Bandscheiben-Forum

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> Psyche, Gibt es eine "Bandipersönlichkeit"
Christofer
  Geschrieben am: 18 Apr 2003, 14:27


Öfter dabei
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Hi Zusammen,

ihr beschäftigt Euch ja schon lange mit dem Thema BS und da wäre es für mich interessant zu wissen, inwieweit es vielleicht eine "Bandipersönlichkeit" gibt, also eine psychische Grundhaltung, die BS-Problemen allgemein zugrunde liegt. Ich will hier nicht alles auf die Psyche schieben, aber die Psychosomatiker sagen z.B., daß LWS-Probleme etwas mit der Sexualität und der Partnerschaft zu tun haben. Es gibt da ja viele Ansätze. Z.B. sagt Detlefsen ("Krankheit als Weg"), daß ein Rundrücken einen zwingt, eine demütige Haltung einzunehmen, weil man dem Leben nicht demütig genug gegenüber steht. Ich bin mir da nicht sicher.

Wie sind Eure Erfahrungen und Meinungen dazu?

Liebe Grüße! :   :winke  :winke

Xtofer
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Ralf
Geschrieben am: 18 Apr 2003, 17:17


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Hi Christofer,

ganz klar gibt es die! Sie wird verursacht von den Ärzten, die uns lange hinhalten, nicht richtig behandeln, unser Leiden aberkennen und uns für dumm verkaufen wollen. Sicherlich sind es nur ein paar an jedem Ort, aber die auszufiltern bedarf es alleine schon Zeit.

Die Psyche geht zunächst immer weiter in den Keller, je weniger Erfolg in der Behandlung liegt. Bis dann eines schönen Tages man erkennen muß, daß man selbst etwas dafür tun muß.

Die Demuthaltung hat nix mit Demut zu tun. Warum sollte ich einem Arzt demütig gegenübertreten? Ein gesundes Verhältnis zwischen Arzt und Patient reicht da vollkommen aus.

Ein aufrecht durchs Leben gehender

Ralf
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Tollpatsch
Geschrieben am: 18 Apr 2003, 17:35


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hallöchen Christofer ;-)

ich möchte mich den Aussagen Ralfs anschliesen
und vielleicht meine zusätzliche meinung noch anfügen.

Beim Beginn der Rückenkrankheit ist die " Demut" noch recht
gross´wegen dem Vertrauen in die Mehrzahl der Ärzte.
mit der Zeit bekommt man immer mehr einen aufrechten Gang, der in Verzweiflung und Wut umschlägt, da man merkt, das man ein Spielball im System wird.
(Ausnahmen bestätigen die Regel)

Liebe Grüße
tolli
der nach 18 Monaten nicht mehr mit sich spielen lässt ;-)
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Printe
  Geschrieben am: 18 Apr 2003, 17:45


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Hi Christofer,
auch ich möchte mich meinen Vorrednern anschließen. Mich hat die Erkrankung auch eher stark gemacht. Stark in der Hinsicht, dass ich sehr viel mehr im Leben hinterfrage und meine anfängliche Scheu vor Ärzten und dem Krankenhaus o.ä. komplett verloren habe.
Die Parallele zwischen Psyche und Rücken wird immer wieder gerne angeführt. Ich denke, dass sich psychische Probleme wie z.B. Stress oder Probleme im Beruf oder der Familie sicherlich nicht gerade günstig bei einem Schmerzpatienten auswirken und in bestimmten Situationen schmerzverstärkend wirken können, wenn der Mensch einfach keine Kraft mehr hat. Aber ich bin mir sicher, dass dies für alle Schmerzpatienten gilt, unabhängig ob sie nun Rücken-, Hüft- oder Krebsschmerzen haben.
Die Intensität von Schmerzen wird von jedem Menschen anders empfunden und jeder hat eine andere Strategie, damit umzugehen.
Sicherlich macht diese Rückenerkrankung viele Bandis stark, weil sie lernen auf ihre inneren Signale zu hören und sich dann selber zu helfen.
Es ist - wie jede andere chronische Erkrankung auch - eine Herausforderung, der man sich stellen muss und an der man persönlich sehr wachsen kann.
Liebe Grüße und frohe Ostern!
:sonne
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Zora
Geschrieben am: 18 Apr 2003, 19:50


Öfter dabei
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Hallo Christopher,
ich denke mir dass in gewisser Hinsicht ,aber nur in geringem Maße , die psychische Grundhaltung für Bandscheibenschäden
verantwortlich sein kann (ständige Angst, Unsicherheit-gebückte Haltung- Rundrücken , angespannte Muskulatur),was dann zwangsläufig auch zu Überanspruchung der Bandscheiben führt. Aber das muss dann schon ein Dauerzustand sein.( von Kindheit an)
Meiner Ansicht nach sind es aber rein körperliche Ursachen, die Bandscheibenprobleme hervorrufen:
Fehlhaltungen durch nicht ergonomische Arbeits- und einseitige Bewegungsabläufe, Geburtstraumata - unblutige und nicht nennenswerte und beachtenswerte Verletzungs- oder Unfalltraumata,  nicht spürbare ständige Blockade (n) im Skellett und Bewegungsapparat, Überdehnungen der Muskulatur, schwacher Bandapparat ( Hypermobilität), wenig Bewegung, aber auch ein schlechter Aufbiss der Zähne (z. B. abradierte Zähne, Lückengebisse, Zahnersatz, und Kiefergelenksprobleme). Schädel, Zähne ,Becken und Füße gehören zusammen.
Und in unserem Gesundheitssystem werden leider recht schnell die Patienten in die Psychoschublade gesteckt, wenn die Ärzte  ( nicht alle) nicht mehr weiter wissen und nicht in der Lage sind, das ganze Körpersystem als vernetzte Einheit zu betrachten und fachübergreifend und absprechend zusammen zu arbeiten um den Patienten zu helfen.
Ich kenne Menschen, die wirklich schwere Rückenprobleme haben, aber dennoch eine stabile Psyche besitzen.
Und eins ist klar, je länger die Beschwerden bestehen ( und es gibt keine Linderung) und je intensiver sie sind, desto schlechter geht es auch irgendwann der Psyche.

Viele Grüße
Zora

:winke  :winke
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Zicke
Geschrieben am: 18 Apr 2003, 22:22


Unregistered










Hi Christofer,
gerade bei Dir hab ich nach Deinen Schilderungen auch meine Zweifel, dass Du zu demütig durchs Leben gehst. Die Demut Starärzten gegenüber dürfte Dir auch vergangen sein, Du hast sicher mehr als die Pauschalantwort mit dem Angriff auf Dein Portemonaie für die Begutachtung Deiner MRT-Bilder erwartet  :;):

Hallo Zora,
Zitat
Und in unserem Gesundheitssystem werden leider recht schnell die Patienten in die Psychoschublade gesteckt, wenn die Ärzte  ( nicht alle) nicht mehr weiter wissen und nicht in der Lage sind, das ganze Körpersystem als vernetzte Einheit zu betrachten und fachübergreifend und absprechend zusammen zu arbeiten um den Patienten zu helfen.


Zum Glück sind ein paar Ärzte inzwischen auch dahinter gekommen. Ein Beispiel findest Du unter den Presse-Infos auf der Homepage:
Rückenschmerzen sind mehr als eine Organerkrankung

Viele Grüsse
Gabi
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Hansel
Geschrieben am: 18 Apr 2003, 22:36


Hansel
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Zitat
Ich kenne Menschen, die wirklich schwere Rückenprobleme haben, aber dennoch eine stabile Psyche besitzen.


Dazu gehöre ich wohl auch. Mich hat diese ganze Geschichte nur noch Härter und differenzierter gemacht. Ich hatte mich immer schon bemüht, die Dinge aus möglichst vielen Blickwinkeln zu betrachten, um mir damit eine eigene Meinung zu verschaffen.
Respekt vor Ärzten und "Obrigkeiten" habe ich schon lange nicht mehr. Ralf meinte, man wird schnell in eine Schublade gesteckt. Das stimmt sicherlich.
Ich bin der Meinung, Bandscheibenvorfälle entstehen eigentlich fast immer aus körperlichen Überlastungen.

Ich denke auch, das andere immer der Meinung sind, man müßte dann auch zwangsläufig psychische Probleme haben.
Vielleicht denken Ärzte, das müsste einfach so sein, oder sie stellen sich vielleicht sich selbst vor, wenn sie in dieser Lage wären                                   :D

Zitat
Und eins ist klar, je länger die Beschwerden bestehen ( und es gibt keine Linderung) und je intensiver sie sind, desto schlechter geht es auch irgendwann der Psyche.



Ich weiss nicht, ob man das so pauschal sagen kann.
Sicherlich kommt mit den Schmerzen immer wieder grosser Frust hoch, man bekommt dann seine "Depriphasen".
Ob das dann auch gleich allgemeinpsychische Probleme sein müssen, sei dahingestellt.
Ich kenne diese "Frustschübe" leider nur zu gut. Ich habe sie glücklicherweise nur, wenn ich überstarke Schmerzen habe.

Wie gesagt, ich denke, man sollte sich grundsätzlich nicht in die Psychoecke schieben lassen.

                                           :winke
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Vivien
Geschrieben am: 19 Apr 2003, 01:10


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Hi Christofer,

also wenn ich dich richtig verstanden habe, meinst du das die Rückenprobleme evtl. in der Psyche begründet sind...
Ich glaube, daß da viele Wechselwirkungen wie z.B. mit der Umwelt, evtl. körperliche Vorfaktoren und Fehlhaltungen und auch die Psyche etc. eine Rolle spielen. Pauschalisieren ist da sehr schwer...
Mit zunehmenden Beschwerden nimmt dann auch die Belastung für die Psyche zu. Wie man die meistert, ist sehr individuell. Ob man in das "Schmerzloch" hineinfällt oder eine Möglichkeit findet, damit umzugehen.

LG Vivien  :winke
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Christofer
Geschrieben am: 19 Apr 2003, 09:02


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Also erstmal danke für die vielen Beiträge!

Hi Gabi,

Du liest also auch meine Bemühungen, in anderen Foren Rat zu bekommen ???  ???  Wirklich sehr aufmerklsam!

Von den Starärzten der Alphaklinik hatte ich mir da ehrlich gesagt nichts erwartet, aber von Leidensgenossen.

:winke

Xtofer
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Benny
Geschrieben am: 19 Apr 2003, 11:09


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Hi,
ich habe überhaupt keine Zweifel, dass Stress Rückenschmerzen verursacht bzw. verschlimmert. Konnte das an mir in den vergangenen Jahren wiederholt beobachten. Ursache ist die erhöhte Muskelanspannung, denke ich.

Viele Grüße

Benny
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