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Stephan86 |
Geschrieben am: 01 Jun 2024, 23:21
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Neu hier Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 5 Mitgliedsnummer.: 29.706 Mitglied seit: 06 Mai 2024 |
Hallo, nur kurz: die Nervenleitgeschwindigkeit deines N. suralis ist in der Messung deshalb in Ordnung, weil nicht der Nerv selbst sondern die Nervenwurzel S1 beeinträchtigt ist. D.h. die Peripherie ist in Ordnung, der Nerv würde richtig funktionieren, wenn er die richtigen Signale bekäme, doch die können durch die Wurzelbeeinträchtigungen nicht übertragen werden ( vereinfacht ausgedrückt). LG, Elke Ah.. das macht natürlich Sinn.. Danke für die Erklärung! Heißt das aber auch, dass durch die Epidurale Injektion die Entzündung an der Nervenwurzel S1 zurückgehen müsste und damit zeitgleich der Nerv (und die Weiterleitung in die Peripherie) wieder funktionieren müsste? Ist die Schmerzreduktion das was durch die Epidurale Injektion als erstes an der Nervenwurzel passiert und dann mit der Zeit sich die Nervenfunktion (Reizweiterleitung) wieder (vollständig) herstellt? Sonnst müsste doch jede Parese bei einer erfolgreichen Infiltration sofort weg sein? Oder umgekehrt, kann eine Infiltration (fast) vollständig zur Schmerzfreiheit führen und trotzdem der Nerv nicht richtig funktionieren? Sorry für die doofe Frage, aber irgendwie stehe ich auf dem Schlauch.. Bearbeitet von Stephan86 am 01 Jun 2024, 23:22 |
blumi |
Geschrieben am: 02 Jun 2024, 08:34
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PremiumMitglied Silber Gruppe: Betreuer Beiträge: 2.165 Mitgliedsnummer.: 27.696 Mitglied seit: 26 Okt 2018 |
Hi Stephan,
Deine Frage ist überhaupt nicht doof, meine Antwort wäre eindeutiges "Jein" auf deine Fragen... :sch Du hast in der Injektion ein Lokalanästhetikum und Cortison. Das Lokalanästhetikum hat zwei Funktionsweisen: Einerseits die direkte und zügige, also die Betäubung der Nervenwurzel die sich meist auch erst mal direkt bemerkbar macht, aber nicht all zu lange anjhält. Anderseits hat sie die indirekte Wirkung, indem quasi durch die Unterbrechung der Dauerschmerzvermittlung eine art remoddeling erwirkt wird, also der gelernte und damit verstärkte Schmerz unterbrochen wird (so zumindest in der Theorie...). Somit kann eine Schmerzlinderung oder Schmerzfreiheit bereits ohne die komplette Erholung der Nervenwurzel eintreten. Zweitens hast du das Cortison, das zum Abschwellen der gereizten Nervenwurzel führt und damit zu einer Entlastung der beeinträchtigten Struktur. Das kann unterschiedlich lange dauern, manchmal auch mehrere Injektionen benötigen und manchmal auch einfach nicht ausreichen, um die Beeinträchtigung durch Bedrängung und Entzündung rückgängig zu machen. Wenn das funktioniert, was auch voraussetzt das die lokale Zerstörung der Nervenfaserstrukturen noch nicht zu weit fortgeschritten ist, erholen sich die Strukturen wieder. Das kann sehr schnell passieren, wenn es quasi nur ein lokales Druckphänomen ist und noch kein Schäden vorhanden sind, es kann auch länger dauern wenn schon Schäden an den Nervenfaserstrukturen vorhanden sind, diese aber noch vom Körper regeneriert werden können. Es kann auch eine Art "Nervennarbe" zurückbleiben, in deren Folge die Ansteuerung der betroffenen Muskeln nurnoch von weniger Fasern erfolgt, was zu einer bleibenden Schwäche unterschiedlicher Ausprägung in der betroffenen Muskulatur führt. Ich habe das jetzt mal versucht in meinen Worten zu erklären, ich hoffe es ist einigermaßen verständlich? Es ist eine komplizierte Materie, und manches davon auch eher wissenschaftliche Theorie. LG, Elke |
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