Bandscheiben-Forum

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> Psychotherapie, Hilfreich?
kaiserfisch
Geschrieben am: 31 Aug 2006, 19:45


Öfter dabei
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Hallo zusammen,

ich habe meine Probleme und Schmerzen jetzt seit Oktober. In den Schulferien ging es mir ziemlich gut, aber seit ich wieder arbeite ist es wieder schlimmer geworden. Mit Tabletten lässt es sich aber aushalten. Mein Osteopath meinte nun, dass die Verschlechterung auch mit psychischen Problemen zusammenhingen. Ich denke, dass dies eine Wechselwirkung ist. Unzufriedenheit ---> Verspannungen
--> Schmerzen --> psychische Probleme.

Ich möchte jetzt gerne eine Therapie beginnen, habe aber Bedenken, dass mir das irgendwann schaden kann und meine Schmerzen nur noch auf die Psyche geschoben werden (obwohl ja eindeutig medizinische Schäden zu sehen sind). Hier im Forum habe ich ja schon einiges in dieser Richtung gelesen. Ich denke vorallem daran, wenn ich vielleicht mal zum MDK muss oder die Rente einreichen muss (Gott bewahre, dass das geschieht).

Wer kann mir raten?

Andrea
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Wusel
Geschrieben am: 01 Sep 2006, 07:01


Öfter dabei
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Hallo,ich habe kurz nach der Trennung von meinem Mann eine ambulante Therapie in einer psychosomatischen Tagesklinik gemacht.
Dort habe ich gelernt,Schmerzen anzunehmen und zu verstehen,wann was entsteht.Das hat mir geholfen.
Der Kreislauf ist ganz einfach zu verstehen
:Hast du Stress oder Ärger und an deinem Körper einen Schwachpunkt (HWS oder ähnliches),wirst du immer ziemlich schnell Schmerzen bekommen.
Sicher ist eine Psychotherapie schmerzhaft für die Seele,aber wenn Du einen guten Therapeuten findest und offen bist,dies zu versuchen,dann mache es.Wenn es dir nicht gut tut,kannst du dies auch wieder abbrechen.Aber dann hast du es zumindest versucht.
Viele Grüße
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Inka
Geschrieben am: 01 Sep 2006, 07:08


...die immer noch an das Gute im Menschen glaubt
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Hallo Andrea,

wichtig ist doch in erster Linie, dass Dir eine Therapie hilft. Wenn nun durch eine Psychotherapie Deine Schmerzen vielleicht gelindert werden können, dann ist das doch die Hauptsache, oder?

Eine gute Schmerztherapie läuft ja zB auch fast immer zweigleisig, nämlich auf der einen Seite die Therapie durch den Arzt (also Medikamente, KG, usw) und auf der anderen Seite die psychotherapeutische Behandlung. Ständige Schmerzen und die Beeinträchtigungen, die man dadurch erleben muss (soziale Ausgrenzung, Unverständnis, Probleme am Arbeitsplatz etc.) wirken sich nun mal auf die Psyche aus. Würde man zB einen Diabetes feststellen, dann hätte wohl niemand Probleme damit zu einem Internisten zu gehen und sich eben adäquat behandeln zu lassen, nur wenn es eben um psychische Probleme geht, dann hat man so seine Schwierigkeiten damit.

Und verrückterweise, wenn man beim Rentenantrag psychische Erkrankungen bescheinigt bekommt, wird der Rente eher zugestimmt, als wenn das nicht der Fall ist.

Also, versuch die Psychotherapie, wenn es nichts sein sollte, dann kannst Du immer noch abbrechen.

Liebe Grüße

:winke Inka



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hoppelhase
Geschrieben am: 01 Sep 2006, 12:47


BoardIngenieur
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Hallo Andrea, auch wenn ich es selber lange nicht wahr haben wollte, oft sind Bandscheibenprobleme echt ein äußeres zeichen von seelischen Problemen.
Aufgrund eines angeknacksten Selbstwertgefühls will man es jedem recht machen, überarbeitet sich, möchte durch körperliche Leistungen gefallen.
Kann schon das berühmte sofort bücken, wenn jemand was runterfällt
Das Tragen der Handtasche
Kinderwagen in Zug heben helfen
Koffer mit ins Gepäcknetz befördern
usw sein
endet dann bei Umzugshilfe und ähnlichem

Wir wollen etwas wert sein - und wie geht das leichter als durch kleine und große Gefälligkeiten. Beliebt ist, wer viel für andere tut - das ist die Falle, die ich hioer im Forum immer wieder als Ursache für das Malheur mit dem Rücken gelesen und auch an mir selbst festgestellt habe.

Es ist dann sehr schwer vom ewigen Ja-Sager zum abwägenden Ja oder Nein-Sager zu werden.
Viele sind schockiert, halten einen plötzlich für egoistisch oder abgekühlt. Dabei hat sich unser Verhältnis zu unsern Mitmenschen gar nicht verändert. Wir mögen sie genauso wie vorher.
Nur unser Verhältnis zu uns selbst ist ein anderes geworden, wir achten mehr auf unsere Kraft, versuchen sie einzuteilen und abzuschätzen.

Dieser Umstieg wird leichter, wenn du ein paar Tips vom Fachmann oder Frau bekommst und dich zumindest für dich selber darauf berufen kannst.

Bei mir hat es erst geschnackelt, als ein Psychotherapeut mir ins Gesicht sagte, ich solle mich nicht immer über andere definieren, ja, andere benutzen um mich wertvoll zu machen. Ich solle selber für mich selber etwas tun.

Es funktioniert - nicht immer, aber oft.
Manchmal bin ich auch heute noch traurig, dass ich den Garten nicht mehr so in Schuß halten kann, heb trotzig meinen Enkel hoch, suche nach meinem neuen Standpunkt, komm mir vor wie ein Rentner, der sich von einem Tag zum anderen selbst motivieren, beschäftigen muss. Aber, das ist nur kurz so, dann fällt mir der Spruch wieder ein . Tu selber was für dich selber - und dann gehts wieder.

Wünsch dir viel Glück auf deinem Weg
Ines Beatrix
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Elke
Geschrieben am: 02 Sep 2006, 12:15


PremiumMitglied Bronze
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Beiträge: 1.632
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Mitglied seit: 04 Apr 2004




Hallo Andrea,

diese Wechselwirkung besteht zwischenb Selle und Körper besteht nun einmal. Wenn Du feststellst, dass Dich Deine Arbeit belastet und Du dadurch verstärkt Probs bekommst, dann solltest Du Dich nich scheuen eine Therapie zu machen. Dort lernst Du Streß usw. ab zu wehren. Hoppelhase hat es sehr gut beschrieben.

Tschau ;) Elke
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