Bandscheiben-Forum

Dieses Forum ist eine private Initiative von Betroffenen.
Nur durch das persönliche Engagement von Admins, Moderatoren und Betreuern - jenseits eines kommerziellen Betriebes - sind wir in der Lage, ein Forum zum neutralen Erfahrungsaustausch - unabhängig - zu betreiben.
Wir bitten daher alle Firmenrepräsentanten, unsere Unabhägigkeit zu unterstützen und durch Verzicht auf Produkt- und Firmennennungen das Forum werbefrei zu halten.

Die Informationen, die in diesem Forum gegeben werden, sind von Laien für Laien,
und können und sollen in keinem Fall eine ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung ersetzen.


  
 
Reply to this topicStart new topic

> Neu hier und könnte Rat gebrauchen, chronische Rückenschmerzen n. BSV
MissSwiss
Geschrieben am: 30 Mai 2006, 15:36


aktiver Schreiber
**

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 108
Mitgliedsnummer.: 5.781
Mitglied seit: 30 Mai 2006




Hallo,

ich heiße Sabine, bin 23 Jahre alt und leide seit fast 4 Jahren unter Rückenschmerzen. Angefangen hat es alles mit zwei akuten Bandscheibenvorfällen (L4-L5 u. L5-S1), die durch eine ruckartige Dreh-Hebebewebung ausgelösten wurden. Leider ist mir das ganze in der Schweiz passiert und die Ärzte dort hatten es nicht erkannt, da ich erst sehr spät ein Taubheitsgefühl wahrnahm und hauptsächlich Schmerzen zentral in der LWS hatte.

Erst nach 6 Wochen kam dann die richtige Diagnose und damit auch gezielte Therapie. Wir versuchten es dann 6 Monate mit verschiedensten konservativen Therapien: KG, Manuelle Therapie, Wärmeanwendungen, Spritzen und Schmerzmittel.

Im August 2003 entschloss ich mich dann zu einer offenen Bandscheiben-OP L5-S1 im Städtischen Kh München-Bogenhausen mit AHB (3 Wo Medical Park Chiemsee). Wieder keine Veränderung - anstelle der Bandscheibe drückte nun Narbengewebe auf den Nerv. Wieder versuchten wir sämtliche Therapien wie Osteopatie, Akkupunktur, Infiltrationen und gezieltes Rückenaufbau-Training.

Im Februar 2005 wurde dann eine Discographie und anschließend IDET gemacht. Wieder ohne Erfolg. Zu letzt machte ich eine ambulante Schmerztherapie im Kh München-Schwabing - wieder erfolglos.

Schön langsam weiß ich wirklich nicht mehr weiter. Ein paar Ärzte sind der Meinung, dass eine Bandscheibenprothese helfen könnte. Andere sagen wiederum, dass dies viel zu gefährlich und unerforscht ist, um es einem jungen Mädchen einzupflanzen. Und Dritte sagen ich sollte mich damit abfinden, für den Rest meines Lebens mit den Schmerzen und Schmerzmitteln (Valoron, Novalgin und Katadolon) lernen damit zu leben.

Habt ihr einen Rat für mich oder hat jemand Erfahrung mit den BS-Prothesen?

Vielen Dank.

Eure Sabine
PMEmail Poster
Top
Whoopi
Geschrieben am: 30 Mai 2006, 16:01


Meckerliesel :-)
****

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 1.558
Mitgliedsnummer.: 4.733
Mitglied seit: 17 Feb 2006




Hallo MissSwiss ;)

Ersteinmal herzlich willkommen hier im besten Bandi Forum. :D

Herje, da haste aber einiges mit gemacht. :B
Es stellen sich bei mir gleich mehrere Fragen an Dich
wegen einer OP:

1. Kannst Du mit den Schmerzen noch weiter leben ?
2. Hast Du in Deinem jetzigen Zustand noch eine Lebensqualität ?
3. Möchtest Du noch sehr lange weiter die Medikamente nehmen ?
4. Bei wieviel verschiedenen Doc's warst Du und die haben Dir
zu einer Prothese geraten ?

5. Welche Art von Prothese sollst Du bekommen ? ( beweglich oder Cages ? )


Gut ich habe auch 2 BSV in der LWS, aber nicht operiert.
Dafür habe ich vor 1 Monat eine HWS Prothese erhalten und möchte
noch erwähnen, sollte bei Dir eine bewegliche Prothese implantiert werden
so gibt es tatsächlich noch keine Langzeiterfahrung darüber.
Das gilt für HWS und LWS Prothesen !

Du hast schon soooo viel durch gemacht und wie lange würdest
Du noch weiter durchhalten ?
Ob Du Dich operieren läßt, mußt Du für Dich ganz alleine entscheiden,
so schwer das auch ist.

Es gibt hier Bandis die eine OP jederzeit wieder vornehmen würden,
allerdings sollte eine Op immer der letzte Schritt sein.
Dann gibt es Bandis, denen es hinterher schlechter ergangen ist.
Leider gibt es für eine Op keinerlei Garantie ob es Dir dann besser
danach geht oder nicht.

Ich weiß, die richtige Entscheidung zu treffen ist wirklich nicht leicht. :kinn
Ich hatte auf mein Bauchgefühl gehört und mir mehrere Meinungen eingeholt
und es erwies sich als 100% richtig, ansonsten säße ich heute im Rolli.

Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute für Deinen weiteren Weg
und das Du hier die Antworten bekommst, die Du suchst.
Es werden Dir auch noch andere Bandis ihre Erfahrungen
mitteilen und dann wirst Du schon Deinen für Dich richtigen
Weg gehen.

Ich wünsche Dir gute Besserung und alles Gute. :streichel

PM
Top
mag65
Geschrieben am: 30 Mai 2006, 16:36


BoardIngenieur
***

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 561
Mitgliedsnummer.: 5.180
Mitglied seit: 27 Mär 2006




Hallo, Miss Swiss!

Da hast du aber schon einen ganz schönen Leidensweg hinter dir.

Meine Fragen wären die gleichen wie bei Whoopi.

Besonders interessieren würde mich, ob du dir vorstellen könntest, mit den Schmerzen weiterzumachen. Dazu könnte ich dir nämlich sagen, dass ich seit 24 Jahren damit rumrenne. Ich habe mein Leben danach ausgerichtet und es geht.
Vielleicht macht dir das Mut, wenn eine OP bei dir nicht möglich sein sollte.

Ganz liebe Grüsse
Mag
PMEmail Poster
Top
tomtom2001
Geschrieben am: 30 Mai 2006, 16:48


aktiver Schreiber
**

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 224
Mitgliedsnummer.: 5.184
Mitglied seit: 27 Mär 2006




Hallo Sabine,

Ja das ist echt ne schwere Entscheidung die du da treffen mußt.

Ich habe mich erst heute, nach Untersuchungen beim NC, für ne OP entschieden.

Ob es der richtige Weg ist, weiß ich nicht. Aber ich werde es versuchen. Da ich nicht nur Schmerzen, sondern auch allerlei Ausfallerscheinungen habe, habe ich mich für diesen Weg entschieden.

Diese Entscheidung kann dir aber keiner abnehmen, das kannst nur du selber.

Ich wünsche dir alles Gute. Und ich hoffe du triffst die für dich richtige Wahl
PMEmail Poster
Top
MissSwiss
Geschrieben am: 30 Mai 2006, 20:03


aktiver Schreiber
**

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 108
Mitgliedsnummer.: 5.781
Mitglied seit: 30 Mai 2006




Hallo,

schön, dass ihr so schnell antwortet und so viel Anteilnahme habt.

Es ist für mich unvorstellbar mein bisheriges Leben so weiter zu leben. Zu mal ich nun mit dem Studium fertig bin und eigentlich irgendwann anfangen sollte zu arbeiten, was aber unter diesen Umständen nicht möglich ist. Und vom Studium in die Arbeitsunfähigkeit ist auch nicht das Wahre... Von demher MUSS sich was ändern!! Ich weiß bloß nicht, ob die Prothese der richtige Weg ist und ob es nicht doch noch Alternativen gibt - leider hab ich so das Gefühl, dass ich die Alternativen so ziemlich erschöpft habe...

Ach ja Whoopi:
Was für eine Prothese hast du und wie schwer war die OP? Gibt es grosse Risiken und wie sind die Prognosen - Schmerzfreiheit?

Bis jetzt habe ich mit den Ärzten nur sehr oberflächlich über die Op gesprochen, da es bisher für mich noch nicht zur Debatte stand und ich erst die Schmerztherapie machen wollte.

Wo hast du die OP machen lassen? Oder kennt irgendjemand einen erfahrenen und NETTEN Chirurgen in und um München? Dann würde ich vielleicht den mal aufsuchen. Denn bisher bin ich immernoch auf der Suche nach dem richtigen Arzt - ich glaube ich war schon bei ca 15 verschiedenen Ärzten und jeder sagt was anderes.

Die Medikamente will ich so schnell wie möglich los werden, da ich doch ziemliche Nebenwirkungen habe - vor allem Müdigkeit und Unkonzentriertheit. Außerdem wirken sie auch nicht so, dass ich schmerzfrei bin. Zeitweise haben wir es auch mit diesen Morphin-Pflastern versucht. Habe ich aber überhaupt nicht vertragen. Was die Medikamenten angeht, meinte mein Arzt haben wir bald das Ende der Fahnenstange erreicht und eine große Steigerung ist nicht mehr möglich ohne dass wir Morphine einsetzen - und ich glaube Morphine und studieren/arbeiten verträgt sich nicht so gut...

Ich bin um jeden Tipp oder jede Erfahrung von euch dankbar und heilfroh, dass ich nun endlich "Leidensgenossen" gefunden habe, mit denen ich mich austauschen kann - es ist ja nicht unbedingt üblich mit 20 Jahren solche Probleme zu haben.

Danke!!! ;)

PMEmail Poster
Top
roma
Geschrieben am: 30 Mai 2006, 20:27


aktiver Schreiber
**

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 119
Mitgliedsnummer.: 4.410
Mitglied seit: 18 Jan 2006




hallo sabine,

für dein alter hast du ja schon ganz schön was mitgemacht.

habe vor 5 wochen ein prodisc-prothese in s1/l5 bekommen. bin aber schon älter und ich denke, wenn alles gut einheilt, hält die mich aus bis an mein lebensende.

es ist eine schwere entscheidung für einen jungen menschen, aber alternativ eine schmerztherapie, die eh nicht richtig wirkt bis ins hohe alter ist auch keine schöne perspektive.

eine entscheidung pro oder kontra muß jeder für sich selbst treffen. ich für meinen teil würde mich sicher für pro entscheiden und darauf vertrauen, daß die entwicklung in der medizin ja auch weitergeht.

vielleicht helfen dir ja auch die infos unter www.clinical-house.de dort kannst du dich ausführlich über die prodisc und erfahrene ärzte informieren.

viel glück und alles gute wünscht dir roma
PMEmail Poster
Top
Whoopi
Geschrieben am: 31 Mai 2006, 07:20


Meckerliesel :-)
****

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 1.558
Mitgliedsnummer.: 4.733
Mitglied seit: 17 Feb 2006




QUOTE (MissSwiss @ 30.05.2006, 21:03)
Ach ja Whoopi:
Was für eine Prothese hast du und wie schwer war die OP? Gibt es grosse Risiken und wie sind die Prognosen - Schmerzfreiheit?


Wo hast du die OP machen lassen? Oder kennt irgendjemand einen erfahrenen und NETTEN Chirurgen in und um München? Dann würde ich vielleicht den mal aufsuchen. Denn bisher bin ich immernoch auf der Suche nach dem richtigen Arzt - ich glaube ich war schon bei ca 15 verschiedenen Ärzten und jeder sagt was anderes.


Hallo MissSwiss ;)


Ich komme nicht aus Deiner Region aber vieleicht

hilft Dir dieser Link ? Klick mal bitte hier !

Oder auch dieser hier: Klick mich !


Zum Thema Prothese und Risiken:

Risiken gibt es bei jeder OP, wobei die an der LWS nicht
so hoch sind wie an der HWS. Das liegt aber daran, das an der
HWS die Nerven usw. so dicht beinander liegen das man da schon
mal 2mm am Nerv vorbei muß.
Meine OP wahr schwer da mir mein ganzes Bandscheibenmaterial
im Rückenmark saß und ausgefräßt werden mußte.

Währends in der HWS der ganze dicke Strang an Rückenmark
lang läuft und eine OP schwieriger ist, ist es bei der LWS nicht
so, weil dort nur noch die Ausläufer vom Rückenmark langgehen.
Darum sagt man: Eine OP an der HWS ist schwieriger aber die
Genesung dafür schneller und umgekehrt ist eine OP im LWS
etwas leichter dafür leider die Genesung dauert etwas länger.

Die Prothese die ich rein bekam, gibt es nur für den HWS
Bereich !
Du solltest auch, sobalt Du einen neuen Termin hast,
fragen ob Du eine bewegliche Prothese bekommen
würdest oder ein Cages o.ä.
Dann kannst Du nämlich besser nach Erfahrungen hier
suchen, weil es doch verschiedene Methoden gibt.

PM
Top
wi-ro
Geschrieben am: 31 Mai 2006, 08:40


bekennender Rockfan
****

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 2.450
Mitgliedsnummer.: 3.088
Mitglied seit: 28 Aug 2005




Hallo Sabine,

erstmal herzlich willkommen im Forum ;)

QUOTE (MissSwiss @ 30.05.2006, 16:36)


Schön langsam weiß ich wirklich nicht mehr weiter. Ein paar Ärzte sind der Meinung, dass eine Bandscheibenprothese helfen könnte. Andere sagen wiederum, dass dies viel zu gefährlich und unerforscht ist, um es einem jungen Mädchen einzupflanzen. Und Dritte sagen ich sollte mich damit abfinden, für den Rest meines Lebens mit den Schmerzen und Schmerzmitteln (Valoron, Novalgin und Katadolon) lernen damit zu leben.

Eure Sabine


Das Bandscheiben-Prothesen gefährlich, bzw. unerforscht sind, ist so wohl nicht haltbar.
Fakt ist, das Bandscheiben-Prothesen in der LWS seit ca. 15 Jahren, in der HWS seit ca. 7 Jahren eingetzt werden. Der Haken daran ist, das Dir heute keiner sagen kann, wie lange die Prothesen (Kunstoff als Stossdämpfer) halten. zur Zeit wohl 15 bis ? Jahren, da ist, mit Blick auf Dein alter, guter Rat teuer.

Falls du noch eine Klinik suchst, schau mal hier eine der führenden Kliniken Deutschlands
Die haben die Prothesen als eine der ersten Kliniken in Europa eingesetzt, und hatte allein in 2004 ca. 220 OP's, in 2005 ca. 380 OP's mit Prothesen.
Ist zwar ca. 500 Km von Dir entfernt, aber für eine zweite Meinung auf jedenfall "Erwägungswert".

Wäre vielleicht eine Alternative für Dich.

Gerald :winke
PM
Top

Topic Options Reply to this topicStart new topic

 



[ Script Execution time: 0.1961 ]   [ 14 queries used ]   [ GZIP aktiviert ]

LoFi Version