Bandscheiben-Forum

Dieses Forum ist eine private Initiative von Betroffenen.
Nur durch das persönliche Engagement von Admins, Moderatoren und Betreuern - jenseits eines kommerziellen Betriebes - sind wir in der Lage, ein Forum zum neutralen Erfahrungsaustausch - unabhängig - zu betreiben.
Wir bitten daher alle Firmenrepräsentanten, unsere Unabhägigkeit zu unterstützen und durch Verzicht auf Produkt- und Firmennennungen das Forum werbefrei zu halten.

Die Informationen, die in diesem Forum gegeben werden, sind von Laien für Laien,
und können und sollen in keinem Fall eine ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung ersetzen.


2 Seiten: 12 ( Zum ersten neuen Beitrag
 
Reply to this topicStart new topic

> Hilfe, was tun?, HWS-BSV C5/C6 und anstehende OP
Mina75
Geschrieben am: 25 Feb 2006, 15:08


aktiver Schreiber
**

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 100
Mitgliedsnummer.: 4.589
Mitglied seit: 03 Feb 2006




Hallo alle zusammen ;) ,

bin neu hier (lese aber schon länger mit, habe mich bisher aber noch nicht so recht getraut, zu posten *schäm*) und habe eine dringende Frage.

Es geht um eine für Dienstag nächste Woche geplante OP bei Prof. Buchfelder in der Uniklinik Erlangen. Ich weiß trotz wochenlangem Überlegen nicht recht, ob ich mich überhaupt operieren lassen soll.

Meine Geschichte in Zusammenfassung hier:

Am 16. Januar dieses Jahres bin ich morgens mit Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich aufgewacht. Diese wuren immer schlimmer, so schlimm, dass ich nicht mehr in der Lage war, zu schlafen. Hatte nur noch schwerste Muskelkrämpfe die ganze Zeit, die auch mit Schmerzmiteln (Ibuprofen/Voltaren hochdosiert) nicht mehr weggingen; an Schlafen war damit nicht mehr zu denken. So habe ich mich 1.5 Wochen lang ohne bzw. mit kaum Schlaf und einer Menge Schmerzen gequält, wobei mir nach einer Woche schon auffiel, wie mein linker Arm plötzlich irgendwie schwer wurde und schwerer zu bewegen war.

Nach 1.5 Wochen Pein machte ich mich auf zu meinem "Haus-Neurochirurgen", Prof. Schrell (der mich schon seit Jahren wg. meinen LWS-Prolapsen behandelt, deswegen nenne ich ihn meinen "Haus-Neurochirurgen" ;-) ), der eine umgehende genaue Untersuchung veranlasste. Rausgekommen ist dabei: Bandscheibenprotrusion mediolateral linksbetont bei C4/C5 sowie großer (foramenfüllender, wie er sagte) mediolateral linksbetonter Bandscheibenprolaps C5/C6. An C5/C6 zusätzlich Knochensporn, der das betroffene Foramen weiter einengt. Soweit ganz kurz die Diagnose zusammengefaßt.

Er stellte die OP-Indikation.

Daraufhin habe ich mir in bei diversen Neuro - sowie einem orthopädischen Chirurgen Rat eingeholt. Diese rieten folgendes:

INI-Zentrum Hannover, Dr. Fernandez: posteriore OP versuchen, mit Entfernen der beiden Vorfälle bzw. zumindest dem schlimmeren von beiden sowie dem Knochensporn ODER aber anteriore OP mit Versteifung. Da hierbei das Wort "Pallakos" fiel, habe ich daran das Interesse schnell verloren.

Grönemeyer-Institut, Dr. Rahim: er riet zum Titan- oder PEEK-Cage, da ich noch sehr jung bin (bin gerade 31 geworden) und seiner Meinung nach dringend etwas sicher Haltbares bräuchte, damit ich nicht in 10 Jahren re-operiert werden muss, wenn was doch nicht so lange hält. Von beweglichen Bandscheibenprothesen riet er mir ab, zum einen, weil diese im HWS-Bereich noch nicht so lange im Einsatz sind, also keine echte Langzeiterfahrung vorhanden ist, zum anderen, weil ich Allergiker bin (und so z.B. die oft verwendete ProDisc aufgrund meiner extremen Kobaltallergie ohnehin ausfällt - leider :weinen ).

Neurochirurgie Uniklinik Erlangen, Prof. Buchfelder: Anraten von PEEK-Cage, ebenfalls Abraten aufgrund meiner Allergie sowie o.g. Langzeiterfahrungsmangel von Bandscheibenprothese. Will nur die schwer betroffene Etage operieren und die andere lassen in der Hoffnung, dass die nicht weiter vorfällt (aber was ist mit Überbelastung der oberen Etage durch Versteifung der anderen??).

Schulthess-Klinik Zürich, Prof. Grob: ließ alle Optionen offen: entweder eigener Knochenspan aus Beckenkamm, Bryan-Prothese (ebenfalls Hinweis auf mangelende Langzeiterfahrung) oder diverse Cages.


Soviel zu den Ärzteaussagen. Die Sache ist nun die: ich habe eine gewisse Lähmungserscheinung in der linken Schulter sowie im linken Bizeps. Da ich Kraftsportler bin, habe ich auch gleich mal ausgestestet, wieviel Kraft fehlt, und im Bizeps- sowie mittleren Schulterbereich sind es so 50% Verlust, im hinteren Schulterbereich weitaus mehr. Im Alltag habe ich z. B. Schwierigkeiten, mit der linken Hand eine ca. 2kg schwere , mit Essen gefüllte Bratpfanne zu halten - die geht wieder runter, wenn ich nicht mit der anderen Hand dagegenhalte. Das Hauptproblem ist also wirklich die Schulter.

Nun habe ich aber keine bzw. kaum noch Schmerzen - die sind ca. 2.5 Wochen nach Eintritt des BSV verschwunden. Kribbeln oder so hatte ich nur einmal, als Dr. Fernandez vom INI-Zentrum bei der Untersuchung meinen Kopf so hin und her gedreht hat, da hat es dann im Daumen und Zeige- wie Mittelfinger ganz leicht gebitzelt. Das war aber auch alles. Gefühlsstörungen - ich habe *vielleicht* eine minimale Störung im linken Arm. Wenn man über den Arm drüberstreicht, ist die Empfindung einen *Tuck* schwächer wie rechts, zumindest bilde ich mir das ein - aber es so schwach ausgeprägt, ich kann das gar nicht sicher sagen. Taubheit oder so - gar nicht.

Mein "Haus-Neurochirurg" meint nun, das wäre ganz, ganz schlecht, dass die Schmerzen weg sind, weil das nur hieße, dass der Nerv partiell schon abgestorben ist - mein Neurologe, der mich untersucht hat, hingegen meint, wenn die Schmerzen weg sind, wäre das gut, weil das hieße, dass sich der Nerv erholt. Seine EMG-Messung ergab auch nur minimalste Spontanaktivität im Bizeps und er Schulter, und geringe Aktivität im oberen linken Unterarm. Er riet mir dringend von einer OP ab und meinte, in zwei, drei Monaten würde sich alles wieder von selber regenerieren, und auch die Schwäche würde wieder verschwinden - und sollte sie dies nicht tun, so meinte er, hätte ich jetzt auch keine Sicherheit, dass sie es nach OP tun würde. Er selber würde lieber mit so einer Schwäche leben, als sich am Hals operieren zu lassen und am Ende schlechter wie vorher dazustehen (so eine Meinung).

Die gleiche Meinung wie letzterer vertrat ein von meiner Mutter (ebenfalls Ärztin, daher) kontaktierter, ihr gut bekannter Neurochirurg - wenn die Schmerzen weggehen würden, wäre dies ein Zeichen für Erholung.

Jetzt weiß ich irgendwie nicht recht, was ich machen soll. BSV ist nun ca. 5 Wochen her, Schmerzen sind kaum da (paar Verspannungen, ab und zu unangenehmes Ziehen vom Nacken runter in den Unterarm, das war's aber auch - nichts, wofür ich Schmerzmittel bräuchte), Lähmung aber nach wie vor vorhanden und wird nicht wirklich besser. Neurochirurgen drängen mich, schnell zu operieren, um wenigstens eine geringe Chance auf Erholung zu haben, Neurologen meinen, ich solle warten, da eine Nerverholung und damit Abnehmen der Lähmung Zeit bräuchte und nicht von heute auf morgen geht.

Ich habe nun - in Angst, dass die Nervenschädigung unbemerkt weiter fortschreitet - eine OP-Termin für Dienstag, den 28.02., bei Prof. Buchfelder festgemacht, bin aber völig hin- und hergerissen zwischen den widersprüchlichen Meinungen .

Noch dazu bin ich mir nicht sicher, ob ich, wenn ich mich denn zur OP begeben sollte, mir wirklich einen PEEK-Cage einsetzen lassen soll - habe Angst, dass durch die Versteifung die darüberliegende Etage C4/C5, die ja auch einen Vorfall (wenn auch einen kleineren mit Platz im Foramen) aufweist, überbelastet wird und ich letzten Endes in ein paar Jahren dann über zwei Ebenen versteift werden muss. Ich frage mich da, ob es dann nicht besser wäre, auf eine Bryan-Prothese zu setzen und den Mangel an Langzeiterfahrung damit außen vor zu lassen :frage ??

Außerdem treibe ich sehr gerne Sport, und ich habe große Angst, dass mit einer Versteifung mein Lieblingssport (Kraftsport) unmöglich wird :weinen (lt. Prof. Buchfelder brauch' ich mich nach der OP eh nie wieder richtig zu belasten und muss mein Leben lang krankengymnastische Übungen machen - allerdings meinte das nur er, die anderen Neurochirurgen waren ganz anderer Ansicht)....mir widerstrebt es auch generell, ein Körperteil, das von Mutter Natur ursprünglich als beweglich konzipiert wurde, in eine abnorme "Steife" zu zwingen, habe da auch extreme Angst, dass das in Zukunft noch viel mehr Probleme bringen könnte, wie Lösungen geschaffen werden (wenn sich die Schwäche überhaupt noch durch OP zurückbildet...).

Hilfe...ich habe echt keine Ahnung, was ich machen (lassen) soll, und was nun richtig ist :sch - was meint ihr? Versteifen oder lieber nicht? Operieren oder nicht? Was habt ihr für Erfahrungen gemacht?


Viele liebe Grüße,

Monika
PM
Top
parvus
Geschrieben am: 25 Feb 2006, 16:28


PremiumMitglied Gold
*****

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 9.356
Mitgliedsnummer.: 754
Mitglied seit: 17 Jan 2004




Hallo Monika,

willkommen hier im Forum :winke

Dein Bericht hier ist sehr umfangreich und für uns meisten HWS-Bandis auch gut verständlich, besten Dank dafür :z

Nun ja, mal ganz ehrlich,was soll man Dir raten :kinn

Du hast eigentlich alles gut ausgeklügelt und abgewägt, bist vollkommen super gut informiert nur leider zu mehrgleisig, so dass natürlich daraus auch eine Entscheidung recht schwer fällt.

Ich selber neige jedoch dazu abzuwarten, da, wie Du schreibst, Schmerzen kaum vorhanden sind, neurologische Messungen eher zum Abwarten anraten, Du zwar Kraftverlust hast, aber richtige Lähmungeserscheinungen eher Randgeschehen sind, gell!?!?

Eine konservative Therapie wurde bisher wohl nicht angegangen, d.h. gezielte angewandte KG (Kraft- und Muskelaufbau sowie nervenentlastende Behandlungen, Schlingentisch) und z.B. ein Tensgerät.

Da dieser BSV erst 5 Wochen bestand hat, also noch relativ frisch sich bemerkbar gemacht hat, denke ich, dass man es eben zunächst so versuchen sollte :sch

Wenn Du magst so lies einmal meine Vorstellung, sie steht unter diesem Beitrag zum Anklicken. Ich wurde 2005 zweimal an der HWS operiert. Zunächst ein Pallakos-Interponat, anschließend die althergebrachte Versteifung mit Beckenspan und fixierter Titanplatte.
Ich habe es bisher nicht bereut, da sich meine Beweglichkeit verbessert hat.
Zur OP habe ich mich nur entschieden, weil die Myeolografie eine absolute Spinalkanalstenose darstellte und meine BS das Rückenmark bereits eindellte sowie Lähmungserscheinungen und Gefühlsstörungen neurologisch nachweislich aufgezeigt wurden. Leider hat sich auch die zweite, bereits geschädigte, BS darüber gleich ebenfalls ins Rückenmark verlagert, so dass eben die Re-OP schnell anstand.

Ja, Du stehst wirklich vor einer wichtigen Entscheidung.
Entscheide aus Deinem Bauchgefühl heraus, so wie Du es aus Deinen Recherchen für richtig hältst.

:streichel Alles Gute parvus



PM
Top
Mina75
Geschrieben am: 25 Feb 2006, 21:49


aktiver Schreiber
**

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 100
Mitgliedsnummer.: 4.589
Mitglied seit: 03 Feb 2006




Hallo Parvus :winke ,

danke für die lieben Willkommensgrüße und Deine Hilfe - Du hast recht, ich "leide" tatsächlich etwas unter Informationsüberfluss :D . Habe gerade auch Deine Geschichte gelesen, heiwei, da hast Du ganz schön was hinter Dir *uiuiuiui*.

Bezüglich der Lähmung - naja, es ist keine Lähmung in dem Sinne "Verflixt, der Arm hängt wie Gummi schlaff runter", ja. Auf der anderen Seite merke ich es doch oft unangenehm im Alltagsleben, und von Sportarten, wo man seine Arme braucht, braucht man natürlich auch nicht groß drüber reden (nicht das ich zur Zeit Sport mache oder nur dran denke, ich sitze brav daheim und harre der Dinge, die da auf mich zurollen). Belaste mich ohnehin seit Wochen nicht mehr körperlich wg. der Geschichte, daher kann ich nur schwer beurteilen, wie sehr mich die Lähmung nun tatsächlich beeinflusst im Alltag; außerdem habe ich festgestellt, dass ich mittlerweile wohl deswegen unbewusst eh eher den rechten als den linken Arm benutze...daher ist das schwer zu sagen, wie weit ich nun tatsächlich eingeschränkt bin, zumal auch der Lähmungseintritt noch nicht allzu lange her ist - und eine gewisse Muskelschrumpfung zwar schon leicht eingesetzt hat (ist sichtbar), aber das volle Ausmass nach so kurzer Zeit noch nicht endgültig zu beurteilen ist.

Schwierig, schwierig, das Ganze. Ich weiß immer noch recht, ob ich am Montag die Aufnahme absagen oder lieber das Ganze schnell hinter mich bringen und aufs beste hoffen soll :sch .

Was mich bisher am allermeisten stört, ist, dass die Leute im Erlanger Uni-KH mir nicht sagen können, ob der vorgeschlagene PEEK-Cage eigentlich allergietechnisch unbedenklich ist - die waren bisher nicht in der Lage, mir mitzuteilen, was für eine Art PEEK sie verwenden (gibt ja verschiedene, wie ich gesehen habe, reine und mit Glasfaser/Carbon/wasauchimmer vermischte - ziemlich verwirrend für jemanden, der sich damit nicht auskennt :frage ); ob der wirklich rein ist oder nicht. Ich habe im Internet gesehen, dass es auch welche mit Titanlegierungs-Haken (als Röntgenmarker) gibt, und falls die mir so einen einbauen wollen, geht das mal gar nicht, solange ich nicht weiß, was für eine Legierung drin ist (ich reagiere wie blöd auf Nickel und Kobalt).

Ich habe die letzten zwei Wochen damit verbracht, den mich betreuenden Doktor wg. dem Allergieproblem und dem PEEK-Cage anzubohren. Viel passiert ist nicht, erst wurde mir gesagt, wir fordern bei der Hersteller-Firma die Unterlagen für sie an, dann habe ich eine Woche lang nix mehr gehört. Auf meinen nächsten Anruf hin hieß es bloß, oh, wg. Streik im öffentlichen Dienst und Co. hatten wir keine Zeit, das zu erledigen, hier der Name der Firma, die den Cage herstellt, sie finden bestimmt weitere Informationen dazu im Internet. Dummerweise gibt's für die Firma aber null Treffer im Net, egal, wie lang/oft man sucht (wie hätte es anders sein können *seufz*) und der Arzt war natürlich nimmer erreichbar, seitdem ich das festgestellt habe, so dass ich schlussendlich immer noch ohne Infos dastehe.

So wie's momentan ausschaut, werde ich erst am Montag - eigentlich als Aufnahmetag gedacht - den betreuenden Herrn Doktor, der für den Prof. alles organisiert, zum x-ten mal deswegen löchern dürfen. Frustrierend :( .

Weißt Du vielleicht zufällig, wie das mit den PEEK-Cages und Allergien drauf ist? Bin für jeden Link und/oder Hinweis, der in der Richtung weiterhelfen könnte, sehr dankbar.


Viele Grüße,

Monika
PM
Top
parvus
Geschrieben am: 26 Feb 2006, 11:07


PremiumMitglied Gold
*****

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 9.356
Mitgliedsnummer.: 754
Mitglied seit: 17 Jan 2004




Guten Morgen Monika,

ja Du sitzt echt in einer vertrackten Situation.

Dadurch, dass Du auch noch das Problem mit der Allergie hast, so solltest Du wirklich zunächst diese Geschichte abklären......
andererseits ist Dein Problem mit dem Arm auch nicht ausser Acht zu lassen!

QUOTE
Bezüglich der Lähmung - naja, es ist keine Lähmung in dem Sinne "Verflixt, der Arm hängt wie Gummi schlaff runter",


Wenn das bereits so weit fortgeschritten ist :kinn hmmmm, ganz ehrlich, also da würde ich dann aber schon tätig werden, denn dieser Zustand ist schon übel!

Nun meine schlichte Laienmeinung ... wie Du gelesen hast, wurde ich mittels eigenem Beckenspan versorgt, wäre das nichts für Dich, das heißt ja dann, dass Du eine Eigenplastik verwenden würdest, die Dein Körper doch auch annehmen müsste. :kinn

Okay, bei mir wurde dann auch noch eine Titanplatte und fünf Schrauben verwendet, aber ich wurde eben da auch bereits an zwei BS operiert.

Bei der ersten OP hat man ein Pallakos Interponat verwendet (künstlicher Knochenzement). Leider ist ja bei mir dann recht schnell die obere, auch bereits defekte, BS nachgerutscht.

So, und genau in einer solchen Situation hängst Du ja auch, dass man eine BS machen wird, aber die zweite ja auch bereits Schädigungen aufweist und Du damit rechnen musst, dass diese nachrutscht.

Ehrlich gesagt, Du musst für Dich eine Lösung finden und diese recht fix, denn die Schädigungen, welche Du bereits davonträgst, sind nicht ohne. :streichel

In Deiner Lage ist es nun wirklich so, dass Du am Montag schon in die Klinik solltest
aber dort auch einmal Klartext sprichst, entweder wissen sie was sie machen oder Du müsstest eine Klinik finden wo Du absolut sicher und kompetent versorgt bist, in allen Bereichen Deiner Problematiken.

Ich drücke Dir die Daumen, dass Du eine wirklich einwandfreie Lösung bekommst und vor allem Hilfe :up

:winke es grüßt Dich parvus


PM
Top
Whoopi
Geschrieben am: 26 Feb 2006, 17:47


Meckerliesel :-)
****

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 1.558
Mitgliedsnummer.: 4.733
Mitglied seit: 17 Feb 2006




Hallo Monika :winke
In genau der selben Situation wie Du bin ich eben auch.
Ich soll am 23. März zur OP, mir sollen 2 Titanprothesen ( C5/6 ) eingebuddelt werden.
Ich ringe mit mir dieses zu tun.
Da ich heute erneut zum MRT wahr und die nun auch noch 2 weitere BSV entdeckt haben ( L4/5 und S1 ) weiß ich selber auch nicht mehr was ich tun soll. :sch
Meine Schmerzen im C5/6 waren 1 1/2 Wochen genauso schlimm wie bei Dir, das ich am liebsten gestorben wäre. Nun mache ich bis zur OP eine Wärmetherapie, Schlingentisch usw. und die Schmerzen sind nicht mehr soooooo schlimm. (obwohl auch bei mir der Spinalkanal massiv eingedrückt wird )
Ich bin wie Du sehr viel am grübeln :kinn
Wenn ich die Prothese mir einsetzen lassen würde, weiß ich jetzt schon das der dadrüber oder dadrunter auch bald flöten geht, weil auch diese bei mir nicht mehr in ordnung sind. Auch ich bin esrt 34 J. und wenn sich der Schmerz noch weiter bis zur OP zurück zieht, dann werde ich wohl vorläufig von einer OP absehen trotz Termin. Ich entscheide kurzfristig , denn durch die 2 weiteren BSV im LW Bereich kann ich doch nicht alles versteifen !? Wo soll das dann nur enden wenn ich noch älter werde !? Ich versuche eben alles zu geben um eine OP raus zu schieben, denn operieren können die mich ja immer noch, wenn nix mehr geht !
Also überlege es Dir gut, was Du machst und finde für Dich die richtige Entscheidung.
Ich drücke Dir die Daumen :up und wünsche Dir alles Gute.
Bye Whoopi ;)
PM
Top
Wolfgang56
Geschrieben am: 26 Feb 2006, 19:03


Stammgast
**

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 67
Mitgliedsnummer.: 4.795
Mitglied seit: 21 Feb 2006




Hallo zusammen,

ich bin ja ein relativ neuer Bandi und froh das ich nicht alleine bin!

Ich schreibe später eine ausgiebige Vorstellung, jetzt mal ganz kurz:


Im September 2005 leichte Schmerzen in der re. Schulter
Im Oktober starke Schmerzen in Schulter und Oberarm, HA setzt Spritzen und
zusätzlich Schmerzmittel und was zur Muskelentspannung, 3 Wochen lang
Schmerzen sind weg!
Ende November erst kribbeln im Unterarm dann höllische Schmerzen im Oberarm
und in der Schulter, Unterarm ist auf der Innenseite taub. Wieder die gleiche Behandlung wie im Okt., nur die Schmerzen gehen nicht weg.

Mitte Dez. Überweisung zum Radiologen für ein CT.
Die Diagnose haut mich um! Unter anderm BSV C5/C6.

Am 4. Jan vorstationäre Untersuchung Neurochirugie.

Der Arzt sagte mir das eine OP das letzte Mittel ist, aber auch das meine HWS
laut CT 20 Jahre älter aussieht als ich bin und rät mir zu einer baldigen OP.
" DIE ENTSCHEIDUNG ZUR OP LIEGT AUSSCHLIESSLICH BEI IHNEN " war seine
Aussage und da war ich an dem Punkt wo ihr jetzt seit!

Ich habe mich aufgrund meiner Beschwerden, konnte vor Schmerzen nicht mehr
schlafen und schon gar nicht mehr arbeiten ( sebständiger Handwerker ohne Mitarbeiter ), für eine OP entschieden.
Es wurden natürlich vorher weitere Untersuchungen gemacht ( MRT usw. )

Am 17 Jan. OP, BSV an C4/5 und C5/6, verblockt mit Titan-Cages ohne Verplattung und einige Arbeiten an den Kanälen (dazu später mehr ).

Alles in allem bin ich, knapp 6 Wochen nach OP, mit meiner OP und meiner Entscheidung zufrieden. Ich habe kaum noch Beschwerden und hoffe das ich in einigen Wochen wieder arbeiten kann.

Solch eine Entscheidung muss wirklich jeder für sich treffen, diese Eingriffe sind nicht mehr rückgänig zu machen!

Im übrigen habe ich bis Sept. 2005 nie Probleme mit der HWS oder mit der Schulter gehabt.

Grüße an alle
Wolfgang





PMEmail Poster
Top
Mina75
Geschrieben am: 26 Feb 2006, 20:45


aktiver Schreiber
**

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 100
Mitgliedsnummer.: 4.589
Mitglied seit: 03 Feb 2006




@ Parvus,

ich danke Dir für Deine Antwort - ja, Du hast recht, ich werde morgen Klartext mit denen reden. Entweder kriege ich die für mich notwendigen Antworten, oder wenn nicht - dann gehe ich wieder heim und schaue mich anderweitig um nach Kliniken, die Patienten besser informieren.

Das Problem ist glaube ich auch gar nicht so sehr der Prof, der mich operieren soll, sondern der vorgeschaltete Assistent, den ich quasi als "Betreuer" auf dem Weg zur OP bekommen habe. Er war nicht gerade sehr hilfreich, wie ich schon geschrieben habe, und hat mich mehr oder minder ziemlich im Wald stehen lassen. Mal sehen, ich werde ja wohl morgen auch den Herrn Professor zu Gesicht bekommen, vielleicht kann der die relevanten Fragen eher klären. Schau'n mer mal - nach Hause kann ich ja immer noch :z .

Zum Knochenspan - ja, habe ich auch überlegt, wobei ich bei Fusion nach der Lektüre einer ausführlichen Studie dazu doch eher zum PEEK neige, da der angeblich bessere Anwachsraten hat (die Zahlen mal so aus dem Kopf heraus: Knochenspan: bei 69% aller behandelten Patienten angewachsen und weiter verknöchert, PEEK: bei 95%). Außerdem würde ich mir mit dem PEEK quasi die Beckenkamm-OP sparen, hätte also nur eine "Baustelle" statt zwei am Körper. Nachteil ist dafür bei PEEK, wie Du schon geschrieben hast, eben der Fremdkörper im Körper. Schwierig.


@ Whoopi,

ich habe auch zwei weitere Vorfälle in der LWS, L4/L5 und L5/S1, wobei bei L5/S1 auch noch eine massive Bandscheibendegeneration vorhanden ist (schätze mal, die Höhe der Bandscheibe beträgt noch ca. 1/3 von der einer normalen).

Meine Vorfälle, vor allem der untere bei S1, sind radiologisch gesehen RIESIG - und lt. Aussagen von mehreren Neurochirurgen ist es nahezu unglaublich, dass ich keine Ausstrahlung ins Bein habe. Beide Vorfälle sind unoperiert, und ich habe mit beidem bis vor ca. 2 Jahren noch Leistungssport gemacht (die Schmerzen habe ich solange in Kauf genommen, bis es nicht mehr ging - als ich irgendwann vor Schmerzen/Muskelkrämpfen im Rückenstrecker nicht mehr in der Lage war, selbständig zu laufen, habe ich mir doch mal so ein bissel meine Gedanken gemacht :rolleyes: ).

Ich sag's daher mal so, das ist nur meine eigene Meinung: solange Du "nur" Schmerzen hast (sprich, keine Ausfälle/Lähmungen), diese sich zurückbilden bzw. nicht so extrem sind, dass Dein Alltag die Hölle ist - dann würde ich gar nichts operieren lassen.

Weißt Du, nur weil man Vorfälle im MRT bei Dir festgestellt hat, heißt das noch lange nicht, dass Du deswegen gleich den Krankenstatus hast bzw., was noch wichtiger ist, dass Deine Probleme überhaupt von der vorgefallenen Bandscheibe kommen. Viele, die meisten Vorfälle sind neurologisch unbedeutend - solange kein Nerv (allzu sehr) gequetscht wird, hat man eigentlich kein dringendes Problem und kann ruhig abwarten, wie sich die Situation weiter entwickelt. Und solange die Schmerzen sich im Rahmen halten, meiner Ansicht nach auch keines. Ich persönlich muss ehrlich sagen, nachdem ich das Spektrum von leichten bis schweren Schmerzen durchhabe: wenn ich momentan "nur" Schmerzen hätte, und wenn ich die *halbwegs* mit Medikamenten in den Griff bekäme, würde ich mir die OP-Frage gar nicht erst stellen, sondern wäre wahrscheinlich schon wieder am Sporteln :z .

Außerdem gibt es wirklich Schmerzen, die gar nicht von einem geklemmten Nerv (gibt's ja auch jede Menge andere Ursachen dafür: z.B. Bänderschmerzen oder Schmerzen wg. Wirbelsäulenfehlstellungen, die aufgrund mangelner Muskulatur, um diese entsprechend zu stützen, erst entstehen, oder Facettengelenksschmerzen/ ect.) kommen und sich daher kaum mit einer normalen Nerven-Dekompressions-OP in Griff kriegen lassen.

Lass' Dir daher nicht einreden, dass Du, nur weil auf den MRT-Bildern Deine Wirbelsäule nicht mehr taufrisch aussieht, gleich "komplett saniert" werden musst. Erstmal neurologische Abklärung, ob Nerven direkt und stark betroffen sind, und wenn nicht - rein radiologische Befunde sind aussagelos, solange nicht entsprechende Beschwerden hinzu kommen, und ganz sicher sind sie keine OP-Indikation per se.

Was die vorgeschlagene Versteifung betrifft - würde ich mir bei mehreren Etagen gut überlegen, ob das wirklich sein muss. Und im LWS-Bereich würde ich gar nichts versteifen lassen, wenn es nicht wirklich aus verdammt gutem Grund sein muss - mein Neurochirurg hat selber zugegeben, dass das noch um einiges problematischer ist wie bei der HWS und hinterher viele Leute noch stärkere Schmerzen wie vorher haben (dann wg. der Versteifung). HWS soll da (etwas) dankbarer sein, wobei es mir generell bei keinem Körperteil, der eigentlich als bewglich gedacht ist, gefällt, diesen per Versteifung stillzulegen (pathologisches Wirbelgleiten vielleicht mal ausgenommen).

Ich würde an Deiner Stelle einen guten Neurologen konsultieren, bevor Du den OP-Termin wirklich wahrnimmst - vielleicht kannst Du Dir ja wirklich die OP ersparen, das wäre doch prima :kinn ? Hast Du denn sehr viel Schmerzen auch in der LWS?


@ Wolfgang

hallo und herzlich willkommen hier ;) ! Schön, dass Dir die OP geholfen hat und es Dir jetzt besser geht. Mich würde mal interessieren, merkst Du denn Bewegungseinschränkungen nach der OP (zwei Ebenen ist ja nicht so wenig)?

Übrigens, ich hatte auch nie großartige Probleme vor meinen Bandscheibenvorfällen mit dem Nacken/Schulter...nur mal ab und an eine Verspannung, wenn ich blöd gelegen bin beim Schlafen, und das war's. Aber wer hat das nicht mal??


Viele Grüße,

Monika
PM
Top
Whoopi
Geschrieben am: 26 Feb 2006, 21:01


Meckerliesel :-)
****

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 1.558
Mitgliedsnummer.: 4.733
Mitglied seit: 17 Feb 2006




Huhu nochmal Monika :winke
In der LWS sind die Schmerzen noch zu ertragen im Gegensatz zur HWS.
Ein anderer Bandi gab mir den Tipp mich mal durchmessen zu lassen. Ich denke das werde ich auch mal tun mit ich auch da weiß was los ist :z
Lähmungen habe ich im Nacken, Schulter. Arm und Finger Bereich, aber momentan ist dieses auch weniger geworden. Von der LWS her habe ich im linken Oberschenkel diese Lähmungen aber nicht ständig. Meist habe ich sowohl IM HWS und LWS diese Erscheinungen wenn ich sitze oder morgens im Bett wenn ich aufstehen will. Außerdem hat mein linker gr. Zeh schon sehr lange eine Sensibilitätsstörung.
Bye Whoopi ;)
PM
Top
Mina75
Geschrieben am: 26 Feb 2006, 22:01


aktiver Schreiber
**

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 100
Mitgliedsnummer.: 4.589
Mitglied seit: 03 Feb 2006




Whoopi,

bei Lähmungen würde ich schon operieren lassen; allerdings, wenn diese, wie Du sagst, besser werden, könnte man schon etwas warten, denke ich. Wie stark ausgeprägt sind Deine Lähmungen denn (nehme an, stärker als meine, von der Beschreibung her)?

Ic habe ja "nur" eine ziemliche Muskelschwäche entwickelt, die im Alltagsleben zwar spürbar ist, aber sicherlich nicht komplett behindernd. Ich gebe zu, mir reicht das schon, um eine OP ernsthaft in Erwägung zu ziehen (daher ja auch der Termin morgen). Vielleicht bin ich da nicht so hartgesotten wie andere, die lange mit richtig üblen Ausfällen und/oder Lähmungen rumrennen - es fällt mir ja schon schwer, mich damit anzufreunden, dass die Muskeln vielleicht auf ewig so schwach bleiben, möglicherweise sogar trotz OP.....

Meine Meinung ist, man kann mit viel leben, wenn man muss, aber die Betonung liegt halt für mich immer auf dem "muss". Wenn man doch was machen und das Risiko vertretbar ist, so finde ich, sollte man sich vielleicht nicht mit allem jahre- oder lebenslang rumplagen - wenn's denn nicht sein muss. Daher - wenn Du wirklich so viele Lähmungserscheinungen hast, würde ich die OP-Option noch mal genauer ins Visier nehmen. Allerdings würde ich, wäre ich an Deiner Stelle, versuchen, die Gelenksbeweglichkeit so weit es geht zu erhalten, zumindest in der LWS. Ich hätte mich auch in der HWS sofort für die künstliche Bandscheibe entschieden, hätte ich nicht soviel Metallallergien (und irgendwie sind alle diese Prothesen irgendwelche Legierungen, die für mich ungünstig sind :sch ).

Ich finde halt, man sollte soweit wie möglich die natürliche Beweglichkeit der Wirbelsäule erhalten, gerade wg. der Geschichte mit dem potentiellen Überlasten der anliegenden Segmente durch Fusion (sicher geklärt ist ja nicht, ob die Fusion wirklich so problematisch ist, aber ich denke wiederum auch, so abwegig ist die Theorie nicht, wenn man mal die Mechanik der Wirbelsäule betrachtet). Auch wenn die künstlichen Bandscheiben dies nie so tun wie eine echte BS es würde, sind sie in der Richtung zumindest besser wie Fusionen, wo sich nix mehr bewegt.


Viele Grüße,

Monika
PM
Top
Wolfgang56
Geschrieben am: 26 Feb 2006, 22:31


Stammgast
**

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 67
Mitgliedsnummer.: 4.795
Mitglied seit: 21 Feb 2006




@Mina75

Zu deiner Frage zur Beweglichkeit.
Bis zum 1.3. ( 6 Wochen nach OP ) soll ich, ausser Entspannungsübungen gar nichts machen. Ich kann den Kopf fast endgradig nach links und rechts schmerzfrei drehen. Ich komme ohne Schmerzen mit dem Kinn auf die Brust und in den Nacken legen soll ich den Kopf noch nicht.

Ich hatte das Glück das ich direkt vom HA zur Neurochirughie kam. Da wurde ich von der ambulanten Untersuchung bis zur Entlassung vom gleichen Arzt betreut (incls. OP)

Dieser Arzt hat mich 2 Tage vor der OP ausgiebig informiert.

Er hat mir gesagt was auf jedenfall gemacht wird:
Titancages C4-C6 ( Protesen kamen nicht in Frage )

und was er erst während der OP entscheiden kann:
- Knochenspan aus dem Beckenkamm
- Verplattung der Wirbel

Es ist bei den Cages geblieben, die hat er mit dem Knochenmaterial was ich wohl zuviel an der HWS hatte aufgefüllt. So blieb mir die 2. Baustelle erspart.


Ohne die guten Info´s vom Doc vor der OP, hätte ich mich auf keinen Fall operieren lassen! Wir sind alle nur Menschen und nicht jeder kann mit jedem!!!

PMEmail Poster
Top

Topic Options 2 Seiten: 12 Reply to this topicStart new topic

 



[ Script Execution time: 0.1895 ]   [ 14 queries used ]   [ GZIP aktiviert ]

LoFi Version