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und können und sollen in keinem Fall eine ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung ersetzen. |
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Probie |
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Neu hier ![]() Gruppe: Mitglied Beiträge: 2 Mitgliedsnummer.: 3.926 Mitglied seit: 29 Nov 2005 ![]() |
Hallo,
nach mehreren Wochen zunehmender übler Schmerzen, teilweise sinnlosen Arztbesuchen und abenteuerlich vielen Diagnosen (Wirbel ausgerenkt, Hexenschuss, Entzündung, bla bla) wurde erst nach Bestehen auf ein MRT bei meiner Freundin gestern ein schwerer Bandscheibenvorfall diagnostiziert... Der Therapievorschlag des diagnostizierenden Arztes war das Behandeln der betroffenen Bandscheibe durch Einspritzen eines Enzyms, also der Chemonukleose. Nach seiner Aussage gibt es bei dieser Methode eine Erfolgswahrscheinlichkeit (Schmerzfreiheit) von über 80 %, die Risiken und Nebenwirkungen seien, dass die Schmerzen nicht verschwinden und die Möglichkeit der Entzündung der Bandscheibe (laut Arzt statistische Häufigkeit von unter 0,5%). Nun bin ich auf der Suche nach Informationen und Erfahrungen mit dieser Behandlungsmethode... Vielleicht kann mir da ja jemand hier weiterhelfen. Ich wäre sehr dankbar dafür... Sollte man eigentlich generell noch eine zweite ärztliche Meinung einholen ? Wir haben bis jetzt mit Ärzten schlechte Erfahrungen gemacht (wie oben beschrieben), sei es unterschiedliche Diagnosen oder mangelndes Interesse und nicht-ernst-nehmen, das sogar darin gipfelte, dass man nicht in die Sprechstunde gelassen wir und nur zum Schmerzmittel-holen in die Apotheke geschickt wird... :sch Vielen Dank schon mal für jegliche Hilfe im Voraus ! Gruss, Probie |
parvus |
Geschrieben am: 29 Nov 2005, 14:37
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PremiumMitglied Gold ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 9.356 Mitgliedsnummer.: 754 Mitglied seit: 17 Jan 2004 ![]() |
Hallo Probie,
willkommen hier im Forum :winke und einen lieben Gruß und ein wenig Trost an Deine Freundin :trost , denn mit einer solchen Diagnose fertig zu werden ist recht schwierig und es bedarf schon gute Unterstützung, welche sie wohl durch Dich erhält. Da bereits eine Diagnosestellung durch ein MRT untermauert wurde heißt es nun eine optimale Therapie zu erhalten. Sollten Zweifel anstehen oder aber auch zu wenig Informationen durch den Arzt erfolgt sein, so würde ich mich immer an einen weiteren Fachmann wenden, sprich eine weitere kompetente fachärztliche Meinung einholen! Nicht immer macht man bei anderen Ärzten auch die gleichen Erfahrungen und man sollte es sich auch schon wünschen dürfen, dass man an einen fähigen Arzt gerät :z Ganz wichtig jedoch ist die Aufklärung und das Vertrauen zu der Behandlung damit auch alles zum Erfolg kommen kann. Behandlungsmethoden stehen auf der Homepage oder aber gezielte Methoden durch die foreneigene Suchmaschine aufrufen. Alles das was Du auflistest, haben wir nahezu alle mitgemacht. Mit "Geduld", so unser Unwort hier bei den Bandis, werdet aber auch Ihr zu einer Therapie-Lösung kommen und die sollte doch angestrebt werden. Also um Sicherheit zu bekommen, wie therapiert werden kann, mindestens eine weitere Meinung anstreben! Viel Erfolg und alles Gute wünscht :winke parvus |
Awolux |
Geschrieben am: 30 Nov 2005, 12:41
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BoardIngenieur ![]() ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 714 Mitgliedsnummer.: 2.865 Mitglied seit: 26 Jul 2005 ![]() |
Hallo,
du meinst sicherlich Chemonukleolyse, dabei wird ein aus der Papayafrucht gewonnenes Enzym (Chymopapain) in die Bandscheibe injiziert (vorher Diskographie), das den Gallertkern verflüssigt, dadurch soll sich die Vorwölbung zurückziehen. Erfunden in den 80er Jahren, erschien zunächst erfolgreich. Bald stellte sich heraus: zu riskant, allergische Reaktionen bis zum Schock (lebensbedrohlich). Wenn Faserring feine Risse, kann man nie ausschließen, gelangt Material in den Wirbelkanal und macht dort Verklebungen und Vernarbungen, Dosierung kritisch, soll schon ganze Bandscheiben aufgelöst haben. Außerdem kommt es sehr oft zu Instabilität im betroffenen Segment (schmerzhaft), dann offene OP nötig. Erstaunlich, das das überhaupt noch angeboten wird. Die allermeisten Neurochirurgen machen das schon längst nicht mehr. Meine Meinung: unbedingt Finger weg ! Dann lieber perkutane Nukleotomie oder Laser-Nukleotomie, deutlich weniger Risiken. Also, unbedingt 2. und 3. notfalls 4. Meinung einholen. Grüße |
Probie |
Geschrieben am: 06 Dez 2005, 09:52
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Neu hier ![]() Gruppe: Mitglied Beiträge: 2 Mitgliedsnummer.: 3.926 Mitglied seit: 29 Nov 2005 ![]() |
So, nachdem wir nun die zweite Meinung eingeholt haben, diesmal beim Neurochirurgen, sind wir nun völlig ratlos...
Seine Meinung: bloss nicht operieren ! Der Befund sei so klein, dass man nicht operieren sollte, sondern mit Wärmetherapie und Krankengymnastik therapieren sollte... Allerdings, so der Neurochirurg, ist die Stärke der Schmerzen nicht durch den Befund erklärbar und man sollte deshalb nochmal einen Neurologen aufsuchen, damit der eventuelle andere Ursachen untersuchen könnte. Super, nun sagt der * Orthopäde dass es aufgrund der Schmerzen ein schwerer Bandscheibenvorfall wäre und man es mit der Chemonukleolyse behandeln sollte. Ausserdem sollte man sich hinlegen und den Rücken entlasten. und der * Neurochirurg dass es ein so kleiner Befund ist, dass jeglicher Eingriff inklusive Chemonukleolyse keinen Sinn macht, sondern die konventionelle Therapie. Ausserdem rät er, weiter arbeiten zu gehen, "was soll man sonst zuhause den ganzen Tag machen" und bloss nicht nur hinlegen, "davon bekommt man Rückenschmerzen". Wem kann man nun glauben ? Unseriös wirkten beide eigentlich nicht. Weitere Meinungen einholen beinhaltet das Risiko (oder sagen wirs anders: ich würde sogar darauf wetten), dass weitere unterschiedliche Meinungen geäussert werden... Echt ne blöde Situation.... man ist einfach ratlos ! Gruss, Probie |
Ostfriesin |
Geschrieben am: 06 Dez 2005, 12:12
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aktiver Schreiber ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 199 Mitgliedsnummer.: 3.136 Mitglied seit: 04 Sep 2005 ![]() |
Hallo Probie,
Das alte Lied: mehrere Ärzte, mehrere Meinungen, das kann wirklich manchmal verunsichern. Die Sache mit der Schonung/Ruhigstellung und der Bewegung wird ja ziemlich kontrovers diskutiert. Gut ist sicher, Schonung und Bewegung im Wechsel zu machen. Das kann man in der Regel nur dann umsetzen, wenn man nicht zur Arbeit muss. Wegen der Enzymbehandlung würde ich auf jeden Fall noch eine weitere Meinung einholen. Alles Gute für deine Freundin. Viele Grüße Ute |
Awolux |
Geschrieben am: 06 Dez 2005, 12:14
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BoardIngenieur ![]() ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 714 Mitgliedsnummer.: 2.865 Mitglied seit: 26 Jul 2005 ![]() |
hallo,
das ist wirklich so, "viele Köche verderben den Brei". Allerdings wird es passieren, daß dir irgendwann 2 oder 3 Ärzte in etwa das gleiche erzählen, und das machst du dann. Bei wirklich wichtigen Entscheidungen mache ich das immer so, und bin ganz gut gefahren damit, bis jetzt. Meine Erfahrungen mit 2 mal Prolaps gehabt und wieder weg gegangen: das machen, was der Neuro sagt, und erst mal abwarten, "Die Zeit heilt (fast) alle Wunden", trotzdem aufpassen, keine Gewaltaktionen im Moment. Was du selbst zur Genesung beitragen, machen kannst, findest du hier im Forum Hinweise reichlich, das will ich jetzt nicht nochmal alles runterbeeten. Viele Grüße, das wird wieder |
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