Bandscheiben-Forum

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> epidurale dehydration
steep art
Geschrieben am: 24 Sep 2005, 19:11


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hallo zusammen!
ich habe per zufall das forum gefunden
zunächst mal - ich finde diese einrichtung sehr gut ,
auch aus meiner pers. erfahrung heraus - die erfahrungen von betroffenen sind sicher wertvolle hilfe.
kurz zum thema; ich habe bsv an der hws c5/6 und C6/7 sequestriert,, seit ca. einem jahr nach einem sturz beim joggen, diagnostiziert.
die beschwerden sind zeitweise völlig weg, dann wieder phasen mit taubheitsgefühl in beiden händen und armen. schmerzen habe ich keine. krankengymnastik führe ich regelmässig 2xtgl.durch
da ich selbständig bin und sportfan ist es für mich ein grosses psych. problem nicht mehr einschätzen zu können wie belastbar ich bin. zusätzlich verwirrend die unterschiedlichen empfehlungen bzgl. art der op von neurochirurgen und spezialkliniken (alphaklinik, murnau, orthozentrum münchen, wirbelsäulen zentrum bogen).. von es ist unsinn sich operieren zu lassen bis zu es besteht akut handlungsbedarf. vor allem wegen evtl. dauerhaft eintretender nervenschädigungen die bei nichtbehandlung die folge seien. die op risiken .. na ja-- aber wenns denn nicht anders geht. ich habe nun von einer aus den usa kommenden methode racz- katheter (kochsalzinjektion sog. epidurale dehydration, die die vorfälle auflösen soll) gehört, und hoffe das ist eine chance.. hat jemand erfahrung mit dieser therapie?
ein herzliches danke für alle infos!
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parvus
Geschrieben am: 24 Sep 2005, 20:29


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Hallo steep art,

willkommen hier im Forum :winke

Ja Du hast schon einiges an Meinungen erlebt und gehört, aber wohl noch nicht das richtige Zutrauen oder aber einfach nur noch nicht die richtige Info bekommen!? :z

Okay, wie Du in meiner Vorstellung lesen kannst habe ich fast 15 Jahre mit einer Spinalkanaleinengung und diversen BS Problemen gelebt und diese konservativ unter Schach gehalten, so lange, bis es dann einfach nicht mehr ging.

Auch ich habe nun versucht soviel an Information zu bekommen, wie es eben ging und auch ich habe mich damals an ein Institut gewandt die mir sagten, sie könnten es mit diesem "Racz-Katheter" versuchen.
Nach einigen weiteren Infos meinerseits über diese Methode, habe ich mich gegen einen solchen Eingriff entschieden. Zum Einen sagte man mir, dass ich keine Gewähr auf Schmerzfreiheit bekäme und zum Anderen warnte man mich vor Infektionen, die durch einen solchen Eingriff erhöht auftreten könnten. Ausserdem könnte wohl, wie bei anderen Eingriffen auch, eine Verletzung am RM entstehen.
Alles zusammen gesehen gab für mich den Entschluss dies nicht machen zu lassen, sondern mich eher für eine konventionelle OP zu entschließen, da es auf Dauer eh nicht die Lösung meiner Beschwerden gewesen wäre, denn das RM war mittlerweile eingedellt und es musste eine Dekompression stattfinden.

Ich habe Dir einmal einen Beitrag aus dem Forum rausgesucht, Du findest aber noch weitere hier im Forum, über Racz-Katheter klick mal bitte an

Ich würde Dir, falls noch nicht geschehen bei der Vielzahl an Ärzten, welche Du nun schon konsultiert hast, einmal bei einem Neurologen die Nervenleitgeschwindigkeit durchmessen zu lassen und ebenfalls mal die Muskeltätigkeit abzuklären.

Sollte man Dir dort auch eine OP empfehlen und Du auch einen fähigen Neurochirurgen unter den Ärzten hast, dann scheue Dich nicht den Schritt zu wagen, wenn Du es für Dich selber auch so empfindest.
Nur Du weißt, wie Du mit dieser Situation leben magst, ob es noch eine Wartezeit bedarf und Du konservativ noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft hast und Deine Beschwerden auch aushaltbar sind, oder aber es nicht nur ärztlicherseits, sondern auch für Dich alle höchste Zeit wird und Handlungsbedarf ansteht.

Wünsche Dir ein gutes Händchen bei der Entscheidung und gaaaaanz viele Infos hier aus dem Forum.

Alles Gute
:winke parvus

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steep art
Geschrieben am: 25 Sep 2005, 12:57


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hallo parvus,
danke für die ausführliche antwort- und auch für den link-tip.
sehr enthusiastisch sind die berichte der opfer ja nicht...
ich hätte da noch eine frage die mich sehr beschäftigt was den handlungsbedarf bei meinem bsv angeht. nach meiner bisherigen info ist das problem bei zu spät?operierten bsv das die nervenreizung eine dauerhafte bleibt. nun schreibst du, du hättest 15 jahre mit spinalstenose und konservativer thera überbrückt, dann erst op...ist der erfolg der op -allgem. gesprochen- dann gefährdeter bzw. sind dann nicht die risiken grösser?
nervenleitgeschindigkeiten habe ich wiederholt messen lassen, lt. neurologe alles o.k, kein grund zur op. das ist ja mein dilemma. ich habe auch keine schmerzen, bin aber aufgrund der unterschiedlichen empfehlungen sehr verunsichert, zumal da auch das thema irreversibler lähmungen im raum schwebt. leider kann mir auch niemand konkret sagen ob sich ggf, die prognose verschlechtert wenn ich eine op hinauszögere. ja, und ein blick auf die mrts und niemand glaubt mir das ich keine schmerzen habe... grosses staunen, bei diesem befund..
ich möchte es so formulieren, wenn ich sicher wäredas ich mir nicht selber damit schade zu lange zu warten würde ich die op auch rausziehen so lange es geht.
ich hoffe die frage ist nicht zu persönlich - aber dieses bis es nicht mehr ging hat das bei dir bedeutet bis die schmerzen unerträglich wurden?
.. noch einen schönen sonntag
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parvus
Geschrieben am: 25 Sep 2005, 14:10


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Hallo steep art,

ich lese, dass Du ein wirklich interessierter Bandi bist und auch gut mitzulesen bereit bist :z

Von daher werde ich Dir auch gerne Deine Fragen, so gut es mir machbar ist, beantworten. Ich bin ja auch keine "Fachfrau", sondern lediglich eine, so hoffe ich, informierte, langjährige, Betroffene.

QUOTE
ich hätte da noch eine frage die mich sehr beschäftigt was den handlungsbedarf bei meinem bsv angeht. nach meiner bisherigen info ist das problem bei zu spät?operierten bsv das die nervenreizung eine dauerhafte bleibt.


Ein "zu spät", sollte durch ständiger Kontrolle abgewendet werden.
Wie Du bereits schreibst, wurdest auch Du schon neurologisch untersucht und man befand diese Diagnostik für O.K., so dass Du, neben dem körperlichen Schmerzempfinden, welches bei Dir ja erträglich zu sein scheint, und dem bildgebenden Befund ja auch noch eben die neurologischen Messungen gemacht hast, die alle für Dich noch gut ausgefallen sind und Du somit eine abwartende Haltung einnehmen kannst.
So wie es wohl bei Dir aussieht, ist alles noch in einem akzeptablen Bereich.
Was Du bitte nicht machen solltest ist es dabei bewenden zu lassen, sondern auf mindest einmal jährlicher Verlaufskontrolle zu bestehen.

Auch ein länger greizter Nerv kann sich, nach einer Dekompression, wieder erholen. Er darf halt nicht, ich sage es mal so salopp "absterben". Aber dazu sind eben diese Verlaufskontrollen da!

QUOTE
nun schreibst du, du hättest 15 jahre mit spinalstenose und konservativer thera überbrückt, dann erst op...ist der erfolg der op -allgem. gesprochen- dann gefährdeter bzw. sind dann nicht die risiken grösser?


Meines Erachtens nach sind die Risiken wohl nahezu gleich, da ja auch die Diagnose an sich über Jahre gleich geblieben ist. Durch die einmal jährliche Verlaufkontrolle wurde ja ein Fortschreiten meiner Beschwerden dokumentiert und verglichen. Jedes Jahr stellte man eine leichte Progredienz fest, aber ein Handlungsbedarf wurde erst akut, als mein BSV bei C5/C6 ins Halsmark rutschte.
Wie Du lesen konntest, rutschte bereits kurze Zeit drauf auch bei C4/C5 alles nach und eine Re-OP erfolgte mit einer Versteifung.
Meine Beschwerden haben sich, bis jetzt, in diesem Bereich, vollkommen zurückgebildet!

QUOTE
bin aber aufgrund der unterschiedlichen empfehlungen sehr verunsichert, zumal da auch das thema irreversibler lähmungen im raum schwebt. leider kann mir auch niemand konkret sagen ob sich ggf, die prognose verschlechtert wenn ich eine op hinauszögere.


Dieses Thema der irreversiblen Schädigungen steht immer im Raum und niemand wird Dir eine Versicherung darauf geben, dass so etwas nicht passiert, weder wenn Du zuwartest noch wenn Du Dich operieren lässt.
Du selber solltest, und das machst Du ja gerade sehr ausführlich, Dich informieren!
Dein Bauchgefühl, welches Du dann bekommst, sagt Dir, wann es Zeit ist für eine OP, denn Deine Beschwerden werden es anzeigen. Bis dahin jedoch, wirst Du so informiert sein, dass Du auch Vertrauen hast zu dem Arzt, der diesen Eingriff machen wird.
Bei Deiner Diagnose jedoch ist es schwierig zu sagen, ob sich alles wohl auch ohne OP regeln lässt. Der Sequester "kann" sich lösen und eintrocknen, aber dann bist Du echt ein Glückspilz, wie ich so informiert bin.

QUOTE
ich möchte es so formulieren, wenn ich sicher wäredas ich mir nicht selber damit schade zu lange zu warten würde ich die op auch rausziehen so lange es geht.


Mit einer "voreiligen OP" kannst Du Dir auch schaden, überlege es Dir einmal gut.
Durch meine jahrelangen Therapien habe ich, für mich, 15 Jahre gewonnen, denn sonst hätte ich bereits vielleicht jetzt schon weitere Beschwerden, so wie man es im Allgemeinem ja voraussagt :sch

Löchere die Ärzte und befrage sie, wie die Therapie für Dich aussehen könnte.
Fakt ist:
Du hast eingentlich keine Schmerzen!
Deine neurologischen Befunde sind OK!
Das Staunen der Ärzte über den Befund und Deinem Schmerzempfinden ausnutzen und sie nach geeigneten konservativen Möglichkeiten befragen.

Also warum nicht die Gunst der Stunde nutzen und abwarten :kinn

Versuche wirklich mit KG (das habe ich ständig 2 x wöchentlich gemacht) klar zu kommen.
Dann bin ich, auf privater Ebene, zahlt die KK nicht, zur Osteopathie gegangen.
Ausserdem Rückenschwimmen und (ich habe es gemacht) Walken gehen, das kräftigt die Muskulatur und erhält die Fitness.
An Sport alles machen, was Dir gut tut, jedoch möglichst abrupte Drehbewegungen vermeiden :z

QUOTE
ich hoffe die frage ist nicht zu persönlich - aber dieses bis es nicht mehr ging hat das bei dir bedeutet bis die schmerzen unerträglich wurden?


Du bist nicht "zu persönlich" mit Deiner Frage, aber ich denke, ich habe sie bereits im Text hier beantwortet.
Zum Einen wurde mein Halsmark eingedellt und zum Anderen wurden die Beschwerden nicht besser, sondern für mich war es einfach jetzt der Zeitpunkt um zu handeln.
Aber denke nicht, dass ich sofort nach dieser Diagnosestellung auf den OP-Tisch hüpfte .... nein ... ich habe mich noch ein weiteres halbes Jahr informiert und auch noch eine vorbereitende Untersuchung machen lassen (Myelographie) um wirklich sicher zu sein, dass mein Spinalkanal wirklich dicht war und das KM nicht mehr durchlief.

Soderla, nun haben wir uns aber ausgetauscht, gell!
Ich hoffe sehr, dass es für Dich eine Information ist, die Du verwerten kannst.

Höre auf Dein Bauchgefühl und bleibe einfach am Ball.
Finde für Dich den Zeitpunkt um zu handeln (ob konservativ oder operativ) und lasse Dich nicht von anderen zu sehr verunsichern.

Auch ich wünsche Dir einen schönen Sonntag
:sonne parvus, die Dir ein paar wärmende Strahlen schickt!
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steep art
Geschrieben am: 25 Sep 2005, 18:53


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hallo parvus,

ganz herzlichen dank !
war mir eine wertvolle hilfe, ich bin sicher weiteren lesern auch!

alles, alles gute für dich
steep art
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