Bandscheiben-Forum

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> Schmerzgedächtnis, Sinn oder Unsinn?
Geschrieben am: 25 Apr 2003, 13:56





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Hallo Ralf,

zu Deinem Eingangsthread.

Ein Schmerzgedächnis ist schon vorhanden, aber auch ich glaube nicht dass es so vorhanden ist wie es aus der medizinischen Sicht so pauschal beschrieben wird.

Müssen auch erst Plazedoeffekte oder etc. erzeugt werden um die Richtigkeit der Aussage des Patienten zu bekommen.
Ich find es schon langsam recht beschämend, das die eigene Meinung und Richtigkeit des Gegenüber des Patienten durch solcher oder ähnlichen Spielchen untermauert werden wollen.
Das erscheint mir schon als ein sehr massiver Eingriff in die Persönlichkeit eines Menschen.

Hier kann ich aus persönlicher Erfahrung reden, dass ich mir niemals mehr ein Mittel aus der Antidepressivaserie geben lasse. Dies hatte bei mir einen sehr schlimmen Effekt. Ich konnte nicht mehr vernünftig denken.
Seit ich meine Probleme vernünftig und objektiv angegangen bin, ging es mir grundsätzlich im Kopf soweit gut.
Lediglich ein mehr als unmenschliches Verhalten jeglicher Vorstellungskraft meiner positiven Einstellung hat mich traurig gemacht.
Das sehe ich nicht als Physche. Denn auch hier sollte eine klare Unterteilung im Vordergrund stehen.
Was ist Physche und was sind rein menschliche Gefühle.
Hier hat sich die Wissenschaft nicht im entferntesten Gedanken gemacht, da auch dies zu schwierig erscheint.
Es ist auch schwierig, wenn sich nicht grundsätzlich ein Verhalten der Menschen miteinander ändert.

Zurück zum Schmerzgedächnis.
Solange der Schmerz empfunden wird habe ich auch Schmerzen. Ist die Kausalität beseitigt, ist der Schmerz weg.
Hier als Beispiel die Kausalität des körpereigenen Heilungsprozesses.
Meine Fingerkuppe unterlag mal einer Schnittverletzung. Die Fingerkuppe war sehr tief eingeschnitten. Nach der Verheilung war noch eine kurze Zeit eine Iritation vorhanden, was mich jedoch nicht so weit interessiert hat, weil es mich nicht massiv gestört hat und als auch diese weg war, empfand ich nichts mehr dort.
Gedächnismäßig hat mein System dies zwar erinnerungshalber abgespeichert, mehr aber auch nicht.

Nur mal so am Rande, über Interpretationen.
Ich schrieb zum Abschluß mal in einer Mail: Ich würde mich freuen von Ihnen zu hören, ggfs. auch bei einer Absage.

Freuen im Sinne von wirklich Freuen: Das ist sehr schön, dass man sich wenigstens mit meiner Problematik befassen/ansehen oder weiteres möchte.
Freuen im Sinne von ggfs., Bescheid zu wissen woran man ist und keinen falschen Hoffnungen unterlegen ist.

Viele Grüße
Bärchen              

:winke
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Benny
Geschrieben am: 25 Apr 2003, 15:59


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Aber aufgepaßt:

ich habe Ärzte nach verpfuschter OP erlebt, die sich auf das Schmerzgedächtnis zurückgezogen haben, als es für die nach wie vor vorhandenen Schmerzen keine andere Erklärung mehr gab.

Viele Grüße
Benny
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Ralf
Geschrieben am: 25 Apr 2003, 17:51


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Hallo Suse,

klar, wenn eine Amputation durchgeführt wurde, dann ist es auch für mich verständlich, daß Schmerzen da sind, die nicht da sein sollten.

@Bärchen

klar, den Placeboeffekt gibt es auch noch, doch denke ich, daß der andere Hintergründe hat. Aber es sind nur ein paar Wenige, die sich dazu hinreissen lassen, daß durch die Einnahme von Placebos die Krankheit verschwunden ist.

Zu den Psychopharmaka fällt mir der Witz ein:

Nach der Behandlung mit Psychopharmaka hat der Bettnässer immer noch ins Bett gemacht, nur war es ihm nun egal.

Doch werden wir nicht alle auf die Psychoschiene gedrängt?
Die Ärzte standen der Krankheit recht hilflos gegenüber (nach anfänglichen kläglichen Versuchen), die beantragte Reha abgelehnt, ein Änderungsantrag auf Behinderung - abgelehnt, MDK - Simulant, ja schnell wieder an die Arbeit kriegen etc, etc. Da muß man ja einen an der Klappse bekommen!

Gute Erkenntnisse zu Behandlungen und deren zügige Umsetzung (fängt schon mit den Terminen an) würde ein Ausweg aus diesem Dilemma sein. Aber da alles Geld kostet und sich keiner zuständig fühlt, wird der Patient immer wieder an andere Ärzte abgeschoben. Nicht der Patient eröffnet das Karussell, sondern die Ärzte!

@Benny

schon klar und genau das wollte ich ja mit dieser Diskussion  bezwecken. Wenn die Ärzte keine Erklärungen mehr haben (oder wollen), dann wird die Psyche gequält. Lese Dir mal meine Vorstellung durch, wie es mir mit einem Orthopäden 1984 ergangen ist!

Liebe Grüsse

Ralf
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Geschrieben am: 25 Apr 2003, 20:02





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Hallo Ralf,

mit dem eröffnen des Karusells hast Du nicht ganz unrecht.
Diese Erfahrung habe ich auch leider machen müssen und habe dem jetzt ein Ende gesetzt, soweit es in meiner Macht liegt.

Viele Grüße
Bärchen
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april1952
  Geschrieben am: 25 Apr 2003, 20:12


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Hi Ralf,
wenn unser Gesundtheitssystem(auch so ein blödes Wort)
di Placebo-Geheilten auch noch an der Backe hätte, dann kann man das System begraben.Es ist eben doch so, das ein Glas Wein und eine Portion Abgelenktheit einem weit von den Problemen entfernt und man die Schmerzen nicht beachtet, sie werden unwichtig. Placebos sind eben auch so ein Angelhaken zum dranfesthalten, die Frage ist nur wie lange die Schnur hält und wie lange der, der die Angel hält, das aushält. Nerven sind sowieso Lebewesen mit einem eigenen Willen, oder kannst du einen Tremor unterbinden wenn er auftritt? Immer schön ruhig mit den Nerven, ist nicht umsonst
ein vielgenutzter Spruch.Gruß-april-
PM
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