Bandscheiben-Forum

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> erstmal keine OP!, dafür noch mindestens 1 Jahr Halskrause
HWS77
Geschrieben am: 22 Sep 2006, 17:17


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Hallo!

Vorgestern bzw. gestern hatte ich den mittlerweile 4. Termin im INI. Es ging bei diesem Termin ja darum zu klären, ob evtl. eine OP mit Versteifung der Kopfgelenke nicht mehr zu vermeiden ist.

Aber dann doch erstmal die gute Nachricht: keine OP! :klatscht

Prof. Samii und der Oberarzt meinten, dass ich ja nach einem halben Jahr mit meiner Halskrause schon gemerkt hätte, dass sich das ergeben hätte, womit beide gerechnet hatten: dass es mir mit der dadurch erzielten Stabilität besser geht und ohne Halskrause wieder schlechter. Es ist aber ihrer Meinung nach sinnvoller, die Halskrause noch 1 Jahr (oder vielleicht auch 2 Jahre) weiter zu tragen als gleich zu operieren. Dadurch würden sich die Bänder weiter regenerieren und alles stabiler werden. Davon gehen beide nun fest aus.

Die Halskrause soll ich nun zunächst wieder ständig tragen und dann monatsweise die Zeit ohne Halskrause verlängern (1. Monat ständig, 2. Monat 1 Stunde ohne, 3. Monat 2 x 1 Stunde ohne, 4. Monat 3 x 1 Stunde ohne...).

Mit dieser Entscheidung kann ich sehr gut leben! Ich hatte schon große Angst, dass ich operiert werden muss, da mir ja keiner sagen könnte, ob es nach der OP wirklich besser wäre. Und man hätte diese OP ja auch nicht mehr Rückgängig machen können.

Und ich trage lieber noch länger meine Halskrause als mich unters Messer zu legen. Schließlich habe ich mich ja mittlerweile auch an sie gewöhnt (vielleicht sollte ich ihr einen Namen geben, wenn ich schon mindestens 1 1/2 - 2 Jahre mit ihr zusammen bin :roll ). Und wenn mir die nächsten 1 oder 2 Jahre wirklich nichts bringen, dann kann ich mich dann zur Not immer noch operieren lassen.

Natürlich soll ich auch weiterhin regelmäßig ganz vorsichtige KG und MT machen. Meine beiden Physios freuen sich schon, dass sie mich auch weiterhin jeden Tag behandeln dürfen und nicht arbeitslos werden... :D

Und dann kam noch der Hammer: Der Prof. meinte, ich dürfte mit der Halskrause alles machen was ich möchte und kann! Auch arbeiten!!!
Stellt sich jetzt nur noch die Frage, ob ich auch mit Halskrause in der Schule arbeiten könnte. Der Amtsarzt meinte ja, ich wäre dienstunfähig und daraufhin wurde ja die Entlassung zum 01.10. ausgesprochen. Ein Grund, den der Amtsarzt nannte, war, dass es Probleme mit dem Versicherungsschutz geben könnte, wenn ich mit Halskrause arbeiten gehen würde (Aufsichtspflicht etc.). Aber der Prof. meinte, das wäre Unsinn. Natürlich würde ich liebend gerne wieder in der Schule arbeiten und vor allem ach meine Ausbildung abschließen. Ich bin mir allerdings noch nicht sicher, ob ich mir das wirklich zutrauen kann. Zumal ich nicht langsam einsteigen kann (entweder ganz oder gar nicht) und schon nach kurzer Zeit mitten in den Prüfungen zum 2. Staatsexamen stehen würde... Da muss ich erstmal noch ein paar Nächte drüber schlafen und das dann am Montag mit meiner Anwältin besprechen. :kinn
Ansonsten werde ich mir nun irgendeinen anderen Beruf suchen, der mich eventuell interessieren könnte und muss dann hoffen, dass ich einen Arbeitgeber finde, der mir trotz Halskrause eine Chance gibt und ich vielleicht auch langsam einsteigen kann.

So, das war erstmal das Neueste von mir (und ich denke, das ist alles wirklich gar nicht mal schlecht!).

Liebe Grüße und euch allen ein schönes sonniges Wochenende! :sonne
HWS
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Rowdy
Geschrieben am: 23 Sep 2006, 16:13


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Hallo HWS77

QUOTE
Allerdings wird ja durch das ständige Tragen der Halskrause dieses OP-Ergebnis simuliert, d.h. ich kan zur Zeit den Kopf auch so gut wie gar nicht bewegen. Deshalb dachte ich, es wäre evtl. eine Möglichkeit.


Der Beitrag kommt mir bekannt vor und ich glaube darauf schon mal geantwortet zu haben.

Wo liegt der Sinn einer OP - Simulation über so einer langen Zeit?
Die Hals - und Schulter Muskelatur baut sich ab und dann ist klar das der Hals sich nicht mehr alleine halten kann und starke Schmerzen folgen!

Wenn keine O.P warum die sinnlose Simulation mit Folgen?

Ich würde von diesen Ärzten Abstand nehmen!!

Gruß Rowdy
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Ralf
Geschrieben am: 24 Sep 2006, 11:29


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Huhu HWS,

sicherlich gibt es für alles eine Zeit, so auch für Deine Halskrause. Wenn damit ein Erfolg zu erzielen ist, ist es doch gut und Muskeln lassen sich auch wieder aufbauen.

Wie es beruflich bei Dir weitergeht, wirst Du selber sehen, ob Du mit den Einschränkungen weiterhin arbeiten kannst. Die Aussage des Amtsarztes kann ich so nicht nachvollziehen. Warum sollte es da versicherungsrechtliche Bedenken geben? :kinn

Wünsche Dir viel Glück, daß es auch ohne OP geht!

Liebe Grüße

Ralf :winke
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Anneliese
  Geschrieben am: 24 Sep 2006, 12:53


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Hallo,

...ich dachte, die Schanz'sche Krawatte (Halskrause) wird
so gut wie gar nicht mehr eingesetzt, da doch durch die
stängige Stütze sich die Muskeln
und Sehnen zunehmend zurückbilden.

Nach neuerster sportärztlicher Erfahrung ist sie gut wie in
"der Schublade verschwunden".......oder doch nicht?
Bin ein wenig irritiert :B


:winke Anne
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sharon
Geschrieben am: 24 Sep 2006, 13:42


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Hallo Anne, ;)

ich glaub HWS77 trägt eine Orthese, bin aber trotzdem der Meinung das die Muskeln sich zurückbilden (sagt auch mein Ortho).
Ich trag meine Orthese jetzt seit 11 Wochen, und es sind schon kaum noch Muskeln da, alles verkümmert.
In einer Woche werde ich sie los, ich mach dann echt 3 Kreuze.

viele grüsse
Sharon
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HWS77
Geschrieben am: 24 Sep 2006, 16:58


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Hallo ihr Lieben! ;)

Natürlich sind die Bedenken von Anne und Sharon bezüglich der Muskeln berechtigt.

Auch ich habe immer gedacht, je länger ich die Halskrause trage, desto schlechter für die Muskulatur. Das wurde mir auch gleich nach dem Unfall gesagt, als ich eine Schanz'sche Krawatte bekam, die aber nur zwei Tage tragen durfte, obwohl es mir schon damals mit deutlich besser ging als ohne.

So war ich dann auch erst etwas skeptisch, als ich die Orthese (Philadelphia Halskrause) für so lange Zeit tragen sollte - habe sie ja schon seit Februar. :kinn

Aber ich bekomme jeden Tag spezielle KG und MT. Die Therapeuten arbeiten gezielt aber vorsichtig. Und beide Therapeuten und auch mein Hausarzt haben mir bestätigt, dass die Muskulatur sich im letzten halben Jahr so gut wie nicht zurückgebildet hat. Halt durch die Behandlungen und einige Übungen, die ich für zuhause habe.

An Sharon: Glückwunsch, dass du deine Halskrause bald wieder ablegen darfst. Bedenke aber bitte, dass du sie nicht von jetzt auf gleich ganz weglegst, sondern sie Schritt für Schritt abtrainierst! Das ist ganz wichtig, sonst gibt es wieder Verspannungen etc.

Viele Grüße
HWS
PMAOL
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Bienemaja
Geschrieben am: 27 Sep 2006, 06:31


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Hallo HWS77

Also ehrlich, ich ziehe den Hut vor dir.
Deine Geduld muss doch grenzenlos sein.
Ich trage meine Orthese nun auf den Tag genau 3 Monate (ständig) und sehne den Tag herbei wenn es ans abtrainieren geht.
Mein Hals sieht ganz böse aus und Muskulatur ist so gut wie keine mehr vorhanden.
Muss schon alles mir Polsterwolle unterfüttern damit überhaupt noch ein bisschen Halt vorhanden ist. Die Orthese schlackert sonst nur noch um den Hals herum so dünn ist er geworden.
Wenn ich mir vorstelle das du das Ding über so eine lange Zeit tragen sollst....brrrr :hair
Gibt es da keine andere Möglichkeit für dich?

LG Bienemaja
PM
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HWS77
Geschrieben am: 27 Sep 2006, 17:27


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Hallo Bienemaja, ;)

zu Anfang habe ich auch gedacht, so lange Zeit mit der Halskrause, das hältst du nicht durch. Zuerst war von 6-8 Wochen die Rede, dann wurde um 3 Monate verlängert und jetzt halt nochmal. ???

Auch ich hatte am Anfang einen ganz wunden Hals, habe mir dann aber waschbare Bezüge für die Orthese nähen lassen. Die gibt es ja ursprünglich nicht, aber die Verkäuferin im Sanitätshaus hatte gesagt, sie würde sich dann mal was einfallen lassen und hat mir je zwei Bezüge genäht. Die habe ich sogar von meinem Hausarzt verordnet und von der Unfallkasse erstattet bekommen! Und die waren nicht gerade billig. Aber sie haben sich mittlerweile mehr als ausgezahlt. Es ist kaum noch schwitzig unter der Halskrause und da die Bezüge sehr schnell trocknen, kann ich sie auch häufig wechseln. Vor allem im Sommer war das so natürlich angenehm. (Wenn ich wüsste, wie man hier Fotos einstellen kann, würde ich mal ein Foto von den Bezügen reinsetzen.)

Mit meiner Muskulatur habe ich das wahnsinnige Glück, dass ich zwei super Physiotherapeuten habe, die gezielt mit mir arbeiten; ich gehe jeden Tag dorthin. Außerdem habe ich einige leichte Übungen für zuhause, auch für den Rest der Wirbelsäule. Dadurch hat sich - wie oben schonmal geschrieben - meine Muskulatur so gut wie gar nicht zurückgebildet.

Die einzige Alternative zur Halskrause wäre die Verstefungs-OP. Andere Möglichkeiten gibt es leider nicht mehr. :braue Das liegt aber wohl auch daran, dass die Damen und Herren Ärzte es 3 Jahre lang nicht geschafft haben, herauszufinden, woher meine ständigen Beschwerden kamen. Erst 3 Jahre und 3 Monate nach dem Unfall wurden meine Verletzungen richtig festgestellt und somit war es für andere Behandlungen natürlich viel zu spät. Bzw. hätte man früher so gezielt behandel können, wäre das alles viel schneller gegangen und vielleicht müsste ich dann sogar nicht mit einem Dauerschaden rechnen. Wie sagte der NCH so schön: es hat 3 Jahre gedauert, bis die Verletzung erkannt wurde, dann dauert die Behandlung möglicherweise auch 3 Jahre. :kinn

Naja, und ich denke mir einfach, dass ich lieber noch länger die Halskrause trage (hab mich ja daran gewöhnt), als mich jetzt unters Messer zu legen. Ich weiß jetzt zwar, dss es mir mit mehr Stabilität besser geht, aber ob es nach einer OP wirklich viel besser wird, das kann mir ja auch keiner garantieren. Und die NCHen gehen davon aus, dass es auch durch das längere Tragen der Halskrause noch besser werden wird. Davon sind übrigens auch meine Physios und mein Hasuarzt überzeugt.
Und so werde ich jetzt erstmal weiterhin die Halskrause tragen, meine KG und MT machen (die Sekretärin in der Praxis hat jetzt schon für die Dauerpatienten die Termine für nächstes Jahr gemacht, sie meinte aus meinen Terminzetteln könnte man ja schon ein Buch machen, sie würde die mir binden ;-) und ob ich mir nicht ein Zimmer in der Nähe der Praxis oder im selben Haus suchen wollte, das wäre dann doch auf die Dauer günstiger :roll )

Dir wünsche ich alles Gute und dass du bald deine Halskrause ablegen kannst.

Gruß
HWS
PMAOL
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HWS77
Geschrieben am: 27 Sep 2006, 17:28


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Hallo Rowdy,

wie du nun vielleicht schon gelesen hast, hat sich meine Muskulatur nur sehr geringfügig zurückgebildet!

Wo der Sinn liegt, so lange ein OP-Ergebnis zu simulieren? Nun, zuerst war es nur eine Simulation, um herauszufinden ob mir eine Versteifung (durch OP) helfen könnte. Mit der Halskrause ging es mir deutlich besser (weniger Schmerzen und weniger Schwindel) und nach dem abtrainieren der Orthese wieder schlechter (nicht als muskuläre Folge). So haben die Ärzte nun beschlossen, dass ich anstelle einer OP die Halskrause weitertragen soll, denn sie könnten nicht garantieren, dass es nach einer OP deutlich besser wäre. Und dann kämen mögliche Probleme wie Vernarbungen noch hinzu. Und die Einschränkungen nach so einer Versteifungs-OP wären ja auch enorm (Aufhebung der Nickbewegung; keine Möglichkeit mehr nach oben zu sehen (Kopf in den Nacken), nur noch sehr minimale Kopfdrehbeweglichkeit...)

Du siehst, dass also nun mittlerweile aus der ursprünglichen Simulation eine Therapie geworden ist. Es wird zwar in gewissem Sinne immer noch das Ergebnis der OP smuliert, aber wenn ich das Ergebnis auch ohne OP bekomme (ohne Risiken und Nebenwirkungen), dann lieber so. Ich weiß ja nicht, ob du dich unter den Voraussetzungen lieber operieren lassen würdest, ich trage aber lieber weiter die Orthese. Und mit Orthese bin ich ja jetzt sogar wieder arbeitsfähig!!

Und mache natürlich auch weiterhin täglich meine Übungen sowie die KG und MT, damit auch in Zukunft meine Muskulatur nicht leidet.

Wenn du auch vielleicht von diesen Ärzten Abstand nehmen würdest, ich vertraue ihnen! Umso mehr, da mein absolut spitzenmäßiger Physio genau diese Vorgehensweise auch vorgeschlagen und befürwortet hatte und auch mein Hausarzt diese Art der Behandlung voll unterstützt. Ich werde auch weiterhin zu diesen Ärzten gehen, da sie nach nun mittlerweile 4 Jahren die ersten sind, die mich richtig ernst nehmen, mir helfen und mir Linderung der Beschwerden verschaffen können.

Gruß
HWS
PMAOL
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