Bandscheiben-Forum

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> Noch ein Newbie, Erster Bandscheibenvorfall mit 15
Tia
Geschrieben am: 17 Jan 2006, 16:54


Neu hier
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Bin auch neu hier und wollte mich kurz vorstellen:

Ich hatte "meinen" Vorfall schon mit 15 (hallo Chrislana, es geht noch früher). Bin ich damit eigentlich "Rekordhalter" hier? Der Vorfall war auch gleich doppelt: L4/5 und L3/4 (leicht). Jetzt bin ich 38 und lebe also seit 23 Jahren damit - ohne OP. Das macht vielleicht allen etwas Hoffnung, die sich fragen, ob sie um einen OP herumkommen. Ich hatte eigentlich damals auch schon einen Termin auf dem Tisch, wegen Lähmungen im rechten Bein und starken Schmerzen - bin immer rumgelaufen wie der Glöckner von Nôtre-Dame, mit Hinkefuß und stark gebeugt. Kein Spass für einen jungen Kerl, wenn alle anderen gerade ihren Sturm und Drang ausleben, mit dem Mofa rumheizen und die Mädels interessant werden. Jedenfalls hat mir damals ein Arzt vom OP abgeraten und gemeint, ich solle erst alle anderen Möglichkeiten ausschöpfen, denn ich sei noch zu jung und eine OP nicht ohne Risiko, dafür ohne Erfolgsgarantie. Also habe ich angefangen mit dem "Ausschöpfen":

Medikamente wollte ich möglichst keine nehmen, v.a. keine starken Schmerzmittel - sonst ist nachher auch noch der Magen im A...aber wenigstens Entspannungsmittel habe ich genommen.
Ich habe dann neben Behandlungen wie KG, Fango, Unterwassermassage und Wassergymnastik und "Schonungen" wie nicht Heben, wenig Sitzen, viel Liegen, vor allen Dingen mein Schlafen komplett umgestellt: Statt auf dem Bauch nur noch auf dem Rücken in Entlastungslage. Dafür habe ich mir einen "Lafuma" Stuhl gekauft, damit ich mich Nachts nicht drehen kann und in der optimalen Entspannungshaltung liege. Zuerst habe ich zwar scheisse geschlafen, aber der Rücken war morgens echt besser statt schlechter, wie sonst. Ich benutze den Stuhl auch heute noch zwischendurch und finde ihn immer noch prima (nein ich bin kein Vertreter von der Firma). Später haben mir meine Eltern ein Bett mit verstellbarer Matratze gekauft, so dass ich auch im Bett in Schonhaltung schlafen konnte - war teuer aber prima, die Kasse hat natürlich keinen Pfennig gezahlt, aber die viel teurere OP hätte ich sofort bezahlt bekommen, leider wird bei unserem Gesundheitssystem bis heute noch "Prävention" klein geschrieben.

Die zweite wichtige Erkenntnis war dann: Sport aber den richtigen!
Mit einer "Sollbruchstelle" im Körper gibt es für mich nur eine Möglichkeit auf Dauer: mach alles um diese Stelle herum so stark wie möglich, aber belaste sie nicht unnötig. Als die Sache noch akut war, habe ich mit Spannungsübungen gearbeitet, später dann unter therapeutischer Anleitung im Fitness-Studio und Schwimmen (Rücken und Kraul). Skifahren, Radfahren, Surfen, Squash, Badminton und Judo habe ich dagegen gestrichen.

Die dritte Sache, die ich geändert habe, war die Ernährung, da ich glaube, dass neben genetischen Vorbelastungen meine schlechte Ernährung auch zu der Schwächung der Bandscheibe beigetragen hat. Ich ernähre mich bis heute (mit Genuss) vollwertig, esse wenig Weißmehl und wenig Zucker.

Nach ca. einem Jahr war ich weitestgehend beschwerdefrei, nach zwei Jahren vollständig.

Ich habe dann später mit dem Laufen angefangen. Nur Waldboden oder mit gut gefederten Schuhen - bin allerdings auch leicht, da geht das sowieso besser, sonst würde ich auch Walking empfehlen. Das Laufen tut mir auch sehr gut und ich habe sogar 2000 den Berlin Marathon absolviert - was ich dann aber doch nicht als Therapie empfehlen würde, es sei den als Ego-Training.

Bis heute geht es mir von kleineren "Rückfällen" abgesehen recht gut. Nur wenn ich den Sport längere Zeit schleifen lasse, dann rächt es sich. Letztes Jahr kam unser kleiner Sohn zur Welt und dann hatte ich wenig Zeit für mich und meinen Sport. Dazu wiegt er jetzt schon zehn Kilo - die wollen bewegt werden. Also habe ich aktuell wieder mit einem Prolabs, erosiver Osteochondrose und Schmerzen zu tun...es hört eben nie auf, aber man darf den Mut nicht sinken lassen. Jetzt mache ich gerade Akupunktur gegen die Schmerzen und nächste Woche fange ich wieder im Studio an...aber wer weiß, vielleicht wäre ich heute viel weniger gesund ohne den Vorfall, bestimmt aber weniger bewusst was meinen Körper und seine Zwiesprache mit mir angeht.
Spitzensache diese Forum! Schöne Grüße an alle und viel Glück!!!
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Pixelkid
Geschrieben am: 17 Jan 2006, 18:01


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Hi Tia,

wirklich schön zu lesen, dass du es ohne OP geschafft hast und das auch erfolgreich. Ich wäre froh, wenn das bei mir funktioniert hätte - ich habe auch alles durch - Schmerzmittel, Physio, Fitnessstudio, Akupunktur - bei mir hat allerdings nichts geholfen und die Schmerzen waren unerträglich - ich habe mich dann für eine OP entschieden. Habe seitdem zwar immer noch Probleme - aber nicht mehr wie vor der OP.

Ich kann aber auch nur allen Raten - erstmal alle konservativen Methoden auszuprobieren! Eine OP kann man nämlich nicht rückgängig machen.

Ich wünsche dir weiterhin viel Glück und Schmerzfreiheit!

PIxelkid
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Chris_76
Geschrieben am: 17 Jan 2006, 18:54


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Hallo Pixelkid,

wie ist bei Dir operiert worden? Wie lange hast Du vorher alles andere und was genau ausprobiert?

Erzähl doch mal.
Danke und Grüße
Chris
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hannah
Geschrieben am: 17 Jan 2006, 19:54


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Hallo Tia,
danke für die ermutigungen und gute besserung!
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