Bandscheiben-Forum

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> Cauda-Syndrom
jana1612
Geschrieben am: 19 Aug 2006, 14:50


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Hallo!

Gestern habe ich dieses gute und überaus informative Forum zum ersten Mal gefunden und bin ganz begeistert!

Nachdem ich jetzt registriert bin, habe ich auch sofort eine Frage. Aber zuerst schildere ich mal kurz meine Krankheitsgeschichte.

Mit 22 wurde bei mir erstmals ein Bandscheibenvorfall im LW-Bereich diagnostiziert. Der hat mir die letzten Jahr mal mehr, mal weniger Beschwerden gemacht. Vor vier Wochen wurden die Schmerzen dann aber massiv. Besonders schlimm waren die Ausstrahlungsschmerzen in die rechte Pobacke und in den hinteren rechten Oberschenkel. Donnerstag und Freitag war ich wegen der Schmerzen beim Orthopäden und habe Kortisonspritzen im Hüftbereich bekommen. Die haben aber gar nichts gebracht. Samstags bin ich dann in die Krankenhausnotaufnahme. Dort hat eine Neurologin festgestellt, daß bereits der rechte Beckenbereich (Anal + Genitalbereich, die rechte Pobacke sowie der hintere Oberschenkel) taub war. Ich bin dann sofort stationär aufgenommen worden, weil ich auch große Probleme beim Wasserlassen hatte. Das habe ich aber gar nicht mit den Bandscheibenproblemen in Zusammenhang gebracht, sondern dachte, daß klappt halt wegen der enormen Schmerzen nicht so gut.

Als ích am späten Abend plötzlich keinen Harndrang mehr hatte und auch die linke Beckenseite taub wurde, ging alles plötzlich sehr schnell. Ich bin ins Bethesda-Krankenhaus nach Wuppertal verlegt worden, nachts wurde noch ein MRT gemacht und dann lag ich auch schon im OP.

Die OP ist soweit gut verlaufen - zumindest die Schmerzen sind weg. Die OP ist heute übrigens genau 3 Wochen her. Aber das Taubheitsgefühl ist geblieben. So und jetzt kommt der etwas peinliche Teil. Ich habe fast gar keinen Harndrang. Aber was fast noch schlimmer ist, sind die Darmbeschwerden. Zum Glück bin ich nicht inkontinent (weder Blase noch Darm). Aber wenn ich Blähungen habe, merke ich das erst, wenn es schon "passiert" ist. Ich kann das leider gar nicht zurückhalten. Und das schränkt mein gesellschaftliches Leben momentan sehr ein. Es passiert ja nicht oft, aber wenn, dann in den wirklich unpassenden Momenten - ist ja klar! Im Moment bin ich ja auch noch krankgeschrieben, ich weiß aber nicht, wie das werden soll, wenn ich wieder arbeiten muß.

Hat jemand von Euch Erfahrungen mit dieser Problematik? Mir konnte auch kein Arzt sagen, ob und wann dieses Taubheitsgefühl (und damit hoffentlich die Probleme) weggehen.

Gibt es Spezialisten, die ich aufsuchen könnte, wie z.B. einen Gastroentererologen oder einen Neurologen? Wie lang hat es bei euch gedauert, bis sich alles wieder normalisiert hat? HAT sich alles überhaupt wieder normalisiert?

Für alle Antworten wäre ich Euch sehr dankbar.

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Topsy
Geschrieben am: 19 Aug 2006, 15:58


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Hallo jana,

Heiße Dich erst einmal herzlich willkommen hier im Forum.

Ich habe nach einem Eingriff ein Kaudasydrom bekommen. Ich hatte Lähmungen in den Beinen und bin auf Früh-Reha gekommen. Die Blase funktionierte bei mir auch nicht mehr richtig.

Meine linke Po-Hälfte ist bis heute noch ohne Gefühl und ich hab einige leichte Lähmungen zurück behalten. Die Lähmungen in den Beinen sind noch ganz leicht und es behindert mich nur recht wenig. Die Beine sind sehr schnell müde. Ich hab auch noch Gschiss mit der Blase und ich muß 1xtäglich katheterisieren.

Man sagt, dass alles was nach ca. 1 1/2 Jahren nicht zurückgegangen ist, dass das bleibende Schäden sind.

Zu den Blähungen, da kann ich Dir Lefax Kautabletten empfehlen. Man muß sie zwar selber bezahlen,wie so vieles anderes auch, aber sie kosten nicht die Welt. Die Gase werden durch das Medikament im Darm gebunden und es ist eine große Erleichterung.

Ich würde auf eine Reha drängen und zwar in einer Einrichtung, die auch urologisch und gynäkologisch sowie orthopädisch und evtl. auch noch neurologisch geführt wird.

Du mußt jetzt am Ball bleiben. Red mal mit Deinem Neurochirurgen, denn ich wurde damals orthopädisch behandelt und sie wollten nicht glauben, dass sie mir ein Kaudasyndrom verpaßt hatten. Erst als ich in neurochirurgische Behandlung kam, haben die den Stein ins rollen gebracht. Es waren da schon 3 Monate vergangen und wer weiß, wenn die Orthopäden damals ihren Fehler eingestanden hätten, wären bei mir bestimmt keine bleibenden Schäden vorhanden.

Gute Besserung und
liebe Grüße
Topsy
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jana1612
Geschrieben am: 20 Aug 2006, 17:45


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Hallo Topsy!

Danke für die schnelle Antwort. Es tut mir sehr leid, daß du immer noch Probleme und Lähmungen hast. Es hört sich wirklich schlimm an, was dir widerfahren ist!

Ich habe allerdings noch einige Fragen. Du hast geschrieben, daß du in neurochirurgische Behandlung gekommen bist und da wären erst Maßnahmen gegen das Cauda-Syndrom ergriffen worden. Was ist denn da gemacht worden? Mir haben bisher sowohl die Neurochirurgen im Krankenhaus als auch mein Orthopäde gesagt, daß man bei dieser Cauda-Sache gar nichts machen, sondern nur abwarten kann. Es gibt keine Medikamente, Anwendung.....

Wie lange hat es denn bei dir gedauert, bis eine Besserung eingetreten ist? Ging das langsam und kontinuierlich oder nach langer Zeit plötzlich ganz schnell?

Ich bin leider kein sehr geduldiger Mensch!

Dann habe ich noch eine recht intime Frage. Die Blase hängt ja auch eng mit dem Genitalbereich zusammen. Hast du auch dort Empfindungsstörungen? Das ist nämlich bei mir der Fall, und daß macht mir ziemliche Sorgen.

Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute!

Liebe Grüße, Jana

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Topsy
Geschrieben am: 20 Aug 2006, 20:49


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Huhu,

die Neurochirurgen haben das Cauda Syndrom diagnostiziert.

Ich bin ja wie gesagt nach "3 Monaten zur Frühreha" durch die NC gekommen. Die Frühreha ist eine Station in einem Akutkrankenhaus.

Sie konnten mich auf Medis einstellen, habe täglich physikalischen Anwendungen bekommen, eine Orthese für den linken Unterschenkel, hatte Gehschule und Akupunktur, psychologische Betreuung. Sehr haben mir die täglichen Stromanwendungen und das Einzelbewegungsbad geholfen.

Ich mußte Beckenbodentraining machen und ich bin dankbar, dass die mir so geholfen haben.

Nach 3 Wochen konnte ich dann nach Enzensberg verlegt werden.

In Enzensberg war ich dann 6 Wochen und dort haben die mich dann wieder so weit hergestellt, dass ich heute wieder arbeiten kann.

Bekomme heute noch Stromanwendungen und KG.

Zu Deiner Frage wegen dem Genitalbereich, da hab ich keine Gefühlsstörungen, nur mein Hintern ist taub und das ist auch sehr ekelig.

Ich kann Dir nur den guten Rat geben, dass Du Dir vielleicht eine Überweisung zu einem Facharzt für Rehabilitaion holst.

Liebe Grüße und
gute Besserung
Topsy
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