Bandscheiben-Forum

Dieses Forum ist eine private Initiative von Betroffenen.
Nur durch das persönliche Engagement von Admins, Moderatoren und Betreuern - jenseits eines kommerziellen Betriebes - sind wir in der Lage, ein Forum zum neutralen Erfahrungsaustausch - unabhängig - zu betreiben.
Wir bitten daher alle Firmenrepräsentanten, unsere Unabhägigkeit zu unterstützen und durch Verzicht auf Produkt- und Firmennennungen das Forum werbefrei zu halten.

Die Informationen, die in diesem Forum gegeben werden, sind von Laien für Laien,
und können und sollen in keinem Fall eine ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung ersetzen.


2 Seiten: 12 ( Zum ersten neuen Beitrag
 
Reply to this topicStart new topic

> Langzeiterfahrungen bei OP's
maddin
Geschrieben am: 20 Nov 2013, 11:36


Öfter dabei
*

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 11
Mitgliedsnummer.: 2.655
Mitglied seit: 23 Jun 2005




Hallo Allerseits,
ich muss grade schonmal schmunzeln, was ich hier 2005 alles geschrieben habe. Ich dachte ein echter Bericht über meine Langzeiterfahrung nach einer mikroinversiven Nucleotomie der Bandscheibe L4/L5 wäre recht interessant.

Nun die OP ist inzwischen über 8 Jahre her und ich kann sagen, dass ich immer noch Probleme mit dem Rücken habe. Es klingt hart aber wer einmal Rücken hat, wird immer Rücken haben, zumindest so meine persönliche Einschätzung.
Ich bin nun nach 8 Jahren immer noch der Ansicht, dass die OP die richtige Entscheidung war. Die Schmerzen in der LWS und das ziehen ins linke Bein sind nur ganz selten mal vorhanden und dann meistens auch nur nach einer falschen Belastung. Also war die OP in Bezug auf die Schmerzen des Ischias-Nerves ein voller Erfolg.

Nun folgt das ABER.... die OP entfernt Bandscheibenmaterial. Dies hat zur Folge, dass die Bandscheibe später dünner wird und nicht mehr dasselbe Volumen wie vorher hat. Dies muss nicht sonderlich schlimm sein aber dieses kleine Detail führt zu zahlreichen Folge-Problemen. Bei mir führte es dazu, dass die Facettengelenke (die kleinen Flügelchen die vom Wirbelkörper wegführen) aneinander reiben. Hier entstand über die Zeit hinweg nun eine Art Arthrose der Facettengelenke, sodass die Beweglichkeit beeinträchtigt wird und man morgens gern mal ein wenig "steif" ist. An für sich ist dies nicht sonderlich schmerzhaft aber die gesamte Körperhaltung leidet darunter. So hab ich zur Zeit permanent Muskelverspannungen in Höhe der BWS die mir die Rippen einklemmen und ich schmerzen im Brustkorb hab (z.B. bei starken ein- und ausatmen), dann tun mir die Hüftgelenke weh wenn ich zuviel joggen gehe und ähnliche Symptomatiken. Auf MRT und CT- Bildern sieht man an Hüfte und BWS nichts, Rheuma-Marker und Morbus Bechterew ist negativ, es sind alleinig Problematiken als Folge der Haltung. Also zur Zeit bekomme ich die Schmerzen in den Griff mit Ibuprofen (600 oder 800), Muskelrelaxia (bei Bedarf), Manuelle Therapie, Fango, Sport (Geräte-Krafttraining), Taping und eine Heizdecke auf Stufe 1 über Nacht (hilft wahre Wunder manchmal). Aber wer weiß wie es mir gehen würde wenn ich mich damals nicht hätte operieren lassen.

Das A & O nach einer OP ist die Wiederherstellung der Beweglichkeit, EGAL wie schmerzhaft es ist. Nur so kann man langfristig verhindern, dass man in irgendwelche Schonhaltungen zurückfällt und ähnliche Probleme wie ich jetzt bekommt. Wobei man bei mir auch anmerken muss, dass ich seit der OP kontinuierlich Sport gemacht habe (Yoga, Spinning, Joggen (bis zu 10km Läufe), Krafttraining (Freihantel, Geräte)) und es dennoch nicht ganz in den Griff bekomme.

Ich habe nun erstmal einen Behindertenausweis beantragt (einfach mal ausprobieren, bringt auf der Arbeit und in der Steuererklärung eigentlich nur Vorteile) und mein Orthopäde hat mir eine ambulante Reha verordnet um meine Haltung und Beweglichkeit wieder in den Griff zu bekommen.

Als Fazit würde ich sagen, dass die OP dennoch ein guter Schritt war aber ich viel mehr Aufmerksamkeit auf die schmerzhaften Dehnübungen hätte legen müssen. Ich habe nun nicht mehr kontinuierlich Schmerzen sondern nur noch Phasenweise und dann auch nicht so stark wie damals. Damals war ich allerdings mehr an die Schmerzen gewöhnt als jetzt. Es gilt aufjedenfall nicht OP und Gut sondern vielmehr OP und dann gehts erst richtig los. Bewegung Bewegung Bewegung....
PMEmail Poster
Top
Harro
Geschrieben am: 20 Nov 2013, 19:40


Internet-Tramp
*****

Gruppe: Administrator † 22.10.2024
Beiträge: 12.906
Mitgliedsnummer.: 49
Mitglied seit: 08 Dez 2002




Moin moin maddin,
lieben Dank für deine Rückmeldung nach so langer Zeit.
Es zeigt sich das auch andere es richtig erkennen, nicht nur Muskeln bilden :D
sondern nur eins zählt "Bewegung Bewegung Bewegung..."


Liebe Grüße Harro :winke
PMUsers Website
Top
Rike
Geschrieben am: 20 Nov 2013, 21:36


BoardIngenieur
***

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 624
Mitgliedsnummer.: 21.657
Mitglied seit: 07 Feb 2013




Hallo maddin,

Danke für Deinene Bericht.
Das mit der Bewegung sehe ich genauso.

Die durch Höhenminderung verursacht Facettengelenksarthrose kommt nicht nur durch eine Op.
Ich habe das auch ohne Op hinbekommen, durch div. BSV.

Es ist also kein Grund, mit der Op-Entscheidung zu hadern.

Grüße,
Rike :winke
PMEmail Poster
Top

Topic Options 2 Seiten: 12 Reply to this topicStart new topic

 



[ Script Execution time: 3.4212 ]   [ 23 queries used ]   [ GZIP aktiviert ]

LoFi Version