Bandscheiben-Forum

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> Bandscheibenvorfall im 3/4 Lendenwirbel, nur 200 Meter gehen möglich
Crisy
Geschrieben am: 01 Dez 2023, 11:00


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Hallo und guten Tag,

ich bin in dem Forum neu und finde das Podium bezüglich des Erfahrungsaustausches hilfreich.


kurze Vorstellung:
männlich, 59 Jahre alt, 180 cm groß , ca. 80Kg.


erste Anzeichen und Werdegang des Vorfalls:
beide Oberschenkel überspannt und beidseitig Ischiasprobleme ( fahre mit dem Rad ca.160km/ Wo. zur Arbeit ). Am ersten Urlaubstag konnte ich schlecht gehen – Problematik rechte Seite. Rückenschmerzen keine.
In der Nacht sind dermaßen Schmerzen eingetreten, dass einen Arztbesuch nötig machten. Schmerzmittel wurden verschrieben. Eine Woche später erfolgte eine stationäre Einlieferung ins Orthopädische Krankenhaus.
Mittlerweile konnte ich keine 3 Meter normal gehen. Eine Schmerztherapie brachte keinen schmerzlindernden Erfolg. Aussage der Ärzte : „ sie haben nichts am Rücken und wir können ihnen nicht weiter helfen „.
Eine weitere Überweisung ins neurologische Krankenhaus brachte mir eine neue Erkenntnis vom behandelnden Arzt: „ sie haben einen Bandscheibenvorfall und wir können übermorgen operieren“.
Huih, was ein Schock. Wir baten um Bedenkzeit und entschieden uns erstmal für eine konservative Behandlung.
Die Hoffnung , dass Kortisonspritzen ( 4 Stück ) unterm dem CT helfen haben sich schnell zerschlagen.
Ich befinde mich aktuell in der 10ten Woche des Vorfalls und bin in der Physio. Schmerzmittel werden seit ca.4 Wochen nicht mehr benötigt. Seit 2 Wochen wieder arbeitsfähig.
Die derzeitige Problematik ist, dass ich nur 200 Meter gehen kann. Hauptsächlich sind hier Schmerzen, die vom Oberschenkel ins Knie ziehen. Sitzen ist unproblematisch , stehen nur ca.3 Minuten. Marginale Ischiasschmerzen.
Dass die Schlafstellung nur auf der Schmerzseite möglich ist….damit könnte ich leben.


Diagnose und Arztbesuche:
Intraforaminaler Bandscheibenvorfall im 3/4 Lendenwirbel. Kompression Nervwurzel 3 .
Ein Orthopäde : „ entweder ausheilen lassen oder sich eine Deadline von ca.4 Monate setzen und bei keiner Besserung operieren. ( bei zu langer Wartezeit würde der Nerv zerstört )
Ein weiterer Orthopäde : „ca.4 Monate zum Ausheilen seien zu kurz“
Ein Schmerztherapeut : „ Orthopäden und Neurologen sagen immer recht schnell das ein Nerv zerstört wird“
Seit KW 48 bin ich bei einer Osteopathin , eine ISG- Blockade wurde erkannt. ( wobei der Physiotherapeut meinte….. könnte durch die Schonhaltung des Bandscheibenvorfalls entstanden sein )

Ein Bekannter von mir hat gute Erfahrungen am Schlingentisch erzielt. Das Thema werde ich mal auf meinen Fall angehen.
Da ich ein Bewegungsmensch bin, ist die derzeitige Situation eine absolute Einschränkung der Lebensqualität.


Erfahrungen oder Tipps eurerseits:

Hat einer von euch ähnliche Probleme gehabt und wie ist die Sache ausgegangen ?
Was könnte man noch unternehmen ?



Eigentlich möchte ich mich keiner Operation unterziehen, da ich mir nicht sicher bin ob die Probleme von dem eingeklemmten Nerv kommen.
Ich fühle mich ein wenig eingelassen, alleine die 10 Minuten Taktung beim Arzt ist schon eine Zumutung.



Ich freue mich über ein paar Rückmeldungen.
Gruß, Christian



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blumi
Geschrieben am: 01 Dez 2023, 12:48


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Hallo Christian,

die Probleme die du beschreibst passen absolut zur eingeklemmten Nervenwurzel L3, denn das ist genau das Dermatom, das der Wurzel L3 zuzuordnen ist.

Entscheidend ist die Motorik und die Neurologie. Funktionieren Quadrizeps und Adduktoren auf der betroffenen Seite noch problemlos kannst du der ganzen Sache noch etwas Zeit geben, sonst wird es kritisch.

Sinnvoll wären auch neurologische Messungen der L3-Wurzel, also ein EMG, um zu sehen, ob die Wurzel schon Probleme hat oder noch nicht.

Was passiert denn, wenn du 200 Meter gehest? Kannst du das besser beschreiben? Denn auch hier ist wichtig, ob die Kraft nachlässt (da wäre eher eine OP-Indikation) oder ob die Schmerzen zunehmen (dann könntest du konsevativ weitermachen, gerne auch mal Schlingentisch probieren, das kann etwas Platz schaffen).

Ich gebe deinem Physiotherapeuten recht, dass die Blockaden, die der Osteopath festgestellt hat, vermutlich eher Folge der Schonhaltung als Ursache der Problematik sind.

LG, Elke
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rudi15
Geschrieben am: 01 Dez 2023, 13:51


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Hallo Christian :;


grundsätzlich bin ich weder für noch gegen eine OP; Wenn OP, dann gilt es den richtigen Zeitpunkt zu finden, das ist normalerweise dann, wenn man alle konserativen Methoden ausprobiert hat, aber sich nicht wirklich was bessert, oder eben Kraftprobleme oder sonstige motorische Ausfälle da sind. (Hätte ich das damals alles gewusst, hätte ich vielleicht nicht so lange gezögert (das Wort Versteifung war der Horror für mich) und wäre auch nicht zum falschen Arzt, sondern in ne UNI-Klinik die das täglich machen)

Je nachdem wie rückenbelastend dein Job ist, würde ich eine längere Krankscheibung in Erwägung ziehen, nich, daß noch BS-Material nachrutscht

Gute Besserung :trost

Bearbeitet von rudi15 am 01 Dez 2023, 13:54
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Crisy
Geschrieben am: 01 Dez 2023, 16:13


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Hallo Elke,

danke für Info.

Also, 200 Meter kann ich relativ normal gehen. Kraft um weiter zu gehen hätte ich,
jedoch sind die Schmerzen zu groß. Kurz hin setzen bzw. vom Stand in die Beuge und einige Meter sind wieder möglich.
Der Neurologe hat einige Nerven durchgemessen, ob die Messung EMG heißt entzieht
sich meinen Kenntnissen. Hier müsste ich mal nachfassen.

Lg, Christian
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blumi
Geschrieben am: 01 Dez 2023, 18:02


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Hi,

es gibt Medikamente, die gegen Nervenschmerzen wirken, wie Gabapentin oder Pregabalin. Wenn dein Problem speziell die Nervenschmerzen sind solltest du dir überlegen, eine solche Medikation zu beginnen.

Ich schließe mich Rudi an un frage mich, ob es in dem Zustand gut für dich ist, wieder zu arbeiten. Auch wenn du im Sitzen keine Schmerzen spürst, ist das ja doch die Stärkste Belastung für deinen Rücken. Und gehen kannst du ja nicht wirklich....


LG, Elke
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Crisy
Geschrieben am: 21 Apr 2024, 11:02


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Hallo und Guten Tag,

nach 6 Monate Bandscheibenvorfall und dem Versuch der konservativen Behandlung,( Physio, Schmerzmittel, Spritzen unter dem CT, Schlingentisch etc. )
respektive einer aktuellen Bildgebung ( MRT ) wurde mir vom meinem Neurologen eine Operation empfohlen. Eine signifikante Verbesserung ist aus meiner Sicht in den letzten 3 Monate auch nicht eingetreten.

Ich habe mich, was ich eigentlich vermeiden wollte und extreme Ängste hatte, für eine OP entschieden .

Die OP wurde letzte Woche Donnerstag durchgeführt, am Samstag war der Entlassungstag.
Laut Arzt ist alles gut verlaufen......... ( Entlassungsbrief ist noch unterwegs )

Leider wurde ich von dem Ergebnis ( erstmal ) enttäuscht. Im Aufwachraum habe ich sofort das schmerzende Knie bemerkt.
Letztendlich habe ich die gleichen Symptome, wie vor der OP.

Meine Frage an euch Leser:
Gibt es diesbezüglich Erfahrungen oder ähnliches zu berichten ?

Gruß, Christian
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Pauline69
Geschrieben am: 21 Apr 2024, 11:25


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Zitat (Crisy @ 01 Dez 2023, 11:00) 

Hallo und guten Tag,

Mittlerweile konnte ich keine 3 Meter normal gehen. Eine Schmerztherapie brachte keinen schmerzlindernden Erfolg. Aussage der Ärzte : „ sie haben nichts am Rücken und wir können ihnen nicht weiter helfen „.
Eine weitere Überweisung ins neurologische Krankenhaus brachte mir eine neue Erkenntnis vom behandelnden Arzt: „ sie haben einen Bandscheibenvorfall und wir können übermorgen operieren“.

Ein weiterer Orthopäde : „ca.4 Monate zum Ausheilen seien zu kurz“
Ein Schmerztherapeut : „ Orthopäden und Neurologen sagen immer recht schnell das ein Nerv zerstört wird“

Eigentlich möchte ich mich keiner Operation unterziehen, da ich mir nicht sicher bin ob die Probleme von dem eingeklemmten Nerv kommen.
Ich fühle mich ein wenig eingelassen, alleine die 10 Minuten Taktung beim Arzt ist schon eine Zumutung.

Gruß, Christian



Hallo Christian,

es scheint, als wäre Deine Vorahnung, nicht der Bandscheibenvorfall ist für die Knieschmerzen verantwortlich, eingetreten!
Die unterschiedlichen Aussagen der o.g. Personen unterstreichen dies etwas.

Das, was Dir jetzt passiert ist, ist genau das, was eigentlich jeder Neurochirurg unbedingt vermeiden möchte!
Der Patient wacht auf und die Schmerzen sind in gleichem Umfang vorhanden.

Du hattest weiter oben geschrieben, dass Du bei einem Neurologen gewesen bist, hast aber kein Ergebnis der neurologischen Messungen erwähnt.

Um ein endgültiges Ergebnis bezüglich der OP abzugeben, ist es natürlich noch viel zu früh!
Manchmal kann es auch sein, dass der Nerv noch einige Zeit benötigt, sich zu regenerieren.
Manchmal werden die Nerven auch durch die OP direkt geärgert und reagieren mit Schmerz, Sensibilität oder Schwäche.

Im Moment wird Dir nichts anderes übrig bleiben, als noch abzuwarten.
Was hat denn Dein Operateur, bei der Entlassung, dazu gesagt?

Viele Grüße,
Pauline
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Crisy
Geschrieben am: 22 Apr 2024, 17:35


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Hallo Pauline,

beim Neurologen gab es seinerzeit keine Auffälligkeiten.
Leider war der Operateur am Entlassungstag sehr wortkarg.
Mittwoch beim Fäden ziehen werde ich den Arzt mit Fragen löchern......

Ich werde wohl tatsächlich noch ein wenig Geduld mitbringen müssen.

Gruß, Christian
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Pauline69
Geschrieben am: 22 Apr 2024, 18:25


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Hallo Christian,

wurde das Knie selbst, vorab, als Ursache eigentlich ausgeschlossen?

Viele Grüße,
Pauline
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Crisy
Geschrieben am: 23 Apr 2024, 15:03


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Hallo Pauline,

Knieprobleme rechts hatte ich bereits vor 10 Jahren.

Durch den Bandscheibenvorfall und den damit verbundenen Schmerzen läuft man
mit einer Schonhaltung. Somit schmerzt , finde ich, fast alles.
Vielleicht ist das Problem der Bandscheibe behoben und mittlerweile sind neue Probleme dazu
gekommen.

Morgen werde ich mit dem Neurochirurgen sprechen.

Gruß, Christian
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