Bandscheiben-Forum

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> Versteifungs OP L5/S1, Wie es mir so ergangen ist
Holger_23
Geschrieben am: 22 Jun 2005, 12:27


Stammgast
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Hallo Bandis, :winke

bin am 31. Mai in der Orthopädischen Klinik der Uni Kiel operiert worden.

Diagnose: Protrusion, Degeneration mit Segmentlockerung, Höhenminderung, Spondilosysthese, alles im Segment L5/S1,
Facetten L5/S1 ebenfalls degeneriert.
Diagnosestellung durch MRT, Funktionsaufnahme Röntgen und
Diskografie L5/S1, mit positivem Distensionstest "memory pain", Facetteninfiltration mit Beschwerdelinderung.

Da keine Lähmungen oder ähnliche Ausfälle vorlagen, war ich bei den Orthopäden richtig und gut aufgehoben. Ich hatte mich vorher in 2 näheren Krankenhäusern bei Neurochirurgen vorgestellt, die sahen keine OP Indikation.
Glücklicherweise fand ich im Internet auf der Suche nach einem geeigneten Krankenhaus mit den Stichworten "instabile Wirbelsäule, Postnucleotomiesyndrom" u.a. die Uni Klinik Kiel, hier ist die Behandlung von Instabilitäten und voroperierten Wirbelsäulenpatienten
ein Schwerpunkt bei den Orthopäden.

Nach den Untersuchungen gab es nur noch die Option auf eine Fusion des betroffenen Segmentes, für eine Prothesen-Indikation hätten die Wirbelgelenke noch intakt sein müssen.

Während der 5 stündigen Operation wurden die beiden Wirbel mittels Stäbe und 4 Schrauben in einem festgelegten Winkel ruhiggestellt, dann Spongiosa aus dem Beckenkamm entnommen und von hinten an die angerauhten Wirbelgelenke und die Verschraubung gestopft.
Die postoperative Versorgung mit Schmerzmitteln war vorbildlich, seit meiner letzten OP 1994 sind wohl doch erhebliche Fortschritte gemacht worden. Damals musste ich leiden, jetzt konnte ich entspannt selbst
bestimmen, wieviel Analgetikum ich haben möchte.

Am zweiten Tag durfte ich kurz an der Bettkante stehen, dann begann langsam die Mobiliesierung. Zur weiteren Ruhigstellung des OP Gebietes muss ich bis zum endgültigen Verwachsen der Beckenkammspäne die nächsten 3 Monate beim Gehen und Sitzen ein Stützkorsett tragen und darf nur wirbelsäulenstabilisierende leichte KG machen. Danach
kann eine REHA mit KG zur Mobilisierung folgen. Also alles in allem könnte eine Arbeitsfähigkeit in etwa 4 Monaten wieder hergestellt sein.

Was sich sofort bemerkbar machte, war eine deutliche Veringerung der Schmerzen, wobei bei stetiger Herabsetzung der Schmerzmittel die Beschwerden gut erträglich sind.
Nach 12 Tagen erfolgte die Entlassung nach Hause. Hier bemerkte ich dann
in der ersten Woche eine natürliche leichte Beschwerdesteigerung. Hier ist man nicht mehr so behütet wie im Krankenhaus. Einige Bewegungen sind notwendig und müssen gemacht werden, die im Krankenhaus vermieden werden konnten. So sind Bett, WC und Waschbecken deutlich niedriger, Autofahrten zur KG, sitzen, und so profane Dinge wie Socken anziehen usw.

6 Wochen nach OP ist die erste Kontrolle angesagt. Das kann ich hier bei einem Radiologen erledigen. Er mailt Röntgenbilder und Befund zur Klinik.

Ein guter Chirurg, gleich welcher Fachrichtung, wird nur operieren, wenn für ihn genügend Aussicht auf Besserung besteht. Deswegen ist vorher unbedingt eine genaue Diagnosestellung angesagt. Denn eine erfolglos verlaufene OP beeinflusst seine Patientenstatistik negativ.
So eine Operation ist kein einfacher Eingriff, aber nicht das Ende der Welt und die Alternative zu ewiger Schmerzmedikation. Das längere Einnehmen von Analgetika schädigt mit der Zeit die Leber und Cortison, was gerne in PRT und PDA Spritzen, sowie Kathetern verabreicht wird, ist nun auch nicht gerade ohne Nebenwirkungen für den Körper.

So, das sind jetzt meine Erfahrungen drei Wochen nach OP.
:sonne
Liebe Grüsse
Holger
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maeusi
Geschrieben am: 22 Jun 2005, 12:58


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Hallo Holger,

Danke für deinen Erfahrungsbericht! Da kann man ja nur hoffen und dir wünschen das der Erfolg bleibt und sich sogar noch verbessert. Also, bitte schone dich noch etwas! :up

Wäre schön, wenn du weiter berichtest.

P.S. Da findet dann gar keine REHA statt?Auch nicht in ungewisser Zeit, ich meine, da ist gar nichts geplant?

Liebe Grüße maeusi :winke
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Eisbärlie
Geschrieben am: 22 Jun 2005, 16:44


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Hallo Holger! :winke

Vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht, ich habe ihn mit sehr großem Interesse gelesen, da mir die gleiche OP auch noch bevorsteht.
Ich warte nur noch auf meinen genauen OP Termin.
Und genau wie du habe ich die gleichen Erfahrungen mit den Neurochirurgen gemacht, nur konventionelle Therapie haben die angeordnet bei mir ,obwohl die nach 1,5 Jahren absolut nichts gebracht hat.
Bei den Orthopäden fühle ich mich auch gut aufgehoben. :klatscht
Ich wünsche dir weiterhin alles Gute und übertreib bloß nicht, schon dich noch ausreichend. :up

MLG Marion
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Hans-Jürgen
Geschrieben am: 22 Jun 2005, 17:24


Öfter dabei
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Hallo,

danke für den Bericht und gute Besserung.

lg
Hans-Jürgen
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focki
Geschrieben am: 22 Jun 2005, 17:26


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Hallo Holger :winke
Danke für Deinen Bericht.
Liest sich ja recht gut.
Ich hoffe für Dich das alles noch besser wird. :up
Berichte doch bitte weiter, wie es Dir so geht.
Alles Gute für Dich und schone Dich noch.
PM
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Wendy
  Geschrieben am: 22 Jun 2005, 17:29


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huhuuuu holger!!!

also sich hab deine Geschichte ja schon ein wenig gekannt.
Aber so im Zusammenhang liest sich das echt heftig!!! :ph34r:

Ich hoffe ja immer noch, daß ich mich drücken kann *g*

Ich wünsche dir von Herzen alles Gute und daß es weiter bergauf geht. Und vor allem, daß nicht in einigen Jahren die nächsten Segmente versteift werden müssen.

Aber wo hat man schon eine Garantie?

Die kriegt man auch nicht nach ner stinknormalen BS-OP, daß die BS nie mehr rausrutscht! :roll


Du packst das schon! :sonne LG, Nadja
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Topsy
Geschrieben am: 22 Jun 2005, 17:40


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Hallo holger,
vielen Dank für Deinen Bericht. Wünsche Dir von Herzen, dass es weiterhin mit Dir bergauf geht. Laß es langsam angehen und paß auf Dich auf.
LG Topsy
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Hanne
Geschrieben am: 22 Jun 2005, 20:49


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Hallo Holger,
ich habe Deinen Bericht ausführlich gelesen und wünsche Dir alles Gute.
Mir steht sicher in ein paar Jahre eine Versteifung des LW4/5 bevor. Das sagte mir am 14. 6. der Oberarzt in Bad Wildungen-Reinhartshausen. Ich versuche noch mit Tabletten klar zu kommen.
Wenn ich meinen Bericht von der Klinik habe, schreibe ich ihn in das Forum.

Liebe Grüße von Hanne
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Inka
Geschrieben am: 23 Jun 2005, 06:35


...die immer noch an das Gute im Menschen glaubt
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Hallo Holger,

es ist immer wieder schön und baut auf, wenn man auch positive Berichte zu lesen bekommt, ganz lieben Dank dafür.

Ich hoffe, dass Du uns auch weiter auf dem Laufenden hältst.

Dir weiterhin alles Gute und dass es immer mehr bergauf geht wünscht

:winke Inka
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hoppelhase
Geschrieben am: 23 Jun 2005, 07:22


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Hallo Holger, damit sprichst du mir aus der Seele:
Ein guter Chirurg, gleich welcher Fachrichtung, wird nur operieren, wenn für ihn genügend Aussicht auf Besserung besteht. So eine Operation ist kein einfacher Eingriff, aber nicht das Ende der Welt und die Alternative zu ewiger Schmerzmedikation. Das längere Einnehmen von Analgetika schädigt mit der Zeit die Leber und Cortison, was gerne in PRT und PDA Spritzen, sowie Kathetern verabreicht wird, ist nun auch nicht gerade ohne Nebenwirkungen für den Körper.

Ich hoffe für dich und auch für nachfolgende Op-Kandidaten, dass es weiter aufwärts geht und du auch noch in 20 Jahren sagst, dass es richtig war sich zu diesem Zeitpunkt für die OP zu entscheiden.

Der auch erfolgreich operierte Hoppel
PM
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