Bandscheiben-Forum

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> MRT Befund und Tipps, Bandscheibenvorfall
Wbx32
Geschrieben am: 01 Mär 2023, 11:35


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Guten Tag,

gerne würde ich eure Meinungen zu meine Befund hören und eventuell habt ihr 1-2 Tipps für mich.

Als ich noch etwas jünger (18/19) war, habe ich leider aus Dummheit, eine Langhantel mit 50 Kg über meinen Kopf gestemmt, am nächsten Morgen lag ich für paar Tage im Bett und vermute, dass war der Beginn meiner Reise.


Über die Jahre hinweg, hatte ich immer wieder leichte Schmerzen im unteren Rücken, die gingen aber mit Schonung und Ruhe wieder weg.

Als ich an einem Sommer mit Freunden Basketball gespielt habe, hatte ich nach einem Sprung solche Schmerzen, dass ich fast ohnmächtig geworden wäre. Ich lag wieder für paar Tage im Bett.

Die Jahre vergingen und ich habe 2021 wegen wieder eintreten schmerzen einen MRT gemacht. Der Orthopäde meinte, dass müsste operiert werden, also bin ich zum Neurochierurgen und habe ihm erklärt, dass wenn ich laufe ich keine Schmerzen in meinem Gesäß links habe und es auch nicht ausstrahlt.
Er hat mir dann zu keine OP geraten und es wurde viel besser.

Beim Aufbau eines Regals im Januar 2023 habe ich versucht hatte ich über eine Stunde eine falsche Haltung und Zack waren die Schmerzen da aber diesmal dauert die Genesung länger und ich weis nicht weiter. Ich liege seit Wochen auf dem Boden oder Bett und kann meine Frau nicht unterstützen oder meinen 2 jährigen Sohn in den Arm nehmen, weil ich Angst habe ich verschlimmere es.

Mein MRT ergibt folgendes, aus dem ich aber nicht gleich schaue werde, könnt ihr mir es bitte verständlich übersetzen.

Befund:
[Steilgestellte LWS. Chondrose bei L5/S1. Osteochondrose aktiviert bei BW/K 11/12. Axiale Bandscheiben
Hernierungen mit Markraumödem im Bereich der Deckplatte von L1.
Segmental zeigt sich im einzelnen:
LWK 5/S1 ausgedehnter nach kaudal sequestrierter Prolaps lateral und intraforaminal links. Kompression der Wurzel S1 links
L4/5 breitbasige Protrusion
BWK 12/L1 linksbetonte Prolabierung.

Beurteilung:
[Im Vordergrund steht eine aktivierte Osteochondrose bei BWK 11 12, linksbetonte Prolabierung bei BWK 12/L1 und ausgedehnter kaudal sequestrierter Prolaps lateral links bei L5/S1


Ich habe keine Taubheitsgefühle, kann auf meine Fernseher und Zehenspitzen laufen und auf Zehenspitzen stehen.

Ich mache die BIG 3 von McGill damit ich meinen Rumpfstärke und versuche 20 min zu laufen am Tag.

Mein Problem ist, dass mein rechter Gesäßmuskel wenn ich sitze und dann aufstehe irgendwann zu macht und ich dann komisch laufe bzw. so als wäre alles steif.

Autofahren verschlimmert ebenso die Situation.

Eine OP mit meinen 32 Jahren würde ich gerne vermeiden, weil ich Angst habe, um meine Arbeit und spätere Gesundheit. Da ich denke, dass nach einer OP, es nie besser werden kann bzw. es wieder auftreten wird und ich irgendwann Schrauben im Rücken habe.

Habe am Donnerstag jetzt einen Termin beim Orthopäden und hoffe er verschreibt mir eine Schmerztherapie.

Habt ihr irgendwelche Tipps?
Neue Matratze bzw. Topper besorgen?
Sitzkissen oder Lordosekissen für das Auto?

Für das lesen und euren Rat, möchte ich mich jetzt schon bedanken.

Liebe Grüße
M.K
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Ella
Geschrieben am: 01 Mär 2023, 17:10


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Hallo Wbx32,

willkommen im Forum.

Von wann ist denn das MRT, von dem Du schreibst? Von 2021 oder vom Januar 2023?

Ich bin nur Laie, aber ich lese aus dem Befund, dass Du zwei Bandscheibenvorfälle hast. Einen in der Brustwirbelsäule und einen im Übergang von Lendenwirbelsäule zu Kreuzbein (beide linksseitig). Zusätzlich hast Du einen Verschleiß im Bereich der Brustwirbelsäule, der Dir zu schaffen macht. Auf der Höhe L5/4 hast Du eine Bandscheibenvorwölbung. Die Nervenwurzel S1 ist eingeklemmt.

Den Befund aus dem MRT können Dir andere aus dem Forum hier besser erklären.

Wer hat Dir denn die Übungen empfohlen, die Du machst? Ich kannte Big3 nicht, habe das gegoogelt und da wurde mir ein Video mit einem echt muskulösen Mann auf Youtube empfohlen. Jedenfalls habe ich mich gefragt, ob das gute Übungen sind. Hilft Dir denn Dein Sportprogramm?

Spazieren gehen soll auf jeden Fall sehr gut sein, weil es auf der einen Seite den Rücken entspannt und auf der anderen Seite die tiefe Muskulatur stärkt.

Welche Medikamente nimmst Du gegen die Schmerzen? Du kann ja nicht gut aktiv werden, solange Du Schmerzen hast. Arbeitest Du oder bist Du krankgeschrieben?

Autofahren ist nicht der Hit bei Bandscheibenvorfall. Auch wenn das super rückengerechte Sitze sind.

Vielleicht kannst Du den Orthopäden darauf ansprechen, dass er Dir Überweisungen zur Krankengymnastik verschreibt. Vielleicht ist in der Krankengymnastik nicht sofort ein Termin frei, aber das sind kompetente Leute, die Dir schonende Übungen zeigen, die Dich darin unterstützen können deinen Rumpf zu stärken.

Dann wollte ich Dich fragen, ob Du beruflich viel heben und bewegen musst. Vielleicht wäre da auch gut, noch einmal genauer zu gucken, ob das so rückengerecht vor sich geht, wie man sich das wünschen würde. (Was alle immer sagen: „Nicht aus dem Rücken heben sondern mit Unterstützung der Knie“ ist leider wahr).

Erzähl’ dann mal, wie der Termin beim Orthopäden war, was der empfohlen hat!

Gute Besserung!

Gruß,

Ella

Bearbeitet von Ella am 01 Mär 2023, 17:15
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Wbx32
Geschrieben am: 01 Mär 2023, 18:59


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Hallo Ela,

der Befund ist von Februar 2023.

An der Brustwirbelsäule? Dachte immer es ist ein Problem von meiner LWS L5/S1.


Bandscheibenvorwölbung, heißt es, dass ich gute Chancen habe, dass es wieder von selber heilt?

Ich habe die letzen Wochen vieles zu L5/S1 gegoogelt, sei es Google, Instagram oder YouTube.

Diese drei Übungen werden von Stuart McGill empfohlen damit er Rumpf gestärkt wird, ein schwacher Rumpf soll ebenso schuld sein, wieso Menschen einen BSV an der LWS kriegen. Ich habe schwache Bauchmuskel und deshalb mache ich letze diese Übungen. Nach den Übungen fülle ich eine Lockerung bzw. es ist angenehmer in meinem Gesäßmuskel.

Ich habe eine Woche Naproxen genommen und dann es wieder gelassen, weil es gefühlt nichts gebracht hat. Hatte drei Tage gehabt die letzen Wochen, bei denen ich sehr verspannt war und meine Muskeln mit liegen nicht entspannen wollten, dann habe ich zu Tramadol gegriffen aber nur 15 Tropfen und nicht wie die empfohlenen 20-40 Tropfen, da ich sowas als Notlösung nur sehe und meine Psyche nicht davon abhängen machen möchte.

Ich arbeite im Büro und habe leider nur selten im stehen gearbeitet. Zurzeit arbeite ich im Liegen entweder im Bett oder auf dem Boden.

Ich hoffe um ehrlich zu sein, eine PRT Spritze zubekommen und mit gezielten rumpfstärkenden Übungen es nochmal hinzukriegen. Irgendwelche Erfahrungen mit PRT?

Ich nehmen noch Vitamine wie Magnesium, Kollagen und Glucosamin.

Lg



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Pauline69
Geschrieben am: 02 Mär 2023, 07:21


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Hallo Wbx,

Du hast einen großen Bandscheibenvorfall bei L5/S1, also dem untersten Lendenwirbel.
Und ja, Du hast einen Bandscheibenvorfall am untersten Wirbel der Brustwirbelsäule BWK11/L1.

Destweitern hast Du einen Arthrose der kleinen Wirbelgelenke in diesen beiden Bereichen und eine Flüssigkeitsansammlung (Ödem). Beides sind degenerative Reaktionen auf die beiden Bandscheibenvorfälle, die daher vermutlich auch schon länger vorhanden sind.

Solange Du keine motorischen Ausfälle hast, ist eine OP Indikation nicht zwingend gegeben!
Motorische Ausfälle wären ein deutlicher Kraftverlust im Oberschenkel und in der Wade.

Um Deinen Rücken zu stärken ist es außerordentlich wichtig, die KLEINE Rückenmuskulatur zu stärken und zu trainieren. Die kleine Rückenmuskulatur stabilisiert die Wirbelkörper und entlastet damit die Bandscheiben.

In der akuten Phase eines Bandscheibenvorfalls kommst Du in der Regel nicht ohne Schmerzmittel aus. Tramadol ist das leichteste Opiat, in Kombination mit Novalgin wirkt es in der Regel sehr gut. Es stellt in der Regel kein Problem dar, dies einige Wochen zu nehmen!
Die Einnahme sollte regelmäßig erfolgen, also morgens und abends!
Eventuell wäre dazu noch ein zentral wirkenden Muskelraxans sinnvoll.

Einen PRT Serie ist sicherlich sehr sinnvoll, muss bei gesetzlich Versicherten von einem Schmerztherapeuten verordnet werden, damit sie von der Krankenkasse bezahlt werden. Sonst wäre es eine Selbstzahler Leistung.

Du solltest versuchen die Schmerzen zu beheben und Dich ausreichend zu bewegen!
Das Schlechteste ist eigentlich sich nicht oder kaum zu bewegen, daher ist eine vernünftige und ausreichende Schmerzmedikation wirklich sinnvoll!

Auch Physiotherapie macht Sinn, für den Anfang am besten „manuelle Therapie“ um die Muskeln zu lockern, denn auch die können für ordentlich Schmerzen sorgen und dann, damit Dir die richtigen Übungen für die Beweglichkeit und zur Stärkung der Muskulatur gezeigt werden.

Gute Besserung und viele Grüße
Pauline





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Wbx32
Geschrieben am: 03 Mär 2023, 13:05


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Hallo Pauline,

vielen Dank für die Erklärung.

Ich hatte gestern meinen Termin bei Orthopäden und er hat mir das selbe erklärt, er meinte sollen das an meiner BWS nicht schmerzt, sollte wir uns drauf konzentrieren die Schmerzen im LWS wegzubekommen.

Ich hab dann eine Spritze mit Kortison und Lokal Anästhesie erhalten. In zwei Wochen erhalte Ich die nächste Spritze. Er meinte wenn das nicht hilft, verweist er mich in eine Klinik die noch tiefer ins Gewebe gehen kann, ich denke er meinte die PRT Spritze.

Ich soll auf jedenfalls ins Fitness und trainieren und meinen Rumpf stärken.

Als ich dann froh darüber war und ihn mitgeteilt habe, dass ich keine OP haben möchte, hat er mir klar gemacht, dass ich diese Diagnose seit 3 Jahren habe und es so nicht weitergehen kann, dass es zu einem chronischen Schmerz werden kann und ich dann erst recht vergessen kann, meinen Sohn irgendwann in den Arm zu nehmen.

Ich bin dann wieder nach Hause gefahren und die Fahrt war eine Qual, deshalb habe ich zu Hause ein Diclofenac 100 eingenommen und mich hingelegt. Nachdem ich aufgewacht bin waren die Schmerzen weg und dieses Gefüh war so schön, wir Menschen wissen wirklich nicht was wir haben solange es uns gut geht.

Heute schmerzt es wieder aber ich denke, da dass Diclo nachgelassen hat und nur die Spritze wirkt, ist halt der Schmerz wieder da aber nicht in so einem Ausmaß wie zuvor und das ist ebenso positiv.

Hab jetzt auch KG verschrieben bekommen und eine Rückenbandage.

Ich bin guter Zuversicht, dass es wieder besser wird.

Ich bin gerade unterwegs, kann aber später gerne mal mein MRT aus 2023 hochladen.

Lg
M.K
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rudi15
Geschrieben am: 03 Mär 2023, 14:07


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Hallo Wbx32
Zitat

Schmerzen weg und dieses Gefüh war so schön, wir Menschen wissen wirklich nicht was wir haben solange es uns gut geht.

Ja, dem kann ich nur zustimmen. Solange man beschwerdefrei ist, schätzt "man" nicht was das eigentlich bedeutet. Erst wenn man es nicht mehr hat, wird einem bewusst, was einem verloren ging.

Hoffe trotzdem für dich, die Schmerzen ohne OP auf ein erträgliches Maß zu bekommen

Grüße an alle Leidensgenossen
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Pauline69
Geschrieben am: 03 Mär 2023, 15:26


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Hallo Wbx,

Du kannst ein Schmerzgedächnis aufbauen, daher ist es wichtig, die Schmerzmittel, zumindest in der akuten Phase, regelmäßig zu nehmen und nicht nur dann, wenn Du den Schmerz nicht mehr ertragen kannst!

Bleibt ein Schmerz zu lange bestehen (4-6 Monate) bilden sich neue Schmerzrezeptoren, diese werden im Gehirn anders gesteuert, als der akute Schmerz. Daher kann es dann passieren, das die somatische Ursache längst behoben ist, Du den Schmerz aber weiterhin, unverändert stark wahrnimmst!
Das gilt es zu vermeiden!

Nimm, wenn Du hast, Tramal/Tramadol oder Tilidin, nimm es regelmäßig für einige Wochen und starte dann einen Auslassversuch.
Schwerer als den Schmerz zu bekämpfen ist es, das Schmerzgedächnis wieder wegzubekommen!

Viele Grüße
Pauline

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Wbx32
Geschrieben am: 03 Mär 2023, 20:28


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Hallo Pauline,

bei der Einnahme von Tramadol werde ich aber so stumpf oder so gefühlt wie ein Roboter. Hab da echt Angst davor….


Anbei zwei Bilder die ich von der CD vom MRT gemacht habe.

Bild 1

Und

Bild 2

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Lulu
Geschrieben am: 03 Mär 2023, 23:25


Boardmechaniker
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Hallo Wbx,

Es gibt noch andere Medikamente, ausser den von Dir genannten.

Ich habe auch ne Menge probiert, weil ich einfach nicht gut damit zurecht kam. Letztendlich bin ich bei Targin gelandet und vertrage es gut, ohne Befindlichkeitsstörungen, Nebenwirkung.
Sprich mit Deinem behandelnden Arzt, Schmerztherapeuten , ganz offen darüber. Jeder Mensch reagiert nun mal anders auf Schmerzmittel,/Medikamente.

Alles Gute
Lulu
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