Bandscheiben-Forum

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> auch ein BS-Geschädigter, kann mir jemand den Befund "übersetzen"?
smashy
Geschrieben am: 25 Mär 2006, 22:40


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Hallo,
bin neu hier in dem Forum - leider muß man ja fast sagen - oder auch nicht :-)
Also, ich bin Daniel, 34 Lenze zählen mich jetzt, bin 170cm groß und bin ein eher schmächtiger (ca 60kg). Ich habe eine größere Leidensgeschichte, könnte darüber ein Buch schreiben, vorallem über Ärzte. Aber ich hab für meine Probleme wenigstens eine Erklärung, sie fängt schon mit der Geburt an. In der Schwangerschaftszeit haben sich Mißbildungen an den Füßen ergeben, ich bin dann mit zusammen verbogenen Fußballen auf die Welt gekommen. Darauf folgten dann Gipsfüße und die ersten drei Monate meines Lebens war ich im Krankenhaus. Dann mit ca fünf Jahren die große Fuß-OP. Achillessehnenverlängerung beidseits, wieder mit Gipsfüßen bis hoch zur Hüfte. Entsprechend steif ist die heute. Und O-Beine wie ein Profifußballer gab´s gratis dazu ;-) bin aber keiner. Also nun zu meinen Problemen. Als ich letztes Jahr wegen stärkster Rückenschmerzen nachts immer aufgewacht bin, gab es eine CMT meiner LWS:
- kleiner BSV auf Höhe L5/S1
- Spondylarthrose in den unteren beiden Lendenwirbeletagen
- kongenitale, knöcherne Enge des Spinalkanals
- Bandscheibenvorwölbungen

Der "kleine BSV" sei ja wirklich nur sehr klein, meinte mein Ortho damals. Hmmm.

Im Jahr 2001 - wegen Hypästhesie (kribbeln, einschlafen) von immer den gleichen Fingern gab es eine Kernspin der HWS. Wär super, wenn die mir jemand ins normal deutsche (ohne den fachchinesischen Ausdrücken) "übersetzen" könne. Da scheint ja auch einiges los zu sein, in der HWS. Hab da auch sehr stark verspannte Muskulatur, und teilweise stechende Schmerzen von der linken Schulterhöhe bis hoch zum Schädel (wenn man hinter mir steht). Teilweise auch rechts, da extremer, wenn die Schmerzen kommen. Aber hier erstmal der Befund. Vorallem diese "Einengung des foramen jugulare auf C6/7" - kann die auch was mit Gehirnnerven zu tun haben? Hab zurzeit nämlich auch Schluckstörungen, und kein Arzt findet den Auslöser. Bin mittlerweile auch in die psychische Schiene gedrückt worden und soll ne Psychotherapie machen, aber ob das richtig ist? Als Beispiel, der letzte Neurologe meinte doch tatsächlich zu mir "ich solle ja keine Krankengymnastik machen sondern Muskelaufbau im Fitneßstudio". Ich hab jahrelang (fast mein Leben lang) KG + MT bekomemn - war dass dann alles falsch? Der Neuro war sogar ein Professor! Soll ja aber auch nicht zu viel heißen :D Weitere neurologische Untersuchungen fand er als unnötig.

Hier der Befund der Kernspin HWS:
Steilgestellte HWS. Normale Darstellung der WK und Wirbelbögen. Keine knöchernen Destruktionen. Geringe linkskonvexe Fehlhaltung. Die Bandscheibenräume der mittleren und unteren HWS mäßig höhengemindert. Im Segment C4/5 geringe links paramediane Vorwölbung von Bandscheibenmaterial in den Spinalkanal hinein. Der Liquorraum ventral des Myelon noch erhalten. Das Myelon nicht verformt. Die Foramina ausreichend weit. Im Segment C5/6 geringe linksbetonte Vorwölbung von Bandscheibenmaterial in den Spinalkanal hinein.
Kleine osteophytäre Randzacken. Der Liquorraum ventral des Myelon scheint hier aufgebraucht. Das Myelon selber nicht verformt und ohne Signalauffälligkeiten. Die Foramina ausreichend weit, im Segment C6/7 annähernd mediane breitflächige Vorwölbung von Bandscheibenmaterial in den Spinalkanal hinein. Auch hier der Liquorraum ventral des Myelon noch gerade eben erhalten. Mäßige Einengung des Foramen intervertebrale rechtsseitig durch unkarthrotische Kantenausziehungen. Die Weichteile im Bereich des cervicothorakalen Überganges und der oberen Thoraxapertur seitengleich und regelrecht. Die großen Gefäßstränge hier glatt abgrenzbar. Auch hier kein Nachweis einer Halsrippe. Entlang der jugulären Gefäßstränge bds. recht große, aber längsovale Lymphknoten erkennbar, mit einem Durchmesser bis zu 1,5cm. Auch links supraclaviculär eine rundliche, etwa 1,5cm große RF, die einem vergrößerten Lymphknoten entsprechen könnte.

Beurteilung:
Beginnende Osteochondrose der mittleren und unteren HWS mit mehreren breitflächigen Bandscheibenprotrusionen. Kein BSV. Keine sichere Wurzel- oder Myelonkompression. Einengung des Foramen intervertebrale C6/7 rechts durch unkarthrotische Kantenausziehungen. Kein Nachweis einer Halsrippe. Nebenbefundlich vergrößerte Lymphknoten entlang der jugulären Gefäßstränge, rechts mehr als links und V.a. einen weiteren Lymphknoten supraclaviculär links. Sonographische Kontrolle empfohlen.

Vielen vielen Dank für evtl. Mühen :)

Grüße,
smashy
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Bobbylein
Geschrieben am: 26 Mär 2006, 11:46


Dummschnacker
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Hi Smashy,

deine Wirbelsäule ist nicht mehr ganz neu. Einen Vorfall hast du im HWS-Bereich nicht, auch das Rückenmark( Myelon) ist nicht eingedrückt, die Wirbellochfenster (Foramen) sind nicht eingeengt. Jedoch hat sich wegen einer längeren Fehlhaltung/ Fehlbelastung eine körpereigene Abstützreaktion eingeschaltet, du hast Osteophyten, welche die Wirbel versuchen abzustützen. Leider stören die Randzacken meistens die Nerven(bei dir ragen sie sehr weit in den Spinalkanal rein, was evtl für deine Beschwerden die Ursache ist).
Auch macht sich bei dir eine Veränderung der Bandscheiben bemerkbar (Osteochondrose).

Deine WS hat auch eine geringe Fehlhaltung (steilstellung und konvexe Fehlstellung= nach aussen gewölbt).

Auf jeden Fall würde ich mit diesen Befund Krankengymnastik machen, jedoch würde ich wegen der Osteophyten einen neurochirugen aufsuchen und ihn um seinen rat bitten. Du hast mehrere Protusionen( Vorwölbungen) und es ist eine Frage der Zeit, wann daraus handfeste Vorfälle werden.

Zur Info: Wir haben auch ein Lexikon, indem man fast alles nachlesen kann. Guckst du hier

Wenn du Fragen hast, dann frag.

Bobby
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Harro
Geschrieben am: 26 Mär 2006, 12:06


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Moin Smashy,
erstmal herzlich willkommen bei den Bandis. :D

Die ersten Antworten hast du ja schon bekommen und nu noch eine.
QUOTE
Nebenbefundlich vergrößerte Lymphknoten entlang der jugulären Gefäßstränge, rechts mehr als links und V.a. einen weiteren Lymphknoten supraclaviculär links. Sonographische Kontrolle empfohlen.


Empfehle das zuerst mal abzuklären um andere Ursachen auszuschliessen.

In diesem Sinne

Harro :winke
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smashy
Geschrieben am: 26 Mär 2006, 16:20


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@ Bobbylein:
hey, danke, Du bist die erste, der mir das verständlich machte. Nichtmal der damalige Radiologe hat es mir so erklärt. Daß meine WS nicht mehr ganz neu ist, ist mir auch klar, immerhin schon 34 Jahre alt :D ne, aber wahrscheinlich ist die WS mindestens zehn Jahre älter als ich es wirklich bin. Wenn die Randzacken, wie Du schreibst, evtl. auf die Nerven drücken, könnte das auch der Grund sein, daß mir immer bei kaltem Wetter eben die Finger IV und V einschlafen? Vorallem in der linken Hand. Deswegen bin ich eigentlich damals dorthin gegangen, der Radiologe konnte sich das nicht erklären. Sobald ich übrigens die Hände/Arme abknicke schlafen sie ein. Die Nervenleitgeschwindigkeiten des Arme (ab Ellenbogen) waren damals ok. Hmmm.
Ich gehe wohl mal mit diesem Befund zu meinem neuen Hausarzt und frag den ob er mir ne Überweisung zum Neurochirurgen gibt. Ich dachte auch, daß da einige Sachen drin sind, die man abklären sollte. Steht ja auch drin: "Sonographische Kontrolle empfohlen". Und daß ich mal mit meinen Protrusionen nen handfesten BSV bekomme, daran dachte ich natürlich auch schon. Wenn es kalt ist vorallem, merke ich, wie sich die HWS immer zusammen zieht und stark verkrampft.

@ Harro:
was können denn diese großen Lymphknoten für Probleme machen? Da frag ich meinen HNO (fällt mir gerade ein), da bin ich wegen Schwindelattacken nächste Woche. Könnte natürlich auch von der HWS her kommen. Er will meine Schwindelanfälligkeit mit Luftdruck ins Ohr testen, anhand der Augenreaktionen kann man wohl sehen, wie stark man schwindelanfällig ist, bzw. ob das Organ dafür (Innenohr) ok ist.
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smashy
Geschrieben am: 26 Mär 2006, 18:47


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QUOTE (Bobbylein @ 26.03.2006, 12:46)
Hi Smashy,


Deine WS hat auch eine geringe Fehlhaltung (steilstellung und konvexe Fehlstellung= nach aussen gewölbt).

Wenn du Fragen hast, dann frag.

Bobby

Hi Bobbylein nochmal,
ist das was Du meinst, eine Skoliose (Fehlhaltung?)? Hab den Link hier vom Lexikon auf Osteochondrose geklickt und bin da auf die Beschreibung gestoßen. Jetzt hab ich auch den Zusammenhang kapiert.

Etwas heraus kopiert, von Rheuma-Online:

"Diese knöchernen Randanbauten am Wirbelkörper nennt man Spondylophyten. Da die sich die Wirbelkörper dadurch in ihrem Aussehen verändern, spricht man von einer Spondylosis deformans."

Ist das bei mir die Spondylosis deformans? Oder ist das dann die weiterführende Krankheitsgeschichte?

Bei der Spondylarthrose, die ich ja, in der unteren Lendenwirbelsäule habe, hab ich nachgelesen, daß das auch ein Symptom für Osteoporose (Knochenschwund) sein kann. Oder immer??? Hm. Ich glaub fast, daß ich da nochmal zum Doc sollte, oder? Zumal eines wegen der Krankengymnastikrezepte und zweitens wegen der Osteophyten, klingt irgendwie nicht gut, wenn sich extra was zusätzliches bildet, weil was normales entlastet werden soll und dies auch Beschwerden verursachen kann.

Immerhin steht in dem Bericht eines:

Keine sichere Myelon- oder Wurzelkompression.

Macht das ganze aber auch nicht gerade einfacher, zum abklären meine ich.
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smashy
Geschrieben am: 29 Mär 2006, 18:00


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QUOTE (Harro @ 26.03.2006, 13:06)
Moin Smashy,
erstmal herzlich willkommen bei den Bandis. :D

Die ersten Antworten hast du ja schon bekommen und nu noch eine.
QUOTE
Nebenbefundlich vergrößerte Lymphknoten entlang der jugulären Gefäßstränge, rechts mehr als links und V.a. einen weiteren Lymphknoten supraclaviculär links. Sonographische Kontrolle empfohlen.


Empfehle das zuerst mal abzuklären um andere Ursachen auszuschliessen.

In diesem Sinne

Harro :winke

Hallo Harro,
so, war heute wegen akutem Drehschwindelproblem beim HNO. Bin gestern voll zusammen geklappt und war heute nicht bei der Arbeit :-(

Da hab ich ihn auch auf die Lymphknoten angesprochen. Nachdem er den Hals und den Unterkiefer abgetastet hatte, meinte er, beim abtasten falle ihm nix sonderliches auf.
Sei unauffällig - hhmmm.

Wegen dem Drehschwindel haben wir eine Schwindeluntersuchung gemacht - kalte und warme Luft wurde ins Ohr geblasen um das Gleichgewichtsorgan im Innenohr zu stimulieren. Nachdem wurden die Augen wegen Nystagmus beobachtet und gezählt, wie oft sie zucken. Bei mir würden die Augen zwar eher wenig zucken, sei aber alles ok und im Rahmen. Dann geht´s damit wohl noch erstmal zum Ortho. Da es mir schweine kalt war nach der Schwindelattacke denke ich dabei auch an Durchblutungsgeschichten muskulärer Seite vom Nacken. Die sind bei mir halt total verspannt. Durchaus denkbar.
Aber ich kenn fast schon des Rätsels Lösung: KG+MT ! *grins* Mal sehen, im neuen Quartal werd ich mal zum Ortho gehen. Ich krieg dann die Überweisung von meinem behandelnden Arzt, einem Psychotherapeuten, bei dem will ich jetzt ne Psychotherapie machen. Bin schon gespannt obs was bringt und ob meine allgemeinen Probleme vielleicht dadurch wirklich besser werden.
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