Bandscheiben-Forum

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> Künstliche Bandscheibe, ?!?
Frauke
Geschrieben am: 09 Sep 2005, 01:25


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Hallo Holger!

QUOTE
egmentale Instabilität ist keine Kontraindikation, sondern eine Indikation für eine BS-Prothese.

Danke für die Information! Man lernt immer dazu. Bisher dachte ich auch, daß Instabilität eine Kontraindikation ist.

Ich hab auch nochmal das Internetorakel googel bemüht und habe folgendes gefunden:

"Das Einsetzen einer künstlichen Bandscheibe kann in folgenden Situationen sinnvoll sein:
- Instabilitäten über 1 bis 2 Wirbelsäulen-Segmente mit Reizung der Nervenwurzel bei Verengung der Zwischenwirbel-Löcher (hier treten die Nervenwurzeln aus dem Wirbelkanal aus),
-Probleme der weiter hinten gelegenen kleinen Wirbelgelenke,
-fortbestehende Schmerzen nach Bandscheiben-Operationen,
-(leichteres) Wirbelgleiten.

Nicht eingesetzt werden sollten Bandscheibenprothesen bei:

-schlechter Knochensubstanz, zum Beispiel bei Osteoporose,
-Entzündungen des betreffenden Bewegungssegments,
-fortgeschrittenem Wirbelgleiten,
- Beschwerden, die durch eine Verengung des Wirbelkanals hervorgerufen werden,
- isolierter Druckausübung auf eine Nervenwurzel durch verlagertes Bandscheiben-Gewebe, wobei die übrigen Strukturen noch unbeteiligt sind. "

Nachzulesen hier

;) Frauke
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Menno
Geschrieben am: 09 Sep 2005, 05:50


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Hallo Frage ist dann doch aber.....
wie lange soll ich warten?
Einerseits soll man die OP hinausschieben, solange es geht, andererseits wird ds Ding nicht eingesetzt, wenn die Facettengelenke abgenutzt sind.... und das werden sie ja zwangsläufig, wenn der Abstand ziwschen den Wirbeln durch BS OPs schon klein ist...????
Der Orthopäde sagte, der Schmerz würd bleiben und- er würde durch die Zusammenzihenenden Narben entstehen.....
Soll halt Schwimmen gehen....?!?
Habt Ihr eine Idee??
Menno
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Kessi
Geschrieben am: 09 Sep 2005, 12:10


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Hallo,

wollte euch folgende Information dazu geben:


Siegeszug der Bandscheibenprothese

Seit 20 Jahren bekannt, hat die große Euphorie rund um die Bandscheibenprothese aber erst in den letzten 4 Jahren so richtig eingesetzt. Durch verbessertes Design und Materialien ist die Diskusprothese am besten Weg, sich als Standardverfahren alternativ zur Fusion zu etablieren. Bei einem Pressegespräch anlässlich des 2. Internationalen Bandscheiben-OP-Kurses am Anatomischen Institut, 3. Juni 2005 in Wien, sprachen Doz. M. Ogon, Speising, und PD Dr. M. Mayer, München, über ihre Erfahrungen.


Die Bandscheibenprothese im Bereich der Lendenwirbelsäule ist eine der viel versprechenden Entwicklungen der Wirbelsäulenchirurgie der letzten Jahre. Ob die Implantation im Einzelfall in Frage kommt, wird durch das Röntgen, die Kernspintomographie und die Magnetresonanztomographie (MRT) geklärt. Kontraindikationen sind der klassische Bandscheibenvorfall mit ausstrahlendem Schmerz, Facettengelenksarthrose, die spinale Stenose, Instabilität, Spondylolyse und schlechte Knochenqualität infolge Osteoporose.

Nachdem die Indikation anfänglich sehr eng gestellt wurde, nämlich chronischer diskogener Rückenschmerz verursacht durch monosegmentale Bandscheibendegeneration, liegen weltweit heute schon Erfahrungswerte mit bis zu vier Segmenten vor, berichtete Doz. Dr. Michael Ogon und stellte sich zugleich die Frage, was machbar und was sinnvoll sei. Im Orthopädischen Krankenhaus Speising wurden bisher 40 Bandscheibenprothesen vom Modell ProDisc implantiert, österreichweit sind es knapp 300, weltweit immerhin schon 10.000. Die Erfahrungen sind äußerst positiv, denn die Beweglichkeit bleibt erhalten. Ogon: „90% der Patienten sind nach der Operation schmerzfrei und innerhalb kurzer Zeit wieder mobil.“ Meist ist ein stationärer Aufenthalt von 8–10 Tagen nötig, 4 Wochen postoperativ kann mit Radfahren am Cross-Trainer begonnen werden, nach 3 Monaten sind alle Sportarten erlaubt.

3-Jahres-Ergebnisse mit guten Erfolgen

Der Wirbelsäulenspezialist PD Dr. Michael Mayer, München, der sowohl die Ausbildung zum Neurochirurgen als auch zum Orthopäden durchlief, verfügt heute über 3-Jahres-Ergebnisse an 130 Patienten. Als gute Alternative zur Versteifung, die nur mit mittelmäßig guten Resultaten aufwartet, jedoch die Gefahr der Nachbarsegmentsdegeneration in sich birgt, ermöglicht die Bandscheibenprothese Mobilität und Schmerzfreiheit. Das Risiko der Degeneration der benachbarten Segmente ist deutlich vermindert. Obwohl der Eingriff heute minimalinvasiv mit kleinen Hautschnitten durchführbar ist, warnt Mayer vor allzu großem Eifer. „Es handelt sich um einen technisch schwierigen Eingriff, denn die meisten Operationen erfolgen von ventral und sollten daher nur von erfahrenen ,Spine surgeons‘ ausgeführt werden“. Er überblickt 80% sehr gute und gute Erfolge, 10% sind zufrieden stellend, 6% der Patienten waren nicht zufrieden und 4% mussten reoperiert werden. Mayers jüngste Patientin war 22 Jahre alt, der älteste 65; ein weiteres Detail am Rande: 20% seiner Patienten sind voroperiert, denn der Verschleiß der Bandscheibe nach Prolaps kann trotz der Operation nicht aufgehalten werden.

Im Rahmen von Kursen mit Zielgruppe Orthopäden und Neurochirurgen sollen Wirbelsäulenoperateure die Fertigkeiten erlernen, um das Risiko möglichst klein zu halten, denn der ventrale Zugang stellt sicherlich eine Herausforderung dar.

Wenige Revisionen

Was die Revisionen betrifft, so liegt die Reoperationsrate bei Bandscheibenprothesen weltweit bei 4%, vergleichsweise niedrig, bedenkt man die 10% Reoperationsrate bei Fusionen. Im Falle einer notwendigen Revision sollte das Implantat in situ belassen werden, da die Entfernung schwierig sei, betonte Mayer. Nur zwei Situationen erfordern eine unbedingte Prothesenentfernung: wenn die Prothese durch Implantationsfehler luxiert oder das Inlay luxiert.

Bandscheibenprothese an der Halswirbelsäule

Im Gegensatz zu der Bandscheibenprothese an der Lendenwirbelsäule, die nur bei chronischen Kreuzschmerzen infolge „degenerative disc disease“ eingesetzt wird, verwendet man die alswirbelsäulen-Bandscheibenprothese auch bei akuten Bandscheibenvorfällen, Schulter-Arm-Schmerzen und neurologischen Störungen. Insofern ist die Indikation zu einer Bandscheibenprothese an der HWS noch sehr viel häufiger gegeben als an der LWS. Auch der Zugangsweg ist hier einfacher. Die ersten Erfahrungen sind sehr gut, die Patienten rasch wieder mobil.

Kontrollierte Studien in den USA zwischen Prothese und Fusion haben schließlich auch Ende vergangenen Jahres zur Zulassung der Charité- Bandscheibenprothese durch die FDA geführt. Zulassungsanträge für die ProDisc wurden in den USA gestellt. In Österreich sind derzeit mehrere Modelle am Markt zugelassen.

Autor:
Dr. Christine Dominkus

PM
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