Bandscheiben-Forum

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> Suche jugendliche/junge Bandscheibenpatienten
estella
Geschrieben am: 18 Mär 2006, 02:52


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Hallo!
Ich habe mit 19 einen Bandscheibenvorfall erlitten, der allerdings zunächst von niemandem erkannt wurde. Über die folgenden 1,5 Jahre hat sich mein Zustand schubweise verschlechtert, bis dann irgendwann die Diagnose BSV kam - mein Orthopäde hat mir gegenüber aber nie eine OP angesprochen, im Nachhinein stellte sich heraus, dass er dachte, bei einer so jungen Patientin sei das auf keinen Fall anzuraten... auch eine Schmerzmedikation war nicht so wirklich da, immer nach dem Motto "sie ist ja noch so jung, das kann ja gar nicht so schlimm sein, sie braucht doch keine starken Schmerzmittel..." alles grobe Fehleinschätzungen, wie sich später herausstellte. Als mein Zustand irgendwann so schlecht war, dass ich nicht einmal mehr liegen konnte (sitzen war immer das Hauptproblem) ohne starke schmerzen, von gehen und stehen mal ganz zu schweigen, bin ich dann auf eigene Initiative zur Beratung in eine neurochirurgische Ambulanz (mein Orthopäde hatte wenige Tage vorher noch auf direkte Nachfrage gesagt, eine OP sei auf keinen Fall notwendig) gegangen - dort wurde ich das erste Mal ernst genommen und dann auch operiert, was unbedingt notwendig gewesen war, da sich ein sehr großen Sequester gebildet hatte, der wohl von selbst bzw. mit KG nicht verschwunden wäre - im gegenteil, mein zustand hatte sich ja fast wöchentlich verschlechtert. Da die OP aber erst so spät stattgefunden hat und ich vorher so lange falsch/unzureichend (Unmengen Ibuprofen und Diclofenac am Tag - nichts gebracht) behandelt wurde, habe ich jetzt (8 Monate nach der OP) noch immer Probleme mit dem sog. Schmerzgedächtnis, weshalb ich in einer schmerzmedizinischen Einrichtung in Behandlung bin. Zudem komme ich noch immer nicht mit der psychischen Belastung dieser großen Hoffnungslosigkeit, in der ich mich damals befunden habe, zurecht.
Ich würde gern Kontakt zu anderen Bandscheibenpatienten aufnehmen, die in meinem Alter sind und vielleicht einige Erfahrungen, die ich aufgrund meines "untypischen" Alters gemacht habe teilen können und den Satz "Was? DU hast einen BSV, in deinem Alter? Wie ist das denn dann erst, wenn du 40 bist?" auch nicht mehr hören können. Außerdem würde mich auch interessieren, wie euer Umfeld, Freunde, Mitschüler, Kommilitonen etc. damit umgegangen sind und ob Ihr das Gefühl hattet, dass jemand nachvollziehen kann, was Ihr durchmacht.
Viele Grüße, Estella
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Topsy
Geschrieben am: 18 Mär 2006, 06:59


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Hallo estella,
erst einmal herzlich willkommen hier im Forum.

Hier gibt es schon einige sehr junge Bandis und ich hoffe, dass sie mit Dir noch in Verbindung treten.

Ich denke mal, dass Du jetzt konsequent Deine Rückenmuskulatur aufbauen mußt, auch wenn es Dir besser geht.

LG Topsy
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Pixelkid
Geschrieben am: 18 Mär 2006, 11:36


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Hi,

also ich hatte meine Vorfälle mit Mitte 20 - wurde auch jahrelang konservativ behandelt. Auch nach dem Motto - so jung - da kann man mit Sport noch alles gut machen! War aber nicht so. Wurde nun auch 2 mal operiert - und habe immer noch Probleme - aber nicht mehr so schlimm.

Orthopäden gehen aber meisten so vor und es ist auch gut erstmal konservativ zu behandeln. Es gibt hier einige Bandis bei denen sich ein Vorfall wirklich zurückgebildet hat bzw. die durch gestärkte Muskulatur keine Schmerzen mehr haben! Man muss es halt erstmal ausprobieren, jeder Körper reagiert unterschiedlich.

Es gibt im meinem Umfeld viele die zuerst gedacht haben ich simuliere. Mittlerweile verstehen meine besten Freunde mein Problem und gehen auch darauf ein. Sie verstehen es, wenn ich mal nicht mit ins Kino etc. kommen kann. Aber auch das kann man nicht von allen erwarten. Es gibt leider Menschen die mit "Kranken" nicht klarkommen (z.B. mein Chef!).

Ich habe mittlerweile gelernt gut damit zu leben. Hatte am Anfang auch größere psychische Probleme aber man muss sich halt einen neuen Weg im Leben suchen! Und das klappt auch sehr gut. Am besten ist wirklich die Aufklärung der "Umwelt" - wenn du deinen Freunden/Familie/Bekannten gut klarmachen kannst was geht und was nicht - dann müsste es eigentlich auch bei dir klappen!

Wo liegen denn jetzt noch deine Hauptbeschwerden?

Gruß

Pixelkid
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Angel56
Geschrieben am: 18 Mär 2006, 13:38


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Hallo Estella,

meine Schwiegertochter hatte mit 14 ihren ersten Bandscheibenvorfall, mit 16 Op.

nach ihren aussagen hat sie mit ihren Mitschülern vor der Klasse erklärt warum wieso sie nicht mehr am Schulsport so teilnehmen kann. Lehrer haben mit passendem Bildmatrial geholfen erklärungen verständlich zu machen.

Inzwischen ist sie Mama und Freunde und Bekannte, respektieren wenn sie nicht mit rausgehen will, wenn der Rücken mal wieder zwickt.

Das Gleiche gilt bei mir, mein Mann ist gerade zur Jahreshauptversammelung unseres Vereins. Ich muß mal wieder zuhause bleiben weil mein Kreuz spinnt, ist nicht das erste mal. Ich weis genau, das heut Abend wieder einfach nur kommt, schöne Grüße von allen.( Das ist immer so, alle fragen wo ich wieder bin und warum was hat sich verändert seit meinem letzten Besuch. Da ich sehr häufig fehle.)

Im anfang haben sich da alle ein bischen schwer mit getan. Obwohl alle mit bekommen haben wie der Krankenwagen mich beim ersten Bsv. abgeholt hat. Haben einige echt erst gedacht ich will mich nur vor Aufgaben drücken. Hat etwa 3J. gedauert, bis verstanden haben, das es wirklich nicht geht.

Natürlich denkt man oft wie ist das den erst wenn ich älter bin und ich jetzt schon so massive probleme hab. Ich werde bald 50 und denke auch oft wie soll das den gehen wenn du 60 oder sogar 70 bist.

Du kannst das eh nicht ändern, lebe das heute und denke nicht ans morgen, das ist das beste. Wir können alle nichts ändern an unserer Körperlichen problemen.

Rede mit deinen Mitmenschen und du wirst sehen, wer zu dir steht.
Akzeptiere selber dein Rückenp. und auch das erleichtert dir das Leben.
Such dir einen guten Schmerzdoc und lass dir mit Medis helfen den Schmerz zu durchbrechen.
Lass aber nicht zu das der Schmerz dein Leben bestimmt.

So regele ich seit 19J. mein Rückenproblem.

Natürlich klappt das nicht immer und man muß mal drüber reden. Ich habe dafür meine Mum oder noch eher meine Tochter.
Bei den andern sage ich nur was wenn sie es wissen wollen, also wenn ich direkt gefragt werde.
Anders würde die Krankheitmein Leben Bestimmen und das lass ich nicht zu.

Du bist nicht allein und wenn du niemanden hast zum Reden der dir zuhört und dich versteht, dann sind wir auch alle für dich da!!!

Mit freundlichem Gruß
Angelika ;)
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Heidi
Geschrieben am: 19 Mär 2006, 05:39


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Hallo Estella,

ein herzliches Willkommen im Bandscheiben-Forum.

Ich freue mich das Du das Forum gefunden hast und hoffe für Dich, dass Du Gleich-
gesinnte in Deinem Alter findest und Dich mit Ihnen austauschen kannst.

Mein Neffe hat auch mit 21 Jahren Bandscheibenprobleme bekommen und hat sie
bisher ohne OP in den Griff bekommen. Er macht seine KG-Übungen und geht
einmal die Woche schwimmen, er sagt solange er dass macht geht es, aber er
merkt sofort, wenn er es dann mal schleifen läßt.

Ich wünsche Dir vom ganzen Herzen das Du die restlichen Beschwerden ganz
schnell in den Griff bekommst.

Liebe Grüße

;) Heidi
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Thinka
Geschrieben am: 26 Mär 2006, 20:09


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hallo estella!
ich hatte meinen ersten bsv mit 20.gerade meine ausbildung 2 tage zu ende und dann das..ich bin erst mal auf totales unverständnis getroffen.
du bist zu jung,das kann nicht sein.
auch die orthopäden haben noch versucht mich einzurenken etc,weil sie mir nicht glauben wollten,das die schmerzen diesmal eindeutig anders+intensiver waren als sonst und haben gemeint,das könne nicht sein..1 tag nach dem einrenken dann op,weil eigentlich nichts mehr ging.so viel dazu.
danach ging es mir 5 jahre eigentlich ziemlich gut .ich habe fleißig geturnt und mich bewegt und der rücken war dafür still .
jetzt bin ich wieder betroffen und habe dieses mal deutlich mehr probleme mit meinem umfeld.letztes mal war es eher unverständnis,aber es hat mir wenig zu schaffen gemacht.dieses mal hat es mich emotional selbst so sehr getroffen und unsicher gemacht.vielleicht gehen die anderen deswegen so anders mit mir um?einige melden sich nicht mehr(gut-ich weiß nun ,was ich von ihnen zu halten habe),andere sind übervorsichtig und mehr als nachsichtig mit mir.viele sind fast peinlich berührt,wenn das thema aufkommt.ich spreche es bei solchen leuten schon nicht mehr an..
einige können sich auch nicht vorstellen,das ich mich nun soo lange damit beschäftige.ich kann doch nun aufrecht laufen,was will ich mehr?
andere stehen nach wie vor vorbildlich zu mir ,egal was ich gerade durchlaufe,oder ob ich schwierig bin..
ich denke aber wie gesagt auch,das ich im moment auch selber total schwierig bin.ich kann mich im moment kaum selber einschätzen und kann mich ja selbst nicht auf mich und mein verhalten verlassen.mal fange ich plötzlich an zu weinen,mal werde ich stinkewütend und das obwohl ich eigentlich sonst nicht zu überschießenden reaktionen neige.wie sollen mich dann andere einschätzen??
im moment hoffe ich noch darauf,daß sich mein inneres auch wieder stabilisiert,wenn ich erst meinen rücken wieder in den griff bekommen habe:)-->wer weiß??
tja,...so sieht es bei mir aus..

liebe grüße und gute besserung
thinka
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Bobbylein
Geschrieben am: 27 Mär 2006, 08:21


Dummschnacker
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Hallo Estella,

leider trifft man immer wieder auf Ärzte die einfach nur mit Unverständnis reagieren, weil sie sich das nicht vorstellen können, das es auch einen jungen Menschen treffen kann.

Gut ist, das dein Sequester operiert wurde und du nun in Behandlung eines Schmerztherapueten bist, welcher dir sicherlich helfen wird, das Schmerzgedächtnis wieder zu entfernen.

Leider hast du nun einen Schwachpunkt in der WS, was haben nicht heißen soll, das du weniger Lebensqualität hast. Versuche dich nicht zu isolieren und gehe es an, wieder Sport zu treiben. Das kann dir auf die Dauer helfen, etwas für deinen Körper zu tun.
Echte Freunde stehen auch mit einem BSV hinter dir und du erkennst, wer wichtig für dich ist und wer nicht.

Bobby
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focki
Geschrieben am: 29 Mär 2006, 11:31


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Hallo Estella ;)
herzlich Willkommen hier im Forum.
Nun hast Du ja schon erfahren das es auch junge Bandi's gibt.
Leider glauben das nur nicht alle Ärzte.
Alles Gute wünsche ich Dir.
PM
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Larsitoast
Geschrieben am: 12 Mai 2014, 23:38


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Servus ihr Lieben,

ich hatte mit 23 meinen zweiten Bandscheibenvorfall. Der erste wurde nicht erkannt.

Ich will nicht gar nicht so lange auf Symptome und Leidensweg eingehen, sondern eher darauf, wie ich es durch konsequenten Sport geschafft habe wieder ein super unbeschwertes, gesundes Leben zu führen.


Meiner Erfahrung nach richtiger und konsequenter Kraftsport einem gewissermaßen das Leben retten.
Ich habe langsam angefangen speziell meine Rückenmuskulatur (generell jegliche Muskulatur) langsam aufzubauen. Dazu habe ich erst mit dem eigenen Körpergewicht gearbeitet und mich dann gesteigert, sodass ich mittlerweile hüpfend freudig durchs Leben gehen kann und dazu noch fit bin. Und das innerhalb von knapp 15 Monaten.


Als ich die Diagnose erhielt habe ich mir auf dem Forum informiert und habe (neben vielem sehr angsteinflösendem) viele gute, motivierende Ansätze gefunden. Deshalb möchte ich jetzt etwas zurück geben und bin sehr sehr gerne bereit jedem, der eine Frage hat oder Hilfe braucht, weiterzuhelfen.

Allerbeste Grüße
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obstinate
Geschrieben am: 13 Mai 2014, 13:45


Stammgast
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Halli hallo estella :-)

Ich hatte meinen ersten bsv mit 23 (wurde nicht erkannt weil ich ja auch nicht alt bin und zu dem noch in stationärer psychologischen Behandlung war und wurde auch von den schmerzen nicht für voll genommen)

Trotzdem ich nichts gemacht hatte gings mir erstmal besser und zwei Monate später gings wieder los und auch keiner für voll genommen und pünktlich zum Geburtstag gings mit rtw ins kh und dort wurde ich zum Glück gleich ernst genommen also mrt,op usw.

Aber auch iner reha und danach wurde ich an vielen Stellen nicht wirklich ernst genommen (hatte wieder schmerzen),nach dem ich dann das dritte mal iner rettungsstelle war (da hatte ich auch endlich den richtigen arzt und jetzt bin ich wieder stationär und es soll endlich gründlich nach der Ursache gesucht werden.

Mit meinen umfeld (Familie, Freunde und arbeit) hab ich eigentlich echt Glück,die stehen hinter mir bauen mich auf und wenns mal nötig ist gibt es nen tritt im popo.

Das waren grob (naja vllt doch etwas länger geworden) meine Erfahrungen...

Lass es dir soweit wie es geht gut gehen

Liebe Grüße

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