Bandscheiben-Forum

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> Nervenschmerzen beidseitig, Lws
Mina75
Geschrieben am: 02 Apr 2024, 16:03


Stammgast
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Hallo Elli87,

Wegen Parästhesien wird gemäss aktueller Leitlinie niemand akut operiert bzw. wegen Schmerzen in der Regel nur dann, wenn diese anderweitig unbeherrschbar sind. Deiner Schilderung nach hattest Du demnach einen elektiven Eingriff. Die gleich mehrfach aufgetretene Reithosenanästhesie wiederum ist allerdings ein absoluter Notfall, mit dem man normalerweise direkt (bzw. dringend) im Krankenhaus vorstellig werden sollte. Wie geht bzw. ging das zusammen?


Viele Grüsse,
Mina75

Bearbeitet von Mina75 am 02 Apr 2024, 16:03
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Pauline69
Geschrieben am: 02 Apr 2024, 16:05


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Hallo Elli,

Ich kann absolut nachvollziehen, dass du alles, was auch nur annähernd möglich ist, gerne finden oder ausschließen möchtest!
Mir persönlich wurde bisher von einem Upright MRT immer abgeraten, mein Neurochirurg hält diese MRTs für überflüssig und von der Qualität her zu schlecht.

Ich hatte auch schon eine Situation, letztes Jahr im Mai/Juni, bei der ich sehr starke ausstrahlende Schmerzen hatte, mein Neurochirurg aber nicht davon überzeugt war, mir eine Operation anzubieten.
Er schickte mich damals zu dem Klinik Neurologen, der auch keine Auffälligkeiten in den Messungen fand, was für mich allerdings auch nicht verwunderlich war, da ich weder motorische, noch sensibler Ausfälle hatte.

Nun acht Monate später sah die Situation ganz anders aus!
Das MRT zeigte einen eindeutigen Befund, die Schmerzausstrahlung zwar nicht 100-prozentig passte, aber da bereits der Duralschlauch vollkommen aufgebraucht war und auch das Rückenmark bereits eingedellt war, wurde mir eine Operation nahegelegt.

Die Neurochirurgen möchten eigentlich genau diese Situation, die jetzt bei dir passiert ist, mit aller Gewalt vermeiden. Meiner erklärte mir mal, stellen Sie sich vor, ich operiere sie, und die Schmerzen sind nach der Operation nach wie vor vorhanden.
Und eigentlich spricht das ja auch für eine Denkweise, die nicht sofort ans Geld und somit eine bevorstehende OP denkt.
Ich zumindest bewerte das als sehr positiv!

Ich drücke dir die Daumen, das es zu einer Klärung kommt!

Liebe Grüße,
Pauline
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Elli87
Geschrieben am: 02 Apr 2024, 18:00


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Hallo ihr,
Pauline, ich hab gerade gesehen, dass du auch am 19.3. genau wie ich operiert wurdest. Das heißt, die Symptomatik war also lange vor einem klaren Befund da? Hat dir dann die Op den besagten Nutzen gebracht? Kannst das das schon absehen?
Mina, mit der Reithosensache. Mir war nicht klar, das Taubheit in diesem Bereich ein Notfall ist. Mir war nur das mit Blase etc. bewusst. Mein physio hat mir das gesagt, nachdem ich ihm davon berichtete. In Folge dessen hat mein Neurochirurg dann ein MRT an HWS/ BWS angeordnet, um diese Möglichkeit auch noch abzuchecken.
Die Reithose war kein Dauerzustand. Allerdings trat sie immer in Folge von längerem Sitzen auf und hielt dann jedes Mal für 3-6 std an
Als dieses nichts konkretes ergab, wurde der Op Termin für die LWS gesetzt.
Viele Grüße
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Pauline69
Geschrieben am: 02 Apr 2024, 21:04


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Hallo Elli,

ich kenne meinen Neurochirurgen seit 2018, er hat mich im Oktober 2018 bereits auf 2 Höhen an der HWS operiert, es wurden 2 Cages eingesetzt.
Nun hatte ich eine sogenannte Anschlussdegeneration auf der Etage drüber.
Ich hatte bereits seit 2 Jahren immer mal wieder stärkere Nervenschmerzen im rechten Arm, letztes Jahr im Frühjahr sehr ausgeprägt, daher dann die Vorstellung bei ihm Ende Mai 2023.

Danach gab es eine bessere Phase, bis es im Januar 2024 erneut losging.

Nach einem neuen MRT der HWS, im Februar 2024, war es dann für meinen Neurochirurgen nun eine recht eindeutige Sache.
Seine Antwort war nur noch, „WIE lange wollen wir noch warten?“

Leider habe ich eine schwere Komplikation postoperativ bekommen. Ich habe eine seltene, nur bei diesem Segment auftretende, Parese des C5 Dermatom. Eine bis heute (weltweit) unerklärliche, aber dennoch bekannte Komplikation, die in ca. 5-6% der operierten Fälle auf dieser Höhe auftritt.

Meine Schmerzen im Arm sind seit der OP nicht mehr aufgetreten, also diesbezüglich ein voller Erfolg :rolleyes:

Es ist ein verzwickte Situation bei Dir!
War es die falsche OP? Oder nicht?
Ist etwas nachgerutscht? Was ja noch fast die beste Alternative wäre!
Ich hoffe für Dich, dass es auf jeden Fall zu einem klaren Ergebnis führt, denn nichts ist schlimmer, als eine dauernde Ungewissheit!

Liebe Grüße,
Pauline
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Elli87
Geschrieben am: 03 Apr 2024, 16:40


Öfter dabei
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Hallo ihr Lieben,

War heute bei meinem Neurochirurgen. Er hält ein neues MRT für noch nicht erforderlich. Ich soll im Alltag langsamer machen und vorallem weniger sitzen.
Seit gestern geht es mir auch insgesamt etwas besser. As also zumindest bin ich gestern ohne Tilidin über den Tag gekommen.
Er hat mir auch nochmal aufgezeichnet wie und was er alles operieren hat und dass es am Anfang mal zu einblutungen oder kleinen Rissen kommen kann, die die Situation akut verschlechtert.
An ein Rezidiv glaubt er nicht, da wieder beidseitige Symptomatik.
Ich soll vorallem entzündungshemmende schmerzmedikamente erhöhen bzw weiter nehmen.

Bin wirklich gespannt, innerhalb welcher Zeit sich das ganze verbessern wird. Ich weiß nicht ob ich einfach zu zu ungeduldig bin. Aber in meiner Situation mir Kind allein ist das alles so unglaublich schwierig.
Welche Erfahrungen habt ihr mit Rückgang von Symptome nach Op?

Viele Grüße
Elli
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Mina75
Geschrieben am: 03 Apr 2024, 18:26


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Pauline, ich wünsche Dir eine möglichst schnelle und gute postoperative Besserung!

Elli87, Du schreibst, dass der Neurochirurg zur Abklärung der Reithosenanästhesie MRTs der HWS wie BWS veranlasst hatte. Eine Reithosenanästhesie entsteht m.W. durch eine Verletzung der Nervenwurzeln im Bereich der spinalen Segmente S1 bis S5 in Folge eines Conus- bzw. Cauda-Syndroms, d.h. LWS-/Kreuz-/Steissbeinregion.

Weshalb wurden dann MRTs der HWS und BWS durchgeführt?


Viele Grüsse,
Mina75

Bearbeitet von Mina75 am 03 Apr 2024, 18:40
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Nanu
Geschrieben am: 03 Apr 2024, 21:16


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Hallo Elli,

weniger machen, insbesondere wenig Sitzen ist ein ziemlich guter Tipp, auch wenn dir das insbesondere mit Kind vermutlich echt schwer fällt. So kurz nach einer Op ist noch einiges gereizt und der Körper weit weg vom Normalzustand. Du brauchst da sicher mehr Geduld.
Mhh Rezidiv einfach so ausschließe ohne MRT, da es gerade nach frischen Ops häufiger auftritt, finde ich persönlich eher schwierig. Allerdings kann es gut sein, dass du in den letzten Monaten auch schon ein Schmerzgedächtnis entwickelt hast, was man vielleicht ers überlisten muss, denn du hast die Beschwerden ja schon länger. Lässt du denn das Upright -MRT nach der Auskunft noch machen, oder verzichtest du darauf? Bei mir hatte es damals geholfen eine Op-Indikation klarer zu stellen, da man im liegen nur schwach angedeutet sah, wie sehr die Kaudafasern unter Belastung doch eingeengt wurden. Die Bildqualität war im übrigen sehr gut.
Bezüglich der Reithosenproblematik ist es leider immer schwer wen zu finden, der sich da auskennt oder mit befassen will, gerade wenn man nicht ein typisches, voll ausgeprägtes Kaudasyndrom hat. Das spricht ja eigentlich schon für L5/S1 und tiefer. Ist Gynäkologisch etc alles ok? Auch das kann durchaus ähnliche beschwerden machen, auch wenn ich anhand deiner Beschreibung eher von ner anderen Ursache ausgehen würde.

Bei mir hat sich das, was sich gebessert hat, teilweise direkt nach der Op bereits gebessert, anderes hat locker 1,5 Jahre gebraucht. Dabei war es aber keinesfalls ein gerade richtung Ziel, sondern eher mit guten und schlechteren Phasen im Wechsel. Allerdings ist es keineswegs wie vorher. Der Rücken bleibt weiterhin ne Schwachstelle um die man sich auch nach ner Op kümmern sollte.

Liebe Grüße
Nanu
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Mina75
Geschrieben am: 04 Apr 2024, 11:34


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Hallo an alle,

bezüglich der Reithosenanästhesie hatte mein ehemaliger Neurochirurg mir immer gesagt, dass dies ein Notfallhinweis wäre bzw. eine schnelle Abklärung erfordere wegen der Gefahr des Cauda-Equina- bzw. Conus-Syndroms, und dann ein MRT der LWS-/Kreuzbein-Region erfolgen würde.

In der Pschyrembel sowie in der offiziellen Leitlinie zur Versorgung bei Bandscheibenvorfällen mit radikulärer Symptomatik wird die Reithosenanästhesie bei Schädigung von Conus medullaris oder Cauda equina angegeben bzw. erwähnt, d.h. im LWS-/Kreuzbein-Bereich.

Deshalb meine Frage weiter oben, was es mit den MRTs der HWS und BWS zur Abklärung der Reithosenanästhesie auf sich hat(te).


Viele Grüsse,
Mina75
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Elli87
Geschrieben am: 04 Apr 2024, 12:00


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Hallo,
Mina, mit der Reithosesanästhesie.. ich hab das meinem doc gesagt, der das MRT daraufhin veranlasst hat. Hab ihm da in seiner Expertise natürlich vertraut, deshalb halte ich es schon für möglich, dass ggf eine Einengung des Rückenmarks dies auch machen kann? 🤷🏼‍♀️
Dabei kam übrigens heraus, dass ich einen kleinen Vorfall an der BWS habe. Der NC in Regensburg, also nicht mein operateuer, hielt diesen ggf auch für theoretisch als Verursacher meiner Probleme für möglich. Mein NC nicht.

Meine Probleme sind nicht hauptsächlich „Schmerzen“, deshalb will ich nach 3,5 Monaten nicht von einem Schmerzgedächtnis ausgehen. Ich habe vorallem Probleme funktioneller Natur. Muskeln in Waden werden steif, Bein wird unbeweglich und „schwach“. Beim gehen wird das Schienbein taub, Fußsohlen sind immer pelzig. Beine werden stark zittrig und Hände teilweise auch ein wenig..
Ggf muss ich dem BWS Vorfsll nochmal nachgehen? 🕵️

Viele Grüße
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Mina75
Geschrieben am: 05 Apr 2024, 16:04


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Hallo Elli87,

bezüglich der Reithosenanästhesie wurde demnach scheinbar nicht nochmal die LWS abgeklärt, denn ein MRT der LWS und des Kreuzbeins ist wohl nur einmal bei Dir erfolgt. Zumindest schreibst Du von keinen weiteren LWS-MRTs. Es erfolgten dafür nochmal MRTs der HWS und BWS, die bis auf einen kleinen Bandscheibenvorfall im Bereich der BWS keinen eindeutig pathologischen Befund erbrachten. Beschwerden im BWS-Bereich hattest Du verneint.

Nun wurdest Du vor erst ca. 2 Wochen operiert und hattest wegen postoperativer diffuser Beschwerden bereits eigenhändig zeitnah einen Termin zu einem Upright-MRT vereinbart. Am 3. April warst Du zur postoperativen Kontrolle bei Deinem Chirurgen, der Deiner Schilderung nach keine Not für ein sofortiges MRT sah, somit wurde das geplante Upright-MRT wieder abgesagt. Allgemein stufte der Operateur Deinen postoperativen Befund als nicht als besorgniserregend ein, sondern als im Rahmen von postoperativ zu erwartenden bzw. möglichen Beschwerden liegend und gab Dir Anweisungen, wie Du Dich weiterhin verhalten solltest bzw. wie die weitere Medikation aussehen sollte. Demnach wäre eigentlich alles erstmal paletti und beruhigend, nachdem die OP auch erst vor ganz kurzer Zeit stattgefunden hat, also noch ganz „frisch“ ist.

Am 4. April, d.h. einen Tag nach der o.g., Deiner Beschreibung nach "Entwarnung gebenden" postoperativen Kontrolle berichtest Du hier im Forum über dramatische Beschwerden - dass die Muskeln in den Waden steif werden würden, das Bein unbeweglich und „schwach“ werde, das Schienbein beim Gehen taub werde, die Fußsohlen immer pelzig seien, die Beine stark zittrig seien und die Hände teils ebenso zittern würden - und schilderst erneut den Verdacht, dass der Bandscheibenvorfall in der Brustwirbelsäule Schuld an den Problemen sein könnte. Seit neuestem sollen auch die Hände teilweise zittern, was bisher an keiner Stelle im Thread erwähnt wurde; es wurden zuvor nur Beschwerden abwärts der Gürtellinie genannt.

Das passt m.E. nicht wirklich zusammen. Leider kann man nur mehr schlecht als recht helfen, wenn die Schilderungen so durcheinandergehen bzw. sich widersprechen.

Viele Grüsse,
Mina75
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