Bandscheiben-Forum

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> OP oder Nicht-OP?, Erfahrungen OP oder Schmerzmedikamente!
kaiserfisch
Geschrieben am: 29 Mär 2006, 21:10


Öfter dabei
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Hallo zusammen,

nachdem ich jetzt ganz lange immer gelesen habe und mir viele Infos geholt habe, mit denen ich meine Ärzte verblüfft oder geärgert habe, brauche ich mal euren Rat.
Ich schlage mich mit meinem Problem seit Oktober herum (MRT Bericht im Profil). Lange Zeit wurde ich nicht ernst genommen (kennt ihr wohl fast alle :P ) und jetzt weiß ich irgendwie nicht mehr weiter. Habe 2 Chirurgen, zwei Orthopäden, einen Neurologen und einen Neurochirurgen durch. Orthopäden hatten gar keine Meinung, Neurologe und Neurochirurg erstmal keine OP. Meine Kribbelparästhesien sind mittlerweile weg, die Schmerzen und die Trizepsschwäche nicht. Nach langem Kampf habe ich manuelle Therapie bei einem Osteopathen, macht leichte Traktion (tut zwar gut, aber ob es hilft...?) nach vielen Sitzungen zeigt sich kein durchschlagender Erfolg. Mache selbst Übungen mit dem Theraband und hatte bisher zweimal KKG. Die einzige, auf die ich mch voll verlassen kann ist meine HA. Sie hat mir auch endlich Medikamente verschrieben und zwar Kortison gegen die gereizte Nervenwurzel, Ibuprofen und Katadolon. Am Anfang ging es mir sehr gut mit dem Kortison, aber jetzt bin ich am "ausschleichen" (nur noch 7,5mg) und schon geht es mit den Schmerzen wieder los. Lange Rede, kurzer Sinn, nun zu meiner Frage: Kann ich mit vernünftiger Schmerzmedikation (z.B. Opioide, da ja Ibu auf die Nieren gehen soll) so weiter leben oder verursacht das zuviele andere Schäden? OP? Ich lese so oft, dass die Operierten am Anfang total glücklich sind, aber es (wie es scheint) bei den meisten nach einer gewissen Zeit wieder los geht, entweder Narbenschmerzen oder die nächsten Etagen sind dran.Dann kann ich mir die OP auch sparen und direkt nur Medis nehmen, denn für mich wäre es super wichtig durch eine OP wieder sportfähig (Sportlehrerin) zu werden. Ich hoffe, dass war jetzt nicht zu lang und ihr habt Anregungen (vielleicht kann ich ja noch was anderes probieren) für mich.
Danke schon mal im voraus!!!
Andrea
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Topsy
Geschrieben am: 30 Mär 2006, 06:01


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Hallo Andrea,
erst einmal herzlich willkommen hier im Forum.

Diesen Ärztemarathon hat hier fast jeder Bandi mitgemacht und weiß wovon Du sprichst.

Es wird heute erst einmal nicht mehr so schnell operiert, da auch eine OP nicht das Mittel der Wahl ist.

Mach doch Deiner HÄ mal den Vorschlag, dasss sie Dir eine Überweisung zur Schmerztherapie gibt, da sie da mit den Medis ziemlich fit sind.
Die Opioide sind lang erprobte Medis und in "sehr gut verträglich" nach der Eingewöhnungphase.

Vielleicht ist das Tensgerät für Dich auch schon eine große Hilfe und darum sprich es mal bei den Ärzten an.

Könnte Dir noch den Vorschlag machen, dass Du eine REHA einreichst, denn man sollte erst alles Konservative durch haben, eh man sich mit invasiven Sachen beschäftigt.

Wünsche Dir gute Besserueng und viel Geduld
Liebe Grüße
Topsy

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kaiserfisch
Geschrieben am: 30 Mär 2006, 13:58


Öfter dabei
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Hallo,

komme gerade von meinem Osteopathen und bin total down. Nachdem es mir diese Woche wieder schlechter geht (ohne Kortison), meint er dass jetzt wohl doch eine OP angesagt wäre. Er ist allerdings auch ein totaler Gegner von Tabletten. Ich bin jetzt nur noch verunsichert und könnte heulen. Einerseits bin ich es Leid mein Leben nur noch nach den Schmerzen auszurichten, aber andererseits habe ich eben tierisch Schiss vor einer OP. Ich befürchte, wenn ich nochmal zu einem Neurochirurgen gehe läuft es eben darauf hinaus. Was soll ich bloß machen? Musste mich einfach mal ausheulen. :heul
Andrea
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wi-ro
Geschrieben am: 30 Mär 2006, 14:39


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Hallo Andrea,

Erstmal herzlich willkommen im Forum ;)

Du stehst wie so viele an der "Gretchen-Frage" OP oder nicht OP (frei nach Schäiks-Bier)

ich kann Deine Angst vor der OP nachvollziehen, es gibt wohl keinen der vor einer OP nicht mehr oder weniger viel Angst hat (und ich hatte Angst wie ein großer).
Ich hatte und habe "gott sei Dank" keine Schmerzen, aber Taubheitsgefühl li. Daumenwurzel und re. Zeigefinger. Ich kann damit locker leben. Das größere Problem war die Fehlhaltung und die daraus resultierenden Verspannungsschmerzen.

Es wird Dir hier im Forum auch keiner zu einer OP raten oder abraten.
Es gibt genug Beispiele im Forum wo die OP ein voller Erfolg war, und leider auch genug Beispiele, wo keine Besserung eingetreten ist.

Die Erfolgsaussicht der OP's liegt laut Qualitätsbericht der führenden Kliniken bei ca. 70-80 %.

Es kommt nur darauf an, kannst Du mit dem Schmerz leben ?
willst Du in Zukunft mit der "chemischen Keule" leben ?
Willst Du das "Risiko" einer evtl. "Nichtbesserung" in kauf nehmen ?

Ich würde an Deiner Stelle zu einem anderen Neuro-Chirurg gehen und mir eine zweite Meinung einholen.
Habe ich voriges Jahr im August, (so kam ich zu diesem Forum) auch gemacht, und danach beschlossen, solange ich keine "starken Schmerzen" und Ausfallerscheinungen habe, wird die HWS nicht operiert.

Allerding bin ich nach einem BSV in der LWS im Dez. 05 operiert, und habe das bis heute nicht bereut, ich würde wieder so entscheiden, weil ich nicht mit der Chemischen Keule (und deren Nebenwirkungen) leben will.

Aber, das ist meine Entscheidung, die ich mit meiner Frau so getroffen habe.
Das muss in Deinem Fall nicht die Richrige sein.
PM
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parvus
Geschrieben am: 30 Mär 2006, 16:20


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Hallo Andrea und willkommen hier im Forum :winke

Ich habe nun einmal Dein Profil durchgelesen und ich denke, dass Du Dir weitere Neurochirurgen-Meinungen einholen solltest :kinn

Wurden beim Neurologen Messungen durchgeführt?

Eine Schmerztherapie begleitend ist auf jedenfall sinnvoll, damit sich vor allem der Schmerz nicht auch noch chronifiziert.
Aber Du hast recht damit eine Lösung zu suchen und vor allem zu finden.

Man kann zwar einiges konservativ behandeln, aber es sollte auch sinnmachen und nicht nur zeitverzögernd arbeiten.

Wenn Dein Osteopath auch bereits der Meinung ist, da ist konservativ wohl schlecht zu arbeiten, dann hinterfrage einmal was Du tun kannst, damit Du optimal versorgt wirst.
Eine OP ist zwar kein Garant für Schmerzfreiheit, aber in einigen Fällen doch sinnvoll :sch

Wünsche Dir viel Erfolg und vor allem verständige Ärzte :streichel parvus
PM
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kaiserfisch
Geschrieben am: 31 Mär 2006, 15:33


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Hallo nochmal,

danke für eure Antworten.

Parvus: klar, dass ist das Problem, ist das Konservative zeitverzögernd oder kann es wirklich etwas bessern. Der Neurologe hat nur ein NLG gemacht und das war unauffällig, aber die Trizepsschwäche ist eindeutig da.

An vielen Stellen liest man, dass die Erfolgsaussichten für eine OP 70 - 75% sind. Was aber heißt das? Das man für 6 Monate schmerzfrei ist oder für einen längeren Zeitraum? Gibt es hier Leute, die mit einer OP ausgekommen sind und dann durch damit waren? Ich les halt immer von wiederholten OP`s und die eben nur am Anfang zu wirken scheinen. Kenne kaum jemanden bei dem es dann für immer o.k. war. Oder schreiben die dann einfach nicht mehr?

Andrea
PM
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parvus
Geschrieben am: 31 Mär 2006, 16:05


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Hallole Andrea,

in der Tat ist es wirklich so, dass nur diejenigen welche wohl Hilfe benötigen eher geneigt sind zu schreiben.

Aber hier im Forum sind auch einige glücklich operierte dabei und die melden sich auch hin und wieder verstärkt zu Wort :z

Also stöbere, zur Aufmunterung, ruhig ein wenig im Forum herum.

Bei dem einen ist eine konservative Therapie angebracht und eine OP wirklich verfrüht und bei einem anderen eben zeitverzögernd :sch

Mein Neurochirurge gab mir, vor der ersten OP, eine Erfolgsaussicht auf Besserung von lediglich 50%. Da kannst Du Dir vorstellen, dass ich noch zögerlich war, gell!
Aber hätte ich die OP nicht angegangen wären auch die 50% wohl nicht mehr realistisch geworden und dauernde Beeinträchtigungen mir geblieben.

Manchmal muss man auch Vertrauen schöpfen und das habe ich erhalten, somit auch der OP zugestimmt.
Natürlich wurde mir vorher auch bereits gesagt, dass mit einer RE-OP zu rechnen sei, da ja drei BSV hintereinander lagen und der Mittlere zunächst operativ angegangen wurde.
Leider ist es ja dann auch so gekommen. Aber nun sind zwei operativ versorgt worden und der Dritte hält noch Ruhe (will es mal nicht zu laut beschreien).

In Deinem Fall denke ich, versuche wirklich ausreichende Infos zu sammeln und vor allem mehrere Meinungen einzuholen und dann eben auch Vertrauen zu einem Doc zu haben, dann sollte das passen.

Viele "Wenn und Abers" werden immer wieder aufgeworfen und wir hier sind alles nur Laien, aber aus Eigenerfahrung sind viele von uns klug geworden und geben ihre Erfahrungen hier weiter.
Mehr können wir einfach nicht, alles andere muss jeder für sich aus seinen Möglichkeiten schöpfen.

Denke daran, dass jeder Körper ein eigner ist und immer wieder anders reagieren wird, darum ist alles was so zusammgetragen wird, hier und auch anderswo, nur "Eckdaten" bzw. "Erfahrungswerte" und nicht das "Non plus Ultra".

Viel Glück und alles Gute
:winke parvus
PM
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wi-ro
Geschrieben am: 31 Mär 2006, 16:42


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Hallo Andrea,

die Statistiken bzw. Erfolgsaussichten sind halt ein zweischneidiges Schwert,

hier im Forum liest man mehr von "nicht erfolgreichen OP's, als von erfolgreichen.

Die Erfolgsaussicht bei Bandscheiben OP's liegt statistisch bei 70-80 %

Wenn ich die Zahlen richtig in Erinnerung habe, tritt bei ca. 72 aller OP's eine Besserung ein, bei ca. 15% keine Veränderung und bei ca. 3-4% sogar ein Verschlechterung. Wenn Dir jemend ein 70% Garantie für einen Lootogewinn gibt, würdest Du dann spielen ?

Aber das ist Statistik

Du hast ja auch statistisch 175000€ auf deinem Konto.

Ich sehe es so, die Schmerzen vor meiner OP waren für mich so schlimm, das es mir eigentlich egal war, das es sich verschlimmern könnte, Hauptsache der Schmerz hört auf.

Ich hatte gar nicht in Eerwägung gezogen, das es danach schlechter ist.

Ich hatte bzw. habe einen Neuro-Chirurg, dem ich voll Vertraue, er hat mir zwar die Risiken erzählt, aber ich hatte nie den Eindruck das es bei mir nicht klappt.

Gerald :winke
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kaiserfisch
Geschrieben am: 02 Apr 2006, 12:08


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Hallo,

ich hab mich jetzt entschlossen nochmals einen Neurochirurgen aufzusuchen, aber welchen?

Möchte auf jeden Fall einen versuchen, der auch Prothesen einsetzen würde (wegen der Belastung auf die anderen BS). Es gibt ja auch sehr unterschiedliche Ansichten, wann eine Prothese möglich ist (Alter, Zustand der Wirbel, mehrere Etagen etc.)

Kennt jemand von euch Dr. Schirmer von der Uniklinik in Solingen? Oder hat jemand Erfahrung mit dem Bethesda in Wuppertal? Hab hier im Forum nix gefunden.

Kann der Neurologe mit einem NLG eine Nervenschädigung ausmachen oder muss ein EMG (soll ja ätzend sein) gemacht werden?

Viele Fragen, hoffe auf :D Antworten.

Das Wetter scheint die Schmerzen zu verschlimmern. Kennt ihr das auch?

Andrea

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Harro
Geschrieben am: 02 Apr 2006, 15:57


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Moin Andrea,
persönlich habe ich Prof. Schirmer nicht kennengelernt, nur seine Assistenz
und alles was da so rumschwirrt.
Und diese machten einen kompetenten Eindruck. Ausserdem wird die Klinik
hier bei den Neurochirungen empfohlen.
Ein Versuch ist es allemal Wert.

Übrigens ein EMG ist halbso wild, lass dir keine Schauergeschichten erzählen :P

Schönen Sonntag wünscht Harro
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