Bandscheiben-Forum

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> C6/7 und OP
Herbstnebel
Geschrieben am: 19 Jan 2024, 12:30


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Hallo,

ich hatte am Montag einen Termin in der Neurochirurgie zur MRT Auswertung. Der Befund lautet: C5/6: Breitbasige retrospondylophytäre Veränderungen mit nahezu aufgebrauchtem ventralen Subarachnoidalraum und

HWS C6/7: Breitbasige rechtsbetonte retrospondylophytäre Veränderungen und begleitenden rechtsseitiger NPP mit Myelonirritation und rechtsseitiger Neuroforameneinengung.

Man rät zur OP. Aber ich hole mir noch zwei weitere Empfehlungen ein. Was komisch ist, der Hauptschmerz sitzt bei mir gefühlt unterhalb des rechten Schulterblattes zur Wirbelsäule hin. Also ein ganzes Stückchen weiter unten. Es strahlt in den Arm aus und ich habe auch immer wieder Taubheitsgefühle in den Finger, aber nur wenig. Schulter und Arm fühlen sich auch immer wie schlapp an und so wie Dauermuskelkater.

Kennt das jemand von Euch?

Liebe Grüße

Herbstnebel
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paul42
Geschrieben am: 19 Jan 2024, 17:08


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Hallo Herbstnebel

Willkommen im Forum :;

Ob dein Befund tatsächlich schon eine OP Indikation bedeutet kann nur ein Facharzt beurteilen.

Gut, dass du dich gleich um weitere med. Einschätzung bemühst. :z
Die entscheidene Frage ist derzeit:

Ist die ausgesprochene OP Empfehlung mit konservativen Maßnahmen noch abzuwenden?

Dein Befund erwähnt einen rechtsseitig liegenden BSV C6/7 und zusätzlich schon erhebliche knöcherne Anbauten án den HWK. bei C5/6
Beides drückt gegen den vorderseitigen Rückenmarkskanal, wobei das Rückenmark noch Platz hat.

Der BSV scheint hier eher ein Akutereignis zu sein, während Spondylose ein Prozess ist, der seine Zeit braucht, bis die Beschwerden entstehen.

Zusätzlich wurde rechtseitig neuroforaminelle Einengung erwähnt, was hauptsächlich im gestörten Empfinden und muskulärer Schwäche des des Armes zum Ausdruck kommt.

Bevor du vorschnell an eine OP denkst, ist es besser erstmal zu klären, ob alle konservativen Behandlungen schon ausgeschöpft wurden.

Viele Grüße

paul42
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blumi
Geschrieben am: 20 Jan 2024, 09:15


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Hallo Herbstnebel,

Das mit den tiefsitzenden Schmerzen zwishcen den Schulterblättern ist meiner Erfahrung nach zwei Dingen geschuldet:

Erstens verkrampft ja deine Muskulatur, weil sie versucht den beschädigten Bereich zu schonen. In diesem Bereich setzt vor allem der M. trapezius an, der ja wie eine Raute im oberen Bereich Hals und Nacken und im unteren Bereich bis zwischen die Schulterblätter Richtung Wirbelsäule zieht. Diesbezüglich kann eine manuelle Therapie, die insbesondere auch den Bereich angeht und dort auch häufig gebildete Triggerpunkte behandelt, viele Probleme lösen.

Zweitens hat ein Problem an einer Stelle immer auch eine Auswirkung auf die Gesamtstatik, heißt: der Hals begibt sich üblicherweise in eine Streckfehlstellung bei so einem Ereigniss, der rest deines Körpers muss, damit deine gesamte Statik aufrecht erhalten wird, darauf reagieren, was logischerweise zu ungewohnter Dauerbelastung der Tiefenmuskulatur, aber auch ggf. Gelenke und Bandscheiben in anderen WS-Abschnitten führt. Deine Wirbelsäule hat ja eine Doppel-S Form, um u.a. Stöße, Belastungen wie eine Feder ausgleichen zu können, wenn ein Teil jetzt nicht mehr sauber mitschwingt stört das natürlich den Rest. Das kann dann Schmerzen verursachen, langfristig auch Schäden.

Entscheidend bezüglich OP-Indikation sind tatsächlich zwei Dinge. Einerseits ist es der Kraftverlust, der sich durch bestimmte Tests ganz gut objektivieren lässt. Dieser sollte bei dir vor allem den M. Trizeps betreffen. Andererseits kann es aber auch durch die Einengung des Rückenmarks Probleme geben, wenn die Anbauten an deinen Wirbelkörpern dem Rückenmark nicht mehr ausreichend Platz lassen, was längerfristig zu Schäden führen kann. Das wird bei dir im Befund nicht beschrieben, auch wenn der Liquorraum vorne aufgebraucht ist hat das Rückenmark hinten in der regel Platz zum ausweichen. Das müssen sich aber Fachleute anschauen und beurteilen.

Berzüglich des Vorfalls könnte ich mir gut vorstellen, dass PRTs in Kombination mit manueller Therapie, ggf. auch TENS und Akupunktur sowie einer guten Rückenschule auch sehr erfolgreich sein können.

LG, Elke
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Pauline69
Geschrieben am: 20 Jan 2024, 11:22


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Hallo Herbstnebel,

Ich hatte damals, als meine beiden BandscheibenVorfälle an der Halswirbelsäule bekannt wurden, einen sehr starken und stechenden Schmerz oberhalb des Schulterblatt‘s.
Leider kann ich nicht mehr genau benennen, wie diese Ausstrahlung, zu diesem Punkt, von meinem Orthopäden genannt worden ist.
In etwa etwa so, an der Stelle an der Halswirbelsäule tritt der Bandscheibenvorfall auf, an diese Stelle, oberhalb deS Schulterblatt, strahlt er motorisch aus.

Ich hatte anfangs, vor allem, sehr unangenehme, stechende und starke Nackenschmerzen, die dann übergingen in ausstrahlende Schmerzen in den Arm. Kurz darauf folgten motorische Auffälligkeiten, im Sinne von Kraftverlust. Mein Neurologe stelle eine relative OP Indikation.

Die erste Vorstellung bei einem Klinik-Neurochirurgen lautete, keine OP Indikation, da mein Kraftverlust noch nicht sehr ausgeprägt wäre und meine Schmerzen, die ich „nur“ mit Ibuprofen und Novalgin behandeln würde, NICHTS, wären.

Laut wissenschaftlicher Studien, ist eine Operation, eines Bandscheibenvorfalls, bei den allermeisten Betroffenen nicht nötig.
Sie nennen folgende Indikation, starke neurologische Ausfälle wie Lähmungen, der Arme oder Beine, Blase oder Enddarm können nicht mehr kontrolliert werden oder massive, nicht beherrschbare Schmerzen, die sich trotz konservativer Behandlung nicht verbessert haben.

Wenn du auch nur annähernd leichte Zweifel an der Aussage des Neurochirurgen haben solltest, kann ich dir nur den Tipp geben, hole dir in einer großen Klinik der Maximalversorgung, einem großen Wirbelsäulenzentrum oder eine Uniklinik eine zweite Meinung ein.

Gute Besserung und viele Grüße,
Pauline




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Herbstnebel
Geschrieben am: 21 Jan 2024, 20:56


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Hallo zusammen,

vielen lieben Dank für Eure Antworten. Von Seiten der Physiotherapie werde ich seit August behandelt. Massagen und manuelle Therapie in Verbindung mir Moor oder Ultraschall. Besserung leider null. Der BSV liegt meiner Meinung nach schon länger zurück. Kann mich noch sehr gut daran erinnern. Ich versuchte nach dem Duschen, mit Handtuch um den Kopf, in einen Rollkragenpullover zu kriechen. Dabei gab es einen übelsten Schmerz. Mir tat tagelang alles so dermaßen weh, dass mir richtig schlecht war. Ich konnte damals kaum das Lenkrad halten, weil ich kein richtiges Gefühl im Arm hatte. Nach ein paar Tagen ging es deutlich besser und ich hatte zwar immer wieder mal Nacken- und Rückenschmerzen, hab es aber auf meinen Schreibtischjob geschoben. Im Mai fing es dann, nach einer Yogastunde an, dass ich starke Schmerzen im oberen rechten Rücken hatte, die immer mehr zunahmen. Dazu ziemlich starke Taubheitsgefühle in der rechten Hand. Da vermutete man dann erstmal was muskuläres. Die Taubheit ließ wieder etwas nach und ist auch nicht durchgehend. Aber diese sch... Schmerzen. Ich war dann beim Orthopäden. Der meinte, ich wäre verspannt und sonst nix. Ich soll Sport machen. Mache ich aber schon seit Jahren täglich. Meine Hausärztin ordnete dann das MRT an. Ich habe jetzt noch bei zwei weiteren Neurochirurgen Termine. Einen zwar als Privatleistung, aber das war mir egal. Ich hatte beim ersten Termin den Eindruck, dass es gar nicht interessiert, dass die Schmerzen weiter unten sind. Sie hatte sich nur die Bilder vom MRT angeschaut und Reflexe getestet. Den Rücken hat sie nicht angeschaut. Ich werde dann mal von den anderen Terminen berichten. Einer ist am 31.01. und der andere am 19.02.

Liebe Grüße

Herbstnebel
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Herbstnebel
Geschrieben am: 04 Feb 2024, 20:23


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Hallo ihr Lieben,

in dieser Woche hatte ich im BG Klinikum Bergmannstrost in Halle meinen Termin für eine Zweitmeinung. Das Gespräch fand mit dem Oberarzt der Neurochirurgie statt (um einen kurzfristigen Termin zu bekommen, war nur eine Privatsprechstunde möglich, aber dass war es mir schon wert). Es wurde, im Gegensatz zu meinem ersten Termin in einem anderen großen Klinikum, alles sehr ausführlich erklärt. Meine Schmerzen, die ja eher so Richtung Schulterblatt gehen, erklärte er damit, dass der Körper versucht etwas auszugleichen und dadurch Schmerzen in den Muskeln etc entstehen. Er rät nun auch zur OP. Außerdem soll ich keine Überkopfarbeiten ausführen und den Kopf nicht versuchen bis zum Anschlag zu drehen oder dehnen. Er meinte, dass wohl an dem rechten Nervenaustritt nur noch so wenig Platz wäre, dass ein leichtes Schleudertrauma ausreichen würde um die Situation soweit zu verschlechtern, dass eine Lähmung nicht ausgeschlossen wäre. Ich soll mich auch sofort melden, sobald sich was verschlechtert. Das klang alles sehr beunruhigend, aber so wirklich überzeugt bin ich immer noch nicht. Da ja bisher alles irgendwie aushaltbar ist und dieses Kribbeln bzw. das Taubheitsgefühl nie dauerhaft sind. Im Prinzip bin ich genauso schlau wie vorher. Am Dienstag hab ich nochmal einen Termin bei meinem Orthopäden und am 16.02. bin ich noch im Uniklinikum Leipzig. Keine Ahnung ob es übertrieben ist, sich da noch einen dritte Meinung einzuholen, aber ich hab mächtig Angst vor diesem Eingriff.

Soweit erstmal der neueste Stand.

Liebe Grüße

Herbstnebel
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Pauline69
Geschrieben am: 04 Feb 2024, 22:18


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Hallo Herbstnebel,

Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich dir nur raten, wenn du noch deutlich verunsichert bist und wie du sagst, noch kein bisschen schlauer bist als vorher, ist eine weitere Meinung dringend ratsam!

Ich hatte damals eine Spinalkanalstenose von 6 mm und zwei hochgradige Neuroforamenstenosen.
Auch mir erklärte man, dass bereits ein winziger Stoß zu einer vorübergehenden Querschnittslähmung führen könnte. Die Erklärung wurde damals sogar noch bestärkt, in dem man mir von einem Mann berichtete, der eine ähnliche bildliche Darstellung hatte wie ich und der beim Fußball spielen, im Garten mit seinem Sohn, vor eine Wäscheleine gerannt ist und bei dem dieses passiert wäre.

Auch mich hat das damals sehr stark verunsichert, ich traute mir nicht mehr zu, die Treppen herunter zu gehen, ohne mich am Geländer festzuhalten. Ein paar Tage nach dem Termin, sagte ich für die OP zu, 14 Tage später war die vorstationäre Aufnahme, bei der ich dann allerdings so unsicher war, ob die OP wirklich der richtige Weg wäre, dass ich während der vorstationären Aufnahme, die OP, in Zusammenschau mit dem aufklärenden Arzt, absagte.

Mich hat es allerdings wenige Tage später, schmerztechnisch, so stark erwischt, dass jegliche Art der normalen Schmerzmittel versagten und ich in der Notaufnahme landete. Nun war ich freiwillig bereit, mich operieren zu lassen.

In den vergangenen fünf Jahren habe ich schon sehr häufig gehört, dass Ärzte diese Aussage treffen!
Mittlerweile bin ich der Überzeugung, dass diese Aussage ziemlich übertrieben ist!
Man darf immer bei allem nicht vergessen, dass auch Chefärzte sehr gewinnorientiert handeln müssen und sich mit einer Bandscheibenoperation einfach wirklich viel Geld verdienen lässt.

Ich will damit nicht sagen, dass jede Wirbelsäulen OP falsch ist, aber viele wären nicht zwingend notwendig gewesen.

Ich denke, dass dein Weg in die Uniklinik Leipzig noch einmal genau der richtige ist!
Erst wenn du wirklich sicher und überzeugt bist, dass diese Operation für Dich absolut notwendig ist, solltest du dieser zustimmen.

Ich bin gespannt, was du uns weiterhin zu berichten hast!

Viele Grüße,
Pauline
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Herbstnebel
Geschrieben am: 16 Feb 2024, 16:36


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Hallo zusammen,

heute war ich in der Uniklinik Leipzig, um mir noch ein weitere Meinung einzuholen. Aber auch dort wurde dringend zur OP geraten. Nachdem ich nun von drei Kliniken und meiner Orthopäden fast deckungsgleiche Aussagen erhalten habe, lasse ich mich nun am 05.03. operieren.
Vor dem Eingriff selbst habe ich riesen Respekt. Aber wahrscheinlich wird es wohl so besser sein.

Liebe Grüße

Herbstnebel
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rudi15
Geschrieben am: 16 Feb 2024, 18:18


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Hallo Herbstnebel und den Rest der Mannschaft,

kann sehr gut mitfühlen wie sehr man verunsichert sein kann, ich habe über ein Jahr krampfhaft versucht eine Versteifungsop zu umgehen, vor allem auch, weil ich auch Symtome hatten die so gar nicht zur Diagnose passten. Letztendlich hatte ich mich in 4 Kliniken und zwei NCH / Wirbelsäulenzentren vorgestellt sowie noch einige Ärzte telefonisch zu Rate gezogen. Und dann doch den falschen erwischt, obwohl sich die Lösung von diesem "einfach" und "minimalinvasiv" und "geeignet" bestes anhörte undm einige weitere OP´s nach sich zog...

Ich denke das ist ein guter Weg und wünsch dir, daß alles glatt geht und Du uns bald ein positives Feedback geben kannst
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Pauline69
Geschrieben am: 16 Feb 2024, 21:17


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Hallo Herbstnebel,

ich kann gut mit Dir mitfühlen, stehe auch ich unmittelbar vor diesem erneuten Schritt.

Aber wenn Dein Bauchgefühl sagt, so ist es richtig, dann ist es auch richtig diesen Weg zu gehen.
Drei Neurochirurgen werden nicht falsch liegen und zu lange zu warten, hat auch noch niemandem geholfen.
Es könnten Schäden entstehen, die man hinterher bereut.

Wo lässt Du Dich denn jetzt operieren! In der Uniklinik in Leipzig?

Alles Gute und liebe Grüße,
Pauline
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