Bandscheiben-Forum

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> "Verrückte" BS-Prothese, Kennt das jemand?
Viola
Geschrieben am: 06 Okt 2006, 17:04


Boardmechaniker
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Hallo,

ich habe eine ganz spezielle Frage:

Nachdem ich (Besitzerin einer BS-Prothese in L5/S1) ja jetzt schon seit Wochen massive Ischialgien habe (mittlerweile auch verbunden mit leichten Taubheitsgefühlen), und ein MRT nur ergeben hat, dass die anderen Etagen ok sind, habe ich den Ortho heute endlich um ein Röntgenbild gebeten. Ich hatte vorsorglich Vergleichsaufnahmen dabei, die kurz nach der OP gemacht wurden.

Nun ergab der Vergleich auf den ersten Blick keinen großartigen Unterschied, aber mein Ortho hat dann an der Seitansicht plötzlich gesehen, dass der mittlere Teil der Prothese (der Gleitkern aus Polyäthylen) aktuell ein klein wenig nach hinten verlagert ist. Es sieht aber nicht dramatisch aus, höchstens wenige Millimeter.

Nun frage ich mich: Kann denn auch eine minimale Verlagerung solche Probleme machen? Mein Orthopäde war sich sichtlich unsicher, ob es was zu bedeuten hat (Ich nehme mal an, er bekommt nicht alle Tage so was in der Praxis zu sehen.)
Andere Ursachen hat er allerdings ausgeschlossen:

1. Könnte Narbengewebe sein. Aber unwahrscheinlich, dass es sich nach sechs Jahren noch bildet.
2. Könnte eine Knochenstenose sein. Komisch aber, dass mir dann Vorneigung den Schmerz verstärkt und Rückneigung erleichtert.

Vielleicht sollte ich noch dazusagen, dass ich eine starke Skoliose habe, also die Statik von vornherein nicht recht stimmt.

Nun soll ich noch zum Neuro... Termin erst in zwei Wochen...werde langsam verrückt...
Am liebsten würde ich die Sache meinem Operateur zeigen, aber da habe ich erst Ende November einen Termin... :h

Ist da draußen im Netz jemand, der (auch?) eine "verrückte" Prothese hat? Oder kennt ihr jemanden? Könnten ein paar mm schon Probleme machen????

Bin gespannt auf eure Antworten
Viola
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sharon
Geschrieben am: 06 Okt 2006, 18:59


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Hallo Viola,

das gleich Problem hatte ich vor 3 Monaten auch, allerdings an der HWS.
Die Prothese ist luxiert, geh bitte mit den Bildern umgehend zu dem Operateur.
Bei mir wurde es auch durch Röntgen festgestellt mein Orthopäde hat es auf den Bildern nicht erkannt der Operateur jedoch sofort, ich musste gleich da bleiben und wurde am nächsten Tag operiert.
Die Prothese wurde gerichtet und nun nach 3 Monaten ist auch alles gut.
Damit ist also nicht zu spaßen.

Alles gute, viele grüsse
Sharon
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p_adamczyk
Geschrieben am: 06 Okt 2006, 22:00


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hallo Viola,

zuerst welche Prothese hast du. ich gehe davon aus, Prodisc I oder II oder Charite III

ich hab meine BP seit 4 Monaten. Sie sitzt auch nicht gerade in der Mitte, wenn man von vorne sieht. Das Verrucken um 3 - 4 mm liegt nach der Aussage meines Operateurs im Toleranzbereich. bei mir aber war die Prothese von Anfang an an dieser Stelle, das ist was anderes wie spates Verrucken, meine ich, doch wenn sich die Gelenke und Wirbersaule schon an eine Haltung gewohnt haben, dann kann die Anderung das alte Gleichtgewicht storen. So weit ich weiss, bin Maschinenbauingenieur, jede falsche Position bei beweglichen elementen andert die ganze Kinematik in gewissem Grade. Deswegen dauert es bei mir so lange mit meiner Heilung. Bis heute noch nicht alles im Griff, aber langsam geht's mir besser. Ich kenne eine Frau, bei der die Prothese 3 monate nach OP weggerutscht ist. Nicht sofort aber die RTG Aufnahmen in monatlichen Abschnitten haben das gezeigt. Sie Hatte Ischialgie und Paresthesie an Beinen. Ich mochte dich nicht schrecken, dass muss nicht dein fall sein. Ich glaube, dass die entscheidende Aussage dein Operateur geben kann. Du soltest nicht in Panik geraten, denn unser Korper kann sich an vieles anpassen und vieles bekampfen. Also gib dir und ihm Zeit
:z
Pit
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Viola
Geschrieben am: 07 Okt 2006, 08:55


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Hallo Pit,

danke für deine Antwort.

Ich habe eine Prothese vom Typ Charité, Fa. Link. Ich bin ja bereits im Jahr 2000 operiert worden, da sind die Pro Disc - Prothesen erst entwickelt worden, soviel ich weiß.
Bei der Charité-Prothese ist der Gleitkern in der Mitte nicht fest verankert, und um diesen geht es. Die Deckplatten schauten auch bei mir von Anfang an schief aus, aber das spielte wohl keine Rolle, jedenfalls waren alle Ärzte immer zufrieden damit. Ich habe ein paar ältere Bilder (von jährlichen Kontrollröntgen) übereinandergelegt, und die sind 100% deckungsgleich. Nur beim neuesten Bild ist eben die genannte Abweichung, der Gleitkern nach hinten gerutscht. Dazu die starken Ischias-Beschwerden....

Ich würde am Liebsten heute als morgen zu meinem Operateur gehen, aber immer wenn ich dort anrufe, heißt es an der Annahme, da gibts erst in Wochen einen Termin. Am Montag werde ich aber nochmal anrufen und ein wenig Druck machen :h

Was ist mit deiner Bekannten denn dann passiert? Musste sie nachoperiert werden?

Was mich am meisten nervt, ist weniger der Befund, sondern die Warterei, bis ich endlich Gewissheit habe. Ich habe ja auch berufliche Pflichten, und jede Woche, die ich krankgeschrieben bin, ohne dass ich Genaueres weiß, kommt mir so sinnlos vor :weinen

:winke Viola
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p_adamczyk
Geschrieben am: 07 Okt 2006, 10:01


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Hallo Viola,

ja diese Frau wurde nachoperiert. Aber bei ihr waren die Knochen schuldig, die sehr langsam mit der BP verwuchsen. Ich hab gelesen, bei den Charite BP kann der Gleitkern wegrutschen.
Das ist nichts neues, dass man auf eine Diagnose lange wartet. Die Zeit der Krankheit muss man einfach opfern.
Du hast geschrieben, einige jahren gings dir gut. Wie lange denn? Hast du die RTG KOntrollaufnahme gemacht, als es angefangen hat schlechter zu werden, oder viel spater? Kannst du ja feststellen, die Beschwerden haben exakt mit dem Vegrutschen zu tun?

So wie so weisst du doch , dass einige jahren ohne Beschwerden docht einen Wert haben? ich wuerde mich wieder operieren lassen wenn es mir helfen soll und sogar fur diese paar Jahre.
Und sogar wenn bei dir Nachoperation noetig waere, gibts jetzt bessere BP, bei denen der Gleitkern fest fixiert ist, ind die stabila als Charite sitzen. Z.B. Activ-l. Ein Problem besteht darin, ob nach Wegrutschen solche OP bei dir gemacht werden kann, oder einfach versteifung. Das andere Problem:
-um BS Charite zu entfernen braucht man spezieles Instrumentarium (ich hab gelesen man kann dieses modell rausnehmen), und um Activ -l oder Prodisc zu implantieren auch anderes Instrumentarium. Also diese Klinik mus Beides haben.

Das sind die Schwerpunkte, auf die du aufpassen musst.
Ich glaube mit dieser Antwotr dir zu helfen

Suche die fur dich beste Losung

pit
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sharon
Geschrieben am: 07 Okt 2006, 12:18


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Hallo Viola, Hallo Pit, ;)

soweit mir bekannt, ist der Austausch einer Prothese nicht möglich.
Mein Operateur sagte wenn die Prothese nochmal luxiert muss alles raus und versteift werden. Aber wie gesagt das ist bei der HWS der Fall bei der LWS weiß ich es nicht.
Bleib auf alle Fälle dran und bestahe darauf das der Operateur dich ansonsten zurück ruft. Vieleicht bringt es auch was wenn dein Orthopäde dort anruft.

viele grüsse
Sharon
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Viola
Geschrieben am: 07 Okt 2006, 14:23


Boardmechaniker
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@pit, sharon,

danke für eure Antworten.

Ich habe die Prothese nun sechs Jahre, die ersten drei Jahre war ich wirklich zufrieden, dann fingen wieder Schmerzen im linken Bein an (die ich auch vor der Op schon hatte). Die Prothese war aber damals i.O. (Es wurde regelmäßig Kontrollröntgen gemacht.) Man hat mir gesagt, dass sich wohl wieder Narbengewebe gebildet hätte. Mit einer Schmerztherapie habe ich das langsam in Griff bekommen. Erst Mitte August aus den Morphinen ausgeschlichen... und nun das: Unerträgliches Ischias im rechten Bein. Das fing ganz plötzlich an, ich kann den Tag noch nennen, vor etwa vier Wochen....dann ein wenig herumdoktern, dann MTR (ohne Ergebnis, andere Etagen sind ok), und gestern konnte ich den Ortho endlich von einer Röntgenkontrolle überzeugen. Den Rest habe ich ja schon geschrieben.

Im Übrigen stehe ich nach wie vor zu meiner damaligen Entscheidung, dass ich diese Prothese mir einsetzen habe lassen. Ich hatte ein paar wirklich gute Jahre. Da ich noch recht jung bin, war es mir damals wichtig, "im besten Alter" noch einigermaßen schmerzfrei zu sein. Habe immer gesagt, wenns wenigstens fünf Jahre hält, bin ich schon zufrieden. Nun sinds immerhin sechs Jahre.
Natürlich könnte man sagen, es war ein Experiment (damals war ich noch so was wie ein Exot, in der Reha-Klinik haben sie erst mal große Augen bekommen, als sie das Ding gesehen haben!). Aber ohne Mut zum Risiko gibts eben in der Medizin keinen Fortschritt...

Ich werde jetzt - auch motiviert durch eure Antworten - alles dran setzen, möglichst schnell zu meinem Operateur zu kommen, werde denen in der Praxis mal ein bisschen die Hölle heiß machen :h

:winke Viola
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p_adamczyk
Geschrieben am: 07 Okt 2006, 17:40


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noch mals hallo Viola,

ich vermute, dass sich bei dir der Gleitkern aus Kunststoff verschleisst hat, deswegen befindet er sich nicht auf der richtigen Stelle. Du hast gesagt, er verrutschte "nach hinten" dh. zum Spinalkanal?, wenn ja dan ist es klar das er auf die Nervenwurzel druckt. Vielleich hat der verschleiss die Instabilitat des Kerns verursacht und fruher hat er ab und zu schlechte Position genommen und hat die Nerven gereizt.
Die geschichte mit narbengewebe scheint mir fast unmoglich. Das feststellen dieser tatsache istv sehr schwer zu realisieren MRI und TK konnen an diesem segment, wo di BP sitzt doch nicht viel zeigen. Ausserdem beim Zugang von vorne entsteht keine Narbe im Spinalkanal.
Wie wurde das festgestellt?

Alles Gute
pit
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Viola
Geschrieben am: 07 Okt 2006, 21:06


Boardmechaniker
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Hallo Pit,

so unwahrscheinlich ist die Sache mit den Narben nicht, denn ich hatte ja schon welche von der Voroperation. Es ist richtig, im MRT lässt sich das Segment wg. des Metalls nicht beurteilen, aber es wurde 2005 eine Radikulographie (im Zusammenhang mit einer Katheterbehandlung) gemacht, bei der der Doc "erhebliche Verwachsungen" festgestellt hat. Das war aber immer links, jetzt habe ich die Probleme auf der anderen Seite...

"nach hinten", ja, das bedeutet Richtung Spinalkanal.

Bin ja mal gespannt, wie die Sache noch ausgeht.

Muss jetzt aufhören, denn allmählich wird beim Sitzen das Bein taub :braue

Gute Nacht
Viola
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Whoopi
Geschrieben am: 08 Okt 2006, 09:54


Meckerliesel :-)
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Hallo Viola ;)


Uuuuuhhhhh da machste ja nun was mit, mönsch. :streichel

Also ich rate Dir ganz dringlich, zuzusehen einen Termin bei Deinem
Operateur zu bekommen. Laß Dich nicht abwimmel bitte. ???

Dann hab ich mal 'ne Frage zu Deiner Skoliose, wo und um wieviel
Grad ist sie verkrümmt ?
Ich habe bei der BWS eine Skoliose von 43° und LWS von 33°.
Diese Verkrümmung darf man zumindest bei mir nie außer acht lassen , da
dies schon heftig ist. Nun weiß ich ja nicht wie doll die Verkrümmung
bei Dir ist, aber diese Skoliose verursacht bei mir auch heftige Schmerzen.

Ich selber habe eine Prothese in der HWS und BSV in der LWS und es werden bei
mir auch nicht die letzten BSV sein, da die extrem starke Skoliose leider noch mehr verursachen wird. :braue ( Aussagen von verschiedenen Ärzten )
Also bitte Vorsicht, denn Du müßtest nicht nur was für Deine LWS ( Prothese ) tun, sondern täglich auch für Deine Skoliose.

Schreib mir doch bitte mal, wie der Grad der Verkrümmung bei Dir ist, ja ?
Ich emfehle Dir auch mal einen Blick in das Skoliose-Info-Forum zu riskieren, denn da bekommst Du noch weitere Auskünfte und Info's.
Hab hier die Seite für Dich: Bitte mal hier klicken !

Ich wünsche Dir Gute Besserung....... :streichel
PM
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