Bandscheiben-Forum

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> Sch.... Arzt!, Ich Lass mir doch nix einreden...
diverle
Geschrieben am: 26 Aug 2006, 19:16


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Hallo :winke

also , ich verstehe dich gut.

Habe fast das gleiche in 2 Kliniken mitgemacht, bis ich den entschluss fasste in eine Klinik zu gehen die nur den Rücken behandeln.

Da gibt es nur 2 Kliniken die federführend sind, das ist Neustadt und Bad Wildungen.

Ich entschloss mich für Bad Wildungen (liegt bei Kassel) obwohl fast 500 km entfernt ist. Habe es aber nicht bereut.

Für Schmerzfreiheit geh ich überall hin.
Ich wünsche dir und deinen Eltern viel Kraft für deine weitere zukunft, und natürlich wenig schmerzen.

Glg Wolfgang ;)
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Chinni
Geschrieben am: 26 Aug 2006, 19:22


PUSTEFIX
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huhu ;)

diverle, ich freue mich sehr für dich, dass du mit der klinik, in der du behandelt wirst, so zufrieden bist! :up

QUOTE
Da gibt es nur 2 Kliniken die federführend sind, das ist Neustadt und Bad Wildungen.


aber was bringt dich dazu, deine subjektive meinung als fundierte aussage hier hinzustellen? gibt es irgendeine "rangliste" für kliniken die bs-probleme behandeln? meines wissens nach nicht! ???
deine aussage klingt, als wären diese beiden kliniken die besten in deutschland, alle anderen zweite klasse! wenn es so eine "rangliste" gibt, dann sei so lieb und lass uns davon wissen. :z
wenn nicht, dann sei bitte so lieb und schere nicht alle kliniken in deutschland - von denen du vermutlich über 99% gar nicht kennst - über einen kamm, das ist unfair und nach meinen erfahrungen (die überigens auch in bad wildungen war und da wieder weg geschickt wurde, weil kein doc den mut für die nötige op hatte) auch schlicht falsch! :z
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Playbunny86
Geschrieben am: 26 Aug 2006, 21:23


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Hi @ diverle
Ich war in bad wildungen letztes jaht märz bis april in kur für 6 wochen. Kenne also die Gegend dort.
Bin auch der Meinung wie Chinni, dass es hier in deutschland gute kliniken gibt und auch, dass es mehr wie 2 sind. :rolleyes:
Ich gebe mein bestes, dass ich die für mich richtige klinik mit vernünftigen, kompetenten Ärzten finde.
Schön, dass du schon "deine" klinik gefunden hast. :up
Ich hatte bis Donnerstag auch meiner Meinung nach die beste Klinik gefunden (da ich schon 3x vorher in Langen-Debstedt war) doch ich lag wohl falsch! :B

Carola

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Tigerente
Geschrieben am: 26 Aug 2006, 22:09


Erfahrene Spondy, Rückenschraubstock & Bandscheibenprothese
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Halo Playbunny!

Was Dir passiert ist tut mir sehr, sehr leid!! Auch ich kann mir gut vorstellen, wie Du Dich gefühlt hast!
Ich denke, dass Du versuchen solltest, das abzuhaken, sonst ziehts Dich nur weiter
runter.....Lass Dich mal :streichel Du kannst nichts dafür, dass der Doc so unsensibel gewesen ist - eigentlich kann er einem wirklich leidun - aber das is nicht Dein poblem!

Du solltest Dir nun wirklich die Mühe machen zu recherchieren - ganz gezielt!!!
Mir ging es ähnlich - es gab zur OP keine Altenative mehr - und mir war klar, dass ich mich nicht in "irgendeinem" Beleghaus oder einer Wald- und Wiesenklinik operieren lassen würde, denn von der OP hängt ja das weitere Leben ab - und das Ergebnis soll wirklich das Optimun sein - denn das eigentliche OP Risiko reichte mir.....!

Also - ich hab mir die Zeit genommen und Stück für Stück geschaut, welche Patienten denn überhaupt an der WS operiert werden.
Ich landete recht schnell bei den schwer betroffenen Skoliosepatienten (diese haben eine seitl. Krümmung der Wirbelsäule und auch noch ene Drehung derselben.
das drückt auf Lunge und Herz - weil die Krümmung sich meistens verschlechtert und mit Korstt dan nichts mehr zu machen ist.
Muss also sehr oft operativ begradigt und gestreckt und anschliesend versteift werden.

Das sind sehr grosse Operationen - viel grösser als meine Versteifung (L4-S1 pülus BS Prothese L3) und ich fand ein spezielles Forum im Internet, wo diese Operierten und vor einer Skoliose stehenden Pat. sich austauschen.

http://forum.skoliose-op.info/phpBB2/index...90abc43b6614b7b

Hier habe ich viele Erfahrungsberichte über diverse Wirbelsäulenhirurgien und OPs der Mitglieder gefunden und alles gelesen - das war schon mal sehr interessat...aber auch mühsam!


Ich konnte herauslesen, dass ein sehr kompetenter WS Chirurg Prof. Halm aus Neustadt i.H. ist - er hat die Implanate, die aus Titan sind und sofort belastungsstabil sind, selbst entwickelt und immer wieder weiter entwicket - und alle Patienten, die nach einer solchen - grossen - OP im Soliose Forum schreiben, würden es wieder tun - und sind von der Kompetenz der Neustädte begeistert.
Das hat mich persönlich überzeugt!

Ich dachte mir, wenn die dort solche aufwändigen OPs erfolgreich hinkriegen, wird meine Versteifung ja eher ein Spaziergang sein - und die hohen Erfahrungswerte sichern auch eine grösstmögliche Routine und ein fachliches Können!
Prof. Halm ist weltweit bekannt - und ist auch oft weltweeit unterwegs - de mann it einer der kompentesten WS Chirurgen - das ist in Fachreisen wirklich belegt!

Ich habe auch gegoogelt und mir Qualitätsberichte angeschaut. es rechte mir ncht, wenn eine Klinik 2-3 Versteifungs-OPs in der Woche durchführt - ich wollte eine Klinik, in er möglichst den ganen Tag nichts anderes gemacht wird, weil ich inzwischen wusste, dass nur das ein Gelingen verspricht.
Es kommt nämlich auch insofern aufs KnowHow an, dass der Lordose-Winkel korrekt nachgebildet werden muss - und die Stärke de Titanstäbe richtig asgewählt werden muss. Das Gefühl dafür bekommt ein WS Chirurg nur durch viele OPs - nicht dadurch, dass er viele Titel hat.....

Die Stufendiagnostik dauerte bei mir 1 Woche, es gab tgl. Tests an den unterschiedlichsten Bereichen der WS/BS - am Ende bekam ich die Option Versteifung, ich konnte sie annehmen - oder auch nicht - das wird dem Patienten überlassen. Die Woche war sehr schön, ich hatte nur eine Sitzung und konnte ie anderen Pat. gut befragen in der übrigen eit (die Recherche.... :P )
Zumindest weiss man danach ganz genau, wie die WS und die BS aussehen und was Sache ist!

Ich behaupte nicht, dass Neustadt das NonPlus Ultra auf dieser Welt ist, ich weiss nur, dass ich gründich recherchiert habe und die Klinik guten Gewissens empfehlen kann, wenn man das Beste für sich möche.....

In Deutschland gibt es 4-6 WS-Zentren, die empfehlenwert sind - meine Meinung. nach meiner Recherche (Qualitätsberichte muss man lesen können, aber es reicht nicht, dass 947 OPs an der ganzen Klinik erfolgreich verliefen - es kann ja sein, dass davon 633 OPs wirklich kleine Routineeingriffe sind.....
Man sollte gezielt gucken, ob und wie oft genau die OP, die man braucht, durchgeführt wird, auf die Nachbehandlung, und ob man Patienten hier der bei den Sioliose-Patienten findet, die zufrieden sind.....und wenn nicht, warum nicht!

Letztendlich ist das alles sehr individuell und Du msst Dir Deine eigene Meinung bilden!!
DU musst Vertrauen zu den Ärzten haben (oder gleich wieder Heimfahren - wie geschehen) und Dich in ihre Obhut begeben - mit einem guten Gefühl! So war es bei mir - und ich würde die OP jederzeit nochmal machen lassen - auch wenn mir nun die lange Zeit des Heilungsprozesses doch langsam etwas schwer fällt......grins!
Meine Schmerzen von vor der OP sind komplett verschwunden - und die letzte Knochendurchbauung ist auch absehbar. Du findest meine Berichte im Profil unter Beiträge des Mitglieds.

Egal, wie Du Dich entscheidest - und egal, wie schlecht es dir jetzt grad psychisch geht - nach dieser schlimmen Erfahrung - geh ab jetzt systematiscvh vor und las Dich nicht von Ärzten in die Schublade "labil" stecken - für den Bereich Psyche hast Du schiesslich Deine Psychtherapie....


Sorry für die vielen RS-Fehler - die Tasten meiner neuen Tastatur hauen mir immer wieder ab :h

Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute!!

LG

die Tigerente

Marlies

PS: Grüss Deine Family - ich finde es toll, dass sie Dir "den Rücken stärken"! :up
Das ist leider nicht immer so....
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siobhan
Geschrieben am: 26 Aug 2006, 22:30


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Hallo diverle,

auch ich freue mich für Dich, das Du in Bad Wildungen so gute Erfahrungen gemacht hast, aber ich bin nicht der Meinung, das Neustadt und Bad Wildungen federführend sind.

In Neustadt habe ich ähnliche Erfahrungen wie Carola gemacht. Daraufhin sagte mir ein anderer sehr bekannter Arzt. "Tja, bei Skolioseoperationen hat man nicht viel zu verlieren, bei BSV´s an der BWS schon".

In Bad Wildungen sollte ein Segment versteift werden. Nur sollte von hinten und von vorne operiert werden und zusätzlich Knochenspan aus dem Beckenkamm entnommen werden. Danach sollte ich 1/2 Jahr Korsett tragen.

Jetzt bin ich in Rostock operiert worden (das Segment ist auch versteift worden), habe einen 6 cm Schnitt an der Seite und nehme, seit ich aus dem Krankenhaus bin keine Schmerzmittel mehr (nur in der Reha sollte ich 1 Woche welche nehmen) und durfte direkt nach der OP alles wieder machen (eben langsam, aber das habe ich schon selber gemerkt). Besser hätte es gar nicht laufen können.

Gruß,

Siobhan ;)
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Zaubrberg
Geschrieben am: 27 Aug 2006, 09:28


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Oweiha da bist du wohl an einen Hobbypsychologen geraten...

Dabei hast du doch reichlich Befunde die zeigen das deine Probleme körperliche Ursachen haben...

Gibt auch andere Ärzte, solche die in der Lage sind die Ursache der Schmerzen,Taubheit usw. zu beheben und nicht nur an den Symptomen basteln wollen...

Die Reihenfolge ist doch klar:

1. Da drückt etwas auf die Nervenwurzel
2. Das verursacht Schmerzen
und
3. Da wird man mit der Zeit "bekloppt" von

Das umzudrehen ist Unsinn!

Ich drück Dir die Daumen...


LG Johannes
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Kater Oskar
Geschrieben am: 27 Aug 2006, 09:41


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Hallo Carola

Nun will ich mich auch mal "reinhängen" und "meine" Meinung zum Thema beisteuern.

Das was dir da passiert ist, daß ist schon ziemlich heftig und der Doc sollte sich eventuell wirklich mal zu einem Psychologiekurs anmelden wie das Just schon angedeutet hat.

Ein guter Arzt sollte den "Menschen" sehen und auch behandeln und nicht "eine Wirbeläule". Er sollte auch in der Lage sein einen Patienren in den Arm zu nehmen oder zumindest seine Hand zu drücken und ihn aufzubauen. Leider ist das in unserer Zeit wohl in Vergessenheit geraten. Ich habe glücklicherweis solche Ärzte aber auch Schwestern schon erleben dürfen und weis wie wichtig eine Geste des Mitgefühls ist, wir erleben das ja auch immer wieder im Forum.

Trotzdem wurde dir hier ja nun schon erklärt, daß die Meinung des Arztes nicht so abwegig ist, auch wenn er sie dir wirklich mit dem Holzhammer beigebracht hat. Das Schlimmste an Stöhrungen der Psyche ist -meiner Meinung nach- daß man selbst nicht erkennt, daß man wirklich Hilfe braucht und innerlich danach eigentlich auch ganz laut danach schreit. Du hast hier geschrieben

QUOTE
Hallo? Psychatrie? Ich habe keinen an der Waffel


und darum geht es nun wirklich nicht.

Leider wurde in der Vergangenheit sehr oft so getan, als seien Leute mit psychischen Erkrankungen "durchgeknallt", ebend ein Fall für die "Klapse". Das ist nicht richtig und wird leider halt auch heute noch oft so gesehen. Das macht es den Betroffenen sehr schwer über eine solche Erkrankung zu sprechen, ja, sie sich selbst gegenüber einzugestehen. Man wehrt sich dagegen und es beginnt ein Teufelskreis.

Carola,

du hast keinen an der Waffel, bist nicht durchgeknallt oder ein Fall für die Klapse. Du brauchst ganz einfach nur gaaanz viel Hilfe, Verständnis, Mitgefühl und ich glaube nicht, daß dafür eine "Geschlossene" nötig und -in deinem Fall auch- der richtige Ort wäre.

Trotzdem solltest du auch versuchen, solche Hilfe zu suchen und auch anzunehmen.
Allerdings habe ich in deinem zweiten Beitrag auch gelesen, daß du (eigentlich) den ersten Schritt schon getan hast

QUOTE
Ich war jetzt schon 1 Jahr in psychologischer Behandlung und beende dieses bald, da ich noch 2 Sitzungen übrig habe.


Ich weis nicht, ob du darüber sprechen kannst (und auch möchtest), warum und unter welchen Umständen du diese Behandlung begonnen hast und ob sie dir etwas gebracht hat??, wobei ich -auf Grund deines jetzigen Zustandes- vermute, daß da etwas falsch gelaufen ist, sonst wärst du im Moment nicht so verzweifelt und so verdammt hilflos. Falls du etwas dazu schreiben möchtest kannst du wohl sicher sein, daß du hier im Forum nicht abgestempelt oder in eine der berühmten Schunladen gesteckt wirst. Viele Bandis kennen die gleichen Probleme, auch wenn sie nicht darüber sprechen, es gibt ebend zu viele Vorurteile und man will sich (nicht mal gegenüber sich selbst) outen.

Aus deinen Beiträgen spricht so viel Angst und Hilflosigkeit, das ist für mich schon erschreckend.

Ich weis nicht, ob es dir hilft, zu wissen, daß das schon ganz viele Bandis erfahren haben, daß ihnen niemand glaubt, sie -mit ihren Schmerzen und Beschwerden- ganz einfach nicht ernst genommen oder sie halt gleich in die Schublade der Simulanten gesteckt werden. Keiner sieht dir deine Beschwerden von Außen an und wenn die Beschwerden nicht weniger werden "nervt" es irgendwann jeden in deiner Umwelt, selbst den Arzt.

Es ist toll, daß deine Mama so hinter dir steht, wie man das aus den Beiträgen lesen kann. Ich wünsche dir, aber auch ihr, daß sie weiterhin so viel Kraft hat, dir immer beizustehen und dich zu halten, gegebenenfalls auch aufzurichten wenn du am Boden bist.

Mit deinem Papa das ist so eine Sache und ich kann das ein wenig nachvollziehen wenn du sagst

QUOTE
während mein Vater hingegen weniger damit klarkommt.


Ich habe diese Erfahrungen selbst oft genug gemacht und heulte innerlich vor Wut, da mich "niemand versteht". Zwischenzeitlich habe ich oft darüber nachgedacht, daß ich früher doch eigentlich genauso gedacht habe, wie ein großer Teil meiner Umwelt. Versuche das doch auch einmal. Mir macht es das heute manchmal etwas leichter mit solchen vorgefaßten Meinungen umzugehen, obwohl es nicht wirklich leichter ist.

"Da steht einer, der bei der kleinsten Belastung die oft gar keine ist, (wie das Ausräumen der Spühlmaschine) und jammert (ständig) rum".

Heute weis ich selbst, wie es ist, wenn du nur am Küchentresen stehst um eine Scheibe Brot zu schmieren oder die Kartoffeln zu schälen und es dabei vor Schmerzen nicht aushälst. In meinem "ersten" Leben habe ich eigentlich ganz genauso gedacht, wie die meisten Leute das auch heute noch tun. Glücklicherweise habe ich das den Betroffenen gegenüber aber (Dank meiner guten Erziehung :z) zumindest nicht geäußert.

Noch heftiger ist es bei psychischen Beschwerden, die nun wirklich niemand sieht und auch nicht versteht (aber eigentlich auch gar nicht verstehen kann). Aber auch hier muß ich sagen, daß ich vor einigen Jahren über Leute mit Depressionen oder ähnlichen Erkrankungen genauso gedacht habe, wie das der große Teil meiner Bekannten auch heute noch tut. Auch ich habe die Meinung gehabt, die "sollen mal den Hintern zusammenkneisfen und nicht rumjammern" oder ebend in der Kategorie "Simulant" oder "Fall für die Klapse". Heute weis ich es besser, da "ich" betroffen bin. Das macht es zwar nicht leichter aber ich kann es vom Verstand her zumindest nachvollziehen.

Nun habe ich einen Roman geschrieben und hoffe, daß du über einige Sachen vieleicht nachdenkst. Versuche wirklich mal ganz in Ruhe bestimmte Möglichkeiten zu durchdenken. Ich möchte hier auch noch mal ausdrücklich darauf verweisen, daß mein Beitrag an dich absolut kein Angriff sein soll. ich möchte dir auch nichts einreden, auch wenn du das in deiner jetzigen Verfassung eventuell so siehst.

Ich weis, wie schwer das ist, denn ich habe das hinter mir. Ich habe mich über Jahre dagegen gewehrt ein "Fall für die Klapse" zu sein, mußte aber irgendwann einsehen, daß ich psychisch angeschlagen war und Hilfe gebraucht habe.

Ich war nun nicht in der "Klapse" (und ich denke, dagegen hätte ich mich -genau wie du- mit Händen und Füßen und notfalls auch den Zähnen gewehrt). Trotzdem habe ich Hilfe gefunden und angenommen. Ich denke nur so war es mir möglich zu überleben und bin auch wieder ein wenig "hochgekommen", auch wenn es immer wieder Rückschläge gibt. Ich hätte vorher nie geglaubt, daß ein Psychologe "MIR" helfen könne. Heute weis ich das es so ist.

Das erste Signal, daß du solche Hilfe eventuell doch brauchst, ist die Tatsache, daß du dir hier im Forum deinen Kummer, deine Änste und Sorgen "von der Seele" schreibst und dir das (ich denke doch, daß das so ist) schon mal ein wenig hilft.

Daß natürlich zeitgleich deine objektiv vorhandenen Beschwerden und Ausfallerscheinungen weiter diagnostiziert und behandelt werden, das setze ich mal voraus.

In der Hoffnung, daß es dir im Moment ein wenig besser geht, laß dich auf keinen Fall unterkriegen

ganz liebe Grüße,

der Kater Oskar








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MartinaW
Geschrieben am: 27 Aug 2006, 10:26


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Hallo Playbunny, ich kann dich super gut verstehen.
Mir ging es so, dass ich erst mal „nur“ Schmerzen hatte!
Dazu war meine Rückenmuskulatur derartig verspannt war, dass niemand mit den normalen, dünnen Kanülen eine Schmerzspritze setzen konnte, weil gar nichts in den Muskel reinkam.
Vorher ( 3 Wochen) hatte ich aber eine Herzrhythmus-Problematik aufgrund einer extrem seltenen Antibiotika-Unverträglichkeit (mit wahnsinnigen Herzschmerzen/ Herzfrequenz in Ruhe 140-150) und anschließend Schlafstörungen.
Daher wurde mir von allen!!! Ärzten, die ich wegen der Rückenbeschwerden aufsuchte, gesagt ich hätte Psycho-Probleme:
Die Reaktion auf das Antibiotikum wäre wohl doch eher eine Panikattacke gewesen, ich hätte bestimmt auch Höhenangst und Platzangst…
Totaler Quatsch, hatte ich noch nie, ich hab bei unserem Haus in 13 m über dem Boden Bretter genagelt (da waren noch keine Decken im Fachwerkgerüst) und gehöre zu den Leuten, die sich auch in der MRT-Röhre entspannt fühlen…
Nachdem dann statt der Neuroborreliose und der MS eine somatoforme Störung diagnostiziert wurde, ist mir dann der Kragen geplatz und ich hab, leider erst nach 8 Monaten ständiger KG, Akupunktur, Akupunktmassage, Fango, Massagen, auf ein MRT bestanden.
Mein damaliger HA hat mir das MRT übrigens nur „genehmigt“ um mir „endgültig zu beweisen, dass keine organischen Ursachen vorliegen!“. Durch das MRT konnten dann einige Protrusionen in HWS und LWS und zwei Bandscheibenvorfälle der BWS, einer mit deutlicher knöcherner Spinalkanalstenose, gezeigt werden…
Dabei wurde mir vorher mehrfach gesagt: „ da hat nie jemand Beschwerden (BWS) und schon gar nicht in Kombination mit leichteren LWS und HWS-Beschwerden“…
Damals hatte ich auch noch keine großartigen sensomotorischen Defizite.
Das Ganze fängt jetzt erst an. Freitag hat der Neurologe bei mir partielle Paraparesen der Beine diagnostiziert und mir auch eine OP (Laminektomie und Versteifung)
der BWS empfohlen, wobei er nicht an Schmerzfreiheit danach glauben will…
Ach ja, bei meinem Besuch beim medizinischen Dienst wollte die Ärztin meine Kernspinbilder gar nicht sehen, weil ja fast alle Menschen Bandscheibenvorfälle hätten und nur die wenigsten Probleme damit… Deshalb hat sie beim Rehaantrag dann auch geschrieben: „subdepressives Verhalten“ ich sollt in eine Klinik mit orthopädisch/psychosomatischem
Schwerpunkt. In der Klinik hat mir der Chefarzt dann auch noch mal gesagt, dass sie ja noch nicht wüssten, ob meine Beschwerden tatsächlich von meinem gequetschten Rückenmark kämen, oder psychisch wären… „ob ich Probleme damit hätte mich mit der Psychologin zu unterhalten“. Ich hab ihm dann nur gesagt, dass ich das gerne täte, wenn es ihm hilft!
Diese arme Psychologin musste sich dann stundenlang meine Erzählung über die Ärzte-Odyssee anhören und fand meine Psyche abschliessend überhaupt nicht auffällig.
Warum passiert so was ständig hab ich mich dann natürlich noch gefragt und hab rausbekommen, dass die Ärzte ihr Unterlagen nicht richtig durchlesen. Der Arztbrief mit dem Verdacht auf somatoforme Störung war sowohl beim MDK, wie auch beim Rehateam auf großes Interesse gestoßen, obwohl beiden auch ein anschließender Brief des Chefarztes der
Neurologischen Klinik vorlag, wo eine somatoforme Störung aufgrund der deutlichen Kernspinbefunde AUSGESCHLOSSEN werden konnte! Leider war das jeweils nicht so interessant für die Beteiligten. D.h. ich kann mich schon mal an den Gedanken gewöhnen, dass jeder der neu die Gesamtunterlagen über mich bekommt bei somatoforme Störung aufhorcht und mich dementsprechend einschätzt, obwohl ich die eindeutigsten bildlichen Darstellungen eines deutlich kompimierten Rückenmarkes vorweisen kann…und jetzt
auch langsam die Paresen….
Wir müssen uns einfach damit abfinden im Zweifelsfall um die Anerkennung unserer Beschwerden zu kämpfen. Ich lass mir jetzt jedenfalls keine ärztlichen Frechheiten mehr gefallen!
Wenn deine Familie/Mutter dich unterstützt und die Leute aus dem Forum auch, wirst du das auch schaffen!
In diesem Sinne,
lass dich nicht unterkriegen,
liebe Grüße
Martina
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Playbunny86
Geschrieben am: 27 Aug 2006, 11:05


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Hi ihr lieben! :s
Also, warum ich in die psychotherapeutische Gesprächsrunde nun 1 jahr lang gemacht habe, war so:

In der kur hatte ich 2x in 6 wochen eine Gruppensitzung beim psychologen.
Welches ich absolut scheiße fand. Als ich zuhause war dachte ich mir nur, was ich kostenlos mitnehmen kann, das mache ich auch. Damit später kein Arzt behaupten kann, das ich nicht alles versucht habe!
So kam ich dann auf eine gesprächstherapie beim psychologen, die krankenkasse stimmte zu und der 1. termin war auch schnell bekommen.
Im Endeffekt war es für mich auch mal ganz gut, mit einer person zu reden, die komplett unabhängig von meiner ganzen geschichte war.
Die nicht so damit verbunden war wie meine familie. Die jeden Tag notgedrungen damit zu tun hat.
Ich hab ihm erzählt von körperlichen verbesserungen, rückschlägen und neue Therapien, in die ich immer Hoffnung hatte. Erzählt von den Rechtsanwaltstorys, als ich gegen die LVA klagte,wegen einer Umschulung. Und davon, dass ich die Klage gewonnen hatte und mir für meine Zukunft, was Arbeit betrifft keine Sorgen mehr machen muss! :up
Das ich nur noch an meiner Gesundheit arbeiten muss!
Deshalb hatte ich den psychologen.

Der Arzt im Krankenhaus kam ja gleich auf eine geschlossene Psychatrie und das passt mir nicht. Ich bin mir sicher, das brauche ich nicht! :vogel :baeh

@ siobhan

Ich habe auch Skoliose, ab BWS bis HWS, das kam aber erst raus, nachdem ich 14 Monate schon krankgeschrieben war. Das war ein Schlag in den Magen als mein Ortho mir das erzählte...
Die Frage die ich mir da gestellt hatte: Wieso haben das die anderen Ärzte nicht festgestellt, wenn ich im Krankenhaus lag und warum sahen die es nicht auf meinen Bildern???
Daran sehe ich, dass sie nicht wirklich einen vernünftigen Blick auf meine Bilder geworfen haben! Schließlich war ich zu dem Zeitpunkt schon 3x operiert, als mein Ortho mir erzählte, das ich Skoliose habe.
Traurig, oder?

Soviel dazu, ich bin froh, das die Anteilnahme hier im Forum so groß ist und man noch dazulernt, das nicht nur ich so einen unsensiblen Doktor hatte.
Carola
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siobhan
Geschrieben am: 27 Aug 2006, 11:48


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Liebe Carola,

wollte Dir schon gestern etwas schreiben, aber irgendwie ist der Beitrag verschwunden (war wohl schon zu spät).

Mit dem, was ich geschrieben habe, wollte ich nur zum Ausdruck bringen, das es verschiedene Meinungen und Erfahrungen gibt. Ich wollte keineswegs eine Klinik schlecht machen.

Das Allerwichtigste für Dich ist wohl erstmal, das Du einen Arzt findest, zu dem Du Vertrauen hast und der Dich ernst nimmt. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie schwierig das sein kann und was man vorher so alles erleben kann, aber es ist nicht unmöglich. Also, Kopf hoch und nicht aufgeben!

Zur Skoliose möchte ich noch aus einem Fachbuch zitieren: "90 % aller Skoliosen sind konservativ therapierbar, jeweils unterschiedlich entsprechend der Progredienz."

Liebe Grüße und alles Gute,

Siobhan ;)

PM
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