Bandscheiben-Forum

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> Reha, Update
Simone1976
Geschrieben am: 30 Jul 2020, 09:44


Stammgast
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Hallo

Ich möchte gern mal berichten, und zwar bin ich seit Dienstag in der Reha in Bad Nenndorf. Ich war 2019 schon mal in dieser Klinik, nur da war ich noch nicht operiert. Ich habe sogar den gleichen Arzt wie damals. Hätte glaube ich doch lieber wen anders gehabt. Aber so war es damals auch, nachher ging es aber. Bei der ärztlichen Untersuchung am Dienstag sind bei mir alle Dämme gebrochen, weil ich einfach nicht mehr kann.

Es hat sich nach meiner OP die ja im April war noch überhaupt nichts geändert. Ich habe ihm gesagt das ich zu nicht länger als 30 min auf den Beinen sein kann. Hab dann gleich wieder Schmerzen. Ich bin noch nicht belastbar.

Er meinte dann könnte ich ja noch garnicht gross was machen, also Funktionstrainig etc. Da ich ja nun nicht mehr an mein Arbeitsplatz zurück gehen kann, was damals schon fast fest stand steht jetzt hier unter anderem MOBOR auf dem Programm. Das hat was mit beruflich zu tun, es soll wohl geschaut werden was ich noch kann.

Kennt jemand dieses Programm? Kann mir vielleicht jemand was dazu sagen? Ein enormer Unterschied zu damals ist, das ich mich immer wieder hinlegen muss..Ich bin müde und könnte den ganzen Tag schlafen, was wohl aber auch von den Tabletten kommt. Bis jetzt hab ich nicht wirklich viel auf dem Zettel, vllt 5 Anwendungen. Es reicht mir aber voll kommen.

Morgen soll ich um 7.30 zur rückenschule, das ist tatsächlich zu früh für mich.ich nehme um 7.30 mein Morphium, und bin danach noch nicht im stande was zu tun. Ich hab mit der Schwester gesprochen, die Termine rückenschule kann man zeitlich nicht ändern weil das Module sind, aber ab nächster Woche wird drauf geachtet , das ich keine Anwendung vor dem Frühstück bekomme.also nicht vor 8.00 Uhr

Ich bin mal gespannt wie der Verlauf sein wird, eins hab ich mir vorgenommen , diesmal werde ich stopp sagen wenn es nicht mehr geht.

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paul42
Geschrieben am: 01 Aug 2020, 11:12


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Hallo Simone :;

es liest sich leider so, als wenn du da völlig umsonst bist.
Jedenfalls wird es den Heilungsverlauf nicht beschleunigen, egal welche Anwendung da ansteht.

Was bekommst du für Anwendungen?
Denk an die stressfrei Narbe.

MORBOR sagt mir persönlich leider gar nichts, aber das scheint so abzulaufen wie eine Art Berufsfindung. :kinn
Berufliche Orientierung unter Berücksichtigung der Motorik.

Meiner Meinung nach ist auch das viel zu früh, jetzt nach so kurzer Zeit schon die Karriere zu planen.
Mache lieber eigene Pläne was du dir vorstellen kannst.

Die Ruhe ist viel wichtiger, immer steht was auf dem Plan, ob du fit bist oder nicht. wie willst dich konzentrieren, wenn der Schmerz das Sagen hat.

Für den Arzt mag das zwar eine gewohnte Arbeitsweise sein, dann sein Programm zu zücken, zeigt aber auch, das die von Spondylodese kaum Ahnung haben.

Das ist alles viel zu früh, weil daraus erhebliche berufliche Konsequenzen enstehen könnten. :kinn

Ich würde versuchen den Operateur zu kontaktieren, dass die Reha ohne Nachteile für dich abgebrochen wird.
Das wäre aus meiner Sicht das sicherste für dich. Gesundheitlich und beruflich gesehen.
Alles zu seiner Zeit.

Ich wünsche dir weiterhin gute Besserung.
viele Grüße

paul42
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karin59
Geschrieben am: 01 Aug 2020, 12:07


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Simone,
Sei vorsichtig mit Rückenschule. Denke an die Drehungen und Beugungen. Auf dem Pezzi z.B. das Becken vor und zurück oder kreisen ....nein
Nur ein Beispiel. Damit machst Du alles schlimmer. Keine Bewegung im OP -Gebiet
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Simone1976
Geschrieben am: 02 Aug 2020, 11:41


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Hallo Paul

Danke für deine Zeilen. Ich würde ja gern mal mein Therapieplan hoch laden, nur leider bekomme ich das nicht hin. Montag 7 Anwendungen, Dienstag 5, Mittwoch 5, Donnerstag 6, Freitag 4, und Samstag 2. Das ist mein Plan für nächste Woche. Ich wollte morgen aber zum stationsarzt gehen und ihm sagen das mir das zuviel an Anwendungen ist. Montag zu aufjedenfall. Ich weiß auch das er dem nach kommen muss, grummel es mir im Bauch dahin zu gehen, was eigentlich völliger Quatsch ist.

Er meinte ja am Dienstag bei der aufnahme Untersuchung, das sie ja im Grunde mit mir nicht viel machen können. Dennoch müssen sie ja einiges machen um eine Einschätzung der DRV geben zu können. Gerade weil es bei mir ja auch um die berufliche Situation geht.

Am Freitag hatte ich Visite bei der chefärztin, die war irgendwie ja weiß nicht.fühlte mich irgendwie nicht richtig verstanden. Sie meinte es würde nicht reichen nur mit der Sache die Erwerbsminderungsrente einzureichen. Da hab ich ihr gesagt das mit meine Ärzte dazu geraten haben. Bei mir kommt ja auch noch die psychische Komponente dazu. Aufjedenfall meinte sie das es von hier wohl nicht reicht. Sie meint nur weil ich in der Bäckerei nicht weiter arbeiten kann, wäre es ja vielleicht denkbar das ich noch 6 Std als beispiel in einem anderen Beruf arbeiten kann.

Das sehe ich tatsächlich überhaupt nicht so. Ich bekomme Anwendungen wie zb Ergometer, MBOR Testung das gehört zu wieder zu dieser beruflichen Sache, krankengymnastik, feldenkreis, rückenschule,Rücken fit, Gymnastik
Ich glaube auch Paul wie du schon sagst das ich das lieber alleine entscheiden sollte wie es beruflich weiter geht. Nur will die DRV eine Einschätzung haben.

Ich sehe das auch so, wie soll ich mich erholen wenn ich mich nach der Anwendung hinlegen, dann etwas Zeit habe, dann wieder hoch, dann wieder hinlegen.ich habe festgestellt das dieses ewige auf stehen und hinlegen sind das heftige schmerzen.

Liebe Grüße
Simone
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paul42
Geschrieben am: 02 Aug 2020, 13:28


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Hallo Simone,

suche nicht Konflilt mit den Ärzten, sondern wenn die Anwendungen zu viel werden, sagste nein, dass reicht.
Die Anwendungen halte ich für vertretbar, aber nur leicht dosiert.
Über den Tag verteilt ist alles insgesamt schon sehr, sehr viel.

Auch wenn dir die Vorstellung im Moment schwer fällt, teile ich die Einschätzung der Ärztin. Das wird sich alles noch deutlich verbessern, aber dafür muss Zeit vorhanden sein.
Die Rente rettet dich da nicht, auch wenn du noch Schmerzen hast.

Das du dich jetzt nicht wie gewohnt bewegen kannst wird sich alles noch verbessern.
Suche den Kontakt zu deinem Arzt, der ist für die Nachsorge verantwortlich.
Im Moment scheint die körperliche Anstrengung zu groß, ganz egal ob es da noch eine psychische Komponente gibt.

So eine OP ist eine riesen Sache, wie kann die DRV da schon in der kurzen Zeit eine Einschätzung verlangen, zumal das ja als AHB Anschlussheilbehandlung beantragt wurde. :hair
Bleibt da achtsam und informiere deinen Arzt, damit er dir helfen kann.

Halte dir unbedingt die Option offen, dass du dem Arbeitsmarkt vollständig zur Verfügung stehen kannst, auch wenn es sich im Moment vielleicht nicht so anfühlt.
Ansonsten wirds schwer mit Umschulungen und beruflicher Neuorientierung.
Dein Körper regelt den Heilungsverlauf und du entscheidest dann beruflich selber.
Hattest du schon Kontakt zum Sozialdienst der Rehaeinrichtung?

Bevor du voreillig irgendwelche Anträge unterschreibst, solltest du dich erstmal erholen.

Fachlektüre ist jetzt SGB IX.
Bewahre dir den rechtlichen Anspruch auf Teilhabe am Arbeitsleben.

Vermeide, dass du zum Spielball zwischen den Ämtern wirst.

Ein Anruf vom Arzt und die Reha ist med. nicht mehr vertretbar.
Im Moment sind die Anforderungen einfach zu früh und zu hoch.

viele Grüße
paul42
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Pauline69
Geschrieben am: 02 Aug 2020, 15:38


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Hallo Simone,

ja, pass da bloß auf, wie Paul schon gesagt hat.
Eine Bekannte von mir hat man aus der Reha als berufsunfähig entlassen. Sie dachte sich nichts dabei.
Berufsunfähig heißt aber nur, dass sie in IHREM Beruf nicht mehr arbeiten darf, für eine andere Tätigkeit ist sie aber durchaus noch in vollem Umfang geeignet.
Sie ist 55 Jahre alt, hat einen völlig kaputten Fuß durch einen Achillessehnenabriss vor 18 Jahren, hat zwei kaputte Knie, da sie Jahrzehnte lang starkes Übergewicht hatte, hat 80 kg abgenommen, ist psychisch labil, da ihr Mann vor 15 Jahren an ALS gestorben ist und sie ihre Tochter alleine großziehen musste und immer, trotz Vollzeit-Arbeit, gerade soviel verdient, dass sie einigermaßen leben kann.
Sie musste in einem Berufsbildungszentrum der DRV eine 18 monatige Orientierung durchlaufen, in dem ihr nur als Alternative Handwerksberufe und Büro angeboten wurde. Die dritte Möglichkeit, Kochen und Hauswirtschaft, durfte sie nicht machen, da sie Köchin war und wie gesagt, in diesem Beruf nicht mehr arbeiten darf.
(unter Vorbehalt natürlich, dass sie irgendwann vielleicht noch einmal etwas über die Rentenversicherung in Anspruch nehmen muss oder darf)

Sie hatte in der Reha gehofft, dass man sie nur eingeschränkt arbeitsfähig entlassen würde, sie Teilrente bekäme und nicht mehr Vollzeit arbeiten muss.
Der Schuss ging gewaltig nach hinten los.

Viele Grüße
Pauline
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