Bandscheiben-Forum

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> OP oder konservative Behandlung, unterschiedliche fachliche meinungen
Kater Oskar
Geschrieben am: 25 Jul 2006, 20:36


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Hallo Susann

Wie dir hier schon geschrieben wurde, ist die OP auf keinen Fall eine Garantie, daß du danach keine Beschwerden mehr hast.

Was mich aber noch interessieren würde, seit wann hast du deine Beschwerden denn konkret und was wurde bisher gemacht?

Es ist schon so, daß jeder Fall anders ist, selbst, wenn bei zwei (oder mehr) Leuten die gleiche Diagnose vorliegt. Deßhalb kann wohl auch grundsätzlich nicht pauschal gesagt werden, OP oder diese oder jene Therapie ist DIE Richtige. Es ist von vielen Faktoren abhängig, ob eine OP wirklich notwendig und unumgänglich ist. Ich würde sie aber auf alle Fälle ablehnen, wenn es dir wirklich nur darum geht, schnell wieder fit zu werden, zumindest hört sich das so für mich an

QUOTE
meiner momentanen ansicht besteht die wahrscheinlichkeit einer schnellen wieder herstellung eines schmerzfreien zustands der lws l5/s1 in der op.


wobei ich natürlich positiv bemerke, daß du ja noch auf dem Weg der Entscheidung bist und deßhalb auch hier Anregungen/Meinungen und Erfahrungen suchst.

Wie auch andere Bandis schon geschrieben haben, mußt du auch nach der OP eventuell damit rechnen, daß deine Beschwerden nicht oder nicht vollständig beseitigt worden sind.

Aber, selbst wenn du das geschafft haben solltest wirst du dich auch in Zukunft

QUOTE
mit kg, sport


und ggf. konservativen Behandlungen "quälen" müssen um deine Muskulatur aufzubauen oder zu stärken. Daran wirst du nicht vorbeikommen, wenn du in Zukunft mit weniger Beschwerden und geringeren Risiken für den nächsten BSV leben willst.

Ich selbst BIN operiert und zwar schon im Dezember des vorigen Jahres. Seit Februar mache ich eine Schmerztherapie, nehme ständig Medikamente und bin ständig in konservativer Behandlung, mache KG, Rückengymnastik zu Hause, Nordic Walking, Schwimmen und....bin noch nicht wieder schmerzfrei.

In der Hoffnung, daß du die für DICH richtige Entscheidung triffst

liebe Grüße,

Kater Oskar

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susann
Geschrieben am: 25 Jul 2006, 21:24


Öfter dabei
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die beschwerden habe ich seit ende mai, wahrscheinlich beim surfen passiert. habe es so zu sagen ignoriert und gedacht es wird besser. nach einiger zeit wurde es nicht besser und ich habe mit manueller therapie begonnen. 4 mal behnadlung. die aussage meiner physiotherapeuthin. ich mache nicht weiter. weil die anwendungen bzw. übungen schmerzhaft waren und vorallem keine besserung brachten. dann mrt. die diagnose und verschiedenste aussagen. ich war bis vor ca. 3 stunden relativ klar. aber jetzt habe ich zweifel und überlege neu.
gibt es jemanden der in frankfurt/o. im klinikum sich operieren lassen hat? welche erfahrungen?
ich werde morgen weiter schreiben. danke für die vielen antworten, ideen und anregungen. bis morgen.
susann
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stefan66
Geschrieben am: 26 Jul 2006, 05:29


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QUOTE (susann @ 25.07.2006, 20:34)
.... sagen anhand des mrt der schwere grad ist hoch und um es bildhaft zu schreiben, wenn man auf eine volle zahnpastertube tritt läuft sie aus. den inhalt wieder zurück zu drücken ist unmöglich. ....

Moin.

Das MRT meines zweiten BSV sagte eigentlich auch "sofort operieren".
O-Ton meines Neurologen: "bei dem MRT sagen 10 von 10 Orthopäden "sofort operieren".
Bildlich: auch meine Zahnpastatube ist ein gutes Stück weit ausgequetscht.
Vielleicht nicht zu 100% ausgequetscht, aber doch ein gutes Stück weit.
Der Neurologe stellte bei mir dann aber fest, dass von den Nerven her alles weitgehend o.k. ist und deshalb auch keine OP indiziert ist. Trotz gequetschter Tube.

Will sagen: klar, die Paste in die Tube zurückquetschen geht nicht, aber wenn man trotz herausgequetschter Paste relativ problemfrei ist, lohnt ne OP nicht.
Schmerzen und leichte Unbeweglichkeit kann man auch ohne OP behandeln. Und wenn konservative Behandlung nix bringt, kann man später immer noch operieren.

Wenn kein entsprechender neurologischer Befund vorliegt, sollte man nicht zu schnell operieren, finde ich. Man sollte aber in jedem Fall einen neurologische Befund einholen. Dann sieht man klarer ob eine OP nötig ist.
Ein MRT zeigt, was kaputt ist, zeigt aber eben nicht, was noch funktioniert und was nicht mehr funktioniert bei den Nerven.
Ein MRT zeigt nicht,wie gut dein Nervensystem mit der Belastung durch den Prolaps (=BSV) klarkommt. Wie gut deine Nerven mit dem BSV klarkommen, kann nur ein Neurologe ermitteln.

Thema Sport: Sport ist für Bandis wichtig, es muss aber der richtige Sport sein.
Sportarten, die sehr auf die Bandscheiben gehen wie Joggen/Laufen, Springreiten oder Gewichtheben sollte man sich erst mal abschminken.
Stattdessen sollte man sich andere Sportarten suchen, idealerweise solche, die Rücken- und Bauchmuskeln stärken, ohne die angegriffenen Bandscheiben zusätzlich zu belasten.

Tschau
Stefan
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wi-ro
Geschrieben am: 26 Jul 2006, 06:23


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Hallo Susan,

erstmal herzlich willkommen im Forum ;)

was ich ein wenig vermisse, was hast Du für Probleme wie Schmerzen, Ausfallerscheinungen usw.
Warst Du schon bei einem Neurologen ? der kann messen, ob eine OP Notwendig ist.

Wenn Du Dich operieren lässt, musst Du Dir klar darüber sein, das an den von Dir beschrieben Behandlungsmethoden wie KG, Sport usw. nach der OP kein Weg vorbei geht.

Es ist keine Blindarm-Operation, wo man nach 3 Tagen nach Hause geht, nach 7 Tagen die Fäden raus bekommt, und nach drei Wochen ist alles wieder "Friede, Freude Eierkuchen"

An KG, Rückengerechtes Bewegen, Sport wird in Zukunft kein Weg vorbei gehen.

Mein NC hat mir vor der OP folgendes gesagt:
"Ihre Bandscheibe ist defekt, da wächst auch nie wieder was nach. Aber sie können mit KG, Schwimmen usw. Ihre Muskulatur so aufbauen, das sie wahrscheinlich nie wieder Probleme bekommen."

wie ja schon einige geschrieben haben, gibt es bei einer OP keine Erfolgsgarantie.

In den Qualitätsberichten der Kliniken, ist nachzulesen, das bei BS-OP's den Patienten

ca. 70-75 % besser geht
ca. 10-15 % keine Besserung
ca. 5-10% sogar Verschlechterung

Du solltest also genau überlegen, ob Du Dich operieren lässt.

Eine OP-Indikation ist dann gegeben, wenn

Starke Schmerzen (auch trotz Medis) vorhanden sind
Ausfallerscheinungen wie Lähmung, oder Gefühlsstörung


Als letzter Hinweis, KG ist nach so einer OP auch kein Zuckerschlecken.


Gerald :winke
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Just
Geschrieben am: 26 Jul 2006, 07:13


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QUOTE (wi-ro @ 26.07.2006, 07:23)
In den Qualitätsberichten der Kliniken, ist nachzulesen, das bei BS-OP's den Patienten

ca. 70-75 % besser geht
ca. 10-15 % keine Besserung
ca. 5-10% sogar Verschlechterung

Du solltest also genau überlegen, ob Du Dich operieren lässt.

Ob den Qualitätsberichten zu trauen ist - ich weiss nicht - die müssen die Schnippeleien (auch die eigetnlich überflüssigen) ja irgendwie rechtfertigen.
Mir wurde seinerzeit von einem berufsgenossenschaftlichen Orthopäden gesagt, bei einer BS-OP besteht eine "Drittel-Chance"
1/3 = es wird besser
1/3 = es bleibt gleich
1/3 = es wird schlechter
Die Quote war mir zu schlecht ... :sch
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wi-ro
Geschrieben am: 26 Jul 2006, 07:29


bekennender Rockfan
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@ Just

QUOTE (Just @ 26.07.2006, 08:13)

Ob den Qualitätsberichten zu trauen ist - ich weiss nicht - die müssen die Schnippeleien (auch die eigetnlich überflüssigen) ja irgendwie rechtfertigen.
Mir wurde seinerzeit von einem berufsgenossenschaftlichen Orthopäden gesagt, bei einer BS-OP besteht eine "Drittel-Chance"
1/3 = es wird besser
1/3 = es bleibt gleich
1/3 = es wird schlechter
Die Quote war mir zu schlecht ...  :sch


traue nur der Statistik, die Du selbst gefälscht hast.

Dir "Drittel-Chance" kannte ich nicht, die anderen Zahlen stehen halt so in den Qualitätsberichten. Unabhängig davon, ob bei den 5-10% auch OP-Fehler dabei sind. Über "Behandlungsfehler" gibt es meines wissens nach keine Statistik.
Und alle OP waren natürlich notwendig :z

Gerald :winke

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Thinka
Geschrieben am: 26 Jul 2006, 11:48


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hallo susann!

op oder konserative therapie?schwere frage..

ich hatte 2000 einen schweren bsv l5 s1 ,der sofort operiert wurde,weil ich lähmungen hatte,aber plötzlich keinerlei schmerzen mehr(ich dachte zuerst,ich hätte ne wunderheilung erlebt..na ja..).nach der op ging es mir sehr schnell wieder gut.natürlich mußte ich noch zur kg und mich schonen,aber es ging mir gut.
dann hatte ich 5 jahre relative ruhe mit kleinen zipperlein ,aber ansonsten ruhe.
nun hatte ich im nov einen erneuten bsv auf gleicher höhe.zuerst haben sie mir eine op vorgschlagen.ich hatte aber das gefühl,ich würde es auch konserativ schaffen,weil ich keine lähmungen hatte.nun habe ich es bis zum mai versucht konserativ hinzubekommen,aber es ist schlimmer geworden.
ich habe anfang juni eine versteifungs op mit dekompression der nerven durchführen lassen,weil ich einfach am ende gewesen bin und ich wohl auch keine großen chancen hatte,es so hinzubekommen.
klar bin ich nun noch länger krank geschrieben,ich habe zeit quasi "verschenkt" und diese zeit hat mich persönlich tief deprimiert,aber trotzdem ist es eine chance gewesen.es hat nicht geklappt,schade!aber wenn es geklappt hätte,hätte ich mir den quälkram mit der op schenken können.denn auch das ist nicht immer ein zuckerschlecken..!!

du mußt es natürlich selbst entscheiden,was wirklich manchmal schwer ist,weil ja beides keine wirklich blühenden aussichten sind und das surfen wohl in diesem jahr so oder so ohne deine beteiligung auf dem wasser ausfallen wird.
informiere dich,was man machen könnte und entscheide,was für dich sinn macht.
ich würde es wieder konserativ versuchen,auch wenn die op gut verlaufen ist,aber es ist ein eingriff(!).

eine gute entscheidungsfindung
thinka
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susann
Geschrieben am: 26 Jul 2006, 20:35


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hallo ihr, danke für eure beiträge. ich habe mich heute zu ich glaube 80 % für eine op entschieden und einen termin im krankenhaus für den kommenden montag vereinbart. am dienstag habe ich noch einmal einen termin bei einem anderen u.a. empfohlen neurochirurgen, wenn er den befund vom mrt auch so sieht wie der erste und zweite, werde ich die op machen. ich denke wenn drei gute fachärzte unabhängig von einander die gleiche diagnose und behandlung empfhlen, solllte man vetrauen haben. denke ich.
was passiert bzw. wozu sind die spritzen gut? nur um die schmerzen zu lindern oder die ursache zu behandeln?
wenn ich eine tablette nehme, denke ich es ist alles gut. wenn die wirkung nachläßt ist es so wie vorher und ich bin mir sicher.
liebe grüße
susann
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susann
Geschrieben am: 26 Jul 2006, 20:38


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natürlich nicht kommenden montag sondern am 07.08.
sorry.
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Just
Geschrieben am: 26 Jul 2006, 23:57


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QUOTE (wi-ro @ 26.07.2006, 08:29)
traue nur der Statistik, die Du selbst gefälscht hast.

Hi Gerald, Churchill hatte schon damals absolut Recht Angefügtes Bild

QUOTE
Über "Behandlungsfehler" gibt es meines wissens nach keine Statistik.

Die wird's vermutlich auch nie geben - wer gesteht schon gerne Fehler ein, dazu noch solche gravierenden - und versicherungstechnisch wäre einer Klageflut Tür und Tor geöffnet. Das ist dieselbe Nummer, wie bei einem Autounfall - unterschreibe nie, dass du Schuld bist - und wenn es tausendmal offensichtlich ist - sonst gibt's Ärger mit der Versicherung :sch

QUOTE
Und alle OP waren natürlich notwendig  :z

Selbstverständlich ... :hair

Mir hat 1991 bei meinem 1. BSV (L5/S1), da war ich 33, der Radiologe gesagt, für eine OP sei ich noch zu jung (damals wurde prinzipiell noch versteift). Durch die Versteifung würde der Druck auf die darüberliegenden Bandscheiben (2 Protrusionen) so groß, dass ich auf den näxten BSV quasi warten kann. Ich denke, das gilt bei einer Versteifung auch heute noch.
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