Bandscheiben-Forum

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> BSV C5/C6: Angst und Motivationsprobleme
samtron1
Geschrieben am: 21 Feb 2010, 22:27


Neu hier
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Hallo zusammen,

ich habe einen BSV C5/C6 und eine Vorwölbung C6/C7, bin 30 Jahre alt. Der akute BSV wurde im April letzten Jahres diagnostiziert, ich hatte neurologische Ausfallerscheinungen (Kribbeln und Missempfinden, so leicht dass ein Neurologe nichts feststellen kann aber trotzdem RICHTIG nervig). Ich mache nun seit damals Krankengymnastik. Die Symptome sind mal weniger geworden bis ich sie nicht gespürt habe für mehrere Tage, mal stärker als hätte sich überhaupt nichts verändert. Insgesamt sind die Ausfälle aber schwächer geworden.

Ich hab mein ganzes Leben umgestellt, hab einen tollen Stuhl am Arbeitsplatz, ein gutes Bett, mach KG, schone mich, hebe nichts schweres. Auf einem Kontroll MRT Im Dezember konnte man nur eine minimale Verbesserung feststellen, was mich angesichts der immer noch vorhandenen neurologischen Ausfälle nicht überraschte. Ich tue soviel dafür und trotzdem kann ich (und wie gesagt der Arzt auch) keine großartige Verbesserung feststellen.

Dies lässt mich ein wenig in ein Angst und Motivationsloch fallen. Klar, die KG schadet bestimmt nicht und starke Stützmuskulatur ist bestimmt kein Fehler, egal wie meine Therapie weitergeht, aber ich verliere irgendwie die Kraft es durchzuziehen. Es belastet mich. Immer dieses komische Gefühl im rechten Bein und Arm, das fast nie weggeht und mich immer daran denken lässt. Vor allem kommt aber neben dem Motivationsproblem so langsam ein Angstproblem hinzu. Mein Arzt meinte, ich soll die konservative Therapie so weit wie möglich ausschöpfen, und wenn ich bis Mitte des Jahres keinen signifikanten Fortschritt gemacht habe, würde er mich gerne einem Neurochirurgen vorstellen.

Mittlerweile denke ich viel über die OP an meinem Hals nach und könnte manchmal echt heulen. Wegen einer falschen Übung beim krafttraining soll nun mein Hals aufgeschnitten werden und jemand schneidet an meinem Rückenmark herum. Ich frage mich, ob eine OP überhaupt das Richtige für mich und ob ich nicht mein restliches Leben lieber mit Ausfallerscheinungen lebe, die mich eigentlich nicht einschränken sondern nur heftig nerven. Wie soll ich meine Motivation aufrecht erhalten wenn es ja doch nichts bringt? Meine Freunde und Familie verstehen nicht, wie sehr mich das belastet. Bin momentan einfach gefrustet.

LG und gute besserung an alle
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goldi0108
Geschrieben am: 22 Feb 2010, 09:24


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Hallo Samtron,

mir geht es von den Schmerzen und Gefühlen her wie Dir. Ich würde mir aber einfach an Deiner Stelle schon mal einen Termin beim Neurochirurgen geben lassen. Man muss nicht so lange warten um sich die 2. Meinung zu holen und sie operieren auch nicht gleich. ABer sie sind die Spezialisten für die Bandscheiben usw.

Vielleicht hat er ja einen anderen Therapieansatz für Dich?!

Kopf hoch, wir bauen uns hier gegenseitig auf!!! :;

Bleib mit der KG einfach dran, es tut Dir auf jeden Fall gut, immer weiter ... :z

LG Tina
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joggeli
Geschrieben am: 22 Feb 2010, 09:48


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Hallo Samtron1,

willkommen hier im Forum!

Zitat

Dies lässt mich ein wenig in ein Angst und Motivationsloch fallen.


das ging mir vorletzten Sommer ähnlich - ich war völlig frustriert. Mein Doc hat dann immer zu mir gesagt "Wenn du nichts tun würdest, ging es dir wohl noch schlechter".
Heute merk ich immer wieder, wenn ich aus welchen Gründen auch immer, meine Übungen und mein Training nicht machen kann, dann hab ich deutlich mehr Probleme.

Ich weiss, dass das kein Trost ist, aber vielleicht mal ein anderen Denkansatz.

Beskommst Du den Medis?

LG und weiterhin alles Gute

joggeli
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Panthercham
Geschrieben am: 22 Feb 2010, 11:19


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Hallo und herzlich willkommen samtron1,

KG etc. sollte gelassen werden wenn sich Symthome verschlechtern.

Selbst Hochleistungssportler erliegen Bandscheibenproblemen, es hat nichts mit viel Muskeln zu tun.

BSV und Verwölbungen entstehen häufig durch Bindegewebsschwäche.

Könntest Du bitte Deinen Befund hier oder im Deinem Profil einstellen, ist für einige interessant.

Das Symthome mit der Zeit leicht verschwinden ist völlig normal wenn noch genügend freiraum vorhanden ist.

BSV sowie Verwölbungen bilden sich mit der Zeit leicht zurück.

Man darf aber nie vergessen das sie trotzdem noch vorhanden sind.

Eine falsche Bewegung etc. und die Bandscheibe "platzt" erneut auf, neues Material schieb das alte vor sich her und der Raum wird immer enger.

Vor einer OP solltest keine Angst haben, diese Operationen sind schon an der Tagesordnung.

Mich wundert das Dein HA Dich erst jetzt zu einem NCH schicken will, solltest schon eher gemacht werden.

Im übrigen, nur weil es ein Chirug ist, operiert er nicht sofort :z .

Gruß

Markus :winke
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joggeli
Geschrieben am: 22 Feb 2010, 12:55


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Huhu

Zitat

KG etc. sollte gelassen werden wenn sich Symthome verschlechtern.

Selbst Hochleistungssportler erliegen Bandscheibenproblemen, es hat nichts mit viel Muskeln zu tun.


Ich denke, dass man das mit der KG lassen etc etwas differenziert anschauen muss. Auch mir tut nach meinem Training mein Rücken mehr weh als vorher --> das legt sich aber nach 24 Stunden spätestens wieder!
Sinnvoller als grad alles bleiben zu lassen, wäre mit einer fachperson die Übungen die man macht und die vielleicht die Schmerzen auslösen, anzuschauen und vielleicht mal zu modifizieren, dass es besser geht.

Was ich in meiner Reha gelernt habe, man kann auch mit Schmerzen trainieren, es kommt einfach drauf an, wie lange der Schmerz hinterher andauert, welcher Art der Schmerz ist etc etc.

Und dann noch zu den Spitzensportlern und den BSV - es gibt eine Untersuchung von Eishockeyspielern hier in der Schweiz (ich such sie grad verzweifelt :z , werd sie verlinken, wenn ich sie gefunden hab!), die ganz klar aussagt, dass Spitzensportler sehr gut Rückenmuskulatur haben - aber leider die falsche! die haben meist eine gute oberflächliche Muskulatur, aber die tiefe, die direkt an den facetten ansetzt, die ist genausowenig ausgeprägt, wie beim Ottonormalbürger.
Wie ausgeprägt diese Muskulatur ist, kann man sehr gut auf dem MRT sehen.

LG und alles Gute

joggeli
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Panthercham
Geschrieben am: 22 Feb 2010, 13:44


PremiumMitglied Silber
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Hi,

wenn man die Nerven mehr reizt ist es sicherlich nicht so sinnvoll, muss aber jede/r für sich entscheiden ob es halt Erfolg bringt oder nicht.

Das ist es ja auch, Muskelaufbau kann auch in die falsche Richtung losgehen und somit die Wirbelsäule ebenfalls belasten, da das verhältnis Muskel / Wirbelsäule nicht mehr passt.


Gruß

Markus :winke
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samtron1
Geschrieben am: 22 Feb 2010, 14:26


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Hallo zusammen, danke für die vielen Antworten.

Hier mal der aktuelle Befund meines Kontroll MRT als hochauflösendes Bild:

Angefügtes Bild


Ich nehme keine Medikamente. Ich hatte mich vielleicht missverständlich ausgedrückt: Ich habe überhaupt keine Schmerzen. Ich habe "nur" Missempfinden in der rechten Körperhälfte, welches insgesamt schwächer geworden ist, d.h. es ist insgesamt ein positiver Trend erkennbar. dennoch schwankt die Stärke des Missempfindens von Tag zu Tag. ABER: Mein Orthopäde nannte den Heilungsverlauf "äußerst enttäuschend", da fast keine Besserung durch die lange KG erreicht worden ist.

Ich bin Ingenieur und Schreibtischtäter, ich hatte vor der KG häufig Blockaden des HWS und BWS, die mir massive Verspannungen im Rücken auslösten. Seit ich die KG mache, hatte ich wenigstens keine Blockaden mehr. Leider habe ich auch ein schwaches Bindegewebe und bin ziemlich dick (aktuell 120 KG auf 1,91 Körpergröße). Vor dem Bandscheibenvorfall habe ich viel Sport gemacht und wog 108 Kilo. Hab also ordentlich zugelegt, was natürlich sehr schlecht für meinen Rücken ist.
Ansonsten kann ich momentan nichts anderes machen als rückengerechtes Leben, KG, Gewichtsreduktion und gesunde Ernährung.

Ich stelle mir angesichts des schlechten Heilungsverlaufs die Frage, wie dringend diese OP für mich ist bzw. ob ich ihr aus dem Weg gehen kann. Vielleicht gehts mir mit ner guten Prothese im Genick supergut und ich kann weiterleben wie bisher. Vielleicht wach ich aus der OP mit gelähmten Stimmbändern auf oder der Chirurg baut Mist oder ich erleide eine Infektion bei der OP und bin querschnittsgelähmt. Ach ich weiss auch nicht.

Ich denke ich werde mich wirklich mal mit einem Neurochirurgen unterhalten, ich hörte der Chef der Neurochirurgie des Klinikums Braunschweig (ich wohne in Braunschweig) soll sehr fähig sein.

Danke für weitere Antworten,

LG
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Panthercham
Geschrieben am: 22 Feb 2010, 15:56


PremiumMitglied Silber
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Hallo samtron1,

ganz schön gross die Datei :z ,

ich würd sagen keine Indikation für eine OP.

Angesichts der Operationen solltest Du Dir aber auch keine Gedanken machen, die gehen normal zu 99 % gut.

Versuch mal endweder Medikamente zu nehmen.

Ein NCH besuch hilft Dir selbst vielleicht auch ein wenig weiter.

Wegen der Ärzte schau mal in die Ärztedatenbank.

Lieben Gruß

Markus :winke
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chrissi40
Geschrieben am: 22 Feb 2010, 17:21


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Hallo samtron,

es ist ja immer besser, wenn einer OP aus dem Weg gegangen werden kann,

die Frage ist ja hier, ob eine Bandscheibenprothese C5/6 auf lange Zeit ausreichen würde,

denn du hast ja eine Vorwölbung bei C6/7, die Etage wird über kurz oder eben lang vermutlich nachgeben,

Langzeitstudien für bewegliche Bandscheibenprothesen fehlen ja noch in der Medizin.

Es ist eben nicht bewiesen, wie sich die Beweglichkeit und Stabilität der Etagen darüber oder darunter auf lange Jahre gesehen verhält.

Wenn du weißt das du zu Bindegewebe neigst sollte auch beachtet werden, dass man dann zu Narbengewebe neigt.

Wünsche dir noch viel Geduld. :up
Bin übrigens auch nicht operiert.
LG chrissi :angel

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