Bandscheiben-Forum

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> MRT Befund HWS, Ist es so schlimm wie ich denke
HaSi776
Geschrieben am: 11 Jul 2023, 14:47


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Liebe Forum Mitglieder,

ich bin so verzweifelt und lost. Ich möchte euch um eure Hilfe bitten.

Wie habe ich diesen MRT Bericht zu verstehen. Ist es wirklich so schlimm wie ich mir denke.

Möglicherweise auch lagerungsbedingt im Liegen geringe kyphotische und rechtskonvexe skollotische Fehlhaltung der HWS, Soweit beurteilbar weitgehend regelrechtes Hinterkantenalignment, Kein Nachweis einer Wirbelkörperraktur. Maßige multisegmentag degenerative Veränderungen mit u.a, multisegmentaler Osteochondrose, Spondylose und Facettengelenksarthrose. Zusätzlich zeigen sich geringe multisegmentale Bandscheibenvorwölbungen/-protrusionenvon HWK3-7. Ferner diskret betonte Ligamenta flava bei
HWK 5-7. Bei HWK 5/6 zeigt sich hierbei teils ein ventral- teils ein dorsalseitiger Myelonkontakt.
Insgesamt jedoch keine eindeutig höchstgradige zervikale Spinalkanalstenose: kein eindeutiges zervikales Myelopathiesignal.

Geringe neuroforaminale Engen bei HWK 5/6 beidseits sowie HWK 6/7 links. Kleinnoduläre, T2 hyperintense Formation im linken Schilddrüsenlappen mit axial maximal ca. 3 mm. Etwas abgeflacht imponierende Hypophyse in der Sella turcica, DD "partial empty Sella", Kein Nachweis primar suspekter Veränderungen der partieil miterfassten zervikalen Weichteile und des kraniozervikaler Übergangs.

Beurteilung:
Maßige multisegmentale degenerative Veränderungen mit u.a. multisegmentaler Osteochondrose.
Spondylose und Facettengeienksarthrose. Zusätzlich zeigen sich geringe multisegmentale Bandscheibenvorwölbungen/-protrusionen von HWK 3-7. Ferner diskret betonte Ligamenta lava pei HWK 5-7. Bei HWK 5/6 zeigt sich hierbei teils ein ventral- teils ein dorsalseitiger Myelonkontakt.
Insgesamt jedoch keine eindeutig höchstgradige zervikale Spinalkanalstenose: kein eindeutiges zervikales Myelopathiesignal.
Geringe neuroforaminale Engen bei HWK 5/6 beidseits sowie HWK 6/7 links.

Viele Grüße
Hamide

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Jekyll114
Geschrieben am: 11 Jul 2023, 16:56


Öfter dabei
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Hallo, könntest Du auch noch Deine Beschwerden kurz beschreiben (Ausstrahlungen, Taubheit, Kribbeln etc.)?

Viele Grüße Jürgen
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HaSi776
Geschrieben am: 11 Jul 2023, 17:41


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Hallo Jürgen,

ich habe folgende Beschwerden: Nackenschmerzen, Ausstrahlung in den linken Arm bis zum Daumen mit Kribblen und Taubheitsgefühl. Wenn ich den Kopf nach vorne beuge zieht es ganz schlimm im Arm.


Viele Grüße
Hamide
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Pauline69
Geschrieben am: 11 Jul 2023, 18:27


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Hallo Hamide,

Nein, so ganz schlimm ist Dein Befund nicht.

Zuerst, Du hast eine Fehlhaltung der Halswirbelsäule, welche allerdings auch schmerzbedingt, Verspannungs-bedingt sein könnte.

Du hast auf mehreren Ebenen mäßige, altersbedingte (verschleißbedingte) Veränderung.
Osteochondrose ist die Arthrose der kleinen Wirbelgelenke.

Desweiteren hast Du geringe Bandscheibenvorwölbungen von C3-C7 und, rechtsseitig betont, etwas ausgeleierte Bänder.
Bei 5/6 zeigt sich ein Myelonkontakt, was erst einmal kein großes Problem ist, solange noch genug Platz zum ausweichen vorhanden ist. Myelonkontakt bedeutet, dass die Vorwölbung an zwei Seiten ( dorsal - zum Rücken hin und ventral - zum Bauch hin) den Spinalkanal berührt.

Sie schreiben, keine höchstgradige Spinalkanalstenose, was für mich bedeuten würde, dass es aber eine hochgradige Spinalkanalstenose sein könnte!
Das schreiben sie leider nicht, wäre aber nicht unbedeutend.

Geringe Einengung der Nervenaustrittslöcher (Neuroforamen), beidseits 5/6 und 6/7.

Die kritische Stelle, die Du hast, ist C5/C6 (Myelonkontakt).
Dieses Dermatom strahlt in den vorderen Arm (Bizeps) bis Richtung Daumen bis Mittelfinger aus.
Das Kribbeln im Nacken müsste, meines Wissens nach, jedoch stärker beim Kopf in den Nacken legen sein.

Ob dieser Befund, grundsätzlich, ein operationswürdiger Befund wäre, kann nur ein guter Neurochirurg beurteilen.

Was ist denn konservativ bisher alles gelaufen?
Wie lange bestehen diese Beschwerden?
Haben sie sich in den letzten Wochen verschlechtert oder verbessert?
Bei welchem Arzt bist Du bisher in Behandlung?

Viele Grüße
Pauline
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HaSi776
Geschrieben am: 11 Jul 2023, 19:46


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Hallo Pauline,

vielen lieben Dank, dass du dir die Zeit für eine Antwort genommen hast.

Ich habe die Symptome seit Mitte Mai. Ich war zuerst bei meiner Hausärztin. Sie hat mir Ortoton und Diclofenac verschrieben, hat nichts gebracht.
Ich war insgesamt bei 3 Orthopäden. Der erste hat gemeint Wirbel eingeklemmt, hier lagen auch noch keine MRT Bilder vor. Aber die Symptome waren da. Er hat mir Tramadol verschrieben, keine Wirkung.

Dann war ich als Selbstzahler (weil schnelle Terminvergabe) bei einer Orthopädin und sie hat dann lt. MRT den Bandscheibenvorfall diagnostiziert.

Ich bekam 2 Facetteninfilitrationen im Abstand von 4 Wochen. minimale Schmerzlinderung.

Dann war ich beim 3. Orthopäden. Er hat mir letzte Woche eine PRT gesetzt, danach hat er gemeint ich müsste operiert werden, weil ich Kraftverlust im linken Arm hätte. Er gabe mir einen Tag Bedenkzeit.

Ich war am Ende...Eine Freundin war dabei und sie ist mit mir dann zum KH in die ambulante Neurochirugie. Die Ärztin hat ein paar Tests mit mir gemacht und meinte eine OP sieht sie nicht. Aber iwann würde das nicht zu verhindern sein.

Ich gehe zur Physio und war auch letzte Woche beim Osteophaten.
Die PRT Spritze hat mir Schmerzlinderung verschafft.

Was kann ich noch tun?

Wie kann ich daran arbeiten, dass die Arthrose der kleinen Wirbelgelenke und der Myelonkontakt nicht schlimmer werden. Kein Arzt ist hier so ins Details gegangen.
Würdest du mir dazu raten noch einen anderen Neurochirugen aufzusuchen?

Viele Grüße
Hamide
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Pauline69
Geschrieben am: 11 Jul 2023, 20:17


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Liebe Hamide,

ich denke, die Neurochirurgin liegt absolut richtig.
Ich bin selbst Laie, aber seit 5 Jahren selbst betroffen.
Auch ich würde, wie bereits geschrieben, zumindest noch keinen operationswürdigen Befund bei Dir sehen.

Die Meinungen der Orthopäden weichen sehr häufig von den Beurteilungen der Neurochirurgen ab.
Das kenne ich auch, aber letztendlich operiert ein Neurochirurg und kein Orthopäde.

Du hast eine PRT beim Orthopäden erhalten?
Unter CT Kontrolle und mit Kontrastmittel?
Oder hat er Dir einfach eine Kortisonspritze in die Nähe des Facettengelenks gespritzt?

Ich versuche mal alles ein wenig zu erklären.
PRT Infiltrationen finden unter CT statt, es wird, unter CT, eine Nadel gesetzt, ein Lokalanästhetikum und ein Kontrastmittel gespritzt, um zu sehen, ob die Nadel auch optimal sitzt. Sitzt sie möglichst perfekt, wird das Kortison gespritzt.
Diese PRT Infiltrationen können im Abstand von 2-3 Wochen 4-6x wiederholt werden.
Oft zeigen sich erste Verbesserung erst nach der 3. oder 4. Infiltrationen.

Eine weitere Möglichkeit wäre eine Kortisonstoßtherapie, in Tablettenform oder als Infusion.
Ich selbst bekomme gerade diese Infusionen ( allerdings zum wiederholten Male).
In die Infusion kann man zu dem Kortison noch ein Schmerzmittel, ein Muskelrelaxans und Vitamin B12 hinzufügen.

Der Besuch bei einem guten Neurologen wäre angebracht.
Dieser kann feststellen, ob es Auffälligkeiten in der Nervenmessungen gibt.
Auch misst dieser noch einmal etwas ausführlicher den Kraftgrad der einzelnen Muskeln.
Die Beurteilung eines guten Neurologen kann wegweisend sein.

Versuche so lange wie möglich Physiotherapie zu erhalten. Besonders gut wäre für den Anfang die manuelle Therapie. Sie lockert die, wahrscheinlich, völlig verhärtete und verkrampfte Muskulatur.

Dann Krankengymnastik. Der Physiotherapeut kann Dir sehr gute Übungen zeigen, wie man die kleine Rückenmuskulatur trainiert, denn diese hat für die Stabilisierung der Wirbelsäule die größte Bedeutung.
Die kleine Rückenmuskulatur trainiert man mit allen Übungen, bei denen man Balance halten muss.
Die vordere Halsmuskulatur dehnt man, indem versucht, den hinteren Hals, gerade stehend im Türrahmen, an den Türrahmen zu drücken l

Vermeide ruckartig Bewegungen, erst recht, mit schweren Dingen in den Händen. Vermeide, den Hals zu steil nach vorne zu beugen ( Handy, Tablett, Laptop ) und vor allem nicht stundenlang. Versuche die Nackenmuskulatur zu dehnen, seitlich das Ohr auf die Schulter legen, dabei das Gesicht geradeaus.

Insgesamt sollte man sich schon mehrere Monate Zeit geben, um zu beurteilen, ob der konservative Weg richtig ist.

Eine OP ist, in der Regel, erst dann unumgänglich, wenn, keine Schmerzmittel mehr helfen und die Schmerzen nicht unter Kontrolle zu bekommen sind, ein deutlicher Kraftverlust im PASSENDEN Dermatom vorliegt, der Neurologe Auffälligkeiten in der Nervenleitgeschwindigkeit und/oder im EMG festgestellt hat und der konservative Weg gescheitert ist.

Natürlich ist jeder Fall individuell, aber eine Operation sollte immer die allerletzte Möglichkeit sein.
Denn leider ist auch danach nicht zwangsläufig alles wieder gut.

Liebe Grüße
Pauline
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HaSi776
Geschrieben am: 15 Jul 2023, 13:55


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Liebe Pauline,

der Orthopäde hat mir eine PRT unter CT Kontrolle direkt an die Nervenwurzel gesetzt. Als ich die OP abgesagt habe, wurde mir am Telefon gesagt, dass die nächste PRT erst in 2 Monaten gesetzt werden kann.

Termin beim Neurologen habe ich jetzt auch gemacht.

Vielen Dank für deine Übungstipps. Ich werde sie ausprobieren.


Liebe Grüße
Hamide

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