Bandscheiben-Forum

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> Bandscheibenvorwölbung PRT Sinnvoll?
paul42
Geschrieben am: 14 Mär 2024, 11:30


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Hallo Sebo

Danke für das Bild.

Der BSV ist ziemlich groß und drückt gegen den Spinalkanal.
Man sieht recht gut, was ich zuvor schon angedeutet hatte.
Zwar ist die BS noch nicht schwarz, aber schon deutlich dunkler als die anderen BS Fächer darüber.
Der Höhenunterschied ist auch schon sichtbar

Wenn man die Vorder und Hinterkanten aller LWK miteinander vergleicht, stehen alle WBK regelgerecht zueinander.

Im unteren Segment L5/S1 sieht es so aus, als wenn L5 gegenüber S1 leicht nach hinten verschoben ist.
An den Vorderkanten ist ein leichter Versatz sichtbar, der an den Hinterkanten dorsal durch den BSV leider nicht erkennbar ist.

Hier würde ich den Arzt fragen ob das ein Anzeichen auf Instabiltät ist.

Instabilät kann sich durch fortschreitenen Wasserverlust entwickeln und lässt sich durch ein Funktionsröntgen schnell und sicher feststellen.

Wenn Zehen - Hackenstand funktionieren, bestehen noch keine Lähmungen, aber das Brennen und Kribbeln ist bereits ein gesteigerter neurologischer Schmerz.

Viele Grüße

paul42
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Sebo
Geschrieben am: 14 Mär 2024, 11:58


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Hallo paul,

Danke für die Erklärung.
Was ist denn deine Meinung, kann es noch ohne OP besser werden oder ist das jetzt eine direkte OP Indikation?

Gruß Sebastian
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paul42
Geschrieben am: 15 Mär 2024, 12:00


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Hallo Sebo

Ich bin kein Arzt, daher kann ich dir nur meine persönliche Meinung schreiben.

Wirklich dringlich ist eine OP sicherlich noch nicht, aber irgendwie scheint es schon zu lange zu gehen. (eigentlich ist das Zeitfenster zur konservativen Behandlung schon lange abgelaufen)
Wenn die PRT keinerlei Veränderung Besserung gebracht hat, muss es der Arzt richten.

In erster Linie brauchen die Nerven räumliche Entlastung und es gilt zu verhindern, dass der BSV verkalkt oder sich durch Bildung von Bindegewebe an den Nerv heftet.

Aus den Beschwerden kann sich auch eine Chronifizierung des Schmerzempfindens entwickeln.
Je länger der Nerv gestresst wird, desto länger ist auch die Zeit zur Regeneration.

Aus meiner Sicht hat das Segment L5/S1 keine Pufferfunktion mehr, so dass sich nun Folgeerkrankungen entwickeln, d.h. wenn man nur den BSV entfernt, bleibt das Facettenproblem.

Der Rest deiner LWS sieht eigentlich ganz gut aus, aber ohne OP wird es dir zunehmend schleichend schlechter gehen.

Hast du Bilder von den Querschnitten?

Eine Versteifung/ Spondylodese stoppt das degenerative Fortschreiten und die Bildung von Anbauten unverzüglich. Die Nerven haben sofort wieder ausreichend Platz, so dass sich der neurologische Schmerz deutlich reduziert.

Höre dir erstmal in Ruhe an, was dir der Arzt nächste Woche dazu erklärt und denke dran, dass du ein Recht auf med. Zweitmeinung hast.

Viele Grüße

paul42

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Sebo
Geschrieben am: 15 Mär 2024, 17:17


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Ich habe eine CD hier muss die mir mal anschauen, leider habe ich nur noch im Laptop eine Laufwerk und der Laptop ist so langsam 😅

Wenn ich eine versteifung bekommen sollte wird das mit diesem Teil gemacht?

https://spinalnewsinternational.com/depuy-s...olution-system/

Gruß Sebastian
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paul42
Geschrieben am: 16 Mär 2024, 13:26


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Hallo Sebo

Behalte dir unbedingt das Recht der med. Zweitmeinung vor.
Von dem Teil rate ich dir ab.

Wenn es um Versteifungen der LWS geht haben sich verschiedene OP- Verfahren bisher gut bewährt.

Die OP Verfahren nennen sich PLIF, TLIF; XLIF und ALIF.
Schau dir Bilder an, damit du weißt wie sowas anschließend aussieht.

Man unterscheidet dabei, über welchen Zugang der Operateur das BS Fach ausräumt.

TLIF (seitlich) und XLIF (schräg)sind minimal invasive OP Verfahren, da hier das BS Material endoskopisch entfernt wird.
PLIF erfolgt nur über einen Zugang am Rücken.
Bei ALIF wird die BS über Zugang durch den Bauchraum entfernt. (Oftmals erfolgt es in 2 Operationen).

Bei der Wahl des Verfahrens wird berücksichtigt, was an Baustellen alles noch mit zu erledigen ist.

Was alle Verfahren gemeinsam haben, dass ein cage gesetzt wird, um als Platzhalter für das BS Fach zu dienen.
Der Cage wird mit einer Knochenspende versehen damit 2 WBK die Möglichkeit haben um miteinander zu verwachsen.

Zusätzlich wird bei allen Verfahren über den Rücken einen Schrauben –Stab- System platziert, so dass die WBS im Heilungsprozess gleich ausreichend Halt hat, während das BS Fach nun ruhig gestellt ist.

Die Auswahl an Cages ist ein großes Sortiment. Stärke und unterschiedliche Winkel, sowie unterschiedliche Schrauben stehen dem Doc wie ein Werkzeugkoffer zur Verfügung.

Ich habe 2 Titancages mit 10 mm Höhe und 4° im PLIF- Verfahren eingebaut bekommen.
Das ganze wurde 6 x 50 mm x 5,5 mm Schrauben fixiert.

Das was dir der Arzt da vorgestellt hat, lässt aus meiner Sicht, allein bedingt durch die komplexe Bauweise des Implantates überhaupt nicht die Vielfalt, um die WBK bestmöglich neu untereinander auszurichten.

Solche großen OP's sollten in den Uni Kliniken mit bewährten Verfahren erfolgen, denn dort ist meist die größte med. Erfahrung.

Du kannst jeder Klinik vorab deine Befunde senden und dort um Rat bzw. um einen Termin in der WBS Sprechstunde anfragen.

Viele Grüße
paul 42
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Sebo
Geschrieben am: 17 Mär 2024, 11:50


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Hallo Paul,
vielen Dank für die ausführliche Antwort.
Der Arzt hat mir bisher nichts vorgeschlagen (Termin erst am 20.3) das was ich dir geschickt habe, hab ich selbst im Internet gefunden.

Was hältst du denn von Dynamischer Stabilisierung? Das sind das Stäbe die wie Stoßdämpfer arbeiten oder?

Die Wirbelsäulen Klinik wo ich bin ist schon echt gut und gibt viele positive Erfahrungsberichte.
Der Arzt hat auch gesagt lass uns erst die Spritzen Therapie versuchen operieren können wir später immer noch.
Also war jetzt kein Arzt der direkt die Messer gewetzt hat.

Gruß Sebastian

Bearbeitet von Sebo am 17 Mär 2024, 12:07
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paul42
Geschrieben am: 18 Mär 2024, 11:17


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Hallo Sebo

Wenn du in einem WBS Zentrum in Behandlung bist, ist das ein guter Ansatz.

Der Arzt hat schon Recht, bevor man operiert sollte man die konservativen Möglichkeiten ausschöpfen.

Vielleicht sind Medikamente gegen Nervenschmerzen noch eine Option, damit du besser über die Zeit kommst.

Viele Grüße
paul42
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Sebo
Geschrieben am: 18 Mär 2024, 12:44


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Hi Paul,

das hat er damals gesagt bevor ich die Injektions Therapie begonnen habe.
Eigentlich habe ich schon viel versucht und es hat alles nicht funktioniert.
Dazu kommt das ich die Probleme seit Mitte Dezember habe. Und es normalerweise schon eine Besserung geben sollte.
Daher denke ich das am Mittwoch beim Gespräch über die OP gesprochen wird.

Gruß Sebastian
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Sebo
Geschrieben am: 21 Mär 2024, 08:57


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Hallo, hatte gestern mein Gespräch in der Wirbelsäulen Klinik und wir haben uns entschieden zu operieren. Am 12.4 ist es dann soweit.
Es wird eine Minimalinvasive OP und es wird auch erstmal nur das ausgetretene Material entfernt.
Die Verletzte bandscheibe wäre noch nicht soweit das sie entfernt werden muss.
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paul42
Geschrieben am: 21 Mär 2024, 12:00


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Hallo Sebo

Ich denke, dass die Entscheidung zur OP vertretbar ist.
Zumindest werden sich die Beschwerden durch die OP verbessern lassen.

Nach der OP solltest du dich erstmal schonen, denn die Gefahr eines Rezidiv Vorfalls ist relativ groß.
Der Faserring braucht etwa 8 Wochen bis er einigermaßen wieder verschlossen ist.

Die Faustformel besagt, frühestens nach 3 Monaten ist eine Reha vertretbar.

Viele Grüße

paul42



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