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Tommy43 |
Geschrieben am: 11 Jul 2006, 13:49
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Stammgast ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 51 Mitgliedsnummer.: 5.592 Mitglied seit: 08 Mai 2006 ![]() |
Hallo!
Hier im Forum besteht ja die sicher nicht ganz falsche Tendenz, die OP eher als letztes Mittel zu betrachten und auch vor OP-Risiken zu warnen. Wir Menschen denken eben häufiger daran, was alles passieren könnte, wenn wir dieses oder jenes tun. Wir denken deutlich weniger darüber nach, was passieren könnte, wenn wir dieses oder jenes nicht tun. Ich möchte deshalb hier mal die Frage in die andere Richtung stellen: Welches Risiko gehe ich ein, wenn ich mich nicht operieren lasse. Ich möchte solche Dinge wie Schmerzen etc. dabei mal ganz außen vor lassen, sondern nach den medizinischen Risiken fragen. Wie groß ist z.B. das Risiko bei einer falschen Bewegung irreversible e(Querschnitts)lähmungen zu bekommen, wenn der Vorfall z.B. aufs Myelom drückt? Das OP-Risiko bei dr HWS liegt ja bei ca. 1:8000 was diese Komplikation angeht. Wie hoch ist das Nicht-Op-Risiko? Der Grund warum ich das frage:Meine Vorstellung Viele Grüße Tommy P.S.: Nicht böse sein, aber Antworten: Da solltest Du Deinen Arzt fragen, wie ich sie hier häufig erhalten habe, helfen mir nicht weiter, den frage ich natürlich auch. Aber ich möchte gerne Eure Einschätzungen bzw. das was Ihr gehört habt... |
wi-ro |
Geschrieben am: 11 Jul 2006, 14:02
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bekennender Rockfan ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 2.450 Mitgliedsnummer.: 3.088 Mitglied seit: 28 Aug 2005 ![]() |
Hallo Tommy,
das läuft unter dem Motto, "traue nur der Statistik, die ich selbst gefälscht habe" wer denkt denn generell über mögliche Risiken nach ? Die Gefahr einer Querschnittslähmung durch einen Verkehrsunfall ist sicherlich deutlich höher als durch eine "nicht-OP" Ich kann mir nicht vorstellen, das es fundierte Zahlen gibt über das Risiko einer "Nicht-OP" Da ich immer positiv Denke, sage ich mir, das ich durch meinen BSV in der HWS, der eingentlich operiert werden könnte nichts schlimmes passiert. Wenn ich nicht so denken würde, hätte ich mich schon voriges Jahr operieren lassen müssen, denn es kann mir niemand sagen, was z.B. bei einem Autounfall (muss ja nicht dran schuld sein) passieren wird oder könnte. Gerald :winke |
Inka |
Geschrieben am: 11 Jul 2006, 14:25
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...die immer noch an das Gute im Menschen glaubt ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 2.403 Mitgliedsnummer.: 482 Mitglied seit: 25 Aug 2003 ![]() |
Hallo Tommy,
eigentlich eine gute Frage - nur lassen sich wohl die Risiken nicht in Prozentzahlen festhalten, weil man ja eigentlich erst weiss, dass ein bestimmtes Verhalten "falsch" und damit wirklich riskant war, wenn der entsprechende Schaden bereits eingetreten ist. Am eigenen Beispiel kann ich dazu 2 Sachen sagen: OP L5/S1 erfolgte mit Sicherheit zu spät (erst nach Eintritt einer massiven Blasen- Darmlähmung). Folgen: Bis heute (fast 10 Jahre nach der OP) persisitierende Blasenentleerungsstörungen, Peroneusparese, Fußheberschwäche, eingeschränkte Funktion der gefäßversorgenden Nerven (dadurch Wassereinlagerungen im Bein etc). HWS sollte laut Neurochirurgen bereits 2004 dringendst operiert (versteift) werden, als Folge hätte ich sonst nach "falscher Bewegung" mit einem hohen Querschnitt zu rechnen. Ich habe mich bis heute nicht operieren lassen - und gelähmt bin ich bis heute auch nicht. Ist nun der hohe Querschnitt ein Risiko der Nicht-OP, oder ist er das nicht, weil er hoffentlich nie eintreten wird? Liebe Grüße :winke Inka |
Antares120 |
Geschrieben am: 11 Jul 2006, 14:55
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Stammgast ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 59 Mitgliedsnummer.: 5.660 Mitglied seit: 16 Mai 2006 ![]() |
Hallo Tommy43,
meine Bilder sahen ähnlich aus, hatte auch die selben Beschwerden wie du, hatte auch Orthopäd.Behandlung, aber die Schmerzen waren unerträglich. Hab mich im Endeffekt nach 5 Wochen operieren lassen, da der Neurochirurg sagte das schon eine leichte Lähmung im linken Arm vorhanden sei und der BS-Vorfall sehr groß sei und da kein Platz mehr sei. Jetzt 6 Wochen nach der OP habe ich zwar etwas Gefühl in der li.Hand aber das Kribbeln in den ersten 3 Fingern ist noch. Und natürlich ist die Kraft noch lange nicht wieder da. Der Neurochirurg sagte damals im KH, : " wenn ich mich nicht operieren lasse, bin ich in 3 Wochen wieder da. Und vielleicht ist dann eine vollständige Lähmung da. Und dann nützt die OP auch nix mehr". Ich denke ich hab für mich richtig entschieden. Bin ja noch keine Siebzig. Will ja noch bißchen arbeiten. Gruß Ant. :hair |
Gila |
Geschrieben am: 11 Jul 2006, 15:14
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Boardmechaniker ![]() ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 269 Mitgliedsnummer.: 4.448 Mitglied seit: 22 Jan 2006 ![]() |
Bei mir sieht es so aus, das die Etagen L3/L4 und L4/L5 definitiv kaputt sind und gemacht werden müssten....
Die Etage L5/S1 ist zwar auch nicht in Ordnung, löst aber zur Zeit noch keine Schmerzen aus.... Mir wurde vom Chefarzt gesagt, wenn ich nichts mache und abwarte muß ich damit rechnen, das die dritte Etage irgenwann auch kaputt ist und ich dann über drei Etagen versteift werden muß.....durch die Bandscheibenprothesen in L3/L4 L4/L5 wird die Etage L5/S1 entlastet und mit etwas Glück hält sich der Status und verschlechtert sich nicht! :sch |
ilva |
Geschrieben am: 11 Jul 2006, 23:06
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Boardmechaniker ![]() ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 298 Mitgliedsnummer.: 6.150 Mitglied seit: 10 Jul 2006 ![]() |
Hallo Tommy!
Bin zwar hier ein "Neuling" - aber da ich EXAKT die GLEICHE Frage an meinen Orthopäden gerichtet habe, meine Rückmeldung. Der Orthopäde meinte, dass ich - da ich ja "nichts" hätte ??? - ÜBERHAUPT NICHTS riskieren würde, wenn ich (mal von den Schmerzen und Bewegungseinschränkungen abgesehen) NICHTS tun würde... Obwohl er sich sonst Mühe gab, fühlte ich mich trotzdem etwas mulmig bei dem Gedanken. In einem Krankenkassen-Forum befragte ich schließlich einen anderen Orthopäden dazu, der mich anrief und mir ziemlich ans Herz legte, doch bald alles Mögliche zu tun... Er wies recht ernst darauf hin, dass ich doch den Querschnitt riskieren würde. Dazu muss ich vielleicht anmerken: bewege mich (beruflich bedingt) geradezu exzessiv... Mein MRT HWS sieht Deiner Aufnahme ziemlich ähnlich. Letztendlich glaube ich, dass man vermutlich so viele Meinungen bekommen kann wie es Ärzte gibt... Wichtig ist - wie ich finde - welches Gefühl man selber dazu hat. So Mancher lebt damit Jahre - geht gut - und tut es weiterhin. Der Andere hat ab dem Moment unruhige Nächte und träumt von "Querschnitts-Szenarien". Musst wohl selbst wissen, zu welcher Gattung Du gehörst. Mir ließ es leider nicht mehr so viel Ruhe. Bewegung bildet meine Existenzgrundlage. In 2 Wochen ist meine stationäre Aufnahme - erstmal zu Infiltrationen... Das ALLERBESTE Dir - und einen "kühlen Kopf" für die Entscheidung, mit der Du am besten leben kannst :up Ilva |
Just |
Geschrieben am: 12 Jul 2006, 00:31
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Bandsch(r)eibling ![]() ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 570 Mitgliedsnummer.: 4.261 Mitglied seit: 06 Jan 2006 ![]() |
Hallo Tommy, das ist m.E. eine Sache des Kopfes, es sei denn, es liegen eindeutige medizinische Indikationen vor - damit meine ich Lähmungen, nicht pelzig, taub o.ä. Ich habe selbst 2 BSV mit Myelonverschiebung im Genick und habe mich nicht operieren lassen - ich bin gut damit gefahren. Der äusserliche Vorfall baut sich im Laufe der Zeit ab, das erledigen die Enzyme, damit verschwindet auch der evtl. Druck auf den Nerv. Der Vorfall in den Rückenmarkskanal bleibt erhalten - da kommen diese Teile wohl nicht hin :sch Damit schwebt quasi das Schwert des Damokles permanent über einem - ich habe dieses Schwert ignoriert und ignoriere es weiterhin. Ich habe den Ärzten damals genau zugehört - es war immer die Rede von "es kann passieren..." - keiner hat gesagt "es wird passieren ..." Wenn ich, vor Angst aufgelöst, auf dem Canapé liegen würde, und darauf warten würde, dass vielleicht etwas eintrifft, äh - was wäre das für ein Leben ? Irgendwann würde ich an Alterschwäche sterben und das evtl. Ereignis wäre immer noch nicht eingetroffen - ich müsste mich fragen, auf was ich die letzten Jahrzehnte eigentlich gewartet habe - und was mir bei dieser Warterei alles entgangen ist. Dann ist diese Überlegung allerdings etwas zu spät angesetzt ... Es gibt die sogenannte selbsterfüllende Prophezeihung - wenn ich genug Angst vor etwas habe, dann wird es auch irgendwann eintreten - und sei es dadurch, dass ich aus lauter Übervorsichtigkeit irgendwelche gravierenden Fehler mache. Ich mute meinem Körper heute einiges zu, klettere bspw. an vereisten Steilufern herum, wenn ich im März fischen gehe - je mehr ich meinen Körper fordere (im vorgegebenen Rahmen der Beschwerden - diese Grenzen lote ich immer neu aus), desto mehr Freiräume gewinne ich zurück ... Das Risiko einer OP wäre mir viel zu hoch - da pfuscht ein Fremder an meinem Körper rum, der meine ureigensten physischen und psychischen Zusammenhänge überhaupt nicht kennt - woher auch, er wohnt nicht in mir - da vertraue ich lieber mir selbst ... |
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Ralf |
Geschrieben am: 12 Jul 2006, 08:16
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Admin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Administrator † 29.05.2010 Beiträge: 6.933 Mitgliedsnummer.: 1 Mitglied seit: 09 Nov 2002 ![]() |
Huhu Tommy,
sicherlich muss man zunächst einmal die Entscheidung, ob OP oder nicht, in die Hände von guten Ärzten legen. Hier sollte man als Patient auch die kommerzielle Seite nicht ganz ausser Acht lassen, sofern eine Aussage zur OP gegeben wird. Daher immer der erste Rat: Mehrere Meinungen einholen Die Gefahr einer Querschnittslähmung besteht in der LWS so gut wie gar nicht, sondern lediglich in der HWS. Lähmungen, Missempfindungen sind Reaktionen der Nervenwurzeln auf Bedrängnisse durch Bandscheibenvorfälle, Tumore etc. Man kann eine Weile mit Lähmungen herumexperimentieren, in der Regel sind diese - und je nach Schwere - sofort zu operieren, um den Totalausfall zu verhindern. Das Ziel einer jeden BS-OP ist die Beseitigung der Lähmungen, nicht jedoch die Beseitigung der Schmerzen (dies klappt zwar in der Regel auch, aber ist nicht garantiert) Daher ist es in der LWS recht unproblematisch, ohne OP eine Heilung herbeizuführen. Man muss nur auf den Faktor Zeit setzen, leider bis zu fünf Jahren und noch länger. Wie schon oben geschrieben, trifft diese Aussage nicht bei Lähmungen zu! Anders sieht es in der HWS aus. Wenn das Myelon eingedrückt wird, so besteht die Gefahr der Querschnittlähmung. Hier kommt es auf Größe und Lage des BSV an. Viele Ärzte verbreiten aber auch schnell Panik, da sie es wohl nicht besser wissen. Mir ist schon des öfteren zu Ohren gekommen, daß eine sofortige OP sein müsse (eben wegen der Querschnittlähmung) während dann der NC mehr oder weniger Entwarnung gegeben hat. Liegt der Vorfall also seitlich in der HWS und bedrängt die Nervenwurzel, so ist die Gefahr der Querschnittlähmung nicht, bzw. kaum vorhanden, sofern das Myelon nicht bedrängt wird. Wie man an den Antworten sieht, trägt das Risiko - wie immer - der Patient. Die Beurteilung der Querschnittlähmung ist ein Erfahrungswert des Operateurs. Liebe Grüße Ralf :winke |
ivi |
Geschrieben am: 12 Jul 2006, 23:28
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Boardmechaniker ![]() ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 283 Mitgliedsnummer.: 1.724 Mitglied seit: 27 Nov 2004 ![]() |
Hallo Leute,
ein sehr interessantes Thema, sicher hat jeder seine eigne Meinung und Erfahrung dazu. Es wird immer geredet von nötigen oder unnötigen OP um die eigene Abwägung und nicht zuletzt auch über die Kosten. Was ist nun richtig, konservativ bis zum letzten, oder- und -doch OP? Es liegt doch an den Ärzten welche Entscheidung sie treffen und an dem armen Würtchen "Patient", der eigentlich nur das Leiden weg haben möchte. Ist da die Gefahr nicht größer das man sagt Ok- die OP und dann ist Ruhe, wer hat nicht diesen Wunsch (ich hatte ihn jedenfalls) Die Ärzte reden von Querschnittlähmung usw. wenn man den Kanal sich nicht frei machen lässt. Doch wie viele Leute sind davon tatsächlich betroffen, gibt es hier jemanden der eine solche Lähmung hat, auf Grund nicht operierter HWS? Hier wird auch viel von 2. Meinung usw. gesprochen, klar leuchtet vollkommen ein, sollte wirklich so sein. Doch ganz ehrlich gesagt, als ich mit dem Arztbesuchen fertig war, war ich am Ende fix und alle und hatte gar keine Kraft mehr dazu. Zumal dann noch ein weiteres Jahr vergangen wäre bis ich hier in der Region die Verfügbaren durch gehabt hätte wie in erster Runde. Hausarzt-Orthopäde-Neurologe-HNO- Neurochirurg-Orthopäde-Neurochirurg- Irgendwo dazwischen OP Entscheidung und dann die Frage warum kommen Sie erst jetzt? Dieses ewige hin und her und zum Schluss bleibt bei mir eine misslungene OP, woran sich nunmehr keiner mehr traut und ich keinen mehr ran lasse. Gelandet beim Hausarzt der mir nun Schmerzpflaster verschreibt und Leute ich sage es gerade herraus, ich gehe zu keinem Neuroch. usw. mehr. Wenn Gott will dann soll bitte schön die Querschnittlähmung kommen, ich habe es einfach satt. (ich glaube einfach nicht mehr dran) Man wird ja irre im Kopf wenn man laufend daran denkt was passieren kann und könnte. Sollen Zacken wachsen und den Kanal erneut dicht machen (so wie es im Moment leider aussieht nach MRT und CT). Wenigstens bin ich nunmehr nach langer, langer Zeit diese fiesen Schmerzen fast los, zwar nur gedrückt und nichts an der Ursache bekämpft. (Schmerzpflaster) -Hurra das Hirn kann wieder arbeiten- Mit all diesem Wissen vorher hätte mich kein Mensch auf einen OP Tisch gebracht. :? Auch wenn diese Meinung nicht allgemein gültig sein kann und ich natürlich auch keinen Richtigkeitsanspruch daruf erhebe, sage ich niemals OP ohne 100% Aufklärung und Bedenkzeit und vorr. Prognose durch den Operateur. Es grüßt Ivi :winke |
Tommy43 |
Geschrieben am: 17 Jul 2006, 20:23
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Stammgast ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 51 Mitgliedsnummer.: 5.592 Mitglied seit: 08 Mai 2006 ![]() |
Hallo!
In dem Zusammenhang wäre ja auch mal ein Thread mit MRT-Bildern und den zugehörigen Kommentaren der NCs und Orthos interessant: Vielleicht könnten wir Laien dann die Bilder langfristig besser "lesen". Gruß Tommy |
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