Bandscheiben-Forum

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> Spondylodese, wie ist der Heilungsverlauf?, Ich bin verunsichert und benötige Hilfe
Romé
Geschrieben am: 01 Nov 2023, 20:28


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Hallo liebe Mitleidensgenossen,
Ich bin vor 5 Wochen mittels Tlif L4/5 operiert worden und hänge jetzt hier ahnungslos, vor mich hin faulend und völlig verunsichert rum. Ich kenne niemand im Bekanntenkreis, mit vergleichbarer Erfahrung.
Nächste Woche soll die Reha losgehen, aber ich kann nicht länger als 30 min sitzen und ich habe mir zudem noch die Schulter gezerrt. Das kann spannend werden.
Direkt nach OP waren meine Beinschmerzen für 1 Woche weg, aber jetzt sind sie wieder da. Implantat sitzt lt Rö gut und mein Neurochirurg meint, dass das normal sei durch die Manipulation bei der OP.
Es sind wieder Einklemmungsschmerzen im re Bein, wie vor OP. Hüfte und Leiste runterziehend bis zur Wade mit verhärtendem Muskel. Vor allem nach längerem Sitzen od Auto fahren (kurze Strecken).
Ich bin sehr frustriert und ich weiß nicht, ob das so sein kann. Evtl bin ich auch einfach zu ungeduldig.

Wer kann mir seinen Heilungsverlauf nach OP berichten? Wann darf ich mit leichten Rückenübungen anfangen? Darf ich schwimmen? Ist das Rumpeln wie eine Murmelbahn in der Wirbelsäule normal?
Ich danke euch für Antworten😘
Lg Romé
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Lulu
Geschrieben am: 01 Nov 2023, 21:28


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Hallo Rom'e,

Willkommen im Forum.

Deine OP ist noch recht frisch. Und meiner Meinung ist die Reha zu früh angesetzt.


Ich bin bereits 2x lws versteift....und hab so meine Erfahrungen gemacht.

Das eingebaute Gestänge muss erstmal einwachsen ...und verknöchern. Und die Narbe auch von innen verheilen.
Das dauert alles .....leider wird das oft dem Patienten nicht gesagt. Mit der op ist die Sache für die Klinik erledigt.

Dass du noch oder wieder Schmerzen hast, ist nicht so ungewöhnlich. Nerven benötigen Zeit, um sich zu erholen...oftmals wird der Nerv, wenn er freigelegt wurde erstmal richtig rebellisch. Manchmal dauert die Regeneration 2 Jahre.

Du kannst bei dem Heilungsprozess nix beschleunigen, das macht der Körper allein.

Leichte Spaziergänge, immer mal wieder liegen, so wenig wie möglich sitzen würde (nur zu den Mahlzeiten ) im Moment Dir sicher mehr gut tun.

Bist Du mit Schmerzmitteln versorgt?

Alles Gute und gute Besserung!
Lulu

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Romé
Geschrieben am: 01 Nov 2023, 21:54


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Hallo Lulu,
Vielen Dank für dein mutmachende Antwort. Ja, mit Schmerzmittel bin ich versorgt. Tagsüber ist alles ohne Medis auszuhalten. Zur Nacht nehme ich ne IBU od Tilidin.
Ich bin eigentlich sehr sportlich, aber durch das Rumgefaule baut sich meine gesamte Körpermuskulatur stark ab. Ich habe eine Hypermobilität der Gelenke, die den Halt der Muskulatur brauchen und jede falsche Übung wäre großes Gift. Ich werde die Reha zum Entspannen, schwimmen und Spazieren gehen nutzen. Sollte das nicht gehen, dann breche ich ab😜
Hab nächste Woche noch eine Rö Kontrolle und hoffe, dass ich keine Schraube locker habe. Ich bin ein Bauchschläfer und gebe mir große Mühe mit Rücken- oder Seitenlage.
Lg Romé
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karin59
Geschrieben am: 01 Nov 2023, 21:57


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Hallo Rome,
Zuerst mal willkommen

Mich erstaunt, daß Du so ganz unwissend bist. Hattest Du keinerlei Aufklärung?
Wie dem auch sei, gut dass Du Dir selbst Gedanken machst und nicht alles als gegeben hinnimmst.

Ich selber bin L5/S1 versteift , daher weiß ich nicht wie groß die Unterschiede sind.
Aber ich denke, daß Auto fahren noch nicht auf dem Plan stehen sollte.
Die Spondy braucht wenigstens 12 Wochen um einzuwachsen. Danach beginnt die eigentliche Verwachsung der beiden Wirbelkörper . Das kann dann bis zu 2Jahren dauern und kann bei Dir noch lange nicht nachgewiesen werden.
Zudem ist von einer baldigen Reha abzuraten aus oben genannten Gründen. Ich selber wurde 6 Wochen postOP zur Reha geschickt. Ich hatte das Glück , daß diese Einrichtung mit Spondys umzugehen wusste. Daher wurde es für mich eine reine Wohlfühl-Reha.
Das heisst, daß ich ausser manueller Therapie, Massagen, ganz leichter KG und Wassergymnastik und einiger Vorträge kaum Behandlungen hatte.
Du merkst ja selber, daß alle normale Bewegung noch nicht funktioniert und lange sitzen schon mal gar nicht.
Drehungen und Beugungen der WS sind noch tabu.

Was Deine Schmerzproblematik angeht, solltest Du Deinen Operateur noch mal befragen. Auch wenn Schrauben und Stangen gut sitzen, kann man doch Schmerzen haben. Vllt. wird ein Nerv bedrängt und wenn, kann das auch sehr lange dauern mit der Erholung. Je nachdem wie lange und wie stark die Bedrängung ist/ war , wird sich die Erholung gestalten. Das kann Dir aber Niemand vorhersagen. Das soll heißen, da u.U. auch von bleibenden Schaden gesprochen werden kann. Dazu sollte ein Neurologe die Nervleitgeschwindigkeit vermessen.

Befragen Deinen behandelnden Doc und stelle viele Fragen, die solltest Du Dir vorher schon mal notieren.
Eigentlich sollten schon beim Vorgespräch alle dringenden Fragen besprochen werden.
Leider ist es aber so, daß die Ärzte nur das Arbeitsgebiet sehen , aber nicht die tatsächlichen Folgen, die in der Theorie kaum erscheinen.
So ist z. B. bei einer Spondy eine Krankschreibung bis 12 Wochen angezeigt. Diese Zeit reicht bei Vielen nicht aus um wieder in Ihrem Beruf zu arbeiten. Und sehr Viele müssen sich auch nach neuen Beschäftigungsfeldern umsehen. Dabei ist es für Spondys wirklich nicht leicht, optimale Beschäftigung zu finden.
Wenn Dein Beruf mit im Wechsel sitzen, gehen und stehen vereinbar ist, mag es gehen.
Aber ausgesprochen gute Berufsbilder sind schwer zu finden, da ja auch Vorbildung, Alter, Wohnsituation u. A. in Betracht gezogen werden müssen.
Das sind eben dann die theoretischen Stolpersteine, die mit der Praxis wenig gemeinsam haben.

Ich wünsche Dir eine gute Genesung.
Hier im Forum findest Du auch Berichte von Betroffenen, was die Folgezeit betrifft.
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Romé
Geschrieben am: 01 Nov 2023, 22:31


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Hallo liebe Karin,
Danke für deine Antwort. Ok, ich werde die Reha verschieben. Habe eh nächste Woche noch einen Kontrolltermin, dann geh ich auch gleich zur Sozialveratung des KH und versuche den Termin zu verschieben.
Beruflich habe ich zum Glück keine Einschränkung, da ich im Wechsel sitze, stehe und gehe.
Ahnungslos bin ich, weil mein Doc nichts von diesem langen Heilungsverlauf gesprochen hat.
Lg Romé
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Romé
Geschrieben am: 02 Nov 2023, 11:51


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Update vom Sozialdienst des Krankenhauses: AHB ist eine Anschlussheilbehandlung nach OP und muss innerhalb 6 Wochen angetreten werden. Sonst ist ein erneuter Reha Antrag nötig. Ich werde also nächste Woche die Reha antreten und das Beste daraus machen😬
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maeranha
Geschrieben am: 04 Nov 2023, 21:58


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Eine Reha nach so kurzer Zeit ist Selbstmord. Mach das nicht. Eine ordentliche Verknöcherung ohne Komplikationen braucht 5-6 Monate. Und da darf es weder Bewegungen noch sonst welche sportlichen Spielchen stattfinden…
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Romé
Geschrieben am: 04 Nov 2023, 22:40


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Hallo,
Ich habe am Dienstag Röntgenkontrolle und Arztgespräch, da frage ich dann nochmal nach. Ich habe eh das Gefühl, dass etwas nicht in Ordnung ist. Ich war Woche 3/4 komplett ohne Schmerzmittel und jetzt die 5. Woche nach OP benötige ich wieder regelmäßig IBU und Tilidin. Mir Schmerzen alle Muskeln von Schulter über Rücken bis zu den Füßen. Dazu noch Nervenschmezen Re Bein und Zugschmerzen von den Schrauben im unteren Rücken.
Meine Psyche ist sehr angeknackst. Mein Doc sagte mir eine Woche KH, dann nach 3 Wochen Reha und dann bin ich wieder voll belastbar. Erst nach OP wurde die Reha verschoben, weil die OP durch die Schrauben doch aufwendiger war, als geplant. Ich bin so wütend und enttäuscht, weil ich mir das so nicht vorgestellt habe und falsch aufgeklärt wurde. Ich warte den Arztbesuch ab und entscheide danach, wie es weitergeht
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Romé
Geschrieben am: 04 Nov 2023, 22:43


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Nachtrag: Sportprogramm bin ich eh nicht in der Lage
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Pauline69
Geschrieben am: 05 Nov 2023, 09:27


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Hallo Rome,

ja, eine AHB ist es nur bis zu maximal 6 Wochen nach einer OP, danach ist es eine Reha.
Eine Reha kannst Du (selbst), zusammen mit Deinem Arzt, bei der Krankenkasse beantragen, dieser Zeitpunkt wäre dann frei wählbar.
Da eine AHB so gut wie nie abgelehnt wird, ist es einfacher, diese über den Sozialdienst des Krankenhauses beantragen zu lassen, aber auch einer Reha wird, wenn die Voraussetzungen stimmen, zugestimmt.

Wenn Du nicht fit genug bist, macht eine Reha absolut keine Sinn.
Sie wäre sowohl rausgeschmissene Zeit, als auch Geld.

Im besten Fall hast Du in einer Reha einige Anwendungen, Gruppen und Sporteinheiten am Tag.
Bewegungsbad, MTT (medizinische Trainingstherapie - das ist im Fitnessstudio) Gruppe Wirbelsäule, Entspannung, Walken, physikalische Anwendungen, wie Strom, Ultraschall, Wärme u.ä. und am wenigsten Physiotherapie einzeln, meist 2x pro Woche.

Leider ist es nicht selten, dass den Patienten vor einer OP nur sehr wenig über die möglichen Komplikationen nach einer OP erzählt wird. Auch von gewissen Spätfolgen wird nichts erzählt!
Die meisten Ärzte, die operieren, sind in allererster Linie Chirurgen und keine „Behandler“, wenn Du verstehst, was ich damit sagen möchte. Oft sind sie weder an der Vorgeschichte groß interessiert, noch an der nachfolgenden Zeit.
Ist die Operation durchgeführt, gibt es EINEN Kontrolltermin, vielleicht zwei, und das war‘s!
Kommt etwas danach, ist es erst einmal lange Zeit ALLES NORMAL und sie sagen, Bild-technisch ist alles in Ordnung.

Gute Besserung und viele Grüße
Pauline
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