Bandscheiben-Forum

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> großer Massenprolaps L5/S1: Und jetzt?
Otis
Geschrieben am: 27 Apr 2006, 13:08


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Hallo :winke

Ich bin ein 25jähriger Student, der seine Exzess-Lektüre der letzten zwei Jahre ohne sportlichen Ausgleich - jetzt wo es zu spät ist - zutiefst bereut, aber was hilft es ...

Ich hatte 2002 einen Hexenschuss und mich aufgrund einer Arzt-Phobie (die ich in den letzten Tage zwangsweise abgelegt habe) nicht in Behandlung begeben.
Ab hier könnt ihr euch den weiteren Verlauf denken. Ein Jahr später hatte ich dann schon eine/n schlimmere/n Bandscheibenvorwölbung/vorfall usw. War aber immer erträglich und da ich Student bin konnte ich den Arztbesuch ständig vor mir herschieben und das Problem in der schmerzfreien Zeit verdrängen.

Nach zwei schmerzhaften Monaten bin ich letzte Woche (so gut wie bewegungsunfähig) zum Orthopäden gegangen.
Es folgten: Röntgen - Diclo 50 - Überweisung zum Radiologen.

Befund:

Im Segment L5/S1 zeigt sich ein sehr großvolumiger, breitflächig ausladender Bandscheibenvorfall, der fast den ganzen Spinalkanal in dieser Höhe ausfüllt und massiv die Cauda equina-Fasern nach dorsal abdrängt und den Liquorraum verlegt.
Kleine Erosion an der Deckplatte des 1.SWK zur hinterkante in Höhe des Prolaps.
Unauffällige Abbildung der Facettengelenke, knöchern gut aufgeweiteter Spinalkanal und Foramina. Streckstellung der gesamten LWS. Unauffällige Abbildung der übrigen lumbalen Bewegungssegmene.

Beurteilung:
Massenprolaps L5/S1 mit fast kompletter Verlegung des Spinalkanals in dieser Höhe mit deutlicher Kompression und Verlagerung der Caude equina-Fasern und Kompression beider S1-Nervenwurzeln. Keine köchern bedingte spinale Enge.
Streckstellung der LWS.

Wieder beim Orthopäden: Überweisung an einen Neurologen um abzuklären ob es sich um einen "OP-würdigen Bandscheibenvorfall" handelt.
Eigentlich sollte ein EMG gemacht werden.

Heute war ich dann in einer Klinik, weil ich so schnell keinen Termin beim Neurologen bekommen habe. Dort wollte man mich aber nicht zur Neurologie überweisen. Schließlich landete ich dann in der Neurochirurgie.

Befund:
ASR-Ausfall rechts
Sds. Laségue bei 30° Position

Rat zur OP. Entfernung der betroffenen Bandscheibe.


Da ich grundsätzlich kritisch gegenüber Ärzten eingestellt bin, zuviel erlebt und gehört, habe ich mich nicht sofort einweisen lassen, da ich keinerlei Lähmungserscheinungen oder Blasen/Darm-Probleme habe.
Momentan plagt mich nur ein Krampf im linken Oberschenkel, ansonsten ein leichtes Ziehen am Rücken.

Nachdem ich mich nun ein bißchen durch euer Forum gelesen habe, graut mir vor der OP so sehr, dass ich mich lieber an den Schmerz gewöhnen will als an die Reaktionskette OP + Schmerz + Folge-OP ...
Außerdem frage ich mich, ob nicht - wenn schon OP- eine Bandscheibenprothese oder Zelltransplantation besser wäre?

Ich hoffe hier kann jemand etwas mit den Befunden anfangen und mir zumindest Tipps geben, was ich nun tun soll, da ich die vorgeschlagene OP eigentlich vermeiden will. :braue

dank & gruss, Otis

Nachtrag: Ich wäre wirklich äußerst dankbar, wenn mir jemand sagen könnte, ob ich eine halbseitige Lähmung riskiere, wenn das nicht sofort operiert wird.
Um das genau festzustellen muss ich wohl morgen besagtes EMG beim Neurologen machen. Habe jetzt bei ca. 20 im Raum München angerufen, aber die wollen mir alle erst Mitte Mai einen Termin geben. Könnte das nicht schon viel zu spät sein? :sch
Mittlerweile habe ich so viele Horror-erfahrungsberichte gelesen, dass ich wirklich Angst kriege!
Hier sind doch so viele Bandi-Profis... will mir denn niemand helfen?
Ich bitte daher inständig um Kenntnisnahme meines Posts.... :heul
Oder habe ich irgendwas falsch gemacht und erhalte deshalb keine Antwort?
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Otis
Geschrieben am: 27 Apr 2006, 16:49


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Hallo?

wäre nett, wenn hier wenigstens jemand posten würde, dass dieses Thema auch weiterhin ignoriert wird, dann spar ich mir nämlich das ständige aufstehen um zu schauen, ob endlich jemand geantwortet hat! ???
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Zora 2
Geschrieben am: 27 Apr 2006, 19:45


Öfter dabei
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Hi Otis, ;)

untypisch eigentlich,dass dir niemand von den "Fachleuten" antwortet! :sch

Ich kann mich nur wundern,dass du bei dem Befund keine schlimmeren Ausfälle
hast,aber das ist doch sehr erfreulich!
Eigentlich bin ich prinzipiell auch gegen eine Op,aber bei der massiven Verlegung
des Spinalkanals bin ich mir nicht so sicher...?

Es kann dir hier aber leider niemand die Entscheidung abnehmen,nur raten!
Sobald du aber Lähmungserscheinungen oder Blasen/Darmprobl. bekommst,
solltest du dich in die Notaufnahme des nächsten KH mit einer Neurochirurgie
begeben.

Prohese usw. wären momentan sekundär,erst mal würde das Gewebe entfernt,
um die Nervenwurzeln u. die Cauda equina zu entlasten.
Mach erst mal das EMG,dann bist du schlauer und keine Panik...solange du
keine motorischen Ausfälle hast!

Mein "Riesen-BSV" sollte auch unbedingt im August 05 operiert werden und
bis jetzt gehts auch ohne!

Sei nicht gleich sauer....andere Meinungen folgen definitiv!

Alles Gute für dich
Zora
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Elke
Geschrieben am: 27 Apr 2006, 20:10


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Hallo Otis,

nun mach mal nicht gleich auf Panik, wir hängen nicht stundenlang im Forum. So nun zu Deinen Fragen. Was haben Dir die Docs denn noch so an Alternativen gesagt, außer OP? Du sagst selber das keine Ausfallerscheinungen da sind, außer halt die blöden Schmerzen und da kann man doch erst einmal konservativ behandeln, wie KG, Fango, PRT-Spritzen usw. Wir haben hier eine lange Liste an Maßnahmen. Da Du keine Lähmungserscheinungen hast, ist es nicht so schlimm, wenn das EMG Mitte Mai gemacht wird. Sollten denoch Lähmungen auftreten, dann kannst Du immer noch reagiern.

Tschau ;) Elke
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Topsy
Geschrieben am: 27 Apr 2006, 20:18


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Hallo otis,
erst einmal willkommen hier im Forum.

Was Du als erstes mal lernen mußt, ist die Geduld.

Es sind viele Bandis hier im Forum, aber man kann nicht alles sofort sehen.

Viele Bandis gehen auch noch einem Beruf nach und machen dies hier in ihrer Freizeit und können selbst auch nicht stundenlang vor der Daddelkiste sitzen.

Ich kann Dir nur raten, dass Du Dir eine Zweitmeinung einholst und schleunigst einen EMG-Termin vereinbarst.

Habe selber eine Verletzung der Cauda, die aber durch einen Eingriff im Spinalkanal entstanden ist.

Falls Du irgendwelche Lähmungen von Mastdarn oder Blase bei Dir feststellst, solltest Du unverzüglich in eine Notaufnahme einer Klinik mit Neurochirurgie fahren.

Wünsche Dir gute Besserung
Topsy
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thomas63
Geschrieben am: 27 Apr 2006, 20:19


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Hallo Otis,

Kopf hoch!

einen Tip möchte ich dir geben, suche dir unbedingt einen zweiten NC und lasse dich beraten.
Die Entscheidung zur OP kann und wird dir jedoch keiner abnehmen. :?

EMG, ist dies die Abkürzung zur Messung der Leitfähigkeit der Nerven?
Diese solltest du in jedem Fall durchführen lassen, da sieht man ob der / die Nerven schon geschädigt sind.
Ich habe mich gegen eine OP entschieden, ob das richtig war wird die Zeit zeigen.

Alles Gute, ich drücke dir beide :up :up

Viele Grüße ;)
Thomas
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Otis
Geschrieben am: 28 Apr 2006, 15:20


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Hallo
Erstmal Danke für eure Antworten. Es beruhigt mich schon mal, dass ich nicht zwangsläufig mit Lähmung etc. rechnen muss.
Ich war heute bei meinem Orthopäden der - obwohl er mir gestern noch mitteilte, dass er mir eine erneute Überweisung für den Nervenleitungstest geben will - mich aufgrund des radiologischen Befundes nun doch als Notfall deklariert. Deshalb hat mir gleich eine Überweisung für eine Neurochirurgische Tagesklinik gegeben, bei der ich dann auch gleich war.
Dort meinte man, dass ich bisher nur deshalb keine motorischen Ausfälle hätte, da mein Wirbelkanal überdurchschnittlich groß sei. Da man aber kein Risiko eingehen wolle, hab ich einen OP-Termin für nächste Woche bekommen. Danach noch ein Abstecher zum Anästhesisten und fertig. OP-Methode: per Schlüssellochtechnik wird die ausgetretene Bandscheibenmasse entfernt.
So nun klingt das alles ganz toll, trotzdem geht mir das irgendwie zu schnell und mir wird allein von der Vorstellng :r ...
Nun würde ich nach wie vor gerne das EMG machen und habe auch am Dienstag einen Termin in einer anderen Klinik, allerdings brauche ich da wieder eine Überweisung, in diesem Fall eine "teilstationäre". Nun meine Frage: Kann ich mir die auch beim Allgemeinarzt holen und muss das über den Facharzt laufen?
Ich vermute den Besuch eines zweiten Neurochirurgen kann ich mir sparen, weil der Befund wirklich extrem ist und der Achillesfersenreflex auf einer Seite nicht mehr funktioniert, außerdem habe ich mittlerweile eine total schiefe Körperhaltung.
Mir ist auch klar, dass mir hier niemand die Entscheidung abnehmen kann, aber allein die bereits erfolgten Kommentare haben mich beruhigt und mir die Horror-Phantasien einer urplötzlichen Lähmung etc. genommen.

Ich entschuldige mich auch für die Ungeduld, aber ich war gestern etwas panisch.
Also nochmals vielen Dank für die Kenntnisnahme!

Nun nochmal zur OP. Wenn ich es richtig verstehe besteht neben den Risiken einer Vollnarkose, die Gefahr das bisher intakte Nerven verletzt werden, korregierende OPs der OP nötig werden, früher oder später einen weiteren BSV an der Restbandscheibe erhalte, oder trotz OP weiterhin Schmerzen habe und im schlimmsten Fall nach der OP einen gelähmten Fuß habe (wurde mir heute neben anderen Risiken - z.B. Impotenz :hair - gesagt ).
Nun bin ich wieder an dem Punkt, wo ich mich frage warum ich mich eigentlich überhaupt operieren lassen soll.
Antwort des NCH: Um selbigen Risiken bei Nicht-OP vorzubeugen .... :sch

Gibt es eigentlich auch jemanden, der post-operativ "glücklicher" ist als davor?
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thomas63
Geschrieben am: 28 Apr 2006, 15:50


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Hi,

QUOTE
Nun würde ich nach wie vor gerne das EMG machen und habe auch am Dienstag einen Termin in einer anderen Klinik, allerdings brauche ich da wieder eine Überweisung, in diesem Fall eine "teilstationäre". Nun meine Frage: Kann ich mir die auch beim Allgemeinarzt holen und muss das über den Facharzt laufen?


das kann auch der Hausarzt, ich hatte meinen angerufen und ihn gebeten eine Überweisung auszustellen, war völlig problemlos.
Übrigens, verschiedene NCen haben auch verschiedene Meinungen.


Gute Besserung und viel Glück ;)

Thomas
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Otis
Geschrieben am: 28 Apr 2006, 17:06


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Hi Thomas,

danke für die schnelle Antwort, dann werde ich mir wohl am Dienstag den Nerventest machen und noch einen dritten, notfalls vierten Neurochirurgen aufsuchen.
Ich nehme an es ist ratsamer einen niedergelassenen zu besuchen?
Und jetzt mal saudumm gefragt: die OP könnte ich schon ohne Konsequenzen absagen, oder?
Bin so ein Arzt/Klinik-Laie :B , aber ich bin lernfähig :z ...
Hab gerade deine Geschichte gelesen, was mir wieder etwas mehr Mut macht, schließlich kann ich nach wie vor problemlos auf Zehen und Fersen stehen - wenn da nur nicht das ziehen in Po und Bein wäre :rolleyes:
Ist der Ausfall des Achillesfersenreflexes eigentlich bedenklich?
Sorry: Fragen über Fragen...
Ich halte euch auf dem laufenden. Bis dann
Otis

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thomas63
Geschrieben am: 28 Apr 2006, 17:19


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Hi,

rede einfach offen mit dem Arzt, schilder ihm dein Bedenken,
nicht einfach absagen, versucht gemeinsam eine Lösung finden.
Bisher habe ich eigentlich die Erfahrung gemacht, dass gute Ärzte zuhören und teilweise sogar zu weiteren Stellungsnahmen raten.
Triffst du dagegen einen Gott in Weiß, na ja, dann :boxen ?

Bis dann

Thomas
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