: Massiver BSV sequestriert links mit Fusshebeschwäche 5/5, ich konnte meinen Fuss nicht mehr nach oben bewegen, Treppensteigen nur mit Festhalten am Geländer.
Ich habe mich für OP entschieden, denn den Zustand mit den Medis wollte ich nicht.
Ich also nach Hause, dann ins Büro, und noch einiges für die nächsten Wochen geregelt. Um 14:00 Uhr wieder ins KKH, Narkose usw. besprochen, OP-Kittel schon an. Um 16:00 Uhr kam mein NC und sagte, das der OP durch einen Unfall erst um 20:30 Uhr frei sein würde und er eigentlich schon jetzt zu Müde sei zum operieren.
OP dann Freitag gegen 11:00 Uhr, um 13:30 war ich wieder im Zimmer und wach, Hunger wie ein Wolf, und Schmerzfrei, das bischen Wundschmerz die berühmten "Peanuts"
Um 14:00 Uhr kam mein NC und wollte wissen wie es mir geht. den Fuss konnt ich ein wenig heben, der NC meinte, die Nervenwurzel war noch nicht verfärbt, das wird wieder.
Als er rausgehen wollte, sagte ich ihm, ich müsste mal für kleine Jungs. Er sagte mir: kein Problem ich ruf ne Schwester. Die kam, half mir beim anziehen, vo da ab war ich wiedert mobil.
Am Montag dann nach Hause. Am 10.12.05 bis 31.12.05 in die AHB. Da war super, hat mir sehr gut geholfen.
Am 23.1.06 nach 7 1/2 Wochen wieder an die Arbeit.

Im April wieder starkes zwacken im Fuss und Rücken, alle Horrorszenarien schon ausgemalt, zum NC, neues MRT, aber zum Glück ohne Befund. Mein NC sagt mir das die Nerven schon mal verrückt spielen können, außerdem ist die muskulatur auf der "nicht" operierten Seite etwas schwächer als auf der operierten Seite, und deshalb Fehlhaltung. Meine KG umgestellt, und von da ab gings bergauf.

Heute 1 Jahr nach BSV geht es mir in der LWS gut, ab und zu zwacken, aber keine Schmerzen, Fussheber komplett weg, Taubheitsgefühl "nur" noch linker großer Zeh und Spann.

Ich möcht allen Mut machen, das die OP erfolgreich ohne Nachwirkungen ist. Wenn man den Statistiken glauben schenken darf ist das bei 95% aller Sequester-OP's der Fall.

Mit viel Geduld und Ausdauer kann das jeder, auch wenn ich sagen muss, das mir ein paar mal die Geduld zum Weitermachen fast abhanden kam, weil es so langwierig war.

Also keine Angst vor der OP.

Gerald :winke
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ColoradoGirl
Geschrieben am: 29 Nov 2006, 17:37


Öfter dabei
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Danke fuer deinen Bericht! Das macht mir als relativ Neuoperierter viel Mut!
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Steffi
Geschrieben am: 29 Nov 2006, 17:47


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Danke wi-ro :z

Ich freu mich heute besonders über Deinen Bericht!!!!

Liebe Grüße
(Angsthase) Steffi
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Tigerente
Geschrieben am: 29 Nov 2006, 18:29


Erfahrene Spondy, Rückenschraubstock & Bandscheibenprothese
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Hallo Gerald,

ein anschaulicher Bericht - kann ich gut nachvollziehen! Danke dafür - macht sicher einigen ganz viel Mut!
Ich wünsche Dir natürlich, dass die LWS Dich (Dank Muskelaufbau!) auf Dauer in Ruhe lässt und auch die HWS nicht aufmuckt!!!

LG

die Tigerente

Marlies
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Tinasonne
Geschrieben am: 29 Nov 2006, 23:16


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Nabend Gerald,

danke für deinen Bericht, der bestimmt für die kurz, frisch und bald operierten Mut macht. :sonne

Ja die Geduld und die Lebensumstellung helfen auch sehr, bei einem gehts halt schneller und der andere braucht länger.

Also nicht entmutigen lassen :angel

Tinasonne, die vor 3 Jahren operiert wurde und 2 Jahre bis zur Besserung brauchte. :up

Aber immerhin, ich steh wieder auf meinen Beinen :klatscht

Liebe Grüße Tinasonne
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