Bandscheiben-Forum

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> bin neu hier - NPP L1/2
enomis
Geschrieben am: 31 Mär 2006, 07:45


Neu hier
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Hallo zusammen,

mein Partner kam gestern ganz verzweifelt vom Orthopäden zurück. Er hat sein mehreren Wochen starke Schmerzen im re. Mittel- und Unterbauch. Nachdem nichts gefunden wurde, hatte er letzten Freitag Kernspin. Dort wurde ein NPP L1/2 median mit Druck auf das Myelon, der nach oben zu D12/L1 (TH12/L1) hochgeschlagen ist festgestellt.

Gestern war dann der Orthopäden Termin und der meinte, er sei ein seltener Fall - vorallem sei dies eine sehr schwierige Stelle an der der Bandscheibenvorfall eingetreten ist.

Er hat ihm empfohlen auf jede Art von Taubheits- und Lähmungserscheinungen zu achten und wenn er meint, es sei schlimm gleich in die Klinik zu gehen. Eine OP an dieser Stelle sei allerdings sehr schwierig und gefährlich. Ausserdem soll er sich sehr schonen - max. noch 2 Kilo tragen und das dann am besten auf jeder Seite gleich, ansonsten 15 Minuten stehen, 15 Minuten sitzen, 15 Minuten gehen, also immer abwechselnd; wenn möglich kein Auto mehr fahren.

Er wurde jetzt erst einmal noch zu einem Neurologen überwiesen und bekommt Interferenzstrombehandlungen und irgendwelche Muskel lockernden Medikamente.

Mein Partner ist gerade ziemlich niedergeschlagen - ich meine /hoffe, dass das schon wieder wird, wenn er sich an die Behandlung hält und vorallem sich jetzt erst einmal schont - er hat Angst dass es zur OP kommt und vor Komplikationen.
Er hat auf jeden Fall schon ab und zu Taubheitsgefühle. Gestern, nachdem er den Befund bekam, hat natürlich verstärkt darauf geachtet , aber ich weiß, dass er das auch in den letzten Wochen schon ab und zu geäußert hat.

Meine Fragen und ich hoffe, ich kann danach meinen Partner etwas beruhigen:

- ist ein NPP L1/2 wirklich so selten und gefährlich zu operieren ? der Arzt meinte, man könnte querschnittsgelähmt werden
- muss man sich so streng an die Regeln halten - wie verhält es sich mit dem Autofahren - er muss ja auch täglich zum Arzt
- kann so ein Vorfall auch ohne OP wieder ganz gut werden ?

Vielen Dank

Simone




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stefan66
Geschrieben am: 31 Mär 2006, 08:15


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QUOTE (enomis @ 31.03.2006, 08:45)
...
- ist ein NPP L1/2 wirklich so selten und gefährlich zu operieren ? der Arzt meinte, man könnte querschnittsgelähmt werden
- muss man sich so streng an die Regeln halten - wie verhält es sich mit dem Autofahren - er muss ja auch täglich zum Arzt
-  kann so ein Vorfall auch ohne OP wieder ganz gut werden ?
...

Moin Simone.

Zuerst mal zu deinen Fragen:
- wie häufig ein Vorfall L1/2 ist, weiss ich nicht. Hier im Forum liest man am häufigsten was von L4/5 und L5/S1 (ich habe beides). Ob die gefahr einer Querschnittslähmung besteht kann ich nicht sicher sagen, halte das aber für wenig wahrscheinlich. Eine OP kann negative Folgen haben, aber ich glaube, Querschnittslähmung gehört nicht dazu (ich weiss es aber nicht sicher).
- man sollte sich an die Regeln halten, wenn es gute Regeln sind. Ob die Regeln gut sind, hängt von der Qualität des Arztes ab. Nicht schwer heben ist imho sinnvoll. Autofahren tut mirg ar nicht gut und ist so weit ich weiss das übelste, was man seinen Bandscheiben antun kann.
- so ein Vorfall kann auch ohne OP wieder gut werden. Bei einem Bandscheibenvorfall (=BSV) ist immer alles möglich, und jeder BSV ist anders. In denmeisten Fällen geht es ohne offene OP.


So viel dazu.
Da dein Partner den BSV hat, sollte er sich informieren. Er, nicht du!

Weil viele Ärzte unzureichend informiert sind und sich oft nicht genug Zeit nehmen (können), muss der Patient sich selbst informieren!
Traurig, aber wahr!
Eine OP sollte im Regelfall der letzte Weg sein, wenn man alle anderen Wege versucht hat und zwar ohne ausreichend Erfolg.
Siehe auch http://www.bandscheibe.com/behandlung/therapiestufen.html

Infos gibt es z.B. hier:
http://www.diebandscheibe.de/behandlung.htm
http://www.diebandscheibe.de/opmethoden.htm
http://www.diebandscheibe.de/lexikon.htm
Da findet man fast alles an Infos, was man braucht.
Dasieht man, wie viele Möglichkeiten es gibt, bei nem BSV zu helfen.
Man muss sich nur mal ein wenig durchklicken.
Gut ist auch (meiner Meinung nach): http://www.bandscheibe.com/behandlung

OPs sind heute eigentlich nur in seltenen Fällen nötig.
Uneigentlich wird viel zu oft operiert, weil viele Ärzte wie gesagt nicht ausreichend über schonendere, gefahrenärmere minimalinvasive Methoden informiert sind.
Oder kein Interesse daran haben, weil sie nix dran verdienen.

Ergo muss BSV-Patient sich selbst informieren. Sich selbst, nicht die Partnerin das tun lassen!
Wer einen BSV hat, muss selber in die Gänge kommen. Sich "den Arsch nachtragen lassen" hilft nicht sonderlich!

Tschö
Stefan
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wi-ro
Geschrieben am: 31 Mär 2006, 08:51


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Hallo Simone,

erstmal herzlich willkommen im Forum ;)

QUOTE (enomis @ 31.03.2006, 08:45)


Mein Partner ist gerade ziemlich niedergeschlagen - ich meine /hoffe, dass das schon wieder wird, wenn er sich an die Behandlung hält und vorallem sich jetzt erst einmal schont - er hat Angst dass es zur OP kommt und vor Komplikationen.


Hey, das kennen wir alle, niedergeschlagen, Angst vor möglichen OP's :vogel
Aber mit Deiner Hilfe wird er das überwinden. :up

QUOTE (enomis @ 31.03.2006, 08:45)
- ist ein NPP L1/2 wirklich so selten und gefährlich zu operieren ? der Arzt meinte, man könnte querschnittsgelähmt werden
- muss man sich so streng an die Regeln halten - wie verhält es sich mit dem Autofahren - er muss ja auch täglich zum Arzt
-  kann so ein Vorfall auch ohne OP wieder ganz gut werden ?


- Ob dieser Vorfall wirklich selten ist weiss ich nitcht.

- Querschnittslähmung wäre der Super-GAU (Größte Anzunehmende Unfall), da der Chirurg in unmittelbarer Umgebung des Rückenmarkes mit Intrumenten rumwurschtelt, könnte passieren das er das Rückenmark verletzt, aber ich habe davon noch nichts gelesen, das es wirklich passiert ist.

-Autofahren, auch hier gibt es verschiedene Meinungen, einige Ärzte sagen kein Problem, andere sagen "kein Autofahren.

- Mein Neurochirurgt hat es auf den Punkt gebracht, die Bandscheibe ist hin, die wächst auch nie wieder nach.
Aber mit dem passenden Lebenswandel, kann man ohne Einschränkungen leben.

Das Dein Partner zu einem Neurologen geht, ist der erste Ansatz, der kann messen ob und wie stark die Nerven geschädigt sind.

Ansonsten kann Dein Partner selbst viel für sich tun. mit passender Gymnastik, warme Umschläge, ein "relaxender" Besuch in einem Thermalbad.

Rückenschule wäre noch zu empfehlen, damit er sich "rückengerecht" bewegt.


Gerald :winke
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