Bandscheiben-Forum

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> Pro und Contra OP
Thinka
Geschrieben am: 03 Okt 2006, 11:26


BoardIngenieur
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hallo samariter!

warum so lange konserativ behandelt wird??

naja,da sprechen schon einige gründe dafür.zum beispiel das man vieles konserativ in den griff bekommt oder zeitlich verzögern kann und somit nichts wegschnippelt oder in der statik verändert,was später zu weiteren ops und oder komplikationen führen kann..
eigentlich ist es ja generell auch im sinne des patienten,das man erstmal versucht,mit möglichst gering verletzenden maßnahmen so etwas wieder in den griff zu bekommen.operieren lassen kann man sich später auch noch.wenn allerdings erstmal geschnippelt ist,sieht es anders aus..

ich hatte nach meiner ersten bs op direkt nach dem aufwachen keine schmerzen mehr und die taubheit war auch wieder raus.nur eine fußheberschwäche hat mich noch ein weilchen begleitet.in diesem falle hatte ich nicht wirklich die auswahl,weil die lähmung schon zu weit fortgeschritten gewesen ist.und es hat mir ja auch schlagartig riesengroß geholfen.aber jetzt hänge ich dafür mit einer viel größeren baustelle da,die nun versteift werden mußte.auch wenn man erstmal (wenn man denn zu den winnern gehört ,wo die op gut geht)relativ schnelle erfolge damit erzielen kann,so muß es ja nicht dabei bleiben.

solltest du weiterhin mit dem gedanken spielen dich operieren zu lassen,so soll dies keine abschreckung darstellen.ohne diese ops wäre ich vermutlich nicht mehr laufend.trotzdes theaters hat es mir also vorteile gebracht.
ich möchte lediglich darauf hinweisen,das es nicht ----einfach--- ist und das man es sich wirklich gut überlegen und sich beraten lassen sollte,ob eine op wirklich sinn macht!!

liebe grüße thinka
PMICQ
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wi-ro
Geschrieben am: 03 Okt 2006, 15:37


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Hallo Just,

QUOTE (Just @ 3.10.2006, 10:12)
Warum gehen eigentlich die meisten Menschen im Leben davon aus, dass sie (in diesem Fall 80%) auf der Winner-Seite stehen - und verdrängen den Gedanken völlig, das sie auch auf der Loser-Seite stehen können ? Diese in diesem Fall 20% sind auch mit Personen besetzt ...
Ich bin zwar ganz bestimmt kein Pessimist, aber bei einer Entscheidung in solchen Fällen gehe ich persönlich immer von der Loser-Seite aus - denn die möglichen Konsequenzen können nachhaltig sein und bestimmen, so oder so, mein weiteres Leben.
Wenn's schief geht, zieht's mich kopfmässig nicht so tief runter und wenn's gut gelaufen ist, freue ich mich umso mehr.



danke für die notwendige Portion "pessimismus" Du hast ja Recht

Jetzt kommt der Positive Aspekt:
Wenn ich Dir ne 80% Gewinnergarantie geben würde, würdest Du dann den Lotto-Schein abgeben oder nicht :z

Gerald
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Just
Geschrieben am: 03 Okt 2006, 16:19


Bandsch(r)eibling
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QUOTE (wi-ro @ 3.10.2006, 16:37)
Wenn ich Dir ne 80% Gewinnergarantie geben würde, würdest Du dann den Lotto-Schein abgeben oder nicht :z

Hi Gerald, wenn ich im Verlustfall gut auf den Einsatz verzichten könnte, dann schon :z
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sharon
Geschrieben am: 03 Okt 2006, 17:08


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Hallo Samariter, ;)

auch ich muss mich hier ein wenig auf die Seite von Just schlagen.

Als bei mir die Entscheidung fiel OP mit 2 Prothesen in der HWS war ich heilfroh, heute sehe ich die Sache etwas anders.
Sicher habe ich nicht mehr so riesige Schmerzen wie vor der OP aber dafür häufen sich Kleinigkeiten die vor der OP nicht waren.

"Die Bandscheibenprothesen sind ein Segen für den Patienten"

Auch dem stehe ich mit Skepsis gegenüber, denn das wird sich erst nach einigen Jahren zeigen.
Dazu kommt wenn mit den Prothesen mal etwas sein sollte möchte kein Arzt die wieder ausbauen (ist eine Schweinearbeit und sehr schwierig).
Wenn die Prothese mal raus muss bleibt doch nur die Versteifung denn ein Austausch der Prothese ist nicht machbar.
Und dann hat man wieder das Problem mit den oberen und unteren Etagen die dann die Belastung haben und nicht ewig halten.

Alles in allem : "In den Club der glücklich operierten werde ich mich erst in ein bis zwei Jahren eintragen".

Ich bin natürlich froh das ich es habe machen lassen aber ob es eine richtige Entscheidung war wird sich erst längerfristig zeigen.

Zu den Kosten für die KK möchte ich mal anmerken das es genügend Patienten gibt denen durch konserative Behandlung eine OP erspart bleibt (und das sogar auf Dauer).

Alles gute und viele grüsse
Sharon
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wi-ro
Geschrieben am: 03 Okt 2006, 17:54


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@ Just,

genau die Antwort hab ich erwartet :z

es ich schon ein Sche...spiel, das halt auch nach einer OP nicht alles i.O. sein muss.

Aber wie sagt man so schön:

"die Hoffnung stirbt zuletzt"

Gerald :winke
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samariter68
Geschrieben am: 03 Okt 2006, 18:01


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Hallo an alle,

sorry,das ich erst jetzt antworten kann,hatte heute den sog.Idiotendienst,d.h. von 10Uhr-18.30Uhr.
anscheindend lag ich doch nicht so falsch,mit dem pro und contra.
wenn ich mir die beiträge so durchlese,so finde ich sehr unterschiedliche meinungen und das ist auch gut so!!
man kann glücklicherweise nicht alle patienten über einen kamm scheren.es kommt auf jeden einzelnen an.
nun noch mal zu mir:ich bin nicht operiert,habe konservative therapien ambulant und stationär hinter mir,war zur Reha und bin eigentlich genau wieder da,wo ich schon am anfang war.also weiter Beschwerden,weiter Medikamente,weiter einschränkungen der lebensqualität,teilnahme am berufsleben weiter eingeschränkt!!!!
meine diagnosen:BSV L5/S1,Protusionen L3/4,4/5,degenerierte BS L5/S1.also eher was völlig unspektakuläres.
wenn ich irgendwann mal ne wahl hätte,ich würde mich für eine OP entscheiden,auch mit dem wissen,das es schief gehen kann.
aber auch eine simple blinddarm-OP kann genauso schief gehen.sicher der vergleich passt nicht wirklich.aber irgendwann hat man keinen bock mehr,auf wunder zu hoffen.auch wenn ich erst knapp ein jahr starke probleme habe.was ja im vergleich zu anderen usern hier sehr wenig ist.

LG
Micha
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rigitt
Geschrieben am: 03 Okt 2006, 19:09


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;) Hallo Micha ,
wieso hast Du nicht die Wahl, ob Du Dich operien lassen willst, oder nicht!
Du alleine mußt mir Deinen Schmerzen leben, diese nimmt Dir kein Arzt ab.

Auch mich wollte kein Arzt operien, da ich ja "nur "Schmerzen hatte, aber keine Ausfallerscheinungen. Und als ich diesen Göttern in Weiß klar machte, dass es so für mich kein Leben mehr ist, wollten sie mich versteifen. Bis ich an den richtigen Arzt geraten bin, der mir meine höhengeminderte Bandscheibe durch eine künstliche ersetzt hat.
Heute nach 4 Monaten bin ich immer noch nicht ganz schmerzfrei, doch merke ich jeden Tag aufs Neue, dass das Leben langsam wieder lebenswert wird. :sonne

Ich wünsche Dir alles Gute,
liebe Grüße, Gitti
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samariter68
Geschrieben am: 03 Okt 2006, 19:55


Boardmechaniker
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Hallo rigitt,

leider habe ich noch keinen arzt gefunden welcher operieren wollte.war vom Ortho zu NC usw.jeder meinte,das z.zt.noch keine OP-indikation bestehe(trotz neurologischer ausfälle,trotz ständigen schmerzen),ich aber höllisch aufpassen muß(schön gesagt).in jedem arztbrief steht,das ich jederzeit bei verschlechterung sofort wiederkommen könne.was vestehen die unter verschlechterung:wenn ich mit blaulicht eingewiesen werden muß??
stattdessen schlucke ich weiterhin das tilidin und arthotec(steuere fleißig in eine abhängigkeit),mache meine KG,meinen sport und warte ab.

hab es gerade heute wieder auf arbeit gemerkt,das da nichts in ordnung ist:im rücken.war heut den ganzen tag auf station,zwar nur als mitläufer,aber auch das war schon genug.
es ist ein schei...gefühl auf arbeit,irgendwie hilflos dazustehen,dinge nicht mehr machen zu können(bzw.dürfen),die noch vor 12 monaten selbstverständlich waren.
und zu wissen,das man nicht weiß,wann und ob es wieder gehen wird. ???

LG
Micha
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rigitt
Geschrieben am: 03 Okt 2006, 20:50


Stammgast
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;) Hallo Micha,
es tut mir leid, dass Du keinen Arzt findest, der bereit ist, Dir zu helfen.
Ich kenne das Gefühl auch zu genüge, dass man im Leben einfach nicht mehr
seine Frau/sein Mann stehen kann.
Aber so kann es doch kein Dauerzustand sein, wenn Du sogar schon Ausfallerscheinungen hast.
Für mich war es auch nicht leicht, meinen Weg, den ich mir in den Kopf gesetzt hatte, zu gehen.
Es wäre schön, wenn auch Du einen Weg finden könntest, dass es Dir wieder besser geht.
Ich wünsche es Dir auf alle Fälle von ganzem Herzen.
Gruß, Gitti

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Kater Oskar
Geschrieben am: 03 Okt 2006, 22:49


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Hallo Micha

QUOTE
was vestehen die unter verschlechterung:wenn ich mit blaulicht eingewiesen werden muß??


Eine OP-Indikation liegt -meines Wissens nach- auch vor, wenn die Schmerzen deine Lebensqualität stark einschränken. WANN es natürlich GENUG ist, kannst nur du selbst entscheiden.

Ich habe mich im vorigen Jahr für die OP entschieden und weis heute (leider) nicht mehr, ob diese Entscheidung die Richtige war. Ich habe nach wie vor Schmerzen und nehme ständig Schmerzmittel. Auch die konservative Behandlung geht weiter, daß hätte ich auch ohne OP haben können. Ich habe zwar imer noch die Hoffnung, daß es irgendwann besser wird, aber die Hoffnung auf kurzfristige Hilfe durch die OP, die mußte ich zwischenzeitlich begraben.

MfG. Kater Oskar
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