Bandscheiben-Forum

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> HWK 5/6 +6/7:der richtige Sport/Medikation/Bett
Christian123
Geschrieben am: 17 Mär 2024, 11:58


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Hallo zusammen,
ich bin am verzweifeln was richtig und falsch ist. Die Ärzte u.a. verschreiben und alle sagen was anderes (Physio/Ortopäde/Liebscher&Bracht/Fitnessclub).

STATUS:
HWK 5/6: Flache beitseitige Bandscheibenprotrusion mit intraformaler Komponente ohne höhergradige sinale Enge. Moderate neuroforminale Enge beiderseits bei begleitenden Facettengelenkhypertophie.
HWS 6/7: Bretbaige Bandscheibenprotrusion mit intraraminale Komponente beiderseits ohen sinale Enge. Neuroformianle Enge beideseits bei begleitender Facettengelengshypertrophie.
Beurteilung: Neutrformarinale Enge C7 beiderseits sowie geringer ausgeprägter auch C6 beiderseits. Keine hichgradige spinale Enge.

Derzeit nehme ich keine Medikamente und Schmwerzmittel, doch der Leidensdruck wird höher. Zur Auswahl hätte ich: Rehasport (zeitlich nicht machbar und im Grunde wird einem Fitness-Abo verkauft), Methocarmol (3* je 2x750mg zur Entspannung), Tramadol, Metamizol, Ibu, Diclofenac. Hauptsächlich habe ich morgens und vor allem nachts die Probleme. Die richtig stechenden Schmerzen sind mittlerweile weg. Es fühlt sich aber immer an, als ob mir jemand ständig in den Nacken greift, doch das Druckgefühl im Arm und der nun dauerhafte Schmerz in der Schulter, insbesondere wenn ich diese nach hinten ziehe macht mir Angst. Jetzt kommt ab und an Kribbeln in Finger und Beine/Füße dazu seitdem ich Sport mache. Auch die Bandscheibe unten meldet sich.

Mein Magen ist durch Antibiokaeinnahme Anfang 03/24 durcheinander und ich bin etwas empfindlich bei IBU & Co. Ich mache seit 2-3Wo. alle 2-3Tage Übungen vom Krankengymnast empfohlen. Physio/manuelle Therapie hat NULL geholfen. Schulter runter und Terraband nach hinten ziehen soll die Lösung bringen. Oberkörper unten drehen gegen Terrabandlast soll unten stabilisieren. 90Grad nach oben und nach hinte ziehen habe ich wegen zu starker Schmerzen unterlassen. Die Schulter wird warm und jede Übung tun im Grunde erstmal gut. Insbesondere Spazierengehen tut gut in der Mittagspause, genau wie Wärme abends. Seit den Übungen sind aber die Schulterschmerzen stärker geworden (rechte Seite wurde schon wegen Sporn operiert). Impingment links wurde vermutet, da ich seit 2J. leichte Probleme mit der linken Schulter habe, wobei dies wegen der Schmerzen bis in die Hand untypisch sein soll, was wohl aus der HWS kommen soll.


FRAGE:
Sollte man trotz Schmerz die Übungen weitermachen?
Repariert sich das Ganze von alleine bei Schonung?
Was ist mit Stress und Büroarbeit und Kur. Ich frage mich was ich wie machen kann um schlimmeres zu vermeiden oder wird dies Dauerzustand?
Habt Ihr Tipps was in diesem Stadium noch hilft und zwar langfristig und Proaktiv?

Zur Zeit habe ich das Gefühl, dass alles schlimmer wird und dass die Verspannungen zunehmen.
Was hat Euch geholfen?
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Pauline69
Geschrieben am: 17 Mär 2024, 14:13


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Hallo Christian 123,

Ich weiß nicht, ob dir dein Befund erklärt worden ist und/oder ob du deinen Befund genau verstehst.

Du hast auf den Höhen C5/6 und C6/7 flache Bandscheibenvorwölbungen, die ganz leicht die Nervenaustrittslöcher einengen, bei der unteren Vorwölbung etwas mehr als bei der oberen.
Eine relevante oder höhergradige Einengung des Spinalkanals wird ausgeschlossen.
Jedoch sind die kleinen Facettengelenke auf beiden Höhen etwas verbreitert. Dies spricht für einen Verschleiß der Knorpel an den Facettengelenken.

Leider hast du nichts dazu geschrieben, seit wann deine Schmerzen bestehen.

Du solltest NICHT auf die Einnahme von Schmerzmitteln verzichten, zum einen, weil du durch die bestehenden Schmerzen in eine Schonunghaltung gelangst, die wiederum andere Beschwerden mit sich bringen kann.
Zum anderen, weil du durch deine Schmerzen vermutlich deine Aktivität verlierst und eine ausgewogene und ausreichende Bewegung jetzt das A und O für dich wäre.

Ich würde, wenn es dein Magen mitmacht, mit Ibuprofen beginnen. Du könntest einen Magenschutz wie Pantoprazol dazu nehmen. Oder du beginnst mit Novalgin (Metamizol.
Du solltest diese Medikamente mal für 2, 3, 4 Wochen regelmäßig morgens und abends einnehmen und schauen, was passiert.

Die manuelle Therapie ist dafür da, die verhärtete Muskulatur zu lösen. Parallel dazu solltest du, über die Krankengymnastik, spezielle Übungen gezeigt bekommen, das ist ja auch bereits geschehen.

Du könntest eine Reha beantragen, allerdings dauert dieser Vorgang meist 3-6 Monate.

Das „Ganze“ repariert sich NICHT durch Schonung, sondern eigentlich ganz im Gegenteil, sowohl die Bandscheiben als auch die Facettengelenke benötigen, durch einen gezielten Aufbau, eine trainierte und stabilisierte Muskulatur. Muskulatur.
Insbesondere die kleine Rückenmuskulatur ist dafür da, dich vor weiteren Abnutzungserscheinungen und Schäden zu schützen. Die kleine Rückenmuskulatur trainiert man mit allen Übungen, bei denen man Balance halten muss.
Zum Beispiel auf dem Wackelbrett, Schwingstab, auf dem Kissen zu Hause stehend auf einem Bein.

In erster Linie solltest du auf deinen behandelnden Orthopäden hören!
Ein Physiotherapeut kann im besten Falle begleitend behilflich sein, sollten aber niemals die ärztliche Meinung anzweifeln,korrigieren oder ändern.
Das gleiche gilt in meinen Augen für Liebscher & Bracht, sie verdienen eine Menge Geld, in dem sie schmerzgeplagten Patienten ihre Übungen verkaufen.
Einem normalen Fitnessclub würde ich niemals vertrauen!
Es sei denn, dort arbeiten ausgebildete Sport- und Physiotherapeuten, was in einem in einem „ normalen“ Fitnessstudio eher nicht der Fall sein wird.

Bei Zweifeln an deinem Orthopäden, suche einen weiteren auf und hole dir dort eine zweite Meinung ein.

Die Schmerzen im Nacken entstehen durch die stark verkrampfte Muskulatur um die beiden Bandscheiben herum.
Das Druckgefühl im Arm wird durch die leichte Kompression des Nervenaustrittsloch verursacht.
Ob die Schulterschmerzen der Bandscheibenproblematik zuzuordnen sind, ist fraglich.
Sind die Schmerzen eher hinten auf Höhe des Schulterblattes oder oben direkt auf der Schulter?

Das kribbeln an den Fingern kann ebenfalls durch die leichte Nervenbedrängung ausgelöst werden.
Das kribbeln in den Füßen hat damit allerdings nichts zu tun, dieses käme nur infrage, wenn du eine hochgradige Spinalkanalstenose hättest.
Dieses sehe ich eher der Lendenwirbelsäule zuzuordnen.

Aktuell solltest du es vermeiden, schwerere Dinge aus ungünstigen Positionen zu heben, starke Verdrehung im Schulter, Nackenbereich und möglichst wenig den Kopf Richtung Laptop, Handy oder Tablet zu beugen!
Durch die vermehrte und deutlich gebeugte Kopfhaltung kommt es zu Problemen an der Halswirbelsäule.

Versuche die Monitore so einzustellen, dass du möglichst mit einem geraden Rücken und einem gestreckten Hals auf den Monitor schauen kannst.
Halte das Handy auf Augenhöhe ebenso gegebenenfalls das Tablet.

Weiterhin gute Besserung und viele Grüße,
Pauline








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Christian123
Geschrieben am: 27 Mär 2024, 10:03


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Hallo Pauline, hallo zusammen,

danke für die ausführliche Rückmeldung! Zu meinen bisher mittelmäßigen Leidendruck, der mich hauptsächlich nachts plagt:

Beschwerden gingen eigentlich immer von der Schulter aus. Erst rechts (OP im 2018), dann immer leicht links seit 2020. Seit 11/23 wurde es nachts schlimmer, nachdem ich so ein Mist "othopädischen" Lederstuhl vom Chef geerbt habe, den ich dann wieder getauscht habe. Eigentlich hatte/habe ich immer nur Nachts die Problem/Schmerzen. Ibo u.a. hilft rein gar nicht oder nur ganz leicht, was wohl für Nervenschmerzen spricht. Weiter habe ich von 2020-22 in die Schulter 2 Spritzen bekommen, was kaum bis gar nichts für die Schulter gebracht hat. Der MRT-Arzt meinte, das wäre oft so und das Kortison geht dann leicht zur Verursachungsstelle in die WS rüber. Zig Kopfkissen probiert, im Schulterbereich Latten rausgenommen damit ich tiefer einsinke und alles gerade ist. Nichts gebracht. Jetzt zwickt es mittlerweile auch unten in der Ledenwirbelsäule. Gestern habe ich Fußboden verlegt. Ungewohnte Tätigkeit. Viel Kopf in den Nacken und bücken. Gestern abend tat mir alles ungewohnt weh. Heute fühlt sich der Nacken besser und die Ledenwirbelsäule schlechter an. Das war alles keine gute Idee!? Habe jetzt seit letzten Freitag Urlaub. Kein PC, tüftel ein wenig rum, bin viel auf den Beinen. Es wird nicht besser oder eher schlechter bzw. stagniert. Das schlimme ist, dass ich komplett nicht weiß was ich mache soll, was ich in jedem Fall vermeiden soll. Der Fitness-Club-Typ wollte mir statt REHA-Sport (Termine sind wohl bewusst schlecht gelegt) gleich ein Abo aufquatschen und hat seine Kompetenz im Bereich Rücken hervorgehoben. Mal ein Beispiel was er gemacht hat:

leichtes Gewicht, links Seite, rechts den Kopf rüberziehen und dehnen => Aussage Physio: Ne,ne: lieber nach vorne dehnen und ohne Gewicht, da besser steuerbar, das andere taugt nichts.
leichtes Gewicht nach hinten ziehen tut wie Jacke anziehen wegen der Dehnung nach hinten in der Schulter weh. Dies ist so die Standardübung die ich 2-3x die Woche je 3 Sätze mache, aber es wird nichts besser bzw. die Schulter eher schlechter. Das Seitswärtsheben tut nicht weh, was gegen ein Impingment spricht. Der Schmerz zieht nachts bis in die Hand. Tagsüber ein Stecken/Druck wenn ich nach hinten oder vorne dehne, also wenn ich drauf liege.

WARUM immer nur Nachts die Schmerzen? Sobald ich mich bewege, insbesondere Spazieren gehen ist alles weg.
SOBALD ich Stress habe merke ich die Verspannungen im Nacken deutlich verstärkt, habe eher die Entenhalsausrichtung also NACH VORNE. Liegt es daran, also Kopf nach hinten drücken (Doppelkinn)?
SOBALD ich Sport mache ist alles gut, aber am Folgetag/Nachts um so schlimmer. Wie kann das sein, muss ich da durch?
WIESO kam der Tinitus nach einer Knacksbewegung vom Ostheopat hinzu, mal ist das brummen da, mal wieder weg wenn ich gezielt bewege?
WELCHE Raha-Klinik ist für HWS & LWS die Beste? Hatte mir Klnik Norderney, Klinik Mühöernberg-Holsteinische Schweiz, Klinik Bad Pyrmont rausgesucht. Alle 3 mit Wartezeit>3-6Mon.
WO finde ich eine ambulante Reha-Übersicht für die gesetzl. KK, kann man was privates nehmen, wo man zur Kassenleistung was zuzahlen kann oder geht nur entweder oder!?

Fitnessclub sagt was anderes als Physio, Osteopath redet was von TOS Syndrom was der Arzt belächelt. Heilpraktiker sagt in 1-2 Sitzung bekomme ich das über die Tiefenmuskulatur wieder schmerzfrei (Termin am 8.4.). Anderer Orthopäde schreibt Vitamin B12 Komplex (Kelican) auf, was rein gar nichts gebracht hat. Habe im Mai einen Spritztermin. Ist das sinnvoll den in Anspruch zu nehmen. Tagsüber und in Bewegung ist das alles noch o.k. Nacken fühlt sich leicht verspannt an. Methocarbamol 750mg (1500mg auf 2xTag) habe ich jetzt mal 1 Woche eingenommen. Ist ein wenig besser geworden, doch ich kann mit dem Zeug sehr schlecht schlafen und es schlägt auf den Magen. Habe es abgesetzt. Ich bin irgendwie im Panikmodus. Rehaantrag liegt vor mir und ich habe Angst vor dem "Knast" irgendwo in der Pampa und überlege eine ambulante REHA zu beantragen oder kann ich mir das nach der Antragsgenehmigung aussuchen?

Habe am 19.04. nochmal einen Termin bei meinem Schulteroperator und werde mir noch eine 2 Meinung einholen und mir auch einen Termin bei einem weitern Experten einholen.
Was kann ich bis dahin gezielt für leichte Übungen machen mit denen man weder bei Schulter noch bei HWS & LWS falsch machen kann?

Bearbeitet von Christian123 am 27 Mär 2024, 12:44
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Keto1993
Geschrieben am: 03 Apr 2024, 19:31


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Moin,

Du solltest dich entspannen . Dein trapezmuskel ist aufgrund deiner schlechten Haltung und deiner vorwölbungen verspannt. Deswegen tut dir Bewegung auch gut, weil der muskel dann durchblutet wird.

Mache übungen für den trapezmuskel (Beispiel Video von ergotopia). Danach wird es dir bald besser gehen.

Darüberhinaus lass das googeln sein und lenke dich mit den schönen Dingen des Lebens ab.


Gruß
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Pauline69
Geschrieben am: 03 Apr 2024, 20:22


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Hallo Christian,

Zitat (Christian123 @ 27 Mär 2024, 10:03) 



Beschwerden gingen eigentlich immer von der Schulter aus. Erst rechts (OP im 2018), dann immer leicht links seit 2020. Seit 11/23 wurde es nachts schlimmer, nachdem ich so ein Mist "othopädischen" Lederstuhl vom Chef geerbt habe, den ich dann wieder getauscht habe. Eigentlich hatte/habe ich immer nur Nachts die Problem/Schmerzen. Ibo u.a. hilft rein gar nicht oder nur ganz leicht, was wohl für Nervenschmerzen spricht. Weiter habe ich von 2020-22 in die Schulter 2 Spritzen bekommen, was kaum bis gar nichts für die Schulter gebracht hat. Der MRT-Arzt meinte, das wäre oft so und das Kortison geht dann leicht zur Verursachungsstelle in die WS rüber.  Zig Kopfkissen probiert, im Schulterbereich Latten rausgenommen damit ich tiefer einsinke und alles gerade ist. Nichts gebracht. Jetzt zwickt es mittlerweile auch unten in der Ledenwirbelsäule. Gestern habe ich Fußboden verlegt. Ungewohnte Tätigkeit. Viel Kopf in den Nacken und bücken. Gestern abend tat mir alles ungewohnt weh. Heute fühlt sich der Nacken besser und die Ledenwirbelsäule schlechter an. Das war alles keine gute Idee!? Habe jetzt seit letzten Freitag Urlaub. Kein PC, tüftel ein wenig rum, bin viel auf den Beinen. Es wird nicht besser oder eher schlechter bzw. stagniert. Das schlimme ist, dass ich komplett nicht weiß was ich mache  soll, was ich in jedem Fall vermeiden soll. Der Fitness-Club-Typ wollte mir statt REHA-Sport (Termine sind wohl bewusst schlecht gelegt) gleich ein Abo aufquatschen und hat seine Kompetenz im Bereich Rücken hervorgehoben. Mal ein Beispiel was er gemacht hat:

WO finde ich eine ambulante Reha-Übersicht für die gesetzl. KK, kann man was privates nehmen, wo man zur Kassenleistung was zuzahlen kann oder geht nur entweder oder!?

Habe am 19.04. nochmal einen Termin bei meinem Schulteroperator und werde mir noch eine 2 Meinung einholen und mir auch einen Termin bei einem weitern Experten einholen.
Was kann ich bis dahin gezielt für leichte Übungen machen mit denen man weder bei Schulter noch bei HWS & LWS falsch machen kann?


Ich habe gerade gesehen, dass ich zuletzt gar nicht auf deinen letzten Beitrag eingegangen bin, dieses will ich jetzt mal nachholen.

Die beiden Bandscheibenvorwölbungen, die du hast, strahlen eigentlich nicht typischerweise in die Schulter aus!
C5/C6 ist für den vorderen Oberarm verantwortlich, den Bizeps und kann bis in Daumen und Zeigefinger ausstrahlen.
C6/C7 ist für den hinteren Oberarm, den Trizeps, verantwortlich und kann in den Mittel- und Ringfinger ausstrahlen.

Daher vermute ich, dass es sich bei dir um Läuse und Flöhe handeln könnte.
Die nächtlichen Schulterschmerzen sprechen relativ eindeutig für eine Schulterproblematik, nicht für eine HWS Problematik.
Natürlich war das absolut keine gute Idee, einen Fußboden zu verlegen.
Du solltest eigentlich aktuell solch sehr ungünstigen Positionen eher vermeiden.

Es gibt in jeder größeren Stadt ein ambulantes Rehazentrum, was sowohl von den gesetzlichen Krankenkassen als auch von der Rentenversicherung bezahlt wird. Als aktiver Arbeitnehmer würde deine Reha sowieso von der Rentenversicherung übernommen werden, die Krankenkassen sind eher für die Rentner zuständig oder für Patienten, die in den letzten Jahren nicht gearbeitet haben.

Die Aussage des, wie du es nennst, MRT Arztes (Radiologen) halte ich für absoluten Blödsinn!
Sollte es sich um Cortisonspritzen gehandelt haben, die du zweimal in die Schulter bekommen hast, sucht diese sich sicherlich nicht die Ursache des Geschehens (so schlau ist keine Cortisonspritze).
Eine lokal gesetzte Cortisoninjektion wirkt überwiegend lokal und nimmt in jedem Fall die Entzündung aus dem injizierten Gebiet. Zeigt diese keinerlei Wirkung, gab es in diesem Gelenk entweder auch keine Entzündung oder diese war so ausgeprägt, dass eine einzelne Spritze nicht ausreichend Wirkung hatte.

Du solltest jetzt zielgerecht an die ganze Sache herangehen!
Du brauchst noch mal einen erfahrenen Arzt, der sich deine rechte Schulter ansieht, am besten einen ausgewiesenen Schulterspezialisten.
Du brauchst einen engagierten Orthopäden, der zusammen mit dir einen Behandlungsplan für die Halswirbelsäule erstellt. Dieser kann aus einer Cortisonstoßtherapie, manueller Therapie, Akupunktur, Wärmebehandlung und einer geeigneten Schmerzmedikation bestehen.

Du solltest vorübergehend jegliche Art der extremen Belastung und der extremen Bewegung vermeiden.
Kein schweres heben von Getränkekisten, kein stundenlanges Knien auf dem Fußboden, kein tapezieren oder ähnliche Dinge.

Im Großen und Ganzen ist der Befund deiner HWS noch relativ harmlos!
Er zeigt degenerative Veränderungen, die aber relativ problemlos durch eine konstante, konservative Therapie in den Griff zu bekommen sein müsste.

Nach wie vor wäre in meinen Augen das A und O eine gute Schmerzmittel Einstellung für den Anfang.
Du musst aus verkrampften Schonhaltungen herauskommen, damit es, durch diese weiteren Schonhaltungen, nicht zu einer weiteren Problematik der Muskulatur kommt.

Insgesamt benötigst du jetzt Geduld, keine der Therapien wird innerhalb von wenigen Wochen komplett anschlagen. Du solltest einen gezielten Muskelaufbau der Rückenmuskulatur und der kleinen Rückenmuskulatur anstreben. Auslöser von Verschlechterungen vermeiden.

Gegebenenfalls schon mal mit deinem behandelnden Arzt eine Reha beantragen.
Die ambulanten Rehazentren haben nicht so lange Vorlaufzeiten, wie die stationären Rehazentren.
Bei uns zum Beispiel gibt es das ZAR, vielleicht gibt es das ja auch in deiner Stadt.
Meine eigene Erfahrung mit diesem ambulanten Rehazentrum ist durchweg positiv.

Weiterhin gute Besserung und viele Grüße,
Pauline
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Christian123
Geschrieben am: 03 Apr 2024, 20:53


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Hallo Pauline,

ich glaube auch, dass es eher Richtung Schulter geht. Ich habe am 19.04. einen Termin bei Agneskrichner in Hannover, der schon meine andere Schulter operiert hat und die Schulterexperte schlecht hin ist. Am 16.04. besuche ich im Vorfeld einen Chiropratiker und Ostheospathen der sich auf konservative Methode beschränkt. Beides sind Spezialisten. Die ambulante Reha hatte sich heute gemeldet. Hier ist Wartezeit bis Juni. Die Reha meinte, dass sie sowas noch nie an Wartezeiten erlebt hat. Antrag ist gestellt. Die von @Keto1993 genannten Tarpezium-Übungen mache ich zum Teil täglich, wobei ich auf Grund der Schulterproblematik dies nur zum Teil machen kann.

Ein Phänomen hatte ich letzten Sonntag nach dem Osterfeuer mit etwas ALKOHOL. Die Schmerzen waren extrem stark und alles war verspannt. Ich habe dann die Dehnübung (Kopf 45Grad nach unten mit 4kg-Hantel rechts gemacht) und ich hatte die beste Nacht der letzten 3 Monate fast ohne Schmerzen. War leider nur einmalig und lies sich trotz selber Übung nicht vom Effekt replizieren. Ob es am Alkohol lag glaube ich nicht, aber irgendwas hat sich da verändert oder gelöst. Das Kribbeln macht mir allerdings zunehmend sorgen da mittlerweile sich auch die LWS durch die verstärkte Rücklage meldet.

Ich weiß jetzt nicht ob viel viel hilft, aber eine 2+3 Meinung kann nicht verkehrt sein.
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Pauline69
Geschrieben am: 04 Apr 2024, 06:45


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Hallo Christian,

Wo genau macht Dir das kribbeln zu schaffen? Welche Region ist von dem Kribbeln genau betroffen?

Bist du schon mal bei einem Neurologen gewesen?

Die LWS macht sich sicher nicht wegen verstärkter Rückenlage bemerkbar. Die Rückenlage ist die beste Lage, in der du schlafen kannst.
Ich vermute eher, dass sich die LWS bemerkbar macht, weil du durch Ausweichbewegungen andere Muskeln belastest und es eventuell auch dort zu Verspannungen gekommen ist.

An dem Alkohol hat eine Verschlechterung und im Nachgang eine Verbesserung sicherlich nicht gelegen.
Vielleicht bist du durch den Alkohol einfach deutlich entspannter gewesen und hast dadurch auch eine deutlich bessere Nacht gehabt.

Ist denn dein Antrag für die ambulante Reha bereits von der Rentenversicherung genehmigt worden?
Das ging aber schnell, Glück gehabt!

Viele Grüße,
Pauline


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