Bandscheiben-Forum

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> BSV und Spinalkanalstenose, wie gehts weiter?
Pauline69
Geschrieben am: 14 Apr 2024, 18:45


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Hallo Marie,

was hat denn Dein Termin in der Privatsprechstunde bei dem Neurochirurgen ergeben?
Wie hat er Deinen Befund und Deinen Zustand eingeschätzt und beurteilt?
Hat er Dir eine Behandlungsmethode vorgeschlagen?
Warst Du mit dem Termin zufrieden?

PRT Injektionen sind tatsächlich meist das Mittel der Wahl, das injizierte Kortison wirkt überwiegend lokal und durch die direkte Nähe zur Nervenwurzel eben auch am effektivsten.

Die nächste PRT eventuell direkt am Vormittag zu geben, wenn alle Ärzte reguläre Sprechzeiten haben, wäre doch vielleicht eine Option, oder nicht?

Leider ist es so, dass wenn diskrete Auffälligkeiten an der Wirbelsäule vorliegen, diese aber weit von einer OP Empfehlung entfernt sind, hat man wirklich nur die Möglichkeit, sie konservativ zu behandeln.
Schmerzmittel um keine Schonhaltung einzunehmen, Physiotherapie um eine Kräftigung der Muskulatur zu erreichen, Kortison/PRT um die gereizten Nervenwurzeln zu beruhigen, eventuell Medikamente gegen Nervenschmerzen, wie Pregabalin oder Gabapentin, eventuell eine Muskelrelaxans und ausreichende und leichte Bewegung.

Das ist etwas frustrierend, da man trotzdem Schmerzen hat, aber es bleiben nur diese Maßnahmen.
Ich schätze (ohne es natürlich zu wissen), dass Deine Ärzte die LWS so einordnen.
Habe keine Angst davor, für einen vorübergehenden Zeitraum, ausreichend Schmerzmittel einzunehmen!
Wenn Du höher dosiert oder längerfristig Ibuprofen oder Diclofenac einnehmen solltest, lass Dir Pantropazol 40mg dazu aufschreiben.

Meine Lähmung hat sich insgesamt, seit dem Krankenhaus, ein wenig verändert.
Nach vorne oder zu Seite kann ich den Arm, nach wie vor, nicht heben, aber ich kann deutlich mehr aus dem Ellenbogen heraus machen. Warum das so ist, weiß ich selber nicht und hat mir bisher auch noch niemand erklären können.
Meine am Mittwoch begonnene, ambulante Reha, haben wir am Freitag für 14 Tage unterbrochen.
Ich bekam ab mittags so starke Nackenschmerzen, dass ich 2 Tilidin nehmen musste, um es ertragen zu können und das, für völlig uneffektive Rehatage.
Ich passe in keine Gruppe, kann in der medizinischen Trainingstherapie (MTT) eigentlich nichts machen.
Am 26.04. startet der nächste Versuch, bei längeren Unterbrechung, macht die Rentenversicherung wohl gerne Stress.
Klappt es dann noch immer nicht, würden wir dann einfach nochmal eine „neue“ Unterbrechung vornehmen.

Liebe Grüße,
Pauline
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Marie2022
Geschrieben am: 14 Apr 2024, 19:28


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Hallo,
das ging ja schnell mit deiner Antwort:-) danke dafür!

ja du hattest ja in einem anderen Thread geschrieben dass du gar nicht weißt ob du 6 stunden Reha am tag schon durchhältst. Warum wird denn Reha dann so zeitnah zur OP geplant wenn die Patienten das nicht machen können? seltsam. Wenn es nächstes mal wieder nicht klappt kannst du problemlos wieder unterbrechen? Ich habe deine krankengeldgeschichte verfolgt, eigentlich müsste man lachen wenn es nicht gar so traurig wäre.

Beim Neurochirurgen war ich noch nicht,, der Termin ist am Dienstag. Ich bin grad aktuell am zweifeln ob ich den Termin wahrnehme, hab jetzt noch zweimal schlechtes Feedback zu dem Herrn erhalten. Zudem meint mein orthopäde dem ich wirklich vertraue, dass hier noch lange (was immer das heisst) nicht operiert werden muss und er hätte einen sehr guten Neurochirurgen an der Hand. vielleicht mache ich mir dort einen Termin aus, um mal zu hören was dieser sagt. Zusätzlich habe ich am 26.6 einen Termin in der Wirbelsäulensprechstunde der Uniklinik, diesen nehme ich auf jeden Fall wahr.

Ehrlicherweise hab ich auch ein bisschen angst vor dem was der neurochirurg sagen wird... alles grad nicht einfach.
Genau, PRT würden wir so legen dass mein HÄ offen hat, Nitrospray hab ich bereits daheim. Nächste Woche wird meine Blutdruckmedikation umgestellt - die aktuell verträgt sich mit NSAR so gar nicht, daher wird es was anderes geben. Da lege ich mal mein Augenmerk drauf. Eine Baustelle nach der anderen.
Ich wünsche Dir noch einen feinen Abend! javascript:emoticon(':;')
Liebe Grüße!
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Marie2022
Geschrieben am: 19 Apr 2024, 07:15


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hallo,
wieder ein kleines update von mir - wer auch immer mitliest :-)

Ich habe den Termin beim NC doch wahrgenommen. Ergebnis: er sieht aktuell keinen OP Bedarf, allerdings die Stenosen seien doch recht ausgeprägt. Gestört hat mich, dass er recht vage blieb. Ich habe einige Fragen gestellt wie man operieren würde, wie genau der Eingriff erfolgen würde und was ich zu erwarten hätte. Da blieb er für mich unklar. Er würde eine Versteifung sehen, aber das hilft ja nicht gegen die Stenose?
Es war insgesamt eher ein unergiebiger Termin finde ich. Zusätzlich war er mir nicht sonderlich sympathisch, aber gut. Kann ja auch an mir liegen.

Aktuell verstärkt sich mein Kribbeln in den Beinen und Füßen, zusätzlich ist ein leichtes Brennen am rechten Oberschenkel dazu gekommen.
Da ich ja auch an der LWS beginnende Probleme habe (1 Vorwölbung an L4 und einen kleinen BSV an L5/S1 der offenbar schon älter ist) bin weder ich noch mein Ortho sicher ob dieses Kribbeln und Brennen jetzt von der LWS oder HWS kommt.

Was ist denn da eure oder Deine (Pauline) Einschätzung dazu?
Schmerzen hab ich aktuell gar keine.

Ich werde jetzt mal meinen Ortho anschreiben ob eine 2. PRT in die HWS Sinn machen würde, dann könnten wir vielleicht rausfinden ob sie gegen das Kribbeln in den Beinen und Füßen hilft? Das wäre so meine Idee,...ist das Option?
Ich versuche positiv zu bleiben, wenngleich die Nächte durchaus schwierig sind mit dem Kribbeln, untertags ist es zwar auch vorhanden da merke ich es durch die aber weniger. Pauline wie geht es Dir? Besser?

Ich wünsche allen ein hoffentlich sonniges (zumindest im Herzen :-)) Wochenende!
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Pauline69
Geschrieben am: 19 Apr 2024, 11:25


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Hallo Marie,

Bandscheibenvorfälle in der Halswirbelsäule werden, so gut wie immer, als so genannte Versteifung operiert.
Du kannst Dir das mal bei Google unter: ACDF HWS Operation durchlesen

Das liegt daran, dass man die meisten Bandscheibenvorfälle, an der HWS, von vorne operiert, also den Zugang vorne am Hals wählt.
Dabei kann man nur das gesamte Bandscheibenfach ausräumen, um an den Teil der Bandscheibe zu kommen, der die Neuroforamen und den Spinalkanal einengt.
Die Bandscheibe wird dann durch einem Platzhalter (Cage) ersetzt!

Manche NC‘s implantieren auch sogenannte Prothesen, von denen ich allerdings, in höchstem Maße, abraten würde!

Du hast höhergradige Neuroforamenstenosen auf allen Höhen, teils knöchern bedingt, teils durch Bandscheibenmaterial.
Eine Spinalkanalstenose entsteht in der Regel durch Bandscheibenmaterial, welches nach hinten raus gedrückt worden ist und dadurch in den Spinalkanal hineindrückt, aber auch dort gibt es mögliche, knöcherne Einengungen!

Somit wäre deine Frage, ob eine Versteifung die Stenose behebt, eindeutig mit Ja zu beantworten!
Durch die Entfernung der gesamten Bandscheibe werden sowohl die Nervenaustrittslöcher (Neuroforamen), als auch der Spinalkanal wieder ausreichend weit.

Natürlich würde man bei solch einer Operation auch etwaige Knochenanbauten entfernen, sodass auch eine knöcherne Stenose zeitgleich mit entfernt werden würde.

Die Beschreibung deiner Symptome in den Beinen würde ich eher einem Problem an der Lendenwirbelsäule zuordnen. Kämmen diese Art der Beschwerden, ausschließlich verursacht durch die Halswirbelsäule, müsste eine sehr starke Bedrängung des Rückenmarks vorliegen oder sogar eine sogenannte Myelopathie.
Von beiden Dingen, wird zumindest im MRT Bericht, nicht gesprochen.

Normale Bandscheibenvorfälle in der Halswirbelsäule lösen ausschließlich Schmerzen im Nacken, dem Schulterbereich, den Armen und den Händen aus.
Mit normal, meine ich, solange keine absolute Spinalkanalstenose und keine Myelopathie vorliegt, also kein extrem, massiver Befund.
Als solchen würde ich deinen schriftlichen MRT Befund zumindest nicht einordnen (was nicht bedeuten muss, dass dem nicht so ist, denn jeder Radiologe schreibt seine Bericht anders)!

Hattest du nicht noch einen zweiten Termin in einer neurochirurgischen Klinik?

Alles Gute und liebe Grüße,
Pauline
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Marie2022
Geschrieben am: 19 Apr 2024, 11:39


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DANKE!

Du hast mir 10 mal mehr erklärt als der NC.
Aber wenn ich auf mehreren Etagen diese Stenosen habe: welche Bandscheibe wird dann "ausgeräumt"? Ich vermute dann entscheidet sich der NC für die kaputteste oder? Und die anderen bleiben dann sozusagen halbkaputt drinnen.
Der Termin in der NC der Uniklinik ist erst am 26.6. ....wobei bis dahin wird jetzt hoffentlich auch nix schlimmes passieren. Hat ja auch Jahre gedauert bis es so ist wie es heute ist.

War heute bei der Physiotherapeutin. Sie tippt eher auf die LWS weiß es aber nicht bzw. kann das auch nicht sicher sagen. Sie hat sich gewundert dass der Orthopäde das Kribbeln in den Beinen eher ignoriert hat bzw jetzt nicht als dringend behandlungswürdig eingestuft hat.

Ich werde meinem Orthopäden mal ein Mail schreiben und am Wochenende nochmals versuchen meine Bilder hier anzuhängen.

Ich habe hier im Forum gelesen dass man bei Nervenschmerzen (und kribbeln) auch lyrica oder pregabalin nehmen kann . wäre das eine option für meine Kribbelei? Aber das heilt ja auch nix mehr:-( Sorry im Moment bin ich recht verzweifelt weil ich so gar keine Option für die Zukunft sehe.
Liebe Grüße!
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Pauline69
Geschrieben am: 19 Apr 2024, 12:49


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Hallo Marie,

Es werden nur die Etage/Etagen operiert, die als dringend behandlungsbedürftig eingestuft werden.
Das Ausmaß der Bilder und das dazugehörige Ausmaß der Beschwerden ist dabei entscheidend.

Hochgradig ist nicht gleich hochgradig.
Um einen operationswürdigen Befund zu erhalten, spielen immer mehrere Faktoren eine entscheidende Rolle.
Wie stark sind die Schmerzen? Seit wann bestehen diese ausgeprägten Schmerzen?
Welche Schmerzmittel wurden genommen und wie lange? Welche Erfolg hatten oder haben diese?
Wie groß ist die neurologische Auffälligkeit? Welche neurologische Auffälligkeiten bestehen?
Wie hoch der allgemeine Leidensdruck?
Wie stark stark wird das Rückenmark tatsächlich bedrängt, besteht eine Gefahr einer Rückenmarksschädigung?
Welche konservativen Therapien wurden bereits über welchen Zeitraum ausgeschöpft?

Ist eine Operation wirklich die letzte Möglichkeit?

Eine Operation birgt halt auch immer Gefahren! Das sollte niemals außer Acht gelassen werden.
Nicht immer ist hinterher alles gut!
Manchmal sogar schlechter als vorher.
Darüber sollte man sich bewusst sein.

Wenn man (in Absprache mit dem NC) trotz dieser Punkte eine Operation als (einzige) Möglichkeit der Verbesserung der Beschwerden ansieht, dann ist es richtig, eine Operation in Betracht zuziehen.

Pregabalin (=Lyrica) oder Gabapentin sind Medikamente gegen Nervenschmerzen.
Sie benötigen am Anfang etwas Zeit, um zu wirken.
Man muss sie langsam aufdosieren, heißt, man fängt mit einer recht niedrigen Dosis an und schaut, welche Höhe man benötigt, um beschwerdefrei oder beschwerdeärmer zu werden.
Für jeden Schritt der Erhöhung muss man dem Medikament 8-10 Tage Zeit geben, wirken zu können.

Diese Medikamente erreichen keine Heilung, sie überbrücken eine Zeit, in der es der Bandscheibenvorfall eventuell schafft, durch Zeit und Muskelaufbau, sich wieder etwas zu verkleinern und dadurch weniger Beschwerden auszulösen und, ganz wichtig, sich der Nerv oder die Nerven, beruhigen können!

Liebe Grüße,
Pauline
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