Bandscheiben-Forum

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> I am the Bauer
Zaubrberg
Geschrieben am: 22 Dez 2006, 23:11


aktiver Schreiber
**

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 133
Mitgliedsnummer.: 6.310
Mitglied seit: 30 Jul 2006




Hallo zusammen, wird Zeit das ich mich auch mal vorstelle:

Also ich bin Johannes und 40H Jahre alt (40A=41; 40B=42... nicht das ich irgendwelche Probleme mit dem Alter hätte - neee überhaupt nicht), bin Landwirt (Kühe, Zuckerrüben usw.), glücklich und verheiratet, habe 2 Kids, Hobbys: Motorsegler und Ultraleicht fliegen, Bücher, Tanzen, dieBandscheibe.de, meine Frau ärgern... wohne Nähe Heinsberg (40km nördlich Aachen-35km südwestlich Mönchengladbach)

Bis Anfang Juli hatte ich nie Rückenprobleme, eine Kuh hatte gekalbt, ein relativ leichtes Kalb, zu faul mir die Schubkarre zu holen, hab mir das Kalb geschnappt um es im Kälberställchen zu versorgen, auf dem Weg dahin bekam ich einen Blitzschlag durch den Rücken... ok, so stellt man sich einen Hexenschuss vor... die Schmerzen wurden auch immer weniger und nach einer Woche war alles wie früher. Weizenernte, noch einmal ein paar Hundert kleine Strohballen gemacht und diese mir Gabel vom Anhänger auf den Heuboden befördert, einen Tag später wieder einen Blitz durch den Rücken beim Kraftfutterschaufeln, nur diesmal wurde es immer schlimmer mit den Rückenschmerzen und dann auch Ausstrahlungen ins Bein...
Also ab zum Hausarzt, Kortison und Diclo in die Muskeln, null Wirkung, Überweisung Orthopäde als Notfalltermin, die gleichen Spritzen, keine Besserung.

Um was besseres als Ibuprofen zu bekommen hab ich nach duogesic gefragt, mein Ortho hätte fast ne Rolle rückwärts gemacht als er am PC las das das Morphium ist... daraufhin hab ich Tilidin 200/16 retard bekommen, mehr wollte ich ja gar nicht... das ist wie bei den Viehhändlern, wer 1000 Euro für ne Kuh haben will muss 1200 fragen...

Dann stellte der Ortho erste neurologischen Ausfälle fest und machte einen Notfalltermin beim Radiologen, da ich gar nicht gerade liegen konnte nur eine CT, das geht schneller und vorher Doping beim Ortho um die paar Minuten auszuhalten.

Ergebnis der CT kam drei Tage später: Mittelschwerer lateraler extraforaminaler Vorfall L4/5. Die Bandscheibe überragt die dorsale Wirbelkörperbegrenzung um 7mm, dadurch Wurzelkompression links - noch zwei unwesentlichen Vorwölbungen eins höher eins tiefer...
Mein Ortho, ein älterer Herr, legte den Kopf schief und meinte, da ist ein junger Neurochirurg, der hat ne neue OP-Methode, da hab ich schon einige Patienten hingeschickt, die kommen alle sehr zufrieden wieder, vielleicht kann der was machen, ich ruf mal an... das war morgens um 11Uhr... 3 Stunden später rief mich ein Dr. Patz ins Untersuchungszimmer.
Der hat sich alles erzählen lassen, viele Fragen gestellt, gründlich untersucht, sich meine Bilder angeschaut und meinte das bei mir eine OP angebracht sei, wenn ich das möchte... und ich wollte, hatte doch Nächte kaum geschlafen, gehen, stehen und liegen war eine Qual - sitzen ging noch am besten...
OP Termin 5 Tage später, 9Uhr ins Krankenhaus gekrochen, das heißt 3 bis 5 Schritte gehen, stehen bleiben, 5 sec bücken, aufrichten, 3 bis 5 Schritte gehen... usw.
Bekam mein Bett gezeigt, sexy Hemdchen und Höschen überreicht, Blutwerte waren schon vom Hausarzt gefaxt worden, 10 Uhr Narkosegespräch, bekam aber nur eine örtliche Betäubung mit bisschen Schlafmittel, 11Uhr im OP, Seitenlage, bisschen mit Neurochirurg während der OP geplaudert, er sagte mir nach OP dürfe ich alles machen was nicht weh tut, soll aber nichts übertreiben...
bin dann doch eingeschlafen, wurde geweckt und man hielt mir auf nem Läppchen knorpelige, rosafarbene Stückchen vor die Nase, die hätten locker in einen Fingerhut reingepasst und sagte mir, das sei der Übeltäter gewesen. Dann muss ich aber wieder eingeschlafen sein, wurde gegen 12.15Uhr auf dem Zimmer wach.

Schmerzen waren weg, hab mich schnell der Dessous entledigt und was gescheites angezogen, eben auf Toilette und ab zum Raucherbalkon, inhalieren und Tromboseprohylaxe (schreib man das so?), zwischendurch bin ich 2x aufs Zimmer ein paar Minuten hingelegt und gegen 16 Uhr hat mich dann der Doc auf dem besagten Balkon gefunden und dort wegen guter Führung entlassen. Also Frau anrufen und erhobenen Hauptes die 200 Meter zum Auto gegangen als sei nix gewesen... ab nach Hause...
2 Tage später noch mal aua, aber nicht so wie vor OP. Da der Doc mir freundlicherweise sein Handynummer gegeben hat, hab ich angerufen und ihn gefragt wann er den erneuten Vorfall operieren könne... er hat gesagt da müsse man 2 Wochen warten und vorher neues CT machen... aber er glaube nicht an einen reprolaps und die Schmerzen würden sicher nur kurz anhalten...

er hatte Recht, 2 Tage später, bis heute, war der Spuk vorbei. Sind fast 5 Monate.
Hatte nach OP 6 Wochen einen Betriebshelfer, das heißt 5 Wochen schonen und eine Woche Reha in der Türkei, Sonnenbehandlung und Schwimmen.

Versuche zwar möglichst rückenschonend zu arbeiten aber das gelingt nicht immer... hab schon schiss das mein Rücken irgendwann wieder verrückt spielt...







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